Doch vorher war es wieder eine dieser Wochen. Ihr wisst schon. Diese Wochen, in deren Verlauf man immer öfter denkt: Wenn ich mir jetzt eins verdient hätte, dann eine komplett sinnbefreite Stunde. Oder zwei. Diese Wochen, in denen man kaum bis nichts Gutes hört, in denen viel Elend und kein Glanz an einen herangetragen wird. Elend zumeist, das einen persönlich gar nichts angeht, welches einen aber trotzdem anfasst. Weil - könnte ja sein, dass es einen doch was angeht und wenn ja, was soll einem das sagen? Karma is a bitch und jetzt zieh die Konsequenzen? Für die Sache, die mich persönlich anging, habe ich kurz meinem 80er-Jahre-Demo-Ich hallo gesagt. Getrillert und gepfiffen. Und meine unnachahmlichen Pfadfinder-Qualitäten bewiesen. Schade, dass es heutzutage
Navi-Tanten gibt. Wieder ein Karriereweg verbaut!
Jedenfalls: ich konnte den liebenden Gatten überreden. Zu einem sinnbefreiten Abend. So sinnbefreit, dass die Herren Söhne wahrscheinlich den Kopf auf die Tischplatte sinken lassen und stöhnen: "Sie sind schon wieder ohne Aufsicht. Wir merken das doch! "
Wir waren in der Tat auf der Palmkirmes. Wir zwei alleine. Ohne Alibi-Kinder und mit Lust. Bisher war es eher andersrum. War sinnbefreit. Völligst. Aber ablenkend.
Und damit dann doch sinngebend.
War sonst noch was? Der Rotterdamer ist wieder an der Maas, sackte direkt dolle Punkte ein und bekommt dafür morgen ein fnatic-es* Wochenende auf dem Silbertablett serviert. Der Jurist bedankt sich bei den Daumendrückern für seine Holde, glückliche Erleichterung macht sich breit im Glaspalast.
Auch darüber, dass sie nicht mehr an der Bonner Heerstrasse wohnen, die sich dieses Jahr zum instagrammablen Hotspot mausert. Ehrlich mal, seit Jahrzehnten blühen da die Kirschblüten und dies Jahr wird das in jedem Medium als Weltsensation gefeiert. Naja, wenn es der Klickgeilheit dienlich ist.
Gibt Schlimmeres auf der großen weiten Welt: Brexitanien an Halloween und andere enteignete Unsäglichkeiten zum Beispiel. Hat jemand den Mantel des Schweigens gesehen. Sinnvoll wär das. Bevor die sinnbefreiten Stunden gar nicht mehr nachwirken. Nachwirkungen auch in der
Statistik:
Schild der Woche: Nationale Schnapsidee (#ausgründen gekürzt)
Einladung der Woche: Ohne Mampf kein Kampf
Beschäftigungstherapie der Woche: Replies from hell. Auf die Feststellung "Die Sonne scheint noch nicht" (©Trixelinchen auf Twitter) folgten (pseudo) wissenschaftliche Abhandlungen bis hin zu "Du nimmst bestimmt auch Globuli" . Wir haben Fragen!
Dann doch lieber den
Traumjob der Woche: Wolle Ticket kaufen?
Fernmündlicher Erlebnisbericht der Woche 1: Die Nachbar-Oma hat ihr erstes
Mobiltelefon. Der Funktionstest beginnt mit einem Anruf bei mir und sie sagt:
"Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" ..... und legt auf. (©MeinolfsSchwester auf Twitter)
Fernmündlicher Erlebnisbericht der Woche 2:
Ich:"Wenn Sie ins Haus kommen, melden Sie sich bitte neben dem
Haupteingang am Empfang."
Pat.:"ok, hat das auch einen Namen?"
Ich:"Ja. Empfang!" (©Trixelinchen auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche: Morgens schau ich immer in den Spiegel und frage mich,
was der Künstler mir heute mit seinem Werk sagen möchte (©Flötenton auf Twitter)
Erkenntnis der Woche: Dieses wohlige "weißt Du noch, damals?" ist das Symptom
einer Gesellschaft, die sich eine Pause wünscht (©Schueper auf Twitter)
Noch eine sinnbefreite Stunde der Woche: Kleine Taschenlampe brenn, schreib
"ich lieb Dich" in den Himmel. Sorry, geht gleich wieder. (©Spieler7auf Twitter)
Allen ein schickes Wochenende.
Setzt zu keinen Höhenflügen an, zu denen ich nicht auch ansetzen würde.
Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten.
Links auf Nachfrage
*Fnatic ist für den E-Sport-begeistertenden Rotterdamer das, was Bayern München für den Herrn Spieler7 ist. Guckt Ihr hier: https://www.fnatic.com/articles/fnatic-bar-rotterdam Ausgerechnet auch noch in seinem derzeitigen Wohnheim schlagen die ihr Hauptquartier auf. Wenn das keine Belohnung für hartes Lernen ist.