Samstag, 30. Juli 2016

Serientipp der Woche - Gilmore Girls

Where you lead I will follow....

Hach. Ach. Die Gilmore Girls. Lorelai und Lorelai, genannt Rory. Kennt sie eigentlich jemand nicht? Gibt es jemanden, der diese Serie nicht liebt? Lorelai, die Mutter mit dem sexiesten Hüftschwung ever, der je in einem Serienvorspann zu sehen war. Rory, die kongeniale Tochter, nicht minder schlagferitg als die Mutter, die sich von der Bücherwürmin zur selbstbewussten Studentin entwickelt - der Zuschauer immer dabei. Die spritzigen Dialoge, so schnell, so rasant, so voller Anspielungen an die komplette Entwicklung und Geschichte der Popkultur. Luke, ein Mann wie ein Baum, immer als Retter in der Not zur Stelle und seine on-off-Beziehung zu Lorelai.

Die liebenswerte Lauren Graham, die zwar auch in anderen Serienrollen gefällt, aber nie so hinreißend wie als Lorelai, Melissa mcCarthy die mit ihrer Rolle als Köchin Sookie eine internationale Karriere als Hollywood Star startete, einfach alle bis in die kleinste Nebenrolle mitreißenden lustvoll aufspielenden Darsteller

Neullich überkam es mich und ich schaute mir zu später Stunde nach soo langer Zeit noch einmal die aller, allererste Folge an und fand es absolut großartig, die Anfänge nochmal zu sehen.  Es war total spannend, sich noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, wie alles begann, wie sorgsam die Serie ihre Figuren einführte und wie man die beiden Lorelais einfach vom ersten Moment an lieben musste. Gilmore Girls waren zu ihrer Zeit bei uns eine Familienserie im besten Sinne, wir alle haben sie gerne geguckt. Zur Familienlegende wird wohl auch immer das Gilmore Girls Buffet gehören, um das wir uns versammelten, um gemeinsam die letzte Folge zu schauen.

Aber halt - es war gar nicht die letzte Folge. Getrommelt und gepfiffen. Netflix hat vier neue Folgen a 90 Minuten drehen lassen, im Spätherbst sollen sie wohl zu sehen sein. Untertitel ist a year in a life und jede Folge ist einer Jahreszeit gewidmet. Gilmore-Girls-Schöpferin  Amy Sherman-Palladino, die bei der siebten Staffel aufgrund mir nicht näher bekannter Differenzen nicht mehr dabei, war, soll das Ende bekommen, das sie immer wollte. Sie habe immer den letzten Satz der Serie im Sinn gehabt und nun hat ihr Netflix die Gelegenheit gegeben, die Serie in ihrem Sinne abzuschliessen. Aus dem Cast hört man, es sei sein folgerichtiger Satz, der einzig wahre, der einzig logische. Ich bin sehr, sehr gespannt. Und freue mich riesig.

Vorerst hat Netflix die bisherigen sieben Staffel in sein Portfolio aufgenommen - wir haben eh alle auf DVD, aber auch wenn über die Gilmore Girls Staffel 1-7 fast alles schon geschrieben wurde - das nehme ich einfach zum Anlass, diese wunderbare, herzerwärmende Serie noch einmal ins Gedächtnis zu rufen und den wenigen, die sie noch nicht gesehen haben, an Herz zu legen.

Fazit. Muss man gesehen haben. Alles andere ist eine Bildungslücke. E basta.

Freitag, 29. Juli 2016

T.G.i.F. - aufstehen, Krone richten, weitermachen

Tach auch Liebeleins. Wie isset Euch? Alle wieder so halbwegs erfrischt? Pünktlich zum Ende der Garten-Gießdienste bei Nachbars öffnet der Himmel natürlich seine Schleusen. Iss klar. Aber da man es unterm Strich dann doch zu selten tut, beginne ich hier heute mit einem großen Lob für den Ghostbuster, der den Großteil des Bewässerungsdienstes übernommen hat. Incl. Handlanger-Dienste beim talentfreien Hobby-Gartenbauer noch ein Haus weiter. Ungeachtet aller gängigen Regeln zu guten Heckenstutz-Zeitpunkten war es dort mal wieder soweit. Die elektrische Heckenschere rotierte - Blatt für Blatt, drei ganze Tage lang. Ihr erinnert Euch an meine diesbezügliche letztjährige Suada...... However.

Es war wieder eine dieser Wochen.... Eine dieser Wochen in diesem annus horribilis, die erschaudern lassen. Sie begann traurig, wurde wehmütig und endet heute mit einem Vorausguck auf das, was kommen wird. Doch zunächst einmal verabschiedeten wir uns von etwas, was war. Was lange währte und zum Schluß leider nicht mehr gut war. Wir waren die Letzten und wir machten das Licht aus. So also fühlt es sich an, wenn man eine Ära beendet.

Dazu kam all das, was um uns herum geschah. Der Terror, der Wahnsinn, all das Angst machende und Verunsichernde und das, was es mit uns und unseren Lieben macht. Und nicht nur im Großen dort draußen fast allüberall in der Welt, Trauer und Fassungslosigkeit lösten auch Geschehen aus, die in unserer virtuellen Nachbarschaft geschahen. "Die Hoffnung stirbt zuletzt" stimmt immer, derzeit aber noch mehr als ohnehin.

Doch während Ihr hier gerade dieses heute ausnahmsweise zeitgesteuerte TGiF lest, bin ich jetzt einfach mal da, wo es weitergehen und alles anders bleiben wird. Denn - langsam, aber sicher erwacht der Trotz. Ich möchte das nicht. Ich möchte mein Leben - mit Betonung auf mein! - nicht davon bestimmen lassen. Ich kann an fast all diesen Dingen nichts ändern. Ich könnte/ kann allenfalls dagegen anschreiben. Was ja auch schon mal was ist und was ich auch weiter tun werde. Aber sonst gilt es weiter zu machen. Mit dem, was mein/ unser Leben ist und was es ausmacht. Sehen, was gut  ist in diesem Leben, dieses pflegen, hegen, loben und ermutigen. Sehen, was nicht gut ist in diesen unseren Leben, dieses mit Rat und Ermutigung begleiten und soweit in der eigenen Macht stehend, verändern. Je mehr wir uns darauf konzentrieren und vor allem je mehr Menschen dies tun, desto besser wird es auch wieder werden.

Ich mach es wie immer und halte mich an eine der unbestreitbaren Wahrheiten von unser Omma: Aufstehen, Kopf hoch, Schultern gerade, Krönchen zurechtrücken, weitermachen. Ermutigung und Ermahnung zugleich. Das anzunehmen, was man hat, was man ist, was man kann und was man bedeutet. Sich und anderen. Die Dinge, die gut sind, auskosten und genießen. Die Dinge, die schlecht sind, besser machen. Verantwortung annehmen. Rücksicht nehmen. Wehmut zulassen, anderes loslassen. Erinnerungen dankbar bewahren. Wenn jeder das in seinem Leben tun würde, wäre die Welt schon ein viel besserer Ort.

