Mittwoch, 30. Oktober 2013

Kolumbiniade - im Muttental

Teil zwei der Urlaubswochen-Kolumbiniaden Daheim und doch unterwegs.

Zum Abschluß unserer Urlaubswoche lockte noch einmal wunderbarstes Wetter alte Weiber und Gefährten hinaus in die Sonne. Und auch wenn der Rhein sich von seiner besten Seite gezeigt hatte, et gibt ja auch noch die Ruhr. Als Ziel hatten wir uns die Zeche Nachtigall in Witten ausgeguckt.




Die Zeche Nachtigall liegt mitten im Wittener Muttental, in unmittelbarer Nähe zur Ruhr. In Witten nahm dareinst der Kohle-Bergbau seinen Anfang, da es dort auch hoch und zu Tage gelegene Flöze gab. Besichtigen kann man die ganze Zeche, den Ringofen und die ehemalige Ziegelei sowie einen Besucherstollen. Das haben wir uns aber geklemmt, Stollen hab ich schon genug gesehen in meinem Leben. (Und außerdem gehen wir am Wochenende schon wieder unter Tage, aber anders. Ihr dürft gespannt sein. DAS wird die Kolumbiniade dese Jahres. Wenn wir sie überstehen, heisst das. )

Anschließend waren wir noch ein wenig im schönen Muttental und natürlich direkt unten anne Ruhr, die dort wirklich wunderschön ist und auch genug Anregungen für weitere Kolumbiniaden bietet, wie z.B. eine Fahrt mit der historischen Ruhrtalbahn.

 
Weitere Bilder vom Tage gibbet im öffentlichen G+ Album Koluminiade anne Ruhr 
   

Montag, 28. Oktober 2013

Kolumbiniade: Urlaub daheim und doch unterwegs

Es war für uns eine echte Premiere. Der Ruhebewahrer und ich - wir hatten Urlaub und verreisten nicht. Das hatte es sozusagen niemals nie nich gegeben. Der langjährigen zweiten geschenkten Heimat zum Dank. Und so entschieden wir schon früh im Jahr: Solange wir noch in den Schulferien Urlaub nehmen, werden wir allenfalls im Sommer ein/ zwei Wochen wegfahren und unser Fernweh solange bezwingen, bis wir außerhalb der Ferien fahren und mehr für unser Geld bekommen können. Und außerdem - warum in die Ferne schweifen, wenn soviel Gutes so nahe liegt. Meine Mit-Kolumbine, das Engelchen und ihr Drachentöter demonstrieren es schon seit Jahren nachdrücklich, wieviel Tolles man an Rhein und Ruhr unternehmen kann.

Und so gab es noch eine Premiere: Das frisch gekürte Einzelkind des Hauses durfte erstmalig zwei Nächte lang das Palais hüten und tat dieses vorbildlich. Hatte allerdings auch Unterstützung. Menschliche und tierische. Wir besuchten derweil den Herrn Papa am Niederrhein, bezogen das Gästezimmer mit phantastischer Aussicht



und spielten Tourist in meiner alten Heimat. Neben Shopping-Erfolgen jenseits des Pommes-Äquators - ich hab mir ein Kleid gekauft, dass ich alleine weder an- noch ausziehen kann und finde mich sehr zuversichtlich - machten wir in Kultur und wagten uns anne gönne Kant. Gönne Kant nennen die Rechtsrheinischen die linke Rheinseite und wenn man sich die Leute anguckt, die von da kommen und derzeit Schlagzeilen machen ( ein Ver-schloss-ener Bischof und ein Dinge beendender Kanzleramtsminister ) weiß man auch, warum.

Wer auch vonne gönne Kant kam, das war Joseph Beuys. Der Mann, für den der Duktus " Ist das Kunst oder kann das wech? " erfunden wurde. Nähe Kalkar beherbergt das Schloß Moyland seine Kunst. Innen und außen. Ich kannte das Schloß Moyland nur als verwunschene Ruine und war gespannt, wie es nun nach Renovierung und Wiederaufbau aussieht.

 
Ich fand es sehr gelungen, erfreulich detailverliebt und trotzdem der Tradition verhaftet. Und auch wenn ich in diesem Leben der Kunst von Beuys nichts mehr werde abgewinnen können, die Skulpturen fügten sich prima in den Park ein. Dort sind sie doch so etwas wie das goldene Ei, das gelegt wurde, um dieses Schloß zu erhalten.


Am zweiten Tag war traumschönes Wetter, wie gemacht für eine Entdeckungstour met de Fiets. ( Fahrradfahren für den Nicht-Holländer, Pättkes-Tour für den Münsterländer ) und erkundeten die Rheinwiesen rund um Emmerich, fietsten zwischen Schafen und Kühen immer in Sichtweite des großen Stroms mit den Containerschiffen um die Wette.


Schöne Kolumbiniade am Rande war ein toller Bauernhof, der jede Menge Obst und anderes direkt vom Erzeuger verkaufte und so kehrten wir dick bepackt mit köstlichen, ungespritzten Äpfeln, handgeschüttelten Walnüssen und frisch gepresstem Apfelsaft zurück ins Ruhrgebiet.

Noch mehr kolumbianische Fotos vom Rhein und von Schloß Moyland finden sich in diesem öffentlichen Google Plus Fotoalbum. Viel Spaß beim Schauen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Der Ballast der Woche

Letzte Woche war Urlaubswoche und seit Anbeginn der Zeiten ist es gelebte Tradition, dann auch Urlaub vom  TGiF zu nehmen. Ich komme allerdings nicht umhin, zuzugeben: es hat mir gefehlt. Einigen von Euch auch, wie ich vernahm. Das wiederum hat dann gefreut. Es war aber auch ausgerechnet diese eine Woche, in der ein Aufreger den anderen jagte. Ab morgen ist nun wieder Business as usual und damit dieser unbelastet angegangen werden kann: Ballast abwerfen, Aufreger auskotzen - so fällt datt "Schultern gerade, Kopp hoch, Krone zurechtrücken" leichter.

Aufreger Nr. 1 :
Datt Merkelphone. Schön zu wissen, dass es immer noch Leute gibt, die immer noch schlimmere Jobs haben. Dennoch gilt ein neuer, alter Merk(el) satz: Gleiches (Un)recht für alle. Gerade weil der Neben-Skandal in der Beobachtung besteht, dass es noch lange nicht für jeden dasselbe ist, wenn zweien das Gleiche geschieht. Bleibt die Frage, ob Angie jetzt Obama ihr vollstes Vertrauen ausspricht. Und es bleibt die bestürzende Erkenntnis, dass Putin neben Obama in der Tat wie ein lupenreiner Demokrat daherkommt.
Lakonische Schlußfolgerung der Woche: Guten Freunden gibt man ein Wänzchen. ( Doris Brockmann )

Aufreger Nr. 2:
Die Gewichtung begangenen "Unrechts". Ist es nicht so, dass ich besser  hätte 31 Millionen Öcken verbrennen sollen statt geschieden wieder zu heiraten? Dann hätte man mir eine Auszeit gegönnt und nicht lebenslang die Sakramente verweigert.
Rätsel der Woche : Bischof von Limburg ist beurlaubt und geht wohl erstmal ins Kloster. Bin mal gespannt, was dann der Umbau seiner Zelle kosten wird. ( Michaalb)

Aufreger Nr. 3 :
Die UN hat das niederländische Sinter-Klaas Fest für rassistisch erklärt. ( weil der Sinterklaas vom zwarte Piet begleitet wird, dessen schwarze Hautfarbe zu allem Überfluß noch nicht einmal genetisch bedingt ist, sondern vom Ruß der vielen Schornsteine herrührt, durch die er klettern muss ) und betreibt ein Verbot des Jahrhunderte alten Festen. Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: Katar, Syrien, NA und worum kümmert sich die UN ? Ich glaub, et hackt.
Frage der Woche: Rücken jetzt die Blauhelme auffe Whisteria Lane ein, wenn wir das weiterhin feiern?

Aufreger Nr. 4:
To wohim it may concern.  Das gute alte Sprichwort "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu " gilt durchaus auch im Umkehrschluss. Sprich: "Was Du willst, dass man Dir tu, das füge auch den anderen zu". Dass kleine Finger uninteressant sind und man lieber gleich die ganze Hand, ach was, den ganzen Arm nimmt, hatten wir ja schon neulich festgestellt.
Mahnung der Woche: Respekt, Gefälligkeit und Aufmerksamkeit sind keine Einbahnstrasse.
Mantra der nächsten Wochen: Tit for tat.

Allen einen charmanten Wochenanfang ohne zuviel Mimimi.
Berichte zu den erfreulichen Dingen der Woche kommen als Kolumbiniade seperat.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Ein Besuch bei Hermès

Hermès, Paris, Rue du Faubourg St. Honoré. Allein diese Adresse. Auf der Zunge zergehen lassen kann man sie sich. Unfassbar schön fand ich schon immer die Carrés und Taschen und Krawatten und und und. Als ich ein Kind war, machte ich ab und an Sonntags mit meinen Großeltern einen Kö-Bummel - stundenlang hätte ich stehen können vor der Hermes-Auslage. Als ich in den 80ern eine Freundin hatte, deren Bruder in Paris studierte und wir diesen öfter besuchten, gingen die anderen in die Museen und ich auf die Rue du Faubourg St. Honoré.  Chanel, Hermès - stundenlang hätte ich stehen können vor den Auslagen.

Dann wurde ich erwachsen und bekam zum 28. Geburtstag ein Hermés Tuch geschenkt. Bis heute halte ich es in Ehren und Seidenpapier, hole es ab und an heraus, bewundere das Muster, die Seide, streiche liebevoll darüber und ganz selten trage ich es auch. Als der Gatte und ich ein Jahr zusammen waren, war es zwar nicht die Rue du Faubourg-St.Honoré, aber immerhin Paris, wo er mir seinen Heiratsantrag machte. Ich beschloss, er soll auf unserer Hochzeit eine Hermès-Krawatte tragen. Geschichte wiederholt sich und so ging der Gatte ins Museum und ich in die Rue du Faubourg St. Honoré zum Stammhaus der einstigen Hof-Sattlerei. Diesmal blieb ich nicht vor der Auslage stehen, ich ging hinein. Ins Allerheiligste von Hermés.

Dieser Geruch! Nach Leder, nach Seide, nach edlen Parfumen. Ich war die einzige Europäerin, um mich herum nur zahlungskräftige Kunden aus Asien. Ein wenig unschlüssig stand ich herum, fühlte mich deplatziert. Doch es nahte Rettung in Gestalt eines älteren Verkäufers. Ein freundliches Lächeln auf den Lippen bot er mir Hilfe an. Ich erklärte mein Begehr, erklärte weiter, dass ich Hermes über alles bewundere und dass dies hier eigentlich nicht so meine Preisklasse sei. Jaha, so mächtig war ich damals noch der französischen Sprache. Wenn auch mit Schweizer Akzent, aber das ist eine andere Geschichte.

Der distinguierte Verkäufer jedenfalls war erfreut. Er mochte meine Geschichte und nahm sich meiner an. Durch das ganze Haus ging er mit mir, zeigte mir alles, ließ mich Carreés bewundern, bestaunen, befühlen. Für ihn war es wie eine Führung durch ein Museum, für mich auch. Mit äußerster Sorgfalt wählten wir gemeinsam die Krawatte aus, weit mehr als eine Stunde Zeit ließ er sich mit mir dafür. Nach getroffener Wahl geleitete er mich in ein edel eingerichtetes Hinterzimmer, dort wurde das Geschäftliche erledigt. Schnöde Kassen gab es nicht, dort in der Rue du Faubourg St. Honoré.  Die helfenden Damen im Hinterzimmer wurden angewiesen, die Krawatte aufs Schönste zu verpacken, ich sei eine Kundin, die das verdient hätte.


Und so bekam ich ein edles Gesamtkunstwerk überreicht, eine besonders schöne Tragetasche dazu ausgesucht, Pröbchen der Parfumerie Hermes gab es obendrauf. Ich wurde mit Handschlag verabschiedet, mir wurde alles Glück dieser Welt gewünscht und überwältigt stand ich auf der Rue du Faubourg St. Honoré. Das alles, während die wirklich zahlungskräftige Klientel im Laden lieber auf Schnelligkeit denn Schönheit bedacht war. Diese kauften auch eher Statussymbole, denn Bewunderung und Tradition.
 
Und ich?  Denke bis heute an diesen netten älteren Herren, kann den Geruch von Hermes noch riechen. Mir war nicht ganz wohl, als ich den Laden damals betrat, aber sehr wohl, als ich ihn verließ. Ich fand es absolut erstaunlich, dass Dünkel in diesem Geschäft ein Fremdwort war ( wer jemals bei Douglas von Verkäuferinnen, die ein Bruchteil des Gehalts ihrer Kundinnen verdienen, von oben herab behandelt wurde, weiß, was ich meine) Dafür wusste man bei Hermes um den Stolz auf Handwerk, Kunst und Tradition. Bis heute geht mir das Herz auf, wenn ich an diesen Verkäufer denke, der die Dinge, die er verkaufte, auch schätzte und sich so freute, endlich mal eine Kundin zu haben, die diese Ehrfurcht mit ihm teilte. Auch wenn sie nur einen Bruchteil des Geldes im Laden ließ, den die Asiaten ausgaben.Jederzeit würde ich  wieder dorthin gehen, wenn ich etwas ganz Besonderes zu einem ganz besonderen Anlass kaufen möchten. Mal sehen, vielleicht heiraten ja die jungen Herren auch mal Hermes-beschlipst.

Nachtrag : Werbung wegen Markennennung. Unbeauftragt, selbst bezahlt. 

( Dieser Beitrag wurde 2013 verfasst, als es die Thematik Werbung kennzeichnen/ Influencer noch nicht gab. Der guten Ordnung halber habe ich diese Kennzeichnung nachträglich eingefügt. Wie sich jeder vorstellen kann, bedarf die benannte Marke wohl kaum meiner Werbung, sie hat auch keine Kenntnis davon. Aber falls es jemand interessiert: Die im Post benannten Artikel sind außerordentlich gut gealtert, sie haben nichts von ihrer Schönheit verloren ) 

Freitag, 18. Oktober 2013

T.G.i.F. - durcheinandergeredet

Nur Sprechenden kann geholfen werden. Sagt man ja so. Heisst aber im Umkehrschluß nicht zwingend, dass allem Gerede eine Hilfe folgt. Dafür war die verplapperte Woche wohl das Beispiel par excellence. Gerede hier, Gerede dort. Frage der Woche. Wer redet mit wem? Und worüber? Und vor allem wann? Und warum trägt anscheinend jeder heute eine Goldwaage mit sich herum? Die Grünen haben ausgeredet, können sich aber vorstellen, irgendwie irgendwann irgendwo weiter zu reden. Die Roten redeten, dann wieder nicht, jetzt auf einmal ganz schnell doch. Muss sich nun nur noch weisen, ob sie die Erlaubnis zum Reden bekommen. Und ob das letzte verbliebene Mitglied das überhaupt alleine entscheiden kann. Nur gut, dass Vicco von Bülow keinen der Beteiligten mehr wegen Urheberrechtsverletzungen verklagen kann. Der Papst redet mit Zollitsch, mit Bischof von Protz und Prunk redet er weniger. Aber mit dem redet eh keiner mehr. Nur über ihn. Man könnte auch sagen, der hat sich wortwörtlich die Zukunft verbaut.

Zukunft verbaut habe ich wohl eher nicht, aber über mich wurde auch geredet. Das hat man jetzt davon, wenn man seine Vita und seine Überzeugungen in der regional führenden Tageszeitung ausbreitet. Hätte ich mir denken können. Datt ganze Gesumse über die Krise der Finanzen etc. pp. hat niemand gelesen, aber sowatt, watt von Geschiedenen inne Kirche, datt lesen die Leute. Vor allem inne Bronx. Machte aber weiter nichts, ich hatte bei meinem Gerede ja immerhin drüber nachgedacht, was ich da so vor mich hin redete. Sogar mein Zahnarzt beliebte mich in eine Diskussion über die Katholen zu verwickeln. Falls das jemand lesen will, bei Bedarf bitte melden. Datt gedruckte Gerede iss eingescannt. Wenn auch mehr schlecht als recht.

Weiter redete ich darüber, dass ich nicht reden will. Zumindest nicht über aufgeregte Sponge-Bobs, die zum üblen Nach-Gerede auffordern. Dafür redete ich dann lange mit Micha. Über die, die über uns reden und die, die nicht mehr mit uns reden. Oder nur dann, wenn sie uns brauchen. Für welche Gefälligkeit auch immer. Da sagen wir doch kollektiv Nein danke. Brauchen wa nich, kaufen wa nich, ham wa schon. Worüber ich auch nicht rede, ist das Foto, welches die Polizei heute morgen vor der Hunderunde von mir gemacht hat. Nach 31 Jahren Führerschein habe ich mir dann wohl meinen allerersten Punkt erfahren. Kann doch keiner ahnen, dass vor dem Haus der besten Freundin 'ne 30er Zone ist. Das macht meinen ganzen Schnitt kaputt. Menno.

Über weiteres aus der Woche braucht nicht geredet zu werden. Nicht, weil es so schlimm wäre, sondern weil es schlicht und ergreifend wenig gibt. Erste Herbst-Erkältungen halten Einzug. Aber solange die Hunde aus der Nachbarschaft noch nicht antworten, geht es noch. Dann wäre noch die wochenendliche Anlandung des Erstsemesters zu vermelden. Mit mächtig viel Schmutzwäsche im Gepäck und mächtig viel Erlebtem, was ausgesprudelt werden möchte. Zusammengefasst lässt sich sagen: Er ist mehr als nur zufrieden. Dann bin ich es auch. Ansonsten war hier ruhig. Richtig ruhig. Dass ich die Wiederholung von La Boum als Wochen-Highlight bezeichnen muss, sagt da wohl alles. Ich war übrigens erstaunt, wie sehr der Film mir auch noch 33 Jahre später gefiel - Dreams are my reality.... #Hach. So ruhig wird es hier wohl hoffentlich auch noch ein kleines Weilchen bleiben. So ist zumindest der Plan. Man soll es ja besser nicht beschreien. Dem Ruhebewahrer und mir stehen ein paar gemeinsame freie Tage bevor, die wir an Rhein und Ruhr, daheim und unterwegs und aufs Feinste gestärkt mit mega viel thüringischer Marmelade verbringen werden. Von daher auch kein freitägliches Gerede nächste Woche. Dosiert Euch also besser Eure

Statistik: 
Satz der Woche: Individualität ist auch eher so ein Einzelschicksal heutzutage. 
Feststellung der Woche: Männer werden sieben. Danach wachsen sie nur noch. 
Cookie der Woche: Schock. Schwere. Not. Reihenfolge nicht zwingend. 
Markierung der Woche: Grün ist gelber als Blau. 
Intrige der Woche: Im Supermarkt an der Kasse zum Hintermann umdrehen, kurzer Blick in den Einkaufswagen und leise anzischen: "Dafür werden Sie bezahlen".
Stoßseufzer der Woche: Wenn Menschen dafür gemacht wären, morgens munter aus dem Bett zu springen, würden wir in Toastern schlafen. (Internetfundstück, ©unklar)
Frage und Antwort der Woche: Wieviele Männer braucht man, um eine Rolle Klopapier auszuwechseln? - Keine Ahnung, es kam noch nie vor. 
Bedauern der Woche: Da sieht man mal, dass Omas alte Ratschläge 
(geh nicht ohne saubere Unterwäsche raus!) heutzutage nicht mehr wirklich taugen. (©Cookie zu meinem Blitzlicht-Foto des Tages)  
Guter Rat der Woche: Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, poste sie im Internet und schreib drunter: Ernte vom eigenen Zitronenbaum auf Malle. 
Trotzreaktion der Woche: Den Vollidioten nehmen Sie aber bitte auf der Stelle zurück. - 
Nee, den will ich jetzt auch nicht mehr.  
Erkenntnis der Woche: Einen Fehler durch eine Lüge zu verdecken, heißt, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen. ( ©Aristoteles)
Theorie der Woche: Zufall ist, wenn Gott unerkannt bleiben möchte. ( ©nach Albert Einstein)
Plan der Woche: Manchmal ist es gut, ein paar Schritte zurück zu machen - 
zurück zu sich selbst. 

Allen ein schickes Wochenende. 
Geht keine Schritte - ob vor oder zurück - , die ich nicht auch gehen würde.  

Freitag, 11. Oktober 2013

T.G.i.F. - von freien Zimmern und neuen Währungen

Aber jetzt. Es ist nie zu spät für ein gepflegtes T.G.i.F. Je später der Freitag, desto schöner die Kolumnen. Oder so. Aber eher ging heute nicht. Denn Gelegenheiten muss man nehmen, wie sie kommen. Und mir bot sich heute morgen die Gelegenheit einer intellektuellen Lockerungsübung. Ein Redakteur der hiesigen Tageszeitung bat mich um ein Interview .Als Betroffene. Zum Thema geschiedene, wiederverheiratete Katholiken. Die Chance, meinen Senf dazu abzugeben, fand ich zu verlockend, auch um den Preis, Euch hier warten zu lassen.  

Warten scheint eh das nächste große Ding zu werden. Warten auf die Zahlungsunfähigkeit von God's own Country, warten auf das nächste Kabinett der Belanglosigkeit in deutsche Land. Die sondierte Farbgebung der Woche wird es ja wohl auch nicht werden. Ist auch besser so. Schwarz-grün geht als Kombination allenfalls bei portugiesischen Taxen. Meine Meinung. Das Warten auf die Preisgebungen der Woche hat dagegen ein Ende. Zum Friedensnobelpreis äußere ich mich lieber nicht. Zu explosiv. Aber der Literatur-Nobelpreis an Alice Munro ging für mich diesmal völlig in Ordnung. Dafür weist es sich einmal mehr, dass der deutsche Buchpreis und ich einfach nicht kompatibel sind. Ich kann nur sagen: Dieses Buch sollten Sie auf jeden Fall verpassen. Rezi über ein eitles, vor selbstverliebten Manierismen nur so strotzendes Werk kommt demnächst. Der Fairness halber muss ich es erst zu Ende lesen.

Angst vor dem Ende beherrscht wohl auch den Interessenverband gedruckte Werke auf der Frankfurter Buchmesse, wie man zwischen den Zeilen entdecken kann. Wundert mich nicht, es wundert eher die Ursachenforschung. Statt über E-Books, self-publisher, file-sharing etc. pp. zu jammern, würde vielleicht ein kurzer Blick auf die sogenannten Stars dieser Messe reichen: datt Bobbele mit frisch erworbenem Opfer-Abo, de katzige Dani, der Knecht der Ochsen - mal ehrlich, da braucht sich doch keiner wundern. Und es können alle gerne über Amazon meckern, aber was ich schon in Buchhandlungen erlebt habe - von Unwissenheit bis hin zu immer gern genommen intellektueller Arroganz - nee, da sind mir meine Nerven echt zu schade.

A propos Bobbele. Der Godfather of Dünnschiss-Labern bloggt jetzt auch. Bei der gestern an den Start gegangenen deutschen Ausgabe der Huffington Post, dieses - Sie wissen schon - virtuelle selbsternannte Nachrichtenportal, die ihre knallharte Qualitätsoffensive in der neuen nicht konvertierbaren Währung Aufmerksamkeit bezahlt. Und dem nicht genug, diensthabender Chief Executive Officer of DingDong ist niemand anders als der letzte überlebende Berufsjugendliche Mr. Turnschuh Jobatey. Ich dachte erst, ich les nicht recht. Bleibt die Frage: Weiß eigentlich jemand, ob es beim gestrigen Eröffnungsbuffet dieser Post Buchstabensuppe gab? Oder wenigstens Russisch-Brot? (War das jetzt zu kryptisch? Falls ja, ich verweise ganz und gar undezent auf die legen-wartet-därste "Zimmer frei" Sendung aller Zeiten, googelt mal diese drei Wörter: Zimmer frei Chernobyl)

