Freitag, 27. November 2015

T.G.i.F. - Horst-Kevin und andere Rituale


Tach auch Liebeleins. Ich falle direktemang mit der guten Nachricht ins Haus: Es wird nichts mehr passieren in diesem Jahr. Frieden auf Erden. E basta. Hallelujah. Woher ich das weiß? Ganz einfach.  Der stets um seinen publizistischen Auftrag bemühte Sender RTL hat seinen Jahresrückblick angekündigt. Für Anfang Dezember. Da darf man doch getrost davon ausgehen, dass für dieses Jahr Schluss ist. Ich bin mir sicher, nun ist an allen Fronten Ruhe. Es wird sich doch wohl keiner trauen, Günni-Dackelblick-Jauch zu brüskieren und ihn Gefahr laufen lassen, einen unvollständigen Jahresrückblick zu präsentieren.

Medien - mein echtes Aufregerthema dieser Tage. Habta schon gemerkt, wa? Erst der Tiefpunkt zur Causa sowieso schon sensationell verkorkster ESC- Entsendung und - nennt mich ruhig empfindlich oder pingelig - diverse handwerkliche Fehler. Im Einzelnen vielleicht noch zu verzeihen, aber ich bleibe dabei: Wer so laut kräht, dass publizistische Arbeit nicht genug gewürdigt und bezahlt wird - sollte als allererstes damit anfangen, Sorgfältigkeit walten zu lassen. Da betreibt eines der selbst ernannten Leitmedien Click-Bashing mit einem Artikel über eine Frau, die perfide Rache am Ex übte. O-Ton im Artikel: "Sie sinnte auf Rache". Da rollen sich mir alle Fußnägel hoch! Geht nicht. Geht gar nicht. Dies nur als Beispiel. Ich hatte noch mehr in petto, aber es gibt ja noch andere Dinge, die wichtig sind im Leben.    

Als wir zum einen heute den Jahrestag des roten Teppichs haben. Die wildschöne Freundin und ich. Heute vor 8 Jahren wurde uns nicht nur sprichwörtlich der rote Teppich ausgerollt. Mein erstes Blind Date. Und bis heute eine der schönsten Freundschaften, die ich jemals schloß. Danke für Vieles, liebe FSB. Sissi-Bussi.

Und weil Rituale nicht nur eingeführt sondern auch gepflegt werden wollen, eröffneten die Trixelinchen und ich gestern mit heißer weißer Schokolade zu Kibbeling an Knoblauchsoße die Weihnachtsmarktsaison. Zwar kauften wir mir diesmal kein Geschenk, dafür flog uns ER über den Weg: Horst-Kevin, der bereits zu erheblichem ruhrischem Ruhm gekommene Flamingo. Hat er wohl kurz nicht aufgepasst. Tjanun, jetzt kommta bei de Trixe annen Baum.


Da es heute morgen diskutiertes Thema im Zwitscherland war, zum Abschluß noch zehn Cent zu DEM selbsternannten "Fernsehereignis des Jahres", der Serie Deutschland83 beim ErTeEl . Ich würde ja gar nichts sagen, wenn es nicht mit hehren Ansprüchen vollmundigst nach allen Regeln der Übertreibungskunst angekündigt worden wäre. Als entspannende Seifenoper am müden Feierabend taugt es allemal. Aber zu mehr auch eben nicht. Ist definitiv von Amerikanern für Amerikaner geschrieben und umgesetzt worden. Ich bleibe dabei: Hollywood ist mir als Schaukel immer noch am liebsten. Ich war im Deutschland83 schon ein großes Mädchen und wiedererkannt habe ich gestern definitiv - wenig. Alleine die Mode! Sowas von grottenfalsch. Sage nicht nur ich, sagt auch die liebe Watson Anne234, die die östliche Seite der Medaille kennt. Ich zitiere die Freundin vom roten Teppich: "Wer nicht dabei war, war nicht dabei". Punkt. Alle Seiten beleuchtet werden hingegen wie immer in Eurer

Statistik: 

Wort des Monats: Kartoffel (gekürt von den Assigen #ausGründen)
Quote der Woche: 2,75 auf angefangene 10
Fernsehspiel der Woche: Also, ich hätte den Tatort ja Hangar
 Games genannt ( ©Ralf Heimann auf Twitter)
Wort zum Sonntag: In einem sich wandelnden Umfeld kann sich 
nur der treu bleiben, der sich ändert. (©Prinz Rupi )
Frage der Woche: Wer sinkt denn jetzt für den ESC? ( ©Thomas Schweres auf Twitter)
Dialog der Woche: "Warum liegt hier Stroh?" - "Ein Teil dieser Antwort würde
 Dich nur verunsichern" (©die wildschöne Birgit Haase auf Twitter)
Schwur der Woche: Fluctuat, nec mergitur ( Inschrift des Pariser Stadtwappens)
Erkenntnis der Woche. Viele Menschen sind ja schon 
ins Internet umgezogen (©BamboKrause auf Twitter )
Einkauf des Monats: Haben Sie einen günstigen Drucker? - Der hier kostet 39,99 €: - 
Den nehm ich, dazu noch ein Satz Tinte. -
 Gut, das macht dann zusammen 139,98 € ( Einkauf getätigt von Trixe19)
Bitte der Woche: So, jetzt haben wir den Schnee ja gesehen. Können wir jetzt bitte 
wieder mit Sonne und 20 Grad weitermachen ( ©derSpieler7 auf Twitter)
Cookie der Woche: Is hab swei Glübein, aber Kuchnbaggn geht noch.
Bedauern der Woche: Als ich jung war, hatten nur
 die Bahnhöfe Selfie-Maschinen. (©Grantscheam auf Twitter)
Aufruf des Monats: Eine Runde Mitleid. Für den armen Dezember.
 Der in keinem Jahresrückblick mehr vorkommt.

Allen ein schickes Wochenende. 
Füttert keinen Flamingo, den ich nicht auch füttern würde. 

Wie immer gilt: 
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten.
Und kommt mir nicht mit Heuchelei, von wegen andere anprangern. 
Dies hier ist umsonst und draußen. Und mit Liebe gemacht. Von mir für Euch.  
Außerdem: Weitere Links auf Nachfrage 


Montag, 23. November 2015

Kaum frei - schon vorbei

Montach! Ist es denn zu glauben? Wer hat an der Uhr gedreht? Wer von Euch war das? Keiner verlässt den Raum, bevor das nicht geklärt ist.

Es ist, wie es immer ist. Man schaut voraus auf eine Woche "Freiheit", freut sich darauf wie Bolle und schwuppeldiwuppel - Schluß  aus, Vorbei. Der Alltach lauert umme Ecke. Aber ich habe die Zeit gut genutzt. Immerhin. Wir hatten einen feinen Thermen-Tag mit Freunden, ich hab die Haare wieder schön, ich habe meine Affäre weiter vorangetrieben (jaha, ich erzähl Euch noch davon, versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen), ich habe das ein oder andere Buch gelesen und die ein oder andere Rezension geschrieben. Zu lesen an den bekannten Stellen, hier und hier.

Und ich hatte Mutter-Kind-Tage. Das hatte ich mir vorgenommen für die Woche und die Jungs ließen sich darauf ein, in ihren ebenfalls engen Terminkalendern Zeit für die Frau Mama frei zu schaufeln. Hat man ja halt nicht mehr so oft, jetzt wo alle erwachsen sind.

Zunächst scheuchte ich am Montag den Jimny durchs Ruhrvalley an den Rhein, dem schon repetierenden Studenten einen Besuch abstatten. Das Wetter war sogar einen kleinen Tacken besser als hier und so konnten wir uns einen feinen "bönnsche" Tag machen. Wir begannen mit einem Lunch und ich lernte den letzten Schrei in Studi-Hipster-Cafes kennen: Brot mit Streich ! Heisst, et gibt zwei olle Pappen Graubrot und darauf einen Brotaufstrich. Kostet dann auch nur 4 öcken fünfundneunzig. Meine Fresse, Kinners! Bringt mich an Land. Wir sind echt alle zu doof. Das Geld liegt wirklich auf der Straße und wir heben es nicht auf. Aber geschenkt. Wenn es der heimwehigen Studentenseele dienlich ist....

Kostenlos war dann immerhin ein Walk in the Park of the Poppelsdorfer Schloss und seinen botanischen Gärten. Danach ließ sich in der Tat ein Lungo auftreiben, um koffeingestärkt einen Stadtbummel zu absolvieren, mit abschließendem Dinner beim Italiener. Der Tag wäre rundum perfekt gewesen, wenn ... ja wenn, die Fahrerei nicht wie erwartet ätzend gewesen wäre. Bratziges Wetter, bratzige Fahrer, nicht alle der Fahrkunst bei widrigen Verhältnissen kundig, aggressive Fahrer, von denen es dann auch erwartbar zwei zerlegte mit anschließender Vollsperrung und Riesen-Umwegen. Ich war begeistert. Nicht. Hatte in Folge zur Folge, dass ich mir die ganze Woche Sorgen machte, wenn meine Männers soviel unterwegs waren auf den Pottschen Autobahnen.....
Meine ich das nur, werde ich einfach nur alt oder ist die Raserei, Drängelei und Rücksichtslosigkeit auf deutschen Autobahnen mittlerweile mehr als grenzwertig?

Mittwoch dann war der Ersti dran. Zunächst begab ich mich in die Stadt in der Stadt tief im Westen. Sprich, ich holte den Endlich18 an der Ruhruni Bochum ab und ließ mir von ihm den Campus und "seine" Örtlichkeiten zeigen. Ich war da noch nie, kannte den Anblick immer nur von unten, also von der Ruhr aus und da wirkt es schon gewaltig. Wenn man dann einmal da ist - ich sach mal so: Et iss der betongewordene Traum von der Lernfabrik. Kleiner Ausschnitt gefällig? Aber es ist wirklich nur ein kleiner:


 Und ja . die Plattenbauten im Hintergrund gehören dazu. Sind aber nur zwei von ca. drölfzig in dieser Größe, kleinere noch nicht mitgerechnet. Dafür hat die RUB auch ihren eigenen Supermarkt, seine eigene Drogerie etc. pp. Aber bitte - ich zitiere nochmal den Dekan der RUB aus der Ersti-Veranstaltung: Woanders iss auch Scheisse und wie das Foto sagt: How Love could be. Immerhin - man hört im gesamten Pott nur Gutes über das Engagement der RUB und seine Organisation. Und auch der Endlich18 findet es besser als gedacht. Alsdann - Glückauf. Nach dem akademischen Einblick machten wir es uns schnöder und besuchten das nächste Beton-Mischwerk: das wieder eröffnete Ruhrpark-Einkaufszentrum. Und was soll ich sagen? Ich, die eine gesunde Abscheu vor diesen Malls hat? Es war wirklich ok. Auf Twitter machte es schon die Runde, dass der Relaunch sehr geglückt sei und ich muss allen Recht geben. Es sieht großzügig aus, fühlt sich auch so an, alles recht behutsam, neutral, aber geschmackvoll renoviert. Der Grundgedanke, ein Outdoor Center zu sein, ist dankenswerterweise geblieben, so dass man zwischendurch gut durchatmen kann, es ist aber auch so geschickt überdacht, dass man halbwegs trocken bleibt. Die Geschäfte sind durchweg im mittlerem Segment, es gibt (fast) keinen abgehobenen Chichi, aber auch keinen oberprolligen Mist. Sinn und Zweck des Ganzen war es, den Ersti endlich mal wieder neu einzukleiden und das haben wir prima hingekriegt. Unter anderem durch wirklich engagierte und hilfsbereite Verkäufer(innen). Also alles bestens. Und essen kann man auch eine Kleinigkeit, auch dort - nicht so prollig wie in anderen Zentren.