Es nützt niemandem, am allerwenigsten den Toten, wenn ich mich nun in Angst ergehe, in Betroffenheit, in Trauer. Und deswegen werde ich das nicht tun. Ich werde unser Omma ihren Rat beherzigen, lächeln, den Kopf hochnehmen, die Schultern gerade halten und mein Krönchen aufsetzen. Vielleicht poliere ich es sogar vorher noch. Und ich wünsche mir von Herzen, dass Ihr das auch könnt.

Und weil dieses TGiF ein anderes als gewohnt ist, noch dazu zeitgesteuert, weil ich gerade mich und andere auf den ersten Schritten in etwas Neues begleite, ist diese Woche auch noch Etwas anders. Nämlich ganz kurz, prägnant und wahr

die Statistik

Bild der Woche: Was vom Süden übrig blieb 


Satz der Woche: 2016 ist ein richtiges Arschloch, aber jedes unserer kleinen Leben muss 
die Chance haben, relativ unbeschwert weiterzugehen. (©Trixelinchen ) 
Ermahnung der Woche: Angst hilft nur den Angstmachern. 
Erinnerung der Woche: Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es 
gemeinsam dazu machen. (©Johannes Korten, Bochum 1964 -2016) 

Allen ein schickes und vor allem friedliches Wochenende
Poliert keine Krone, die ich nicht auch polieren würde. 


Freitag, 22. Juli 2016

T.G.i.F. - Gesammeltes aus den Tropen

Tach auch Liebeleins. Alle gut in den Tropen angekommen? Ich hatte echt die heißeste Nacht des Jahres, knapp über 30 Grad im Schlafgemach, fragt nicht. Nachdem diese Woche schon dieses und jenes hakte, hatte es dann zum guten Schluss noch die Klima gerissen. Grosse Freude. Nicht. Ich fürchte, der Ruhebewahrer wird das halbe Wochenende damit verbringen müssen, all die Dinge zu reparieren, die wir diese Woche kaputtgekriegt haben. Wir oder Murphy, man weiß et nich so genau.

Auch eine andere Serie hielt: der Preis für den dieswöchigen begossener Pudel-Moment ging an - tada- : mich. Und das kam so: Unwetter kippte Hollywood des Nächtens um. geht natürlich nicht. Mein Lieblingsplatz - so in die Knie gegangen, dem muss man aufhelfen. Also beherzter Griff und ab dafür. Was ich nicht sah war die Riesenpfütze mittlerweile fast kochend warmen Regenwassers, welche sich auf dem Dach angesammelt hatte. Und pladatsch. Voll auf die frische Frise und datt Ausgeh-Klamöttchen, ich musste nämlich eigentlich los. Uneigentlich hatte ich dann keine Lust, mich umzuziehen und setzte mich einfach kladdernass in die Sonne. So ist das also, wenn man zu seinem Glück gezwungen wird. Tjanun.

Aber gut - solange wir nur über's Wetter meckern, geht es uns schon noch gut. Auch wenn im geflicktschusterten Pott des Sommers der Asphalt ebenfalls platzt. Wenn auch nicht vor Frost. Aber es geht uns gut. Sollte man nicht aus den Augen verlieren. Und solange ich in der News-Timeline nur die Geburtstagsbilder des kleinen Prinzen erträglich finde, beschränke ich mich angesichts all des laufenden Wahnsinns in der Berichterstattung hier auf mein kleines belangloses Leben. Anders geht es nicht, man wird ja sonst verrückt, wird man ja.

Fein. Erzähle ich Euch also von meinem neuen Lebensgefährten. Der Ruhebewahrer wahrt unter der Woche ja immer noch die Ruhe mit Status Hesse und irgendwer muss mich ja bespaßen. Der Ghostbuster ist dazu nur in sehr kleinem Rahmen bereit, gut also, dass Prime Day war und ich mir einen Fireman* ins Haus beordern konnte. Und was soll ich sagen? So ein Fireman , der kann echt was. Um nicht zu sagen alles. Nehmt das, Unity Media ! Dreht mir ruhig den TV Empfang ab, ich bin auch ohne Euch allerbestens bedient. Und wie sowas von sowas kommt - der Fireman brachte mich sogar zur Vorweihnachtszeitplanung. Die kluge Frau kann gar nicht früh genug vorsorgen.

Schließlich sollte der feine Fireman auch eine ordentliche Musikbibliothek bekommen und ich testete mit dem ersten Album, welches  mir zwischen die Tasten kam und von dem ich annahm, dass es mich bei dauerndem An undAus nicht allzu nerven würde: Back to blood von Bastille. Damit beglückt mich schließlich schon der Ghostbuster seit Monaten im Auto. Und außerdem niemand hat in diesem Jahrtausend Laura Palmer grandioser gewürdigt ( Vom Spieler7 mal abgesehen) , da darf man auch mal Testkandidat für einen Streaming Stick sein.  Und während ich da so rumklickte, konnte ich ja auch direkt mal gucken, ob nicht so ein Sturm auf Bastille mal live verfügbar wäre. War er und zwar solcherart, dass er direktemang als Vorweihnachtskonzert für die whole holy Family dienen kann. Sehr sehr cool. Traditionen wollen schließlich gewahrt bleiben. Und die toten Hosen stehen dafür wohl auch in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Ach - echt. Unvergessen. Unsere familiären Weihnachtskonzertbesuche bei den Hosen. Aber ich glaube, Bastille werden ein prima Ersatz, als Vorgeschmack gab  es diese Woche ein ziemlich beeindruckendes Radiokonzert beim  Junggebliebenen Sender 1 Live.

War sonst noch was? Noch nicht, aber irgendwie schon - trennende Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die ersten Tränchen wurden diese Woche verdrückt, es nähert sich das Ende einer bemerkenswerten Ära. Bye, bye, Bronx. Et war schön, et war joot, aber - es kippte. Und die Notbremse wurde gezogen. Wenn auch nicht von uns selbst. Doch wir fügen uns und machen dann ab nächsten Monat in Summer and andere Seasons in the City. Nicht traurig, dafür war es zuletzt zu hart, Aber wehmütig. Alles wird schließlich anders bleiben und das ist immer eben auch ein Abschied. Zu guter Letzt durfte ich noch einen neuen städtischen Balkon einweihen, der mir einen ganz anderen Blick auf mein bald zurückzulassendes Königreich gewährte. Und entdeckte, dass ein Perspektivwechsel manches einfach nur verdeckt. Für alles andere Verdeckte muss sie wie immer dran glauben, Eure

Statistik: 
Resignation der Woche: In Word ein einziges Komma entfernt. Ganzes Dokument 
verschiebt sich, löscht alle Zeilenumbrüche und bestellt
 eine Couchgarnitur bei Otto.de. (©Das Netzteil auf Twitter) 
Angst der Woche: Und dann ist noch die tägliche Sorge, dass Du nach dem 
Smartphonestart die Welt im Chaos vorfindest ( ©Mr.Beany auf Twitter) 
Versuch der Woche: Statt " Schlank im Schlaf" habe ich es mal mit Reich versucht.
 Klappt auch nicht. (©MeinolfsSchwester auf Twitter) 
Gute-Nacht-Wunsch der Woche: Jetzt verhängt noch jeder eine Ausgangssperre 
und dann ab ins Bett ( ©Homezonequeen auf Twitter) 
Plan der Woche: Eines Tages werden wir uns besuchen. Dann lesen wir uns unsere
 Tweets vor und spielen die besten Szenen nach. - 
Aber nur die mit Eierlikör ( ©Flötenton auf Twitter) 
Nervfaktor der Woche: Machst Du schon wieder was mit Porree? Kannst Du nicht 
wenigstens mal Kartoffel-Porree machen( ©der Ghostbuster aka Endlich19, hitzeumnebelt) 
Erkenntnis der Woche: Kinder. Sie werden und werden einfach nicht groß. 
Hitzschlag der Woche: Rosen sind rot. Ich heiße nicht Günther. Das ergibt 
keinen Sinn. Ägypten. (©Flötenton auf Twitter) 
Bild der Woche: Perspektivwechsel 


Spiel der Woche: Arbeiten wie in den 80ern 
Lied der Woche: Send me an Angel 
Vergleich der Woche: Personen, die "Hurra! Ab der Wochenmitte werden es 30 Grad!"
 sagten, sagten auch "Dein geworfener Ventilator hat mich nur
 knapp verfehlt (©Mett-Salat auf Twitter) 
Stoßseufzer der Woche: Das ist mit Abstand die übelste Staffel 
Tagesschau seit langem (©literally-Nice auf Twitter) 
Wunsch der Woche: Ein Königreich für ein Sommerloch (©ziemlich viele)   
Auskunft der Woche: "Wie spät ist es denn?" "keine Ahnung.
 Bin auch nicht von hier" (©Schnupperluft auf Twitter) 
Vergebene Liebesmüh der Woche: "Warum schreibst Du eigentlich kein
 Jurastudium in Deine Bio?" "Ach, Alter, das macht
 heute Hinz und Kunz!" (©Prof.EdgarAllanPoe auf Twitter) 
Einsicht der Woche: Eine weise Frau sagte immer: "Diskutiere nicht mit Brot!" 
Du kannst reden, wie Du willst,
 es schimmelt trotzdem." (©FräuleinTongTong auf Twitter)   
Cookie der Woche: Diese Illusion, das Gras wäre anderswo grüner. Aber liebes Leben, 
ich kenne Dich. Und nur zur Info: ich hab Dir auch schon was vorgespielt. 
Gratulation der Woche: Das weltbeste Engelchen, es lebe hoch ! 

Allen ein schickes Wochenende. 
Gebt Euch keinen Illusionen hin, denen ich mich nicht auch hingeben würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage
*FireTV Stick von Amazon 


Samstag, 16. Juli 2016

Serientipp der Woche: The Man in the High Castle

Stellen wir uns mal einen Moment vor, Nazi-Deutschland und Japan hätten den zweiten Weltkrieg gewonnen und die Welt unter sich aufgeteilt. Der Westen der USA heißt nun Japanese Pacific States, der Osten gehört zum großdeutschen Reich. Dazwischen eine neutrale Pufferzone der Rocky Mountain States. Der Widerstand, der sich regt, ist klein und wird sofort brutal niedergeknüppelt. Nun stellen wir uns eine junge Frau vor, die in dem Moment, als sie plötzlich ihre verschollen geglaubte Schwester wiedertrifft, deren Ermordung miterleben muss. Bei der Schwester findet sie geheime Filmrollen, die Bilder aus einer Welt zeigen, in der die Allierten den zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Musste die Schwester wegen dieser Filmaufnahmen sterben und was zeigen sie wirklich? Zumal ihr Freund plötzlich in diesen Filmrollen auftaucht. Gibt es eine Parallelwelt und in welcher lebt sie? Schnell gerät Juliana, mit ihr ihre Familie und Freunde in ein gefährliches Spiel.

The Man in the high castle ist die Serienadaption von Philip K.Dicks gleichnamiger Utopie (deutsch: Das Orakel vom Berge), in Auftrag gegeben und realisiert von Amazon, die im Vorfeld eine aufsehenerregende Werbestrategie aufboten. Sie zeigten in New York prominent platzierte Plakate der Freiheitsstatue mit Hitlergruß. The Man in the High Castle ist eine der erfolgreichsten Eigenproduktionen von Amazon, eine zweite Staffel ist in Auftrag gegeben. Die Serie ist außerordentlich aufwändig gemacht, mit sehr viel Liebe zum Detail. Namhafte Schauspieler runden das Serienerlebnis ab: Rupert Evans ist dabei, Rufus Sewell und die weibliche Hauptrolle wird gespielt von der hierzulande noch nicht so bekannten Alexa Davalos. Die Kritiken sind fast ausnahmlos positiv, auch die, die aus meinem Familien- und Bekanntenkreis kommen. Alle sind fasziniert von dem Gedankenansatz und der absolut sorgfältigen Umsetzung. Ich stimme dem zu, allerdings nicht uneingeschränkt. Mir kamen einige Dialoge und Handlungssstränge zu hölzern und ungelenk vor, insgesamt fand ich die vermittelte Atmosphäre zu wenig leidenschaftlich und zu kühl. Dennoch empfand auch ich es als Seh-Vergnügen und werde sicher auch die zweite Staffel schauen.

Fazit: Trotz kleiner Schwächen überaus lohnend.
    

Freitag, 15. Juli 2016

T.G.i.F. - Von Ghostbustern, Taschen - und anderen Monstern

Tach auch Liebeleins. Eigentlich hätte es eine nette, unaufgeregte Woche werden können. Dachte ich so. Noch vom Geist des Wirtzhauses in Mainhattan beseelt vermutlich.  Eigentlich. Hätte, hätte, Fahrradkette. Tjanun, man steckt halt nicht drin.

Vor allem nicht im Benehmen anderer Leute. Langsam, aber sicher nimmt die Sehnsucht nach der Einsamkeit des holländischen Outbacks überhand, empfinde ich einen Großteil der mir begegnenden Menschen nur noch als Luftwegatmer. Sacht ma, mein ich datt nur oder benehmen die Leute sich einfach immer scheissiger? Angefangen mit dem renitenten Rentner, der sich unbedingtens anne Brottheke vordrängeln muss - wahrscheinlich ist er wie die meisten seiner Spezies auch bei der ge-ma der delegierend begabten Gattin beschäftigt. Geht weiter mit den Verkehrsteilnehmern, für die Fahrradfahrer ein Anachronismus aus dem letzten Jahrtausend zu sein scheinen. Schon vor Wochen regte ich mich auf Twitter darüber auf, dass die meisten Autofahrer wahrscheinlich besser mit plötzlich auftauchenden Aliens klar kämen als mit Fahrradfahrern (Ironie der Geschichte: Seit dieser Woche ist diese meine Unkerei plötzlich und erwartet Wirklichkeit: Hashtag PokemonGo....)

Und fand bei uns seinen vorläufigen Höhepunkt mit einem Päarchen, dass im besten AmishPeopleStyle gewandet durch die Whisteria Lane zog, um jedem, der blöd genug war, ihnen die Haustür zu öffnen, kaum verhohlene Drohungen entgegen zu schmettern. Auch bei uns öffnete der Endlich19 die Türe, bereit, sich in einen immer für einen lustigen Tweet guten Dialog mit den Zeugen Jehovas verwickeln zu lassen. Die Beiden waren aber leider nicht aus der bibeltreuen Geburtstagsverweigerer-Fraktion, sondern von UnityMedia. Ihr Begehr: Wir müssten dann jetzt mal ganz unbedingt und schleunigst und sowieso unverzüglich unterschreiben wegens weil Digitalfernsehen und so. So von der Bundesnetzagentur beschlossen und sie wären da die Vollstrecker. Auf mein recht entschiedenes "Wir besprechen das hier in Ruhe" hin wurden sie sofort pampig bis massiv. Wenn wir jetzt nicht sofort unterschreiben würden, dann wären wir selber schuld, Unity Media würde uns ab sofort auf gar keinen Fall mehr helfen und wir müssten dann selber sehen, wie wir zurecht kämen. Worauf die einen lassen können. Um meinen Nachbarn zu zitieren, dem sie genauso kamen: "ich suche mir sofort einen neuen Anbieter. Preis ist mir ab sofort egal. Sowas lasse ich mir jedenfalls an meiner eigenen Haustür nicht bieten". So isset. Tschaka.

Treppenwitz der Geschichte: Spätere Rücksprache mit dem Ruhebewahrer ergab: Wir sind schon längst komplett digitalisiert. Mein nerdiger Mann hat schon längst alles umgestellt. Na prima. Sacht mir immerhin, die Amish Renitenz hatte keinen Einblick in unsere Daten. Wenigstens das. Aber es bleibt ein sehr ungutes Gefühl. Wo sind wir eigentlich hingekommen, wenn eine große Firma wie Unity Media solche Leute in Marsch setzt, um ihre Verträge an den Mann zu bringen? In einer Art, dass ich - bronxgestählt nicht auf den Mund gefallen - mehr als froh war, eine Kante wie den Endlich19 an meiner Seite stehen zu haben. Unfassbar! Ich twitterte dazu und bekam ähnliche Geschichten erzählt, es war also wohl kein Einzelfall. Nochmal: Unfassbar!! Und ein Armutszeugnis sondergleichen. Kontraproduktiv noch dazu. So verdienen die Amishen sich nicht einmal ein Mini-Provisiönchen.

So. Genug mit Lamento extended version. Wenigstens einer hatte eine prima Woche. Der Endlich19. Nunmehr Ghostbuster genannt. Denn für die erwachsen gewordenen Gameboys ist wie erwähnt meine Prophezeiung der Aliens auffe Straße Wirklichkeit geworden. Datt Blach jedenfalls fand in NullkommaNix zurück in seine Rolle als erfolgreicher Pokemon-Trainer. Ganz besonders spannend, wenn man mit ihm aus Gründen unbedingt noch in die Stadt musste. Ich kam mir wieder vor wie 40 mit einem Zehnjährigen an der Seite. Aber bitte - Ihr wisst ja. Alter Omma-Spruch: nichts so schlecht, dass es nicht irgendwie gut für ist: Ghostbuster müssen häufig aus dem Haus und erledigen sämtliche anstehende Besorgungen freiwillig. Gut für mich. Und noch was erfreute des Ghostbusters Herz: Ein spontaner Besuch meiner süßen Patentochter führte zu Fachsimpeleien zwischen den Beiden über Eis und so begab es sich, dass die 10jährige den 19jährigen in NullkommaNix flott und glücklich machte. So schnell war datt Kind noch nie unterwegs zum Discounter: Es gab SunLollies beim Liddel, DIE Sunlollies, DAS Dänen-Eis, welches ich noch als Weihnachtsüberraschung für teuer Geld importierte.Ohne Worte. Aber bitte - soviel Glück für verhältnismäßig kleines Geld gab es selten.


War sonst noch was? Wetter? Nee, ne? Immerhin - es war zwei Tage so heiß, dass der Ghostbuster sein Gardena-Steck-Systeme-Diplom machte. Wenn ich dann jetzt noch zum richtigen Zeitpunkt und nicht wie geschehen zu früh, den Wasserhahn aufdrehe würde. Um im begossener Pudel Moment "Passt et?" über das uns trennende Garagendach zu brüllen. Und einen Nachtrag zu einem berichteten Empörungsmoment hätte ich noch: Wir bekamen einen offiziellen Rückzieher der GEZ: Widerspruch stattgegeben, Forderungen sind storniert. Das ist doch was. Haben sich die Studiengebühren für den angehenden Juristen schon bezahlt gemacht. Und irgendwo in little Britain pfeift Cameron ein Liedchen und auf alles. Womit wohl hinreichend untermalt wäre, warum diese Woche als eine der surrealistischsten ever in die Annalen eingehen wird. Kaum weniger surrealistisch wie immer auch Eure

Statistik: 

Schlachtruf der Woche: Piiiiiikaaaaaaaachuuuuuuuuu 
Frage der Woche: In welchem Jahr leben wir eigentlich? - 
Pokemons, Independence Day und Clinton for President ( ©EinsliveRadio) 
Grübelei der Woche: Macht Boris Johnson bei der EU eigentlich einen
 Antritts-oder Austritttsbesuch? (©PottSteiger auf Twitter) 
Vergleich der Woche: In meiner Welt ist Sommerhaus, später ein Band mit
 Erzählungen von Judith Hermann ( Jennychoochoo auf Twitter) 
"Segen" der Woche: Großbritannien oder May Theresa 
be with you (©DannyGiessner auf Twitter) 
Cookie der Woche: MIMIMIMI !!!! Exclusice Limited Extend Collector's Edition,
 im Dünnhaut-Schuber mit bisher unveröffentlichter Larmoyanz. 
Aufforderung der Woche: Müßiggang ist auch 'ne Fortbewegungsart. 
Erkenntnis der Woche: Die besten Skipper stehen 
immer an Land ( holländisches Sprichwort) 
Stoßseufzer der Woche: A few tweets a day 
keep the Irrenhaus away. (Alfred E. Freud) (©Spieler7) 
Freude der Woche: Es gibt diese Menschen, die hinterlassen einen Regenbogen
 auf Deiner Seele - bunt, schön, wundervoll (©Trixelinchen auf Twitter) 

Allen ein schickes Wochenende 
Jagt keine Monster, die ich nicht auch jagen würde 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, darf sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage 

Donnerstag, 14. Juli 2016

Wirtzhaus und andere Erlebnisse in Mainhattan 2016

Nun gut denn. Dann löse ich mal das Rätsel aus dem letzten TGiF. Falls es sich wer nicht zusammengereimt bekommen hat. Denn natürlich waren wir zwar auch in dem ein oder anderen Wirtshaus, aber das Highlight unseres Mainhattan-Weekends war ein Auftritt von Daniel Wirtz, den ich seit der zweiten Staffel "Sing meinen Song" einfach nur gut finde.

Von vorne. Ich bin ja derzeit Strohwitwe, der Gatte weilt in der Mainmetropole, entsandt vom AG für wichtige Projekte. Da lag es nahe, dass wir diese Zeit auch einmal dazu nutzen würden, ein Großstadt-Wochenende in Frankfurt zu verbringen. Meine wildschöne Sissi hatte mir in der Vergangenheit ja schon die ein oder andere Ecke der Stadt näher gebracht und ich finde es dort eigentlich ganz spannend. Soweit der noch unausgegorene Plan, es ging Wochenende um Wochenende ins Land, irgendwas war immer. Geburtstage, Goldhochzeit etc. pp. Wir kamen also nicht in die Schluffen, bis ich die Trixelinchen gab und an einem Gewinnspiel teilnahm. Natürlich nahm ich mir im Tagesstress nicht die Zeit, mir genau durchzulesen, wofür genau man da jetzt Karten gewinnen konnte, ich las nur Frankfurt und Daniel Wirtz und dachte mir so: Wenn wir eh ein Mainhattan-Wochenende machen wollen, dann könnte man das ja prima verbinden. Ich wieder. Aber ich gewann tatsächlich diese Karten, 4 an der Zahl und stellte fest, das waren Karten nicht nur für Daniel Wirtz, sondern für ein Mega-Event in der Commerzbank-Arena, ein Weltrekord-Versuch betitelt mit Wir füllen das Stadion.   .

Die Terminplanung passte uns ganz gut, allerdings nicht der wildschönen Freundin. Die war nämlich ausgerechnet an diesem Wochenende verreist und ich in ihrer Heimat - ohne dass wir uns sehen konnten. Gut ge-timed geht anders. Somit kamen wir auf die gute Idee, unsere 175-Jahr-Feier-Freunde zu fragen, was sie denn am diesem Wochenende so machen und ob sie nicht Lust auf Frankfurt hätten, einfach so. Mit Matratzenlager im Appartement des Ruhebewahrers, Skyline-Seeing, Main-Spaziergang und Mega-Event. Sie hatten Zeit - und noch viel wichtiger ganz spontan auch durchaus Lust, sich das ihnen bislang unbekannte Frankfurt anzuschauen.

Ich fuhr also letzten Freitag mit dem für meinen Geburtstag kurzzeitig heimgekehrten Gatten an den Main und wir "vergnügten" uns mit Shopping und Burger-Essen im englischen Pub. Am Samstag dann kamen unsere Freunde nachgereist und wir stellten zu viert fest: Frankfurt an einem Samstag, das hat was. Vor allem Platz. Es scheint schon wirklich viele zu geben, die nur unter der Woche in der Metropole weilen. Es war nirgendwo wirklich voll, selbst auf den Straßen war es ruhig. In den Geschäften auch. Aber das kann auch andere Gründe haben....Ähem. Wie auch immer. Den Nachmittag verbrachten wir dann mit Skyline-Watching, dem obligatorischen Bulle-und-Bär-Bild und ausgiebigem Aufenthalt in der Freßgass und machten uns dann relativ früh auf in die Commerzbank-Arena.

Dort war bereits der Weltrekord-Versuch in vollem Gang, hörte sich sehr beeindruckend an. Das für die Mitwirkenden Wichtigste vorab: Der Weltrekord wurde geknackt, es gab jubelnden Grund zum Feiern und somit ausgelassene Stimmung beim Abschlusskonzert. Dieses stand unter dem Motto "Rock/Pop meets Classic" und die Stars traten gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Frankfurt auf, deren musikalische Köpfe für wirklich gute Arrangements sorgten. Oftmals sind solche Aktionen ja ambitioniert und sonst wenig, aber diesmal war es wirklich gut. Der typische Sound der umarrangierten Stücke blieb komplett erhalten, wurde aber weiter interpretiert, so dass man völlig neue, ungewohnte Hörerlebnisse hatte. Als Stars waren dabei: Eben Daniel Wirtz, der live genauso gut ist wie erwartet und sich mit viel Hingabe und Neugier der Aufgabe widmete. Und mit vielen Sympathiepunkten. Ich weiß gar nicht ganz genau, wieso, aber ich finde den Typ unheimlich sympathisch und genauso kam er auch live rüber. War für den Frankfurter Wirtz ja auch ein Heimspiel und seine Stadt scheint ihn sehr zu mögen. Wir werden das im Auge behalten, der Mann ist ja eher ein Kandidat für Auftritte in kleinen, feinen Music Halls und davon haben wir im Pott ja bekanntlich genug. Da werden wir sicher noch zu Wiederholungstätern werden können.

Des weiteren gab es nicht Adel Tawil, der war angekündigt, aber verunfallt und musste alle Konzerte absagen. Fehlte mir persönlich jetzt nicht wirklich, aber natürlich stimmten wir artig in die Besserungswünsche ein. Als Ersatz kam eine hessische Lokalgröße, Franco Leon heißt der Mann und wagte sich direkt in die Fußstapfen Freddie Mercurys. Fand ich mutig. Wenn man unbekannt ist, sich einem Stadion erstmal mit Queen-Stücken vorzustellen. Kann man machen, kann aber furchtbar schiefgehen. Ging zum Glück nicht schief, der Mann hat eine wirklich tolle Stimme und eine gute Ausstrahlung noch dazu. Fragt sich einmal mehr, warum manche es in diesem Musikzirkus ganz nach oben schaffen, andere aber nicht.

Als Gast war noch Angelo Kelly da, der Ire hatte mittags schon ganz unprätentiös als einer von mehr als 7500  beim Weltrekordversuch mitgewirkt. Im Vorfeld lästerten Kollegen und Freunde ergiebig, dass der Auftritt von Angelo Kelly bestimmt die Zeit für eine kleine Pause wäre, aber ich hatte vorher schon gesagt, erstmal abwarten. Das kann viel besser sein als gedacht. Und - wie auch sonst: Ich hatte Recht. Zum einen hat der gute Mann erstmal richtig gute Laune und Spaß an der Sache verbreitet, zum anderen kann er wirklich singen und wie ein begeistertes Publikum feststellte: Er kann sogar richtig dolle Schlagzeug-Soli! Und an irische Volksmusik angelehnte Stücke höre ich eh ganz gerne. Auch die anderen fanden ihn richtig, richtig gut. Sach ich ja. Gefiel uns jedenfalls wesentlich besser als der Letzte im Bunde: Singer/ Songwirter Johannes Oerding. Vom dem kannte ich eh nur ein Stück und den On-Off-Ina-Müller-Tratsch-und-Klatsch. Sein Auftritt war für mein Empfinden derjenige, der am schlechtesten mit dem großen Orchester zusammenpasste und auch sonst eher uninspiriert rüberkam. Um meine Freundin, die ihn schon öfter gehört hatte, zu zitieren: "ich finde, der macht jetzt gerade zu sehr auf Roger Cicero goes Hartmut Engler" Dem ist nichts hinzuzufügen. Aber alles in allem hat es Spaß gemacht, dieses Event in dieser Arena draußen im Walde.