Kommen wir zu dem, was wirklich interessiert. Die Woche im Palais. Ruhig war sie. Sehr ruhig. Nachdem wir ja letztes Wochenende wirklich alles gaben, um unseren schlechten Ruf adäquat zu verteidigen, war son bißken business as usual fürs persönliche Bruttosozialprodukt gar nicht verkehrt. Dazu kommt die Ruhe durch Zimmer frei nun auch in der Whisteria Lane Wir sagten Glückauf. Der Student ist mit Sack und Pack vonne Ruhr annen Rhein gezogen. Es kann sich also nur noch um Wochen handeln, bis er mir Recht geben wird und weiß, dass der Abwasch sich nicht von alleine macht. Von den Fenstern gar nicht zu reden. Der verbliebene Kniefall befindet sich derweil noch in der Entscheidungsfindung, ob nun eher die positiven oder negativen Seiten des Einzelkind-Daseins überwiegen. Bei mir halten sich Stolz und Wehmut die Waage. Überwiegend positiv wie immer natürlich Eure

Statistik:
Satz der Woche: Wer gern aufrechnet, auf den kann man im Ernstfall nicht zählen
Frage der Woche: Sind noch welche von diesen Momenten übrig?
Stoßseufzer der Woche: Watt en Glück, datt et die letzte Minute gibt. 
Sonst würde nie watt feddich werden hier.
Cookie der Woche: We put the "soffen" in "ergebnisoffen"
Mahnung der Woche: Auch Aufmerksamkeit ist eine Währung, 
die unter Inflation leidet. (©Stefan Niggemeier)
Beschwerde der Woche: Zu viele Leute schneiden sich eine Scheibe von der Extrawurst ab.
Erkenntnis der Woche: Das Leben ist zu kurz, um das Kleingedruckte zu lesen.
Aufruf der Woche: Lassen Sie mich durch, das ist Licht am Ende des Tunnels.
Beobachtung der Woche: Wer sich in Schuhen bewegt, die ihm zu groß sind, muss sich 
nicht wundern, wenn er auf die Schnauze fällt. (©Monty, Earl of Grey auf Twitter)
Wunsch der Woche: Wenn alle nur 10 % entspannter wären, hätten wir 
100% mehr Lebensqualität. ( ©Michael Musto auf Twitter)
Bedauern der Woche: Manchmal ist es doch besser, die nackte Wahrheit bleibt bedeckt.

Allen ein schickes Wochenende.
Bedeckt keine Wahrheit, die ich nicht auch bedecken würde. .  
     








Freitag, 4. Oktober 2013

T.G.i.F. - Oktoberfest der besonderen Art

Shut up, shut off, shut down, shutstorm - holy fucking shut ! So ungefähr kann man die weltpolitische Lage doch wohl zusammenfassen? Das Einzige, was mich daran brennend interessiert, wäre ob die ganzen Rating-Agenturen auch downgeshuttet haben. Oder wie sonst soll ich mir bitte erklären, dass die USA immer noch tripleA geratet sind. Ich meine, sehen die denn nicht, dass die es so wohl kaum noch schaffen werden, in die EU aufgenommen zu werden?

Aufgenommen werden derweil heute wohl anderweitig Gespräche. Sonden werden hie und da ausgeschickt, um zu fühlen, welche Farbkonstellation wohl am schönsten leuchtet. Mit anderen Worten: deutsche Land spielt immer noch Borgen Folge 1 und 2. Aber bitte, wenn es dem Lande dienlich ist.

Zumindest der Jurisprudenz dienlich zu sein schickt sich dieser Tage der Kniefall 2.0. an. Der Umzug in die geheiligte Studentenbude steht an. Hatte ich bis dato noch geglaubt, das Synonym für Aufräumen bei Jugendlichen wäre alles-in-den-Wäschekorb-stopfen lernte ich dieser Tage eine neue Variante kennen: alles-in-Umzugskisten-stopfen. Begleitet von mütterlicher Wehmut selbstredend. Aber wenigstens war das Wetter schön. Konnte ich meine Wehmut ausgiebig auf Hollywood wegschaukeln.

Da trifft es sich gut, dass Ablenkung spezieller Art an diesem Wochenende auf uns wartet und gestern Abend bereits feierlich eingeleitet wurde. Hoher Besuch weilt im Pott und da man einen schlechten Ruf von Zeit zu Zeit verteidigen muss, gab es gestern passend zum Tag der deutschen Einheit ein ruhrisch-thüringisches-brandenburgisches Bloggertreffen auffe Herner Alm. Wäre ja noch vor einem Vierteljahrhundert gar nicht möglich gewesen - schließlich gab es da noch keine Blogs. (Plattwitz, ja ich weiß. Trotzdem).


Bevor wir zur Hochform aufliefen, feierten wir ein kleines Oktoberfest mit Schönheitsfehlern in Form von schnuckeligen, aber vergeßlichen Kellnern. Erstaunte und böse Blicke inclusive. Logisch oder wie gewisse Damen zu verstehen pflegen - yo Bitch. Wir aber wollten es gerne feuchter haben und eine lila Pflaume musste auch noch auf den Weg von Westen nach Osten gebracht werden.


Ergo gaben wir ganz großes Theater. Zur Aufführung gelangte der Einakter für 8 Personen: De Assigen auffem Parkplatz. Wieder einmal freundlich gesponsert von Mama Engelchens Probierstube. Weitere Ausführungen und Bilder diesbezüglich vielleicht demnächst. Dann aber hinter verschlossenen Türen. Und ich betone, das liegt weder an unseren Krankheitsbilder noch an den T(h)orette-Syndromen noch daran, dass der Begriff Schwungmasse schon wieder eine neue Definition bekam.

Nicht hinter verschlossenen Türen, sondern ganz und gar öffentlich für Euch die heute -
sorry - leicht kryptische

Statistik: 

Satz der Woche: Der große Kürbis brennt. (©Corpus Delicti
Erkenntnis der Woche. Es liegt gar nicht an den Tagen wie diesen, 
es sind die Nächte. (©Einhard
Theorie der Woche: Wenn et nicht schlackert, brauchse nich wuchten. 
(©der Herr der Schwungmasse, il Padre Drachentöter)   
Frage der Woche: WTF ist eine kiss and ride Spur?
Vorschlag der Woche: Die USA können ja mal Mutti fragen, ob sie noch 
irgendwo einen Rettungsschirm hat. (©Ormuz
Cookie und Ermahnung der Woche:  Bitte respektieren Sie die fest eingestellte Geschwindigkeit von Drehtüren. 
Liebeserklärung der Woche: Ich habe keine Freunde. Ich habe eine 
ausgesuchte Sammlung an Irren. 
Mantra der Woche: Mach Dir keine Sorgen um die, die sich um Dich nicht sorgen. 
Stoßseufzer der Woche: Es ist ganz nützlich, wenn man überall für 
verrückt gehalten wird. (©aus Frühstück bei Tiffany)
Rätsel der Woche: 

Allen ein schickes Wochenende. 
Feiert keine Parkplatz-Party, die ich nicht auch feiern würde. 


Donnerstag, 3. Oktober 2013

Kastanienbewegung 2013 - 2014

Et wird jedes Jahr schwerer, ne feine Kastanie zu finden, die in unseren Manteltaschen überwintern und im nächsten Frühjahr eine veritable Flugstunde absolvieren möchte. Aber nun ist es gelungen:
We proudly present : REstanie und OERstanie .



Die REstanie wird mich durch den Winter geleiten, die OERstanie den Ruhebewahrer, der ja bekanntermaßen auch bereits im letzten Jahr kapituliert und sich der famosen Kastanienbewegung angeschlossen hat. Es ist auch einfach zu tröstlich und herzerwärmelnd, diese kleine runde glatte Bolle beim Griff in die Manteltasche zu spüren, zu streicheln und dabei an die vielen anderen Bekloppten zu denken, die sich uns mittlerweile angeschlossen haben.


Die Kastanienbewegung wurde vor 7 Jahren von meiner fabelhaften Freundin Theobromina ins Leben gerufen und ich kann sie jedem nur innig ans Herz legen. Alles Wissenswerte rund um die Kastanienbewegung erfahrt ihr in diesem Blog-Eintrag.