Stellen wir uns mal einen Moment vor, Nazi-Deutschland und Japan hätten den zweiten Weltkrieg gewonnen und die Welt unter sich aufgeteilt. Der Westen der USA heißt nun Japanese Pacific States, der Osten gehört zum großdeutschen Reich. Dazwischen eine neutrale Pufferzone der Rocky Mountain States. Der Widerstand, der sich regt, ist klein und wird sofort brutal niedergeknüppelt. Nun stellen wir uns eine junge Frau vor, die in dem Moment, als sie plötzlich ihre verschollen geglaubte Schwester wiedertrifft, deren Ermordung miterleben muss. Bei der Schwester findet sie geheime Filmrollen, die Bilder aus einer Welt zeigen, in der die Allierten den zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Musste die Schwester wegen dieser Filmaufnahmen sterben und was zeigen sie wirklich? Zumal ihr Freund plötzlich in diesen Filmrollen auftaucht. Gibt es eine Parallelwelt und in welcher lebt sie? Schnell gerät Juliana, mit ihr ihre Familie und Freunde in ein gefährliches Spiel.
The Man in the high castle ist die Serienadaption von Philip K.Dicks gleichnamiger Utopie (deutsch: Das Orakel vom Berge), in Auftrag gegeben und realisiert von Amazon, die im Vorfeld eine aufsehenerregende Werbestrategie aufboten. Sie zeigten in New York prominent platzierte Plakate der Freiheitsstatue mit Hitlergruß. The Man in the High Castle ist eine der erfolgreichsten Eigenproduktionen von Amazon, eine zweite Staffel ist in Auftrag gegeben. Die Serie ist außerordentlich aufwändig gemacht, mit sehr viel Liebe zum Detail. Namhafte Schauspieler runden das Serienerlebnis ab: Rupert Evans ist dabei, Rufus Sewell und die weibliche Hauptrolle wird gespielt von der hierzulande noch nicht so bekannten Alexa Davalos. Die Kritiken sind fast ausnahmlos positiv, auch die, die aus meinem Familien- und Bekanntenkreis kommen. Alle sind fasziniert von dem Gedankenansatz und der absolut sorgfältigen Umsetzung. Ich stimme dem zu, allerdings nicht uneingeschränkt. Mir kamen einige Dialoge und Handlungssstränge zu hölzern und ungelenk vor, insgesamt fand ich die vermittelte Atmosphäre zu wenig leidenschaftlich und zu kühl. Dennoch empfand auch ich es als Seh-Vergnügen und werde sicher auch die zweite Staffel schauen.
Fazit: Trotz kleiner Schwächen überaus lohnend.
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