So wie uns allen das ganze Wochenende mit gemeinsamen Skyline-und sonstigem Sightseeing, Matratzenlager und Großstadtfeeling Spaß gemacht hat. War mal wieder was anderes. Und ohne Input schließlich auch kein gebloggtes Output.

Dies ist eine Konzertkritik, keine bezahlte oder unbezahlte Werbung. Dieser Post wurde nicht in Abstimmung mit den Künstlern geschrieben.   

Montag, 11. Juli 2016

Klamottenkauf und andere Schwierigkeiten

Krise im deutschen Textil-Einzelhandel? Die Deutschen kaufen kaum noch Klamotten im Laden, die Lage sei äußerst kritisch, Rezepte aus der Misere dringend gesucht. Das las ich gestern Abend zufällig in einem Bericht über die Fashion Week und konnte mich eigentlich nur noch auf die Suche nach einem Tisch machen, auf den ich meinen Kopf sinken lassen könnte. Ausgerechnet. So ein Artikel. Ausgerechnet mir. Ausgerechnet nach meinen Erlebnissen letzte Tage.

Rezept gegen die Misere gesucht? Ich hätte da eins: Verkaufen! Wie wäre das? Einfach mal anfangen, zu verkaufen und zu beraten. Meine Erlebnisse reichten von miserabel mißmutig bis gar nicht bedient - mit einer, in Worten EINER! strahlenden Ausnahme. Die meisten wissen, eigentlich begebe ich mich gar nicht in die Hölle bundesdeutscher Klamottage-Verkaufsstätten. Es hat viele Gründe, warum ich nur in Holland meine Klamotten kaufe, einer davon ist auch, dass der Service in Hollands Klamottenläden wesentlich besser und ambitionierter ist.

Nun war ich in den letzten Tagen aus verschiedenen Gründen einmal in Essen und einmal in Frankfurt unterwegs und dachte mir so, das könnte ich ja dann verbinden. Ich brauchte wirklich relativ dringend eine büro-taugliche schwarze Hose, möglichst aus leichtem Stöffken und schmal geschnitten. Passen sollte sie auch, das wäre gut. Hört sich jetzt nicht so eierlegender Wollmilchsau an, findet Ihr auch oder? In Holland wäre das eine Sache von maximal einer halben Stunde gewesen, in Deutschland zog sich diese Expedition über mehrere Tage und reicht sogar für einen veritablen Blogpost.

Erste Station: Essen. Peek und Cloppenburg. Gemeinsam mit einer Kollegin dachte wir nach dem Getriller und Gerassel könnten wir ja mal schnell eben gucken. Die Kollegin wollte gerne eine helle Hose, ich die besagte dunkle. Hosen hatte es genug bei P und C, es mangelte hingegen an Verkäufer(innen). Weit und breit - keine zu sehen. Nicht einmal eine gelangweilte, unwillige. Keine. Nun bin ich relativ klein und keine Grüße 38 Trägerin, meine Kollegin ist relativ groß und ziemlich schlank. Wir irrten hilflos und desorientiert zwischen all den Hosen herum, überlegten hier, theorisierten dort, probierten schließlich jede eine an. Die selbstredend nicht passte. Die Stelle mit dem Hosen-Einkaufs-Diplom, welches man ganz offensichtlich machen muss, um bei P und C eine Hose zu kaufen, hatten wir wohl überlesen. Und irgendwie hatten wir dann auch einfach keine Lust, weiter da rum zu wühlen, keinen Plan zu haben, welche Hose wie sitzen könnte und dann dafür eine Heidenkohle abzudrücken. Wir gingen wieder raus mit dem Gefühl, irgendwie verarscht worden zu sein. Und Lust, es woanders zu probieren, war dann auch vergangen.

Zweite Station: Frankfurt am Main. Galeria Kaufhof, P und C , Hallhuber, Zero - die ganze Rutsche deutschen Klamottenelends habe ich auf der Zeil erkundet. Nur zu den Verkäufer(innen) kann ich nichts sagen. Gar nichts. Denn entweder waren sie wie ihre Essener Kolleg(inn)en unsichtbar oder erkennbar unwillig. Eine ließ sich herab zu einem "Müssen Sie dahinten mal gucken", zwei andere unterhielten sich angelegentlich und reagierten schon bei einer anderen Kundin erkennbar genervt ob deren Ansprache. Mal ganz davon ab, dass ich mich immer frage, ob sich so ein Arbeitstag, der nur aus Rumstehen und Flucht vor "Kunde droht mit Geschäft" besteht, nicht wie Kaugummi zieht - ich brauch sowas nicht. Ich will das nicht. Verarschen kann ich mich alleine. Also - billiger Ausflug auf die Zeil. Viel billiger als gewünscht. Und da wundert man sich über die Krise im deutschen Einzelhandel? Man reiche mir ein Taschentuch. Für meine Lachtränen.

Aber - ich deutete es an: Es gibt Ausnahmen von der Regel. Am nächsten Tag kam der Gatte auf die Idee, man könne ja die Wartezeit auf unsere Freunde mit einer kleinen Stippvisite in einem kleinen Einkaufscenter unweit seines Appartements verbringen. Wir begaben uns also ins Skyline Plaza Frankfurt


und dortselbst ebenfalls zu P und C.  Es war zwar "nur" ein kleiner P und C, aber qualitativ Lichtjahre von den großen Geschwistern in Essen und auf der Zeil entfernt. Im positiven Sinn. Das Angebot war ähnlich, aber wesentlich übersichtlicher und logischer präsentiert. Und - es gab erkennbar hilfsbereite und beratungsfähige Verkäufer(innen). Mich bediente in der Hosenabteilung eine wirklich kundige, sehr freundliche und motivierte junge Frau, die sich aufmerksam anhörte, was ich wollte, mir fünf verschiedene Modelle raussuchte, bei der Anprobe in der Nähe blieb und andere Größen anreichte.Mit dem Ergebnis, dass ich binnen 15 Minuten meine Hose hatte. Und sogar noch Lust verspürte, einen Rock anzuprobieren, der mir ins Auge gefallen war und den die nette junge Frau mir holte und mir noch was zu den Qualitätsmerkmalen der diversen Tops erklären ließ, die gerade im Angebot war. Raus ging ich mit Hose, Rock und 3 Tops und einem zufriedenen Gefühl. Geht also. Ist doch gar nicht so schwer. Einfach mal verkaufen. Und dann läuft es auch wieder mit dem Geschäft.  

(N.S: .Ja, ich weiß, Ihr wartet auf DEN Bericht rund um das Wochenende in Mainhattans Wirtzhaus. Kommt, kommt. ist in der Mache. Aber erst musste ich meinem Herzen Luft machen... isso. Sorry.
Und das nächste Mal geh ich wieder in Holland shoppen und am allerbesten noch mit der Trixelinchen.... dann gibbet auch nichts zu meckern. )

Freitag, 8. Juli 2016

T.G.i.F. - heute im Schnelldurchlauf

Tach auch Liebeleins. Alle schick und schön in den Frei-Tach gekommen? An und für sich hatte ich geplant, das TGiF heute mal ganz gepflegt und dezent aus gewinnenden Gründen unter den Tisch fallen zu lassen.Ich hab da nämlich mal einfach wo mitgespielt und - tada. Boing bumm, wie Cookie sagen würde. The winner takes it all. Wie so'n Trixelinchen..... ;) Jedenfalls, das Wochenende steht unter dem Motto: Wirtzhaus in Mainhattan und von daher gibbet hier heute eigentlich nöppes. Aber ganz uneigentlich muss und will ich ja doch:

Vor allem Euch Danke sagen. Für die vielen, lieben Glückwünsche und gülden geistreichen assigen couchigen Geschenke die mich erreichten an dem Tag, welcher der eigentliche Siebenschläfer ist, wie ich nicht müde werde, jedes Jahr aufs Neue gebetsmühlenartig vorzutragen. Wegens weil irgendwas stimmt mit Gregoriani nicht..... Jedenfalls: Ich hatte einen wunderhübschen Tag, nicht zuletzt auch dank Euch. Ist ja schon bißchen komisch, wenn man so als Strohwitwe reinfeiert... aber wenn man einen Endlich19 hat, der auch schon mal einen Lokus wech haut und eben Euch, die soviel ersprießlich Geistiges zur Mutter-Kind-Party beitragen.... Ihr seid die Besten. Für immer und mich.

Der Rest im Schnelldurchlauf:  Wir trillerten und rasselten erneut. Diesmal in Essen, wiederum mit feinstem Sonnenschein, aber bei erträglichen Temperaturen. ich bin durch mit Bloodline Staffel 2 und mal ganz ab davon, dass das Staffelfinale den härtesten Cluffhanger seit der Affäre aufbot, ich fand auch Staffel 2 toll. Allerdings - die Serie lässt einen schon mit einer wilden Gefühlsgemengelage zurück. Für die, die mitreden können, nur soviel: Ich konnte Danny immer verstehen...... Mehr dazu heute nicht. Und das war es auch schon. Was mich und die Welt sonst noch bewegte in dieser Woche, findet Ihr in der heute aus Zeitgründen nicht ganz so epischen

Statistik:  

Satz der Woche: Ich will mein Leben zurück ( Nigel-ich-hab-Euch-alle-faraget) 
Trost der Woche: Und wenn sonst keiner da ist, bin immer noch
 ich da. (der tapfer mit mir reinfeiernde Endlich19) 
Feststellung der Woche: Du hast aber zugenommen. Hast Du mit Deiner Diät aufgehört? -
 Glaubst Du, das schöne Wetter macht sich von allein? ( Lord Plattnuss auf Twitter) 
Vergleich der Woche: Ihr kennt die Folge, wo ALF die Küche ansteckt und 
sich dann vor den Fernseher setzt, während Willie und 
Kate löschen? Nigel Farage auch. ( Scherben81 auf Twitter) 
Versprechen der Woche: Wir machen weiter! ( Team der Serie, deren Name nicht genannt 
werden darf, zur Vertragsverlängerung um weitere drei Jahre ) 
Stoßseufzer der Woche: Hier wird die ganze Zeit das Haus angehupt! 
Soll ich's wegfahren oder was? (PeppermintPatty auf Twitter) 
Erkenntnis der Woche: Wenn Du nicht über Dich selbst lachen kannst - 
dann bist Du vielleicht einfach nicht witzig !  (notyoursister auf Twitter) 
Wunsch der Woche: (um mal wieder die Kategorie Brustbild zu bemühen


Allen ein schickes Wochenende. 
Geht in kein Wirtzhaus, in das ich nicht auch gehen würde. 


Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. Und - Wirtzhaus ist KEIN! Tippfehler, sondern ein Wortspiel. Kommt halt selber drauf.... 
Weitere Links auf Nachfrage 






Sonntag, 3. Juli 2016

Serientipp der Woche: Marseille

"Marseille" ist das erste französische Serienprojekt von Netflix. Die Hauptrolle des Bürgermeisters Robert Taro hat Gérard Depardieu übernommen. Dieser Robert Taro ist seit 20 Jahren Bürgermeister der großen französischen Hafenstadt, um die sich viele Legenden ranken, hauptsächlich Legenden, in denen die Mafia auftaucht.

Taro wollte sich eigentlich zurückziehen und das Zepter an seinen langjährigen Protegé übergeben. Doch dieser stellt sich gegen Taro und entlarvt bei einer Abstimmung zum lange geplanten Casino-Projekt im neuen Hafen sein wahres Gesicht. Taro fühlt sich verraten und sieht sich gezwungen, noch einmal zur Wahl antreten zu müssen.

Zu den politischen Ränkespielen gibt es jede Menge Glamour und Erotik. ( Immerhin soviel Erotik, dass man sich ernsthaft fragen darf, wieviel von der Handlung übrig bleibt, wenn Netflix das Amiland-kompatibel schneidet ) Da ist Taros junge Tochter mit geheimen Beziehungen zur Unterwelt, in ihrer Wohngemeinschaft geht es äußerst freizügig zu. Da sind ehemalige Weggefährten, die sich mal auf die ein oder andere Seite stellen, machthungrige Frauen, die alles einsetzen und und und.

Marseille wurde in Frankreich von den Kritikern einmütig verrissen und in Bausch und Bogen verdammt. Ich kann die kritischen Ansätze nachvollziehen, ihnen aber nicht in Gänze folgen.  Sollte Netflix die Absicht gehabt zu haben, eine europäische Entsprechung von House of Cards zu bieten - das hat nicht so ganz geklappt.

Sollte Netflix aber nur die Absicht gehabt zu haben, eine unterhaltsame Serie zu bieten - das hat prima geklappt. Man kann es sich gut ansehen, im guten Sinne mutet Marseille altmodisch an. Es erinnert an frühe Simmel-Verfilmungen in zeitgemäßer Technik mit schnellen Schnitten. Marseille ist sicher nicht für jeden etwas, wer aber sich gerne einfach mal in eine glamouröse Welt entführen lässt, ist mit dieser Serie nicht schlecht bedient. Depardieu spielt mit viel Herzblut, von der bräsigen Gleichgültigkeit, die man ihm in letzter Zeit öfter nachsagte, ist in Marseille jedenfalls nichts zu spüren.

Marseille ist ausschließlich bei Netflix zu sehen.

Freitag, 1. Juli 2016

T.G.i.F. - zwischen goldenen und grauen Zeiten

Tach auch Liebeleins. Alle gut durch die Woche gekommen? Also ich nur so geht so. Ohne irgendwelche Vorzeichen oder Gründe (außer Wetter natürlich ) war ich Mittwoch morgen plötzlich sowatt von inne Wicken. Rien ne vas plus. Migräne from hell. Normalerweise habe ich da Mechanismen, die - wenn sofort in Gang gesetzt, ganz gut greifen - aber diesmal ging nichts mehr. Gar nichts mehr. Außer Rollo runter, still liegen und darauf warten, dass es vorübergeht. Ging dann auch irgendwann, doch es steckt mir noch in den Knochen. Gut ist anders.

Aber wie Herr Spieler ganz richtig konstatierte - viel verpasst hab ich nicht. Jedenfalls keinen schönen Sommertag. Und zum Glück stand auch weiter nichts an. Das Event der Woche hatten wir schon am Wochenende. Nein - mal wieder nicht die Extraschicht. Irgendwas iss da immer. Abifeiern, runde Geburtstage oder eben Goldhochzeiten. Am Samstag jubilierten Patenonkel und Tante des Ruhebewahrers. Mich machen solche Feiern ja immer ganz sentimental und - das muss ich ehrlicherweise zugeben - auch ein wenig neidisch. Nicht, dass ich es dem Jubelpaar nicht gönnen würde, nein, die Beiden sind ganz entzückend und es ist schön, sie entspannt im erweiterten Kreis zu sehen. Von denen doch schon so einige die Beiden auch die ganze sicher nicht immer güldene Zeit begleitet haben.

Aber - das ist eben ein Jubiläum, welches wir schon rein rechnerisch kaum schaffen können. Und es ist nicht nur das Jubiläum, es ist diese Konstanz, die ich beneide. Das hat bestimmt nochmal eine ganz andere Qualität, wenn man an seinem Lebensabend immer noch Freunde und Familie um sich hat, die einen durch alle Höhen und Tiefen begleitet haben. Das ist etwas, was ich manchmal vermisse - Menschen um mich zu haben, die mich schon lange kennen und mich zwangsläufig anders sehen. Ach ja. Tjanun. Das Leben kommt eben oft anders und selten als man denkt.

Und leider auch das Ende des Lebens. Nicht nur anders, sondern auch öfter. Zumindest in diesem Jahr. Und wenn es jeder abstreitet  - seit neuestem sind ja sogar wir Babyboomer schuld daran, weil viele Babyboomer haben eben viele Helden und nur deswegen meinen wir, dass die Todesfälle sich häufen, ja, nee, iss klar. eine Insel - also auch wenn es jeder abstreitet, ich sach nur: Schaltjahr. Mehr sag ich nicht. Aber ich bin mittlerweile davon überzeugt. Jedenfalls waren es diese Woche gleich zwei Nachrufe, die ich mir unbedingt von der Seele schreiben musste. Wehmütige dankbare Erinnerungen an Götz George und Benoite Groult ( und das waren nicht mal alle, die diese Woche gegangen sind)  In dem Zusammenhang besten Dank an den besten Albträumer des Rheinlandes, ich fand Dein Kommentar war ein wirklich schönes Kompliment. Wenn auch aus traurigem Anlass. Jedenfalls: Es werden immer mehr Erinnerungen, die wir bewahren für die, die nicht mehr da sind. Ach ja. Ach.

War sonst noch was? Schon. Es bleibt beim Werktätige aller Länder und wieviel Begeisterndes dabei rauskommt, demonstrierten diese Woche die nur im Nebenruf kickenden Isländer. Ansonsten gab es nur ein großes politisches Thema. Allerdings - ganz ehrlich? Ich hatte einen Riesen-Absatz geschrieben zum 1 GB weniger EU, über Ignoranz, Arroganz, Naivität und sich überschlagenden Medienhype, der aus einem grauen Freitag klickgeil einen schwarzen machte, aber wisst Ihr was? Ich hab ihn gestrichen. Einfach so. Ich mag nicht. Denn natürlich dreht sich jetzt alles um die wirtschaftlichen Aspekte und ja, die interessieren mich auch. Aber es macht mich traurig, dass spätestens jetzt klar ist:  Die Idee eines geeinten Kontinents, welcher miteinander in Frieden und in Respekt voreinander lebt - um diese Idee geht es schon lange nicht mehr. Und wir können nur beten, dass nicht unsere Kinder und Kindeskinder dafür werden zahlen müssen. So. Ja, ich weiß - war bißken arg Moll-ig diesen Freitag. Aber isso. Manchmal. Dafür gibbet jetzt die gelungene Mischung von allet. Lustich, traurich, böse, satirisch und melancholisch, eben Eure

Statistik

Satz der Woche: Die Zeiten, in denen die Zeiten für irgendwas vorbei waren, 
sind ja inzwischen auch vorbei. (©Käptn Karl auf Twitter)
Spiel der Woche:  Finde Deinen isländischen Namen (empfohlen von BrittaFranzdottir. jaha Sach ich et nich imma? Nordisch by nature. Sogar island-kompatibel mein Vorname)


Schwur der Woche: Nächstes Jahr gehen wir aber zur Extraschicht, 
komme, was da wolle (same Schwur as every year)
Frage der Woche: Ist man eigentlich unsterblich, 
wenn man 2016 überlebt hat ? (©FrankGeis4109 auf Twitter)
Zukunftsvision der Woche: "Daddy, what was 2016 like?" - "All the cool people died. 
Everyone fell in behind assholes with bad hair and worse ideas.
 It rained a lot". (©Damien Owens auf Twitter)
Sprichwort der Woche: Alle Menschen sind klug. Die einen vorher,
 die anderen nachher. - Britisches Sprichwort. ( grantscheam auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche: Das alles wäre übrigens nicht passiert, wenn
 Hugh Grant weiter Premier gewesen wäre. (©FrokenSis auf Twitter)
Zustimmung der Woche: Der Sieg über England gilt auch als formeller Antrag
 Islands  zur Aufnahme in die EU und wird 
ohne weitere Verhandlungen akzeptiert (©Grantscheam auf Twitter)
Beobachtung der Woche: Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen einem Ball 
hinterher und am Ende gewinnen die Isländer (©Thomas Schweres auf Twitter)
Applaus der Woche: Schon mit Titanic hat Cameron gezeigt, dass er
 Katastrophen großartig inszenieren kann. Mit Brexit hat er sich selbst 
übertroffen (©Team der HeuteShow auf Twitter)
Aufforderung der Woche: Bitte verlassen Sie die EU so, wie Sie sie nach ihrem 
Staatsbankrott in wenigen Monaten gerne wieder 
vorfinden würden. (©Team der HeuteShow auf Twitter)
Konsequenz der Woche: Ich bin ja grundsätzlich dafür, vor allen Abstimmungen 
IQ-Tests zur Pflicht zu machen (©Spieler7 auf Twitter)
Erkenntnis der Woche: Der Punkt, an dem man nicht mehr will, kommt kurz vor dem Punkt,
 an dem man nicht mehr kann (©Dornwittchen auf Twitter)
Verlobungsspruch der Woche: Genieße die kleinen Dinge. Eines Tages wirst Du 
zurückblicken und feststellen, dass sie die Großen waren. 
(erinnert und bestätigt vom goldenen Paar )

Allen ein schickes Wochenende.
Macht keinen IQ-Test, den ich nicht auch machen würde.

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten.
Weitere Links auf Nachfrage.