Und nun bringen wir den Montag mal würdevoll zu Ende, die sonntägliche Soap ist noch nachzuholen und ich werde argusäugig auf Hinweise achten, wer denn wohl dieses Jahr in der Serie, deren Name nicht genannt werden darf, noch den Löffel abgibt! Dass es einen Todesfall geben wird, ist bereits zu erspoilern, ich weiß nur nicht wer. Außer, dass es Dr. Dressler nicht ist....

Sonntag, 22. November 2015

Meine 10 Cent zur Causa Naidoo

Vorweg: Ich bin kein Xavier-Naidoo-Fan. Was hauptsächlich daran liegt, dass seine Musik nicht meins ist, gleichwohl finde ich seine Stimme wirklich großartig und sein musikalisches Talent unbestritten. Bis vorgestern war er mir als Person auch relativ egal. Zur Kenntnis genommen hatte ich ihn allenfalls in der auch von mir geschätzten Sendung "Sing meinen Song". Ich fand ihn als Moderator dort bisweilen salbungsvoll pathetisch, fand das aber hinnehmbar, da er in Gänze in dieser Sendung eine freundliche, faire Atmosphäre hin bekam, die anderen Sendungen aus diesem Genre gänzlich abgehen.

Was seine angebliche Homophobie anging, fand ich immer schon, dass reines Texte-Anhören gereicht hätte, um diesen Vorwurf fallen zu lassen. Was diese Reichsbürger-Geschichte anging - fand ich auch nicht prall, aber in seiner Sendung hat er da doch recht gut hörbar Stellung zu bezogen und sich distanziert. Und wer sind wir in einer aufgeklärten Gesellschaft, dass man einem Mann, der erklärtermaßen sich auf der Suche befindet, nicht auch mal eine Irrung zugesteht, zumal wenn er sich davon distanziert? Sollte man meinen, dass eine Gesellschaft das kann, gerade wenn sie andere auch dazu ermuntern will.

Sollte man meinen. Dann ging die Nachricht über den Ticker, er sei für den ESC nominiert und naiverweise war mein erster Gedanke " Erstaunlich, dass ein Star mit diesen Erfolgen sich dieses Risiko antut", erst der zweite war " Och nö, jetzt kommen bestimmt die ollen Kamellen auf den Tisch - hoffentlich kann ich darüber weg lesen" . Konnte ich nicht, es erhob sich ein selten so gekannter Shitstorm, Erregungstumulte, die keinen Platz für Differenzierung mehr ließen und in ihrer Vehemenz gelinde gesagt erstaunlich waren. Zumal in diesen Zeiten.

So begab es sich dann, dass Naidoos Weg ins schöne Schweden ein extrem kurzer wurde, der NDR zog zurück - und dann kam das, was mich gerade am meisten aufregt und mich dann doch dazu brachte, meine 10 Cent von Belang auch noch in die Runde zu schmeissen.: Es erhebt sich Shitstorm Numero due des Inhalts: Umfaller, kein Rückgrat, das ist erst die endgültige Blamage etc. pp. Sagt mal, sogenannte Leitmedien: Geht's noch?  Lest Ihr Euch gelegentlich selber? Unfassbar. Ihr kriegt was Ihr wollt, was Ihr herbeigeschrieben habt und nehmt dies zum zweiten Anlass zu shitstormen? Jeder blamiert sich, so gut er kann oder wie soll ich das interpretieren? Glaubwürdigkeit geht anders, Leserbindung auch. Und ja - auch der NDR hat keine bella Figura gemacht in dieser Geschichte, von Anfang an nicht. Und nochmal ja - ich wäre auch sehr dafür, im nächsten Jahr beim ESC auszusetzen.

Und - der Einzige, der in dieser ganzen Geschichte besonnen reagiert hat, war Xavier Naidoo selbst. Just saying.




Freitag, 20. November 2015

T.G.i.F. - Hoffnungsschimmer

Tach auch Liebeleins. Wie grauenvoll endete der letzte Freitag. Was für ein schreckliches Wochenende, was für eine zerrissene, trauervolle Woche, was für eine hasserfüllte Welt. Aber nicht nur.

Angesichts der Ereignisse mag ich noch nicht zur Tagesordnung übergehen. Ich mag weder einen humorigen noch einen bissig-satirischen Wochenrückblick schreiben und ich mag auch keine mehr oder weniger sinnreichen Sprüche für die Statistik zusammenstellen. Gleichwohl - es gibt wohl kaum noch etwas, das zu diesen Angriffen auf unsere freie Welt noch nicht gesagt und beklagt worden ist. Nur noch nicht von jedem. Auch da - ich mag mich nicht auch noch einreihen.

