Sonntag, 31. Januar 2016

Dschungel-Dingens - mit deutlicher Mehrheit gegen Konfro

Aus, aus, aus - das Spiel ist aus. Getrommelt und gepfiffen sei es. Wir haben sie ein weiteres Mal überstanden - die Festspiele von Murwillumbah. Wir haben es amtlich - die Welt gehört in Mon-Chi-Chi-Hände, dem Gentle-Menderes sei es von Herzen gegönnt. Geht doch. Die Entscheidung - ist sie nicht ein Lichtblick in dieser Kaltzeit?

Ja, ist sie. Umso mehr, wenn man sich die heute veröffentlichten Voting-Ergebnisse zu Gemüte führt. Weit über die Hälfte der Stimme konnte der höflichste Mensch, den die Baumstämme je zu sehen bekamen, auf sich vereinen. Was wiederum auch erklärt, warum die Aus-Rasta Fürstin es überhaupt so weit gebracht hatte. Wenn weit mehr als 50 % schon vergeben sind, dann machen eben auch die 6 - 7 % der Anrufer, die sich entweder in der Krawalleriefürstin wiedererkannten oder Wert auf ungepflegte Konfro vom untersten Rand der Kapazität legten, etwas aus. Nicht zu vergessen natürlich das so verzweifelt vertelefonierte Taschengeld von Höllenas Tochter.

Mir jedenfalls hat es viel ausgemacht und mir auch viel vom jährlichen Dschungelspass verdorben. Dieser beschränkte sich für mich zum Schluss fast durchgehend auf das Rudelgucken - sei es per WA-Chat oder in real - mit den Assigen von und zu Eips und natürlich dem kollektiven Gezwitschere, welches wie üblich weit mehr an gelungenen Wortspielereien und Kabbeleien hervorbrachte als all das, was die Protagonisten down under so rausknödelten.


So nimmt es nicht Wunder, dass letztendlich das Witzigste der vergangenen Woche das Promi-Dinner im Dschungel war. Da saßen dann zwei, die sich ganz sicher waren, dass der Underdog in ihrer Mitte nur durch ein Versehen in eben dieser gelandet sein konnte und dass es sich ganz sicher zwischen der schleimenden Hupen-Frau und der Kasalla-Kanaille entscheiden würde, die schnell noch einen letzten Diss in Richtung Menderes losließen. Selten wurde Kontraproduktivität so vollendet vorgeführt. In völliger Unkenntnis, dass sie schon lange nicht mehr den Hauch einer Chance hatten gegen den Kleinen, der sich so herrlich über die schönen dicken Pommes freuen konnte, die ihm beim letzten Abendmahl so delikatös mundeten.

Und dann war Schluß. Und die letzten drei, die noch nicht wussten, was in Fernsehzuschauer-Deutschland so vor sich ging, erfuhren die ganze Wahrheit: ErTeEl hatte eine Witzfigur eingekauft und einen grundguten, netten Menschen bekommen. Es gehört zu den guten Seiten dieses letzten Lagerfeuers der Fernsehunterhaltung, dass die Macher so etwas durchaus goutieren und unterstützen. Selten hat man Moderatoren unverhohlener darum flehen hören, dass einerseits die fürsterlichen Performances ein Ende haben mögen, andererseits doch bitte dieser Einzige unter den Zwölfen gewinnen möge, der sich zu keiner einzigen Gemeinheit oder Lästerei hat hinreißen lassen und dessen lustigste Momente in einer niedlichen Tolpatschigkeit bestanden, der, der am zerbrechlichsten wirkte und dabei so wild entschlossen, sich  nicht zerbrechen zu lassen - und schließlich genau daran wuchs.

Man gönnte ihm den Sieg von Herzen, war kurz davor, gerührt eine Freudenträne mitzuweinen und hofft nun einfach nur noch, dass ihm dieser Sieg tatsächlich etwas bringen möge. Es bleibt einfach zu hoffen, dass er sich jetzt nicht einwickeln lässt und sich selbst treu bleibt. Immerhin scheint dieser Manager, den er dabei hatte und der sogar die Rolle des ins Camp Briefeschreibers übernehmen musste, nicht unbedingt vom Stamme Krawall und Kasalla zu sein, sondern eher einer der Sorte Unaufgeregtheit. Wenn die Beiden jetzt klug sind, nehmen sie in der nächsten Zeit das mit, was geht   - und steigen dann mit dem dann erarbeiteten Geld aus und gründen eine belastbare bürgerliche Existenz. Mich würde es ehrlich freuen. Und beruhigen.

Man könnte jetzt noch viel schreiben, die Was geht los da raus Performance der anderen Komparsen noch einmal gepflegt analysieren, aber wisst Ihr was: geschenkt. Reicht jetzt. Unmengen an Ballaststoffen fallen doch jetzt von uns ab. Die Selbstdarsteller, die Schuldzuweiser, die Bananadrama-Boys - mögen sie ihre Lektion in angewandter Sinnlosigkeit gelernt haben. Was bleibt - ist das schöne mit Herz angesagte Schlußwort der Sonja Zietlow: dem Dirk Bach hätte dieser König auch gefallen. Darauf noch ein bißchen Sex on the Beach am heimischen Induktions-Lagerfeuer. Salute.