Aber worauf ich gerne noch einmal verweisen würde, ist der Lichtblick, der bereits in der grausamen Freitagnacht durchschimmerte. Bei allen Schreckensnachrichten, die sich gerade auf Twitter sehr schnell verbreiteten, verbreitete sich auch noch etwas anderes. Der Hashtag PorteOuverte. Unter diesem Hashtag organsierten viele Pariser Unterschlupf für die vielen Menschen, die irgendwo in der Stadt oder im Vorort Saint Denis am Stadion gestrandet waren. DAS fand ich ganz ganz groß. Und Mut machend. Bei aller Bestürzung, aller Trauer, aller Angst war dann eben auch das. Wenn ein Hoffnungsschimmer funkelnd zeigt, wohin der Weg führen sollte, führen muss. Dafür ein Dank an die, die in dieser Situation Türen öffneten, die, die das organisierten und durchaus auch an die, die diesen Hashtag und die Information dazu verbreiteten und so ihre sozialen Netzwerke nicht nur zu persönlichen Betroffenheits-Profilierungen und wesentlich Abstoßenderem nutzten. Das wollte ich dann doch unbedingt dazu noch aufgeschrieben haben.

Frage der Woche: Freedom - Just another word for nothing left to lose?  (nach Janis Joplin)
Wunsch der Woche: Imagine all the people living life in peace.  (©John Lennon)
Satz der Woche: It's a cold and it's a broken Hallelujah. (©Leonard Cohen)

Allen ein friedliches Wochenende.                    


Freitag, 13. November 2015

T.G.i.F. - die Einsichten der älteren Jahrgänge

Guten Tag, verehrte Leserinnen und Leser! Ich hoffe, es ist Ihnen wohl ergangen seit dem letzten Wochenrückblick. Alsdann - lassen Sie uns auch heute wieder einen Blick zurück auf die Geschehnisse der letzten Tage werfen.

Watt hattsse denn getz allweer, werden Sie sich sicher denken. Aber was soll ich tun?  Als gesetzte ältere Dame kann ich ja wohl schlecht weiterhin so fröhlich flapsend locker flockig durch die Blogosphäre höppen. Ich bekam es letzte Tage offiziell. Morgens um halb sieben zum allerersten Kaffee serviert. Scrollen durch die Timelime, lesen bei der FAZ und dort stand wortwörtlich: "An den aktiven Politiker Schmidt können sich wohl nur noch ältere Jahrgänge erinnern" !!!! Ich weine immer noch. "Ältere Jahrgänge". Aber wisst Ihr, was? Schitt der Hund watt drauf, alte Leute machen ja eh das, was sie wollen. Von daher also nochmal.

Tach auch Liebeleins. Allet schick und schön bei Euch in diesem Martinisommer? Macht Eure Übergangsjacke auch Überstunden? Dank an VW. Oder an wen auch immer. Lustig iss datt jedenfalls nich. Wenn ich Fönwetter schick gefunden hätte, wäre ich nach Bayern gezogen. Kruzifix.

Um zum Anfang zurück zu kehren: Ja, ich bin so alt. ich erinnere mich an den aktiven Politiker Schmidt. Gut sogar. Und an die Demos gegen seine Politik für den Nato-Doppelbeschluß. Aber so what - ohne das hätten wir heute kein Denkmal im Bonner Hofgarten, vor dem der Student andächtig verharren und dem aufrührerischen Geist seiner Frau Mama gedenken kann. Was Schmidt angeht: Die zahlreichen Nachrufe für ihn machten nur einmal mehr klar, was fehlt in deutsche Land.

Nämlich einen, der unbeirrt seinen Weg geht, eine wirklich eigene Meinung hat und diese auch kundtut. Egal, wie man zu ihm und seinen Ansichten stand, er wurde immer ernst genommen und seine Äußerungen wurden bedacht. Wenn auch nicht von allen. Was mich wunderte, war, dass es trotz der wahrscheinlich nur nebulösen Erinnerung der älteren Jahrgänge doch  meist um den aktiven Politiker Schmidt dabei ging und nicht um den herausragenden Publizisten, der er doch viel längere Zeit war und den ich sehr schätzte. Ich persönlich hätte ganz sicher nicht die gute alte Tante "Zeit" so oft zu meiner persönlichen Meinungsbildung herangezogen, hätte nicht auch dieser kluge Kopf dahinter gesteckt. Er ruhe in Frieden. Darauf einen #Glimmengel

Und mich wenigstens einmal am Meister klarer, knapper Ansagen zu orientieren, breche ich auch mein Gesalbadere über andere Aufreger der Woche einfach ab. Ich habe gerade drei lange Absätze ersatzlos gestrichen, Einfach so. Weil ich keine Lust mehr habe, mich hier und heute weiter aufzuregen. Lobt mich. Euch bleibt was erspart.  

War sonst noch was? Nö. Zumindest hier im Hause nicht. Aber das wird sich nächste Tage ändern. Denn - wer hat, der hat. Und ich habe frei. Das ewige "Leid" der Arbeitszeitkonteninhaber. Am Jahresende wird es eng, da muss man mal bißchen zuhause bleiben. So "schwer" es auch fällt. Geplant ist ein Tag mit Freunden und Mama-Sohn-Tage an Rhein und Ruhr. Es besteht also begründete Hoffnung, dass es nächste Woche wieder persönlicher wird. Und eine Affäre habe ich ja seit neuestem auch noch. Davon wird aber seperat berichtet... Bleibt gespannt. So wie auf Eure

Statistik:

Kompliment der Woche: Du bist ganz bezaubernd, 
wenn Du Dich so aufregst. (©datt Engelchen)
Klarstellung der Woche: Um eines mal ganz deutlich zu sagen: 
Wer nicht raucht, hat auch kein Recht zu husten! (©der Spieler7)
Erkenntnis der Woche: Ehrgeiz ist die Zuflucht des Versagers. 
(gesagt hat's mein Chef, zitierend Deichkind) 
Bild der Woche: Die Legende lebt. Die Lästerschwestern von der Lindenstrasse

Stoßseufzer der Woche: Früher wusste ich vieles 
ganz genau. (©sparklingpearls auf Twitter) 
Cookie der Woche: Wahrnehmung. Sie wird so schnell selektiv.
Benimmregel der Woche: Es ist übrigens völlig unüblich, bei einer Beerdigung den
Blumenstrauß nach hinten zu werfen, um zu sehen,
wer als Nächster dran ist. (©andre67 auf Twitter) 
Frage der Woche: Linksrutsch auf Deutschen Autobahnen. 
Weiß man da Genaueres? (©Ruhebewahrer auf Twitter)  
Servicetweet der Woche: Protipp für streifenfreie Fenster. Putzen.Wischen. Reiben. 
Abziehen. Scheibe einschlagen. Splitter aus dem Rahmen
entfernen. Fertig. (©Trixelinchen auf Twitter)
Plan der Woche: Sich irgendwoher keine Ahnung besorgen. (©Bambokrause auf Twitter) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Entwickelt keinen Ehrgeiz, den ich nicht auch entwickeln würde.



Wie immer gilt: 
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten.
Weitere Links auf Nachfrage.

Donnerstag, 12. November 2015

Synchronsprecher - verzweifelt gesucht

oder wenn Lady Mary Crawley pötzlich mit Leonardo di Caprio ins Bett steigt...

Die Tage schauten wir "the Wolf of Wall Street" und wie so oft kam ein Moment, der mich aus der Handlung riß und völlig irritierte. Leonardo lernte seine zukünftige Frau kennen und ich dachte nur " Verdammt, wer ist das?". Damit meinte ich nicht die Schauspielerin, diese war mir klar unbekannt. Aber die Stimme kannte ich und das, was ich mit dieser Stimme verband, passte mal sowas von gar nicht zu der blonden Barbie, die sich alsbald mit Leo, the Wolf im Bett wälzte. Und ich war mir sicher, es war nicht lange her, da hatte mir exakt diese Stimme etwas völlig Anderes vermittelt.

Das Grübeln hielt an, die Irritation ebenfalls. Nach dem Film - wie so oft: Google is your friend. Synchronbesetzung des Films nachgeschaut, die Sprecherin der Naomi weiter gegoogelt und siehe da: es sprechen mit einer Stimme: Lady Mary Crawley aus Downton Abbey, Ana Solis, die durchtriebene Nichte aus Desperate Housewives, die ihrem Nachnamen alle Ehre machende Haddie Braverman und die von Revenge gebeutelte Charlotte Grayson. Kein Wunder, dass mir die Stimme bekannt vorkam. Aber - muss das wirklich sein? Gibt es so wenige gute Synchronsprecher in deutsche Land? Ok, zugegeben, die Stimme der Anna Helm - so der Name der hier nur exemplarisch herausgegriffenen Sprecherin - ist eine tolle Stimme. Von brav bis verrucht - alles drin. Aber eben auch eine markante Stimme. Eine, die man sich merkt und es ist mindestens irritierend, wenn nicht sogar nervig, wenn Lady Mary Crawley sich plötzlich mit Leo die Caprio im Bett wälzt.

Ich hatte schon immer ein Faible für Stimmen und auch ein gutes Gedächtnis dafür. Es war nicht das erste Mal, dass mir diese Irritation passierte. Und es irritiert mich, dass diese Irritation immer wieder auftritt. Ich erinnere mich an einen Abend im vorigen Jahrhundert, als ich mit meiner Freundin bei einer Lesung von Christian Brückner war, der deutschen Stimme von Robert de Niro. Die Stimme zog mich so in ihren Bann und ich brauchte nur die Augen zu schließen, um den Weltstar vor mir zu sehen. Was der Brückner damals vorlas, ich weiß es nicht mehr. Ich weiß aber noch, dass meine Freundin und ich uns eine Aufnahmefunktion bei unseren "heisser Scheiss Gerät" ( Handy ) wünschten, dann hätten wir uns von Robert de Niro einen Klingelton aufsprechen lassen.... ( ja, das ging damals noch nicht, aber die Idee war gut oder? )

Jedenfalls - an Christian Brückner fiel es mir erstmals auf. Der Mann spricht nicht nur Robert de Niro, sondern zig andere Stars und er hat eine mehr als nur markante Stimme. Einerseits schön für ihn - andererseits: jedes Mal, wenn ich diese Stimme höre, bin ich versucht, ein "Robert de Niro is waiting" in den Film hineinzuträllern.

Geht das nur mir so? Oder fällt Euch sowas auch auf? Und stört Euch das?

Sonntag, 8. November 2015

Phangelina - oder die Lästerschwestern von der Lindenstrasse

Jaha. Auch 30 Jahre nach der ersten Folge ist die Serie, deren Name eigentlich nicht genannt werden darf, noch immer ziemlich präsent. Und ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt Freundinnen, die da dringenden Klatsch-und Tratsch-Bedarf via Email und Whatsapp haben. Wir dachten, wir lassen Euch mal ein bißchen durch's Schlüsselloch der Lästerschwestern gucken und geben (Teile) unserer Lästereien gepflegten Korrespondenz der letzten Wochen für die Öffentlichkeit frei. 

Es schrieben sich das Engelchen und Frau von Belang .




Engelchen: 

"..... habe aber gestern und heute auch ca. 800 Folgen Lindenstraße online geschaut, denn da hatte ich in den letzten Monaten doch ziemlich den Anschluss verloren! Jetzt bin ich aber wieder auf dem neuesten Stand und muss mich mal kurz aufregen:

In den letzten Jahren war meine langjährige Hassfigur Lisa ja eher unauffällig und sogar ziemlich erträglich! Hatte schon fast vergessen, wie sehr ich Lisa eigentlich hasse! Die mit Ihrem Gymnasium, der arme Paul!! Aber ich hab mich doch sehr in meine Kindheit zurück versetzt gefühlt denn wir hatten in der Grundschule auch so eine Mutter! Das Mädchen durfte irgendwann noch nicht mal zum Spielen mehr raus, aber keine Ahnung was aus ihr geworden ist...!

Und dann die Scheiße mit der Überwachungsaktion von Timo und Lea (wobei das ja auch ein Thema für sich ist und ganz schön nervt)! Jaaaa wir wissen jetzt das seine Wurst keine Pelle mehr hat, jetzt iss aber auch ma gut!! Endzeitkeks?? ;-) Mein neuer Favorit -Murat!!! Den find ich schon seit Jahren ganz cool, aber zur Zeit ist das mein Sympathieträger Nummer eins!

Und dann die versuchte Vergewaltigung von "ich-prostituiere-mich-doch-eh-auf-fast-jede-erdenkliche Art-und-Weise-Angelina" -also bitte! Das bisschen Gegrabsche kann die doch eigentlich gar nicht umhauen, oder?! Wobei ich das ganz gut gemacht fand, dass man den eigentlichen Vorfall erst im Nachhinein zu sehen bekam als schon alles aufgeklärt war! War auch ein gut gewähltes Pärchen, denn dem Schmierlapp Seegers hab ich das natürlich sofort zugetraut, aber auf der anderen Seite hätte ich auch Angelina sofort zugetraut, dass sie sich das aus einem Vorteil heraus alles nur ausgedacht hat...! Da war ich echt am grübeln...! Der Seegers hat ja jetzt schon länger nicht mitgespielt und ich muss sagen, dass ich echt schockiert war denn soooo grottig hatte ich den Schauspieler gar nicht in Erinnerung! Himmel hilf, das war ja Fremdschämen hoch zehn...!

Frau von Belang: 


Lisa, ja ! Boah ey. Die ist wirklich vom Allerfeinsten. Allerdings glaube ich, dass die Schauspielerin bestimmt Spaß an ihrer Rolle hat.... hätten wir auch! Aber Murat ist schon sehr cool, gerade auch in dieser Schulsache! Ich hasse es auch - diese übereifrigen Mütter, die ihre Blagen unbedingt zum Erfolg prügeln müssen. Hatten wir auch genug in den letzten Jahren und ich habe reichlich Kinder erlebt, für die das Gymnasium eine echte Qual war und die natürlich auch alle letzten Endes abgekackt sind. Aber heutzutage wird ja chinesisch schon im Mutterleib geübt und wie viele Mütter hochbegabter Kinder ich kennengelernt habe in den letzten Jahren. Unzählbar. Eine echte Seuche. Das macht die Listra schon nach wie vor ganz gut, solche Themen unterzubringen.

Aber dieses fromme Muslima Getue von Lisa, das können sie mal wieder einstampfen. Die ist so wenig fromm, wie ich Mutter Teresa bin. Und was die alle an "ich verfüge über genau zwei Gesichtsausdrücke-Timo" finden... Aber gut, damit hat es schon Til Schweiger von der Listra zum Star gebracht. Auf Twitter macht der Lindenstrassen-Account auch immer Stimmung für Team Murat und gegen Team Lisa :)) Das ist ganz witzig. Die machen das eh ganz gut mit ihrem Twitter Account, weil da viel Interaktion ist, das macht schon Spaß. 
Bin mal gespannt, ich glaube, die bauen Murat in den nächsten Folgen noch gut auf. Bald wird ja auch wohl Murat kapiert haben, dass der pellenlose Wurstbesitzer nichts von Lisa will und braucht den auch nicht mehr anne abgepellten Eier zu packen..... :)) 

Angelina finde ich auch nervig, aber noch nerviger als in der Phil-die-Augenbraue-Seegers Sache fand ich sie, als sie dann in Köln versucht hat, Jack auf - und Frank Dressler aufzuhalten. Dass man den Frank mal wieder gesehen hat, fand ich übrigens auch gut. Aber dieser Seegers ist echt furchtbar, bzw. der Schauspieler untalentiert. Aber ich bin froh, dass Iffi wieder regelmäßig dabei ist. Das war schon immer meine Listra-Lieblingsfigur und das hat sich auch bis heute nicht geändert - trotz Dschungel-Stippvisite :) 

Wen ich im übrigen auch ganz ganz schlecht finde, ist Sarah. Die Schauspielerin kann auch echt kaum was und dann nimmt man ihr ja die Anwältin echt nicht ab. Gut, dass unser Jura-Student das nicht guckt, der würde was über sich kriegen.... :)) 

Demnächst soll es wohl auch eine Live-Sendung geben, haben sie bereits auf Twitter bekannt gegeben. Im Dezember ist ja 30jähriges. Stellte ich neulich fest bei twittern wie 1985 ;) 
Bin mal gespannt. 

Engelchen

Ja das glaub ich auch, an der Rolle der Lisa hätte ich auch tierisch Spaß! Ich fand es auch schade, dass Robert Engels Rückkehr nur so kurz war, der ist ja richtig schön böse, das macht bestimmt auch total Spaß...!
Hör bloß auf, ich kann es auch kaum ertragen wie viele "hochbegabte" Kinder es heutzutage gibt! Wir kannten da ja auch mal eins von, Du erinnerst Dich.... 

In unserem alten Haus wohnte ein Mädchen, dass wirklich sehr intelligent ist (von Ihrer Mutter hat sie das jedenfalls nicht, die ist dumm wie Toastbrot und echt nicht die hellste Kerze auf der Torte)! Die Tochter ist jetzt glaub ich 17 und hat vor einigen Jahren eine Klasse übersprungen! Da sie aber auch noch sehr kindlich aussieht, hat sie in der neuen Klasse nie wirklich Anschluss gefunden und hat auch sonst eigentlich keine Freunde! Bis vor kurzem wollte sie Tierärztin werden, will jetzt aber doch lieber Chirurgin werden! Jede andere Mutter wäre begeistert, aber die findet das ganz furchtbar! Sie meinte, dass sie davon ja üüüüberhaupt Nichts hält, die Tochter solle sich lieber 'nen reichen Mann suchen und heiraten! Kannst du dir das vorstellen?!? 

"ich verfüge über genau zwei Gesichtsausdrücke-Timo" finde ich übrigens groooßartig!! Also nicht den Timo sondern deine Bezeichnung, ich hau mich immer noch weg! Und mit Sarah,  da hast du auch vollkommen Recht -soooo schlecht! Da musste ich auch an Deinen Studenten denken! 

Frau von Belang

Boah ja, ich erinnere mich an das "bedauernswerte" hochbegabte Kind. ! Das hatte ich ja schon komplett verdrängt . Besser iss datt. Abartig. Richtiggehend abartig. Die hatten auch mehr als einen Schlag schräg. Eigentlich können einem solche Kinder ja auch nur leid tun. trotzdem - Mitleid spar ich mir besser auf für andere.... :)) Bzw. für mich selbst. 

Ja genau! Robert Engel ! Dessen Auftritte waren eigentlich ganz cool, stimmt. Allerdings hätte er einen anderen Gegenpart gebraucht als diese Lusche Flip. Der sieht auch echt immer mehr aus wie so'n Flip (der von Biene Maya, Du weisst schon) Aber mit dem Timo ! Ist doch wahr. Jedesmal, wenn dessen ausdrucksloses Gesicht in Großaufnahme zu sehen ist, würde ich am liebsten "hallo ! Jemand zu hause? " in den Fernseher rufen. :)) 

Yau, Deine Mutter-Tochter-Story wäre doch auch mal einen Handlungsstrang in der Listra wert. 

Engelchen 

Hab gerade die Listra Folge von gestern gesehen. Dem kleinen Flip ist ja tatsächlich ein Ei gewachsen....!!!!! 

Frau von Belang 

Yepp. Die werden jetzt zu Mr. and Mrs. Smith der Listra aufgebaut. Phangelina - die Brangelina-Version für's gemeine Vorabend-Publikum. 

Engelchen

Phangelina!!!! ich hau mich wech.... .  


to be continued / Lästert gerne mit ! 







Freitag, 6. November 2015

T.G.i.F. - heute mit Blinke-Herzchen und anderen Erregungstumulten

Liebeleins! Tach auch! Wie isset Euch? Allet schick und schön oder seid Ihr auch so auf Krawall gebürstet wie anscheinend der Rest der Welt?

Ich kann mir nicht helfen, aber mein Eindruck ist: Die Stimmung im Lande steigert sich gerade von latent aggressiv zu allzeit wehrhafter Empörungsbereitschaft. Es scheinen sich mal wieder alle zu kurz gekommen zu fühlen und wild entschlossen, etwas daran zu ändern. Es beginnt morgens beim Bäcker mit geknurrtem " Ey, watt sinn datt denn für Brötchen? hasse keine warmen?", setzt sich den ganzen Tag über fort mit gemotzten Begrüßungen à la "Ey, gucken Se ma hier" "Ich will jetzt sofort" "Mir steht das zu" bis zum mittagspäuslichen Einkauf, der sich als einziger Spießrutenlauf im "Mit meinem Rollator bin ich die Queen of Currywurst Marathon" gestaltet - sofern man im Pennich überhaupt ein Schlupfloch in den mit Paletten und Kartons vollgestopften Gängen findet.

Sehr geärgert habe ich mich gestern früh. Donnerstag ist Müllabfuhr-Tag in der Whisteria Lane. Schon seit einiger Zeit fällt mir da die Papiertonnen-Gang auf, die aus ihrer Abfuhr eine Riesenshow macht. Mit laut lärmender Mucke um halb sieben morgens und Tarzan-würdigen-Brunft-Schreien. Soweit naja. Ich rolle zwar mit den Augen, aber dafür bringe ich sogar noch ein gewisses Rest-Verständnis auf. Ich weiß, dass Müllwerker ein extremst unfair schlecht bezahlter Job ist und dass man Frust schiebt, wenn man für so wenig Patte anderer Leute Dreck entsorgen darf, verstehe ich durchaus. Aber - und das ist ein sehr großer ABER : Äste von den Bäumen der Strasse zu reißen und in die Einfahrt der Leute unter deren Autos zu schmeissen, ist eine ganz, ganz miese Nummer und nicht ungefährlich obendrein.

Aber so ist das derzeit wohl. Die Menschen fühlen sich zu kurz gekommen und im Recht, ihre Empörung darüber allzeit an allem und jedem auszulassen. Klein haben sie es derzeit alle nicht. Wenn erregte Bürger erstmal Anlauf nehmen, haben wir in nullkommanix wütend schäumende Erregungstumulte. Diese Woche genügte ein Blick auf Twitter. irgendein Gelegenheitsempathiker, der beim Zwitscherdienst was zu sagen hat, entfernte die Sterne und ersetzte den beliebten Sternenstaub durch boingblingblingblinkende Herzen, Zugegeben - schön finde ich das auch nicht. Es sieht aus wie im PoesieAlbum einer Vierjährigen. Aber was da an Empörung hochschwappte und sich bis jetzt nicht beruhigte - es ist ein echtes Wunder, dass noch keiner an sprichwörtlichem Herzklabastern gestorben ist unter den empörten Gerechten. Ich wiederhole mich immer gerne, Merke: Per se und qua Geburtsrecht gibt es keinen Anspruch auf nichts. Außer vielleicht auf den Preis für herausragend ekeliges Selbstmitleid.

Lustig war hingegen ausnahmsweise mal Halloween in der Whisteria Lane. Ich habe ja mal sowas von überhaupt gar nichts übrig für diesen Besatzer-Karneval*, aber ich käme mir schon schäbig vor, wenn ich die teils sehr phantasievoll kostümierten Kinder, vor allem die aus der nahegelegenen Mittags-Kita für benachteiligte Kinder, nicht mit Kamelle beglücken würde. Den Vogel abgeschossen hat aber meine Nachbarin, die sich mal ganz cool ein Skelett in's Haustürfenster hing und den Kindern mit wilden Haaren und blutbefleckter Metzgerschürze öffnete. Datt Gekreische hättet Ihr hören sollen. Wir haben jedenfalls Tränen gelacht.

So. Ich hoffe, das war heute denn unkryptisch genug. War sonst noch was? Nö. Jedenfalls nicht im Moment. In eben diesem sitze ich nämlich mit mein Engelchen am Frühstückstisch und wir lassen es uns fein prima gut gehen. Lästerschwester-Runde live. Aber keine Sorge, Ihr kriegt auch noch was ab. Also nicht vom Frühstück, sondern von den Lästereien. Bleibt wachsam. Solange erfreut Euch an der

Statistik:  

Satz der Woche: Was man nicht ändern kann, sollte einen nicht 
länger beschäftigen. (©Frau Wildschön) 
Verpasste Chance der Woche: Heute könnte der Tag sein, an dem Du an allen Schulen im Deutschunterricht durchgenommen wirst. (©Hintergedanken auf Twitter)
Ratschlag der Woche: Mit Sanftmut treibt man mehr Menschen in den Wahnsinn 
als mit der groben Leberwurstkeule.(©BamboKrauseaufTwitter)
Fazit der Woche: Fortschritt ist kein Wert an sich.
Feststellung der Woche: Nur die wenigsten von jenen, die ihren Verstand verloren haben,
wollen diesen wieder zurückhaben. (©Grantscheam auf Twitter)
Bedauern der Woche: Ich habe heute leider keine Sterne für Sie. (©Flötenton auf Twitter)
Horror der Woche: "Das ist das gruseligste an diesem Sommer." "Aber es ist Herbst." "Das ist
das zweitgruseligste an diesem Sommer." (©Tamhonks auf Twitter)
Kopfschütteln der Woche: Seit zwei Wochen warte ich auf eine Antwort von Ihnen.”
„ Ihre Zeit möchte ich haben.” (©Unkaputtbar auf Twitter)
Hoffnung der Woche: "Wie läuft deine Beziehung?" "Gerade etwas holprig. Sie ist 
ausgezogen, hat geheiratet und 2 Kinder bekommen. Denke, das
wird schon wieder."(©wassagtIhrdazu auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche: Vor dem Sex zieht man sich gegenseitig aus. 
Nach dem Sex zieht sich jeder selbst an. Moral: niemand hilft dir,
wenn du einmal gefickt bist. (©Sommerblume auf Twitter)
Befehl der Woche: 

Erkenntnis der Woche: Es ist mir egal was andere Leute über mich denken! 
Im Grunde geht es mich ja auch nichts an! (©Issklar auf Twitter)
Resignation der Woche: Wenn ich mich mit etwas kostbarem nicht auskenne, 
kann ich es schnell kaputt machen. Genau wie Politiker und
das Internet.  (©Mr.Beany auf Twitter)
Lachnummer der Woche: Immer wenn einem hübschen Model-Ava Komplimente 
gemacht werden, fällt irgendwo ein dickbäuchiger 
Mittfünfziger lachend von seiner Couch. (©Ini67 auf Twitter)
Cookie der Woche: Männer tragen wieder engere Hosen. Da werd' ich wohl doch 
mal wieder einen Termin beim Optiker machen.


Allen ein schickes Wochenende.
Geratet in keine Erregungszustände, in die ich nicht auch geraten würde.

Wie immer gilt. 
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten.
Weitere Links auf Nachfrage.
*so nennt datt der Oppa vom Twitterer Trollpunk69