(©Fottos Drachentöter und Engelchen)

Freitag, 29. Januar 2016

TGiF - mein Links ist nicht Dein Rechts

Tach auch Liebeleins. Und? Worüber hab ich mich an dieser Stelle letzte Woche bis an den Rand der Hysterie aufgeregt? Genau - über die Fratze des besorgten Dschungelbürgers, der sein Essen nicht teilen wollte. Und - Ha! Ha! Wo sind wir eine Woche später? Alle aus dem Team vom Stamme Nimm sind raus. Raus, Raus, für die ist das Spiel aus. Hab ich es nicht gesagt? Alle bis auf die Wollersheimerin. Aber die Frau mit den Hupen war ja auch die Erste, die das schlechte Gewissen plagte. Jaha, ich bin wohl nicht die Einzige, die elefantös nachtragend ist. Auch wenn die Geschmäcker des anrufenden Publikum ansonsten mal so gar nicht kompatibel mit denen der scharfzüngigen IBES-Twitterer und des assigen WA-Chats sind.

Oder wie sonst ist es zu erklären, dass ausgerechnet die super-nervigsten Krawalltüten noch auf ihren Baumstämmen hocken? (Von den Krawalltüten ausgenommen natürlich das Mon-Chi-Chi der Herzen) Wahrscheinlich liegt die Wahrheit darin begründet, dass der Wiedererkennungswert doch allzu hoch ist. Naturbreite Hobby-Dominas und schuldzuweisende Lautsprecher, die auf der Zielgerade den Fehler machen, die Leistungen der Favoriten kleinreden zu wollen, gibbet schließlich überall im Überfluss.

Und sonst so im Idiotengehege down under? Von der gestrigen aus mein-Links-ist-nicht-Dein-Rechts-Gründen grandios versemmelten Dschungelprüfung mal abgesehen war es doch eher so langweilt mich, langweilt mich. Was bleibt - ist im Moment nur die Erkenntnis: Ruhrpott härtet ab. Diese orgiastischen Begeisterungsstürme ob der legationären Wortschwallerei. Die halbe Medienwelt besinnt sich auf alte Künste und stenografiert mit, in jeder Kolumne liest man dieselben Sprüche, wortwörtlich wiedergegeben, Der Kasalla-Regent sollte sich seinen Teil des Zeilengeldes holen und am besten dem Zentralverband empörter zart besaiteter Frauen spenden. Aber wie man an Rasta-Fürstin Höllena sieht .- man kann noch so die Harte geben, wenn man nicht im Pott sozialisiert wurde, dann wird man mit solchen Typen nicht fertig.

Und auch wenn mich der Gentle-Menderes rührt und es mich auch freut, dass ausgerechnet dieser doch recht bescheidene, das Hohelied der Dankbarkeit jubelnde Einfaltspinsel einer der Wenigen ever ever sein wird, der im Idiotengehege down under sich seine Würde zurückgeholt hat - es langweilt mich trotzdem. Es fehlt einfach ein richtiger Sympathieträger. Und jetzt ist auch noch des Publikums Stellvertreter im Baumstamm-Kreis weg. Er war der große Zivi, er ist nicht mehr da. Ebenso wie die dänische Cougar, die eine Schrecksekunde lang ihre Gesichtszüge nicht ganz unter Kontrolle hatte. Aber neben ihr, dem Zivi und unserem Engelchen dürfte eurovisionsweit sonst keiner so ganz richtig erstaunt darüber sein. Denn auch wenn Dänemark für "je mehr Nichts desto besser" berühmt ist - zuviel Nichts ist auch Nichts. Cut. Das wird jetzt selbst mir echt 'ne Ecke zu krude. Gut, dass die Busch-Spiele bald vorbei ist und wir wieder auf Normalmodus umstellen können. Und sehr gut, dass der Herr Spieler nochmal explizit darauf hinwies, dass so'n Kram wie der Bätscheloor und seine "wolle Rose haben" nicht in unserem Twitter-Vertrag steht

A propos Dänemark. Auch sonst lief es nicht ganz so gut für das Königreich meiner Sehnsüchte diese Woche. Da haben unsere Handball-Jungs denen doch mal gezeigt, watt 'ne Harke iss. Aus Gründen hoffe ich ja, dass unter den dänischen Spielern auch welche aus Randers waren. Ab inne Botanik mit Euch, Jungs. (Sorry, Insider. Manche Gags mache ich auch ganz für mich alleine) Inne Botanik oder zumindest ganz weit weg wünscht sich dieser Tage auch der Endlich 18. Ziemlich tapfer kämpft er gegen die Tücken der Mikro-Ökonomien und belegt mit Studienkollegen den Küchentisch, um gemeinsam hinter die Geheimnisse des Marktes zu kommen. Ich muss schon ziemlich die Zähne zusammenbeißen, um den Jungs nicht die in 33 Berufsjahren bitter erworbene Einsicht um die Ohren zu hauen: "Die Märkte machen eh, was sie wollen. Egal, was Ihr Euch hier zusammenrechnet."  

Und dann hatten wir gestern noch Prinzessinnen-Tag. Im Hause der Freunde war ein Geburtstag zu begehen und zeitgleich hatte meine sweete Patentochter ersten Abendmahls-Gottesdienst in der Konfi-Vorbereitung. Hamwa direkt mal Mädelstach von gemacht. War schön wie immer. Und mit Erinnerungen behaftet. Verdamp lang her, dass ich vor 'nem Schultor gewartet hab.


Aber manche Dinge ändern sich nie. Auch heute noch sind es die Mütter der dicken Kinder, die direkt anne Bushalte parken. Mit laufendem Motor versteht sich. Nur die Art der Autos hat sich geändert. Statt schnittiger Flitzer sind es heute eher die voluminösen SUVs. Liegt wahrscheinlich daran, dass "junge" Mütter immer älter werden. Jung und frisch hingegen wie immer Eure

Statistik:   

Satz der Woche: Ein Pferd heißt schließlich Pferd, weil es fährt. (©Omma Elsbett)  
Erinnerung der Woche: Das sind Naturvölker, Jungs. Da müsst Ihr erstmal mit fertigwerden. (©der alte Fritz, Steiger und Trainer unserer Handball-Jungs bein internationalen Jugendhandball Turnier in Lübeck vor dem Spiel gegen Randers anno 2009 )
Update der Woche: Der Besuch des iranischen Präsidenten in der Po-Ebene ist inzwischen auch abgesagt. (©Ralf Heimann auf Twitter) 
Die drei Fragezeichen der Woche
die drei von der Dankstelle. Jürgen, Menderes, Thorsten mit h. Einer hört nix, einer sieht nix, einer merkt gar nichts mehr. Die Eulen sind nicht, was sie scheinen. (©ich, aber ohne Spieler7 hätte es dieses Foto so nie gegeben....)  
Angebot der Woche: Den einstellbaren Dschungelcampherd "Lagerfeuer" demnächst unter der Artikelnummer 027932 bei HSE 24. (©Mett_Salat auf Twitter) 
Erklärung der Woche: Die sollten erstmal meine Drehbücher lesen, was meinen Sie, wie viele Ausrufungszeichen da drinstehen. (©Til Schweiger im Stern-Interview) 
Stoßseufzer der Woche: Höllena - datt ist wie 'ne Wimper im Aufe. Oder watt Fieses zwischen den Zähnen. Etwas, was tierisch nervt und einfach nicht weggeht. (©Engelchen) 
Belustigung der Woche: "George Bush-Center for Intelligence". 
Humor haben sie ja bei Homeland. (©der Spieler7 auf Twitter) 
Cookie der Woche: Also ich weiß nicht so recht....könnte ich bitte zum Vergleich
 nochmal meine Probleme von früher sehen? 
Programmhinweis der Woche: Ab heute läuft wieder Bachelor auf RTL. 
Da können die Flüchtlinge sich über unser Frauenbild in Deutschland 
informieren. (©SuzieGrime auf Twitter) 
Frage der Woche: Wenn datt Mon-Chi-Chi gewinnt und der Legationär Zweiter wird, 
darf er sich dann Prinz von Bagci nennen? 

Allen ein schickes Wochenende. 
Wählt keine Richtung, die ich nicht auch wählen würde. Vor allem kein Rechts. 

Wie immer gilt: 
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage 

Samstag, 23. Januar 2016

Dschungel Dingens - Kasalla-Kartoffeln und Konfro-Kornflakes

Da isse auch schon wieder um. Woche 1 im Idiotengehege down under. Und was soll ich seufzen? Sie endete mit einer Riesen-Enttäuschung. Da geht sie hin, die beste Steilvorlage ever ever ever. Seinen Hut nehmen musste Prof. Dr.Dr. Darwin Ortega, der Mann, der uns die Welt erklärte wie vor ihm kein anderer. Das ist doch nicht zu fassen. Meinen halben Entwürfe-Ordner bei Twitter kann ich jetzt löschen. Hallo Zuschauer! Ihr solltet für den anrufen, der drinbleiben soll, nicht für den, der raus soll. Anders als mit partieller Verwirrtheit durch die Schreierei der Ricky nicht von Tic Tac Toe kann ich es mir nicht erklären. Unvorstellbar - eine ganze Woche noch. Ohne die Weltenerklärung des Dallei Laama Freundes? Aber vielleicht haben wir ja Glück und wir sehen ihn wieder. Das Bewegungsprofi und Flirt-Ass Davide den Weg raus aus dem Camp gefunden hat, ist ja noch lange nicht ausgemacht. 

Gut, ich weiß, Dummheit schützt vor Strafe nicht. Aber bestraft sind wir. Wir, die wir ihm so so gerne zugehört haben Und immerhin, der Mann hat sich durchgehend teamgeistig benommen und wurde nicht einmal ausfallend. Zählt das denn gar nicht mehr? Nun denn, gönnen wir ihm die Woche bezahlten Luxusurlaub und schließen das, was wir von ihm gelernt haben, in das Schatzkästchen ewiger Bonmots: Orgasmus ist, wenn man endlich schlafen kann. Richtig so. Immer noch besser unterfragt als untervögelt. Farewell, Du Godfather of Hohlschiss labering 

Aber davon ab. Man muss es dem ErTeEl lassen, sie haben eine ganz und gar vortreffliche Kasallerie in Marsch gesetzt. Echte Spezialisten unter sich. Der eine kann nichts, der Andere nicht mal das. Macht aber weiter nichts. Denn das Beste am Camp sind wie immer die Nachlesen allüberall. Die Morgende sind gerettet. Kolumnistische Höhenflüge sondergleichen begleiten derzeit den Morgenkaffee. Und da schon fast alle fast alles zu den Geschehnissen in Murwillumbah rausgeknödelt haben, hier nur meine ganz persönlichen Highlights respektive Einwertungen der am Geschehen beteiligten Baumstammhocker. Bei solcher Überflutung muss man ja damit rechnen, dass man seine Döönekes ganz für sich alleine macht. Dürften ja auch alle potentiellen Leser damit beschäftigt sein, die Geschichte der Evolution neu zu schreiben. Und wenn Ihr schon dabei seid, die der Bruchrechnung muss im übrigen auch neu definiert werden. 

Zunächst einmal hätten wir da the last Macho auf Erden, Mr. Thorsten -ich-scheiss-Euch-alle-zu-mit-meinem Geld-Legat-ionär. Er trägt sein Herz auf der Zunge und die ruhrische Sprache hinaus in die ganze Republik. Einer muss ja schließlich sagen, watt Ambach iss. Und wenn et sein muss, pult er auch die Sandwürmer aus Rastafarinas Zöpfkes. Darauf  und auf den besten Heinrich-Haffenloher-Gedächtnismoment ever einen Kir-Royal zum Känguruhschwanz. Prösterken.

Darüberhinaus bekamen wir mit und vom Legat-ionär noch die schönste Bromance, welche der Dschungel je mit lieblichem Grillen-Gezierpe begleiten durfte. So rührend, wie er sich um den vermeintlich schwächsten Kandidaten Menderes kümmert. Und sooooo niedlich, wie dankbar dieser dafür ist. Und sowas von unfassbar niedlich, sein freudig erregtes eifriges Bemühen, es nur ja allen Recht zu machen. Selten hat man eine schüchternere Ghettofaust gesehen. Das entzückte Quieken deutscher Weiblichkeit ist weithin zu vernehmen. Selbst Frauen jenseits des Klimakteriums und der übermäßigen Muttergefühle eigentlich unverdächtige Damen berichten von plötzlichem nicht mehr zu stoppendem Milcheinschuss. Vielleicht besorgt Davide ja in seiner wiedererlangten Freiheit die Cornflakes dazu.

Weniger davon betroffen dürfte Höllena sein, die Frau mit der ungeeignetesten Dschungel-Frise ever. Sie benötigte nur wenige der von ihr so ergeilten Sendeminuten, um sich unbeliebter als Ramona Leiß und Dschulia Siegel zusammen zu machen. Mäandert als naturbreite Hobby-Domina durchs Camp mit einer angeödeten Miene sondergleichen. Man darf mutmaßen, dass ihre Tochter daheim ihr ganzes Taschengeld vertelefoniert, nur damit die Frau Mama noch ein bißchen im Dschungel bleibt. Wobei alleine die pure Existenz dieser Tochter ja beileibe Rätsel aufgibt. Aber diese Diskussion bleibt dann doch lieber im privaten Schutzraum. Besser iss. Jedenfalls hat Heulena beschlossen, dem Trend europäischer Mitgliedsstaaten zu folgen und ihre Grenzen nicht mehr zu überschreiten. Dem geneigten Zuschauer bleibt da nur noch der Hinweis, dass die Obergrenze für Rastafarinas Wert in der Unterhaltungsbranche genau Null beträgt. Nicht, dass Walthusalem noch auf die Idee kommt, sie als Assistentin für Wettendass zu engagieren.

In der nach unten offenen Beliebtheitsskala wurde sie allerdings allerspätestens gestern überholt. Von der Pläate des Grauens aka Chief Executive Officer of Dingel Dongel von eigenen Gnaden. Gnadenlos vertut er eine Gelegenheit nach der anderen zum einfach mal die Fresse halten. Zum ultimativen Komplettversagen kam es dann in seiner aufgezwungenen Rolle als Blödmannsgehilfe bei der Dschungelprüfung in luftiger Höhe. Zunächst vergoß er heiße Tränen und barmte, was das Zeug hielt, ob seiner Höhenangst. Ich gebe zu - ich hatte noch genug Schadenfreude übrig, um kurz vorm Häme-Orga zu sein. Dann allerdings wagte er sich doch auf das schmale Brett und tourettierte in der Mola-Larissa Gedächtnisprüfung derart sinnlos vor sich hin, dass man direkt auf die Suche nach der Notration Ohropax ging. Auf Helenas "ich bin blind"  - mit "Ja, dann guck halt, wie ich es mache" zu antworten - muss einem erstmal einfallen. Und natürlich schreit es sich wesentlich leichter, wenn man sich mit beiden Händen in die nur bei ihm vorhandenen Seile krallen kann.

Er selbst sah das eher nicht so, ihm platzte vor lauter Begeisterung über seinen bomfationösen Wagemut beinahe die Fruchtblase  Aber schuld war natürlich die Andere. obwohl er sogar für sie gepupst hätte. ( ich wiederhole mich; Muss einem auch erstmal einfallen)  Hat übrigens System bei ihm. Denn natürlich waren damals - ich hab es nie gesehen, Engelchen übernehmen Sie an dieser Stelle - auch die Anderen Schuld. Vor allem Sonja. Wenn die nicht so eine intrigante mißgünstige  Kuh gewesen wäre, ja, dann, dann säße jetzt er kommod im Baumhaus. Und so weiter und so fort mit der Lehrstunde "Wie rede ich mich um Kopf und Kragen und um jedwede Zukunftschance". Wahrscheinlich wird er noch nicht einmal seinen Aushilfsjob als Hausaufgabenbetreuer wieder bekommen. Diese Prognose wage ich mal hoffnungsfroh. Vielleicht ist ja noch irgendwo eine Stelle als diplomierter Kriegstreiber vakant. Von mir aus auch gerne in Nordkorea. Hauptsache, ihn trennt ein eiserner Vorhang von meinem Relevanzkorridor. Ich befürchte sonst Arges. Wäre gut möglich, dass ich mich - kurz vorm Herzklappenriß - zu bitterbösen Äußerungen der alleruntersten Schublade hinreißen lasse.   

Relativ wacker schlägt sich Frau von und zu Laufhaus-Besitzer-Gattin Wollersheim, selbst Macho Legat hat sich mittlerweile mit ihren "Lufttüten" abgefunden. Gönnen wir ihr einen kleinen Trost in Form einer Ina Müller Liedzeile: Besser Orangenhaut als gar kein Profil. Völlig profilunverdächtig präsentiert sich derweil Camp-Schönheit Nathalie. Kramt ab und zu im Abstellraum ihrer Emotionen und verweigert ansonsten die Sauna. Ähnlich unauffällig die Veteranin Gidde - ihre Sexbeichte lassen wir mal beiseite und verbuchen es unter too much information - und Dschenni. Diese überstand immerhin ziemlich tapfer eine Ekelprüfung und verströmt ansonsten Freundlichkeit - wenn sie nicht gerade ihr Essen verteidigt.   

Dann hätten wir noch den großen Bruder Milski, der bisher relativ unbehelligt durch den Camp-Alltag kam. Dafür gab er auch den "ich bin den großer Zivi, ich bin immer da" und versuchte alles, um den Quotensenioren ihren faltigen Arsch zu retten. Alleine - die Liebesmüh war vergebens. Auch der letzte Kämpfer an der Geriatriefront wurde aus dem Spiel genommen, es war wohl dann doch das letzte Loch, auf dem er nach seinem Babe und für Elise pfiff.

Was bleibt, ist die Erkenntnisse, dass manche Gags aus dem Baumhaus doch sehr Vortag sind. Über einen Bonus für Twitterer sollte RTL doch mal nachdenken. Und die Motivation: Tippfehler überlesen. Iss mir egal. Schlecht layoutet. Iss mir egal. Hauptsache Artikel drin. Iss nich egal.


Erkenntnis der Woche: Auch alte Zausel haben Klöten inne Buxe und XXXL-Hupen 
schützen vor Cellulite nicht. 
Dialog der Woche: "Mir juckt schon alles" "Beim Gedanken an die Kakerlaken?"
 "Nee, an diesen Ricky" " Sach ich ja" (geführt von Engelchen und mir) 
Rätsel der Woche: Kokst er noch oder säuft er schon? (©die Assigen) 
Frage der Woche: Sitzt der Wollersheim eigentlich noch in Abschiebehaft? 
Weigerung der Woche: Ich greif der Sophia doch nicht unter die Arme, 
das ist mir viel zu schwer. (©Jürgen-big-Zivi-Milski) 
Goodie des Tages: Das einzige Dr.Ortega Gedächtnisbild,
 welches nur dieser Blog zu bieten hat: 
"Isch beschütz Disch schu 120 %, Aalde. Kannst zwar nicht laufen, aber gut fummeln. 





Und 1 -  in memoriam Davidoof sind wir ab jetzt alle mal ganz lieb zu Kartoffeln. 
Und 2 -  never forget: Milch ist für Cornflakes da. Und nicht für Brückentiere.
  
   

Freitag, 22. Januar 2016

TGiF - unter Wölfen

Tach auch Liebeleins. Watt nettjes da in diesem Draußen nach all diesem schmuddelig schäbigen Schubbergrau der letzten Tage. ( ja, ich weiß, das Recht auf Alliterationen liegt woanders...aber immerhin entstamme ich einem uralten holländischen Bauerngeschlecht) Von daher auch heute bißken später, denn - erst datt Sönneken, dann die Kolumne. 

Und? Wie isset Euch so? In diesem kollektiv latent in erhöhte Hämebereitschaft versetzten Modus? Gesprächsstoff bot uns das Promi-Prekariat down under ja wohl genug. Iss von allem watt dabei beim betreuten Campen. Chantallismus, das übliche Betroffenheitsgeseiere sowieso und reichlich Panhas am Schwenkmast. Und den Spaß daran lassen wir uns nicht vermiesen, auch wenn ziemlich viele einfach nicht wissen, wann man mal besser die Fresse hält. Nicht nur im Dschungel.  Trotzdem - et klappt nur so mittel mit der Ablenkung vom täglichen Elend der Republik. Nicht nur, dass einem das geplante frei-tägliche Ausschlafen durch blaulichtiges Sirenengeheul vereitelt wird, weil die Razzia des Tages nicht ganz so unauffällig vonstatten ging wie vielleicht geplant, nein - ausgerechnet da unten in Murwillumbah gelang dem ErTeEl eine vortrefflich perfekt perfide inszenierte Parabel auf Schland unserer Tage.  

IBES-Gucker werden sofort wissen, was ich meine. Man inszenierte die Wiedervereinigung beider Teams zum denkbar hungrigsten Zeitpunkt und beinahe sofort zeigte der besorgte Dschungelbürger seine wahre Fratze. Die Plääte des Grauens aka Ricky nicht von TicTacToe machte den Duracellhasen und krähte "Das ist unser Essen, das haben wir uns verdient. Da kriegt Ihr nichts von ab" Die Begrifflichkeit Wir erfuhr dabei eine erstaunliche neue Deutung. Oder hab ich was verpasst? Hat irgendjemand gesehen, dass der Mann irgendwas zur Bevorratung beigetragen hat? Ob dem Mann eigentlich auch nur auf einer einzigen Ebene klar ist, was er da öffentlich in den Wald hineingerufen hat? Selten lief Wasser schneller die Mühlen hinunter. Sach ich et nich immer: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. 

Da half es auch nicht, dass dem Team vom Stamme Nimm und Behalt das ach so ehrlich erwürfelte Essen beim anschließenden Schnabulieren schlechtgewissig im Halse steckenblieb und man peinlich berührt den Darbenden Reste in Form von angenagten Maiskolben anbot. Wahrscheinlich beschlich die "Heute-essen-wir-allein-ab-morgen-sind-wir-dann-ein-Team" Player in dem Moment die Ahnung, dass sie gerade wohl ihre erste echte Dschungelprüfung und damit möglicherweise die Show verloren hatten? Aber späte Einsicht ist in diesem Fall jedenfalls nur eins: Spät. Ich komm da ja gar nicht drüber weg. Ausgerechnet diese Selbstdarsteller-Kolonne, die ihre Knete hauptsächlich damit verdienen, ihre Visagen in jede erreichbare Kamera zu halten - man sollte doch meinen, dass die darauf trainiert sind, aber nickes. Niedere Instinkte siegen. Immer. Der Mensch. Wolf. Etc. Ich wiederhole mich. 

Dafür hab ich dieses Jahr ja einen echten Heimvorteil. So als Ruhrpottmädchen. Während andere Kolumnisten sich erstmal vom krawalligen Wortschwall des Legat-ionärs erholen müssen, bin ich da in der Tat trefflich abgehärtet. Ich muss zwar auch öfter lachen darüber, aber neu war mir bis jetzt nichts. Vielleicht sollte ich das mal anbieten. Kleiner Bildungsurlaub im Pott zur Erweiterung der Kenntnisse deutscher Sprach-Abgründe. Die erstaunlichste Karriere machte dabei das bei uns schon fast eingemottete "Kasalla". Vielleicht gründet der Meister Proper ja noch eine Kasalla-Stiftung. Ich würde spenden. Ich brauch nämlich noch eine Quittung. Aus schrulligen Gründen. Manche Parameter muss ich in diesem Leben wohl noch einmal neu justieren. 

Neu justiert hat sich auch der Star-Jurist in spe. Um vom Dschungel mal wieder zurück zum real life zu kommen. Einmal könnte man den Klimawandel gebrauchen, nein -ausgerechnet am Tag des Umzugs glänzten die Strassen an Rhein und Ruhr mit Schnee und Eis. Unternehmen Studi-Bus hat dennoch prima geklappt. Und es zeigte sich mal wieder, wozu fundierte Kenntnisse der Knotenkunde so gut sind. Eigentlich hätte der Captain da ruhig auch noch seine Bootsmannpfeife rausholen können beim Umzugstrupp, fällt mir gerade so ein. 

Was war sonst noch so? Zumindest bei uns nicht viel, nicht einmal die Zeugen Jehovas mochten unsere Seite der Whisteria Lane beehren. In den News das Übliche. Die Woche endet mit Super-Mario-Tag. Mir soll es recht sein. Dann gab es noch den Freigänger, der Ende Februar feddich iss mit Absitzen. Ende Februar! In einem Schaltjahr! Genau mein Humor. Und einmal lebenslänglich gab es. (Was haben wir diesem Dienst eigentlich getan?) Egal - ich wollte es einfach mal gesagt haben. Auch wenn ich Whatsapp mittlerweile wirklich gerne nutze, aus Gründen einfach mal der Hinweis für alle, die sich das vielleicht nicht klarmachen: Wenn ein Produkt nichts kostet, ist der Kunde das Produkt. Isso. Und watt noch so iss, entnehmt Ihr einfach der 


Statistik: 

Stoßseufzer der Woche: Hier gibt es keinen Schnee. Hier gibt's nur kalt. 
Schnee gibt's hier nur, wenn er als Regen runterkommt. (©SimiSchalke auf Twitter)
Erinnerung der Woche:Viele haben wohl Muttis Spruch vergessen: "und wenn alle
 vom Hochhaus springen, springst Du auch?" - Eigene Meinung 
kommt nie aus der Mode. (©Ini67 auf Twitter) 
Beschwerde der Woche; Es gibt einfach zu viele Menschen, bei denen das Gesagte auch dann nicht intelligenter wird, wenn sie vor dem Sprechen denken. (©Grantscheam auf Twitter) 
Cookie der Woche: Teegebäck. Oder the Artist formerly known as Weihnachtsplätzchen
Satz der Woche: Alles muss man selber machen.


   Diagnose der Woche: "Ihr Blutdruck ist viel zu hoch!" "Ich bin verheiratet."
 "Ok, dann ist alles gut." (©derSpieler7 auf Twitter) 
Wahl der Woche: Irgendwann muss man sich entscheiden, ob man sich lieber an seiner 
Vorsicht oder an seiner Sehnsucht orientieren möchte. (©Wunderwort auf Twitter) 
Erkenntnis der Woche: Milch ist für Cornflakes. So einfach ist das Leben. 
(©Trixelinchen auf Twitter, insp. von Dr. Darwin Ortega) 
Frohlocken der Woche: 'ne halbe Stunde "länger hell" haben wir schon rausgeholt.
 Es geht aufwärts Leute. (©Ktacki auf Twitter)  
Beschwerde der Woche: Wie kann der denn Furzfrau sagen? - Alliterationen gehören 
immer  noch der Inka Bause (©Sonja Zietlow im Baumhaus) 
Universal-Schimpfwort der Woche: Die iss die Nummer18 für mich, der Spieler, der
 beim Fußball nie dranne kommt. (©unsere diesjährige 
Ruhrpott-Leihgabe für's geneigte IBES-Publikum)  
Plan der Woche: Ab Mai wird drinnen geraucht. (©Insider. Sorry) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Legt Euch mit keinem Wolf an, mit dem ich mich nicht auch anlegen würde. 

Wie immer gilt: 
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage 




Donnerstag, 21. Januar 2016

Die Hashtaggisierung des Abendlands

Eine üble Unsitte greift auf Twitter um sich, die mich immer mehr nervt. Ich nenne es mal Hashtag-Mißbrauch. Sei es zur selbstbeweihräuchernden Betroffenheits-Profilierung oder um sich von der dummen Meute in pseudointellektueller Selbstbeweihräucherung gepflegt abzuheben.

Twitter kann man auf vielfältige Weise nutzen. Die gebräuchlichste ist zunächst, anderen Twitterern, deren Tweets einen interessieren, zu folgen. Man formt sich seine eigene Timeline - unabhängig davon, wer einem selbst folgt und kann so das lesen, was einen interessiert. Natürlich kommt man auch ins Gespräch, es bilden sich Lieblingsfollower heraus, manchmal auch mehr, es entstehen Freundschaften, die über den virtuellen Austausch weit hinausreichen. Immer auch gibt es natürlich Twitterer, die anderen vorschreiben wollen, wie Twitter zu nutzen ist, aber es herrscht ein mehrheitlicher Konsens darüber, dass jeder sein Twitter so nutzen mag, wie es ihm gefällt. (wenngleich es oft genug jene Selbstbestimmungs-Verfechter sind, die anderen gerne ihr Twitter vermiesen, dies nochmal eine andere Baustelle)

Darüberhinaus ist Twitter aber nach wie vor ein Informationsmedium, welches man vom Grundgedanken und Art des Aufbaus her so nutzen kann, dass man immer trefflich informiert ist. Hilfsmittel der Wahl, um an relevante Informationen zu kommen oder auch um andere Gleichgesinnte zu finden, ist der Hashtag. Dazu wird im Tweet ein Begriff verschlagwortet und mit einer Raute gekennzeichnet. Durch diese Hashtags entstehen auch die trending topics, an denen sich gut ablesen lässt, was Twitterer gerade so interessiert. Und da kommen sie auf den Plan: die Clickbaiter und Hashtag-Mißbraucher.

Nehmen wir z.B. den zur Zeit so beliebten Hashtag IBES. Die Buchstaben stehen für "Ich bin ein Star" und unter diesem Hahstag twittern alle, die etwas zum Dschungel-Workshop in Murwillumbah beitragen wollen. Sehr beliebt ist dabei aber auch, sich des Hashtags zu bemächtigen, um Werbung für etwas völlig anderes zu machen, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit der Leute zu fesseln, die sich eigentlich zum Dschungel informieren wollten. Dabei kommt sowas raus wie "Die tollsten Taschentücher der Welt #IBES und dann ein Link", der einen auf die Angebotspalette einer handstickenden Manufaktur führt. Noch beliebter aber sind die, die den Hashtag nutzen, um zu zeigen, wie toll, wie klug sie sind und wie sehr sie sich von der Masse abheben. So etwas wie "Ich gucke kein #IBES , ich nutze Arte". Aha. Gut zu wissen. Das ist genau die Art von Information, die ich haben will, wenn ich auf den Hashtag klicke. Nicht. Ich für meinen Teil sehe diesen Twitterer immer sofort vor mir, wie er den Schwachsinn, den er da rausgeknödelt hat, einhändig in die Tasten kloppt und sich mit der anderen seine Eier krault, weil - er fühlt sich jetzt so überlegen, das ist schon so gut wie ein mittlerer Orgasmus.

Natürlich - volles Verständnis für die, die #IBES hassen. Aber dann liest man die Tweets einfach nicht, Hashtags kann man auch stummschalten und gut iss. Aber nein - es ist anscheinend oberstes Gesetz, wenn man schon mutet, dies zuerst unter dem Hashtag noch allen mitzuteilen. Mehrmals. Sollen ja alle wissen. Und von Jahr zu Jahr wird das schlimmer, gefühlt sind von 100 Tweets zum hashtag maximal noch die Hälfte wirklich themenrelevant. Es vergeht auch keine Woche, in der sich Sonntags in der Hashtag-Timeline zur #Lindenstrasse nicht wenigstens 20 Prozent darüber mokieren, dass es immer noch Idioten gibt, die diese Sendung gucken.Man sollte eigentlich wirklich meinen, nach all diesen Jahren wäre diese Diskussion mal durch. Ich hoffe, die Orgas - um es im Fürstensprech zu sagen - , die Ihr dabei durchlebt, sind es wert. Denn diese Art von Hashtag-Mißbrauch ist auch eins von den Dingen, die Twitter kaputtmachen und die ganz nebenbei bemerkt, auch erst in den letzten zwei/ drei Jahren um sich greifen. In den Anfangsjahren von Twitter hat es diese Profilneurotiker noch nicht gegeben, da hat man seinen Unmut anders kundgetan. Den Twitter early adopter erkennt man übrigens zweifelsfrei daran, dass er sich an diese ungeschriebenen Gesetze hält.

Und den richtig miesen Zeitgenossen erkennt man daran, dass er diese Gehabe auch bei Hashtags an den Tag legt, die lebensrettend sein können, wie beim Hashtag #porteouverte am 13.11.15. Diese Typen, die da herablassend verkündeten, dass #porteourverte doch eh nichts mehr bringe - die habe ich alle geblockt. Genau wie die, die wirklich jeden Abend ihr Maul aufreissen und sich trittbrettfahrend auf den hashtag IBES aufschwingen. Nur - eigentlich bin ich nicht zu Twitter gekommen, um dort in großem Stil zu blocken. Und auch nicht, um hier Kasalla und konfro zu machen. Schade. Sehr schade.


Samstag, 16. Januar 2016

Dschungel-Dingens - Kasalla zum Ersten

Yihaa. Die zehnte Staffel #IBES aka schöner scheitern im Dschungel ist auf Twitter angelaufen. Das Promi-Prekariat ist eingezogen und hockt bereits auf seinen Baumstämmen. Die Hunger Games und somit das ersehnte Ablenkungsmanöver haben begonnen. Und? Hat ErTeEl seine Hausaufgaben diesmal vor dem Job gemacht? Zumindest bei Captain Obviously Hartwich blieb ob der Mühen keine Zeit mehr für den Friseur - gleichwohl, mir gefällt es. Schon ein Stückchen näher dran an diesem sexy, der gute Mann.

Konkurs durch Harmonie steht wohl nicht zu befürchten, gleichwohl - es fehlt ein echter Sympathieträger. Kein Joey in Sicht, erst recht keine Blarissa, keine Brigidde. Obwohl - oups. Brigidde ist ja da. Aber eher so da im Sinne von halt eben da. Seien wir ehrlich - selbst die hartgesottensten Nielsen-Fans finden das ewige "Was geht los da rein?" und die bemühte Psychologen-Simulation nicht mal mehr so mittellustig.

Des weiteren hat das ErTeEl seine Hausaufgaben im Modus eines Mittelstufenschülers gemacht, mal eben schnell abschreiben in der großen Pause. Soll heißen, man recycelt die PromiBB Regeln und garniert sie mit Kakerlaken. Diesmal suchen sich die temporären Dschungelbewohner gleich zwei Tranpelpfade. Mag ja den Ehrgeiz anstacheln, erschwert sicher auch den Hängematten-Tarnkappen-Modus, trägt aber auch nicht gerade zur Entwicklung gruppendynamischer Prozesse bei.

Schauen wir uns das diesjährige Personaltableau genauer an. Das HR (Human Resources) Crowdfunding war sorgfältig - dennoch ohne die hauseigenen Resterampen der privaten Sender wäre man auch diesmal nicht weit gekommen. Betrachten wir zunächst die Vorkämpfer an der Geriatriefront. Als wir da hätten: einen sehr abgehalfterten Schlagerbarden, der zuerst mit bester Pflegestufenstimme barmte, was alles er in seinem Leben schon verloren hatte. Es steht zu befürchten, dass es nicht einmal an die letztjährige zu Tränen rührende mickrige 1500-Öcken-Rente des Walthusalems heranreicht. Kurz darauf verlor er noch mehr, nämlich die Rest-Sympathie der Zuschauer und sogar der sicher abgehärteten Mitcamper, indem er erst ein unfassbar überflüssiges Wildpinkler-Delikt am Nobelkanal beging und im Dschungel direkt als Erster seinen faltigen Altersarsch der Kamera präsentierte. Ich persönlich fand diesen Mann so niederschmetternd ekelerregend, dass hier und wahrscheinlichst auch weiterhin kein weiteres Wort darüber verloren wird. Auch wenn Gunterhose eine zugegeben schöne Wortschöpfung ist. Trotzdem ist da jede Tastenbedienungskraft vergebene Liebesmüh.

Der andere Quotensenior - er weiß, dass von ihm "Kasalla" (dazu später mehr) erwartet wird und brüllte pflichtschuldig und gelangweilt zugleich ein paarmal in die Runde und zeigte ansonsten drastisch plastisch wie unnachgiebig der Zahn der Zeit an Witwer Bolte so nagt. Nein danke. Zähne waren eh ein ganz großes Thema. Der erste Legat-ionär verlor gleich ein Teil des schmucken Backenzahns an einen zu harten Penis ( tja, zu hart gibbet tatsächlich, wär datt auch geklärt) Dafür biß ein ausgesprochen hübsches Schneewittchen selbige zusammen und knackte Kakerlaken, ohne auch nur einmal mit der (noch) schön gebogenen Wimper zu zucken. Dafür zuckte ganz Twitter zusammen beim Anblick der nicht ganz so optimal gealterten Ricky von Tic Tac Toe. So arg, dass Twitter tatsächlich die erste Dschungelprüfung des Jahres versemmelte und temporär an der letztjährig vom bedruckten Mann befürchteten Todesursache starb: dem TMS. (Tödlicher Männer-Schluckauf)

Schlucken musste auch David? Daniel? Irgendwas. Völligst unerwartet eine eigentlich aus der Abteilung softes Eingrooven stammende Anmache der Moderatoren. Die geforderte Entschuldigung blieb aus, einen Spartensender named RTL-Sorry wird es nicht geben, beschied Herr Hartwich. Tjanun. Und wenn der Gute sich nun daran verschluckt, ist auch nicht so schlimm. So richtig weiß eh keiner, wo der herkommt. Aber schmückendes Beiwerk muss eben auch sein. Auch wenn früher mehr Lametta war.

Lametta wäre eventuell auch eine Alternative für die selbsternannte Anwältin gewesen, der ersten Anwältin weltweit, die es mit Hauptschulabschluss bis dahin gebracht hat. Immerhin hat es zu einem Jöppchen aus schwarzer Luftpolsterfolie (welche Verschwendung) gereicht. Ich hatte vorher versprochen, diese Rasta-Trulla aus Solidarität mit dem Engelchen unsympathisch zu finden und was soll ich sagen? Es hätte dieses Versprechens nicht bedurft. Die Mär vom perfekten Kampfroboter schreibt die schon ganz alleine.

Wer oder was war noch? Männer-Überschuss im Camp. Wo bleibt der gegenderte Aufschrei? Vor derart viel Testosteron kapitulierte selbst Jürgen-man-kennt-mich-aus-der-ersten-big-Brother-Staffel- Milski, der seinen halbherzigen Versuch als Camp Dominus aufzutreten, schnell ad acta legte. Wär auch nicht gut gegangen. Als ob auch nur einer und schon gar keiner aus dem mit Ihrren-Überschuss gesegneten Zweitcamp Snake Rock auf einen hören würde, der ansonsten in eigenwilliger Ottifanten--Imitation über die Bühnen Malles hüpft. Ich habe heute noch im Ohr, wie er nach BB verkündete, er wolle ein normales Leben weiterleben und an die Bänder von Ford Köln zurückkehren. Ähem ja.
Stattdessen fuhr er fort und kam leider wieder. Auf Twitter wünscht man ihm kollektiv als Dschungelprüfung ein unlösbares 9-Live Rätsel.

Dann hätten wa noch de Dschenni, erprobte Trash-TV Siegerin und ich gebe es ehrlich zu. Ich mag ihre Lache. Und ich mochte durchaus, dass sie sich nicht erniedrigen ließ, Genitalien zu verspeisen. Gute Ansage. Sind eh sowas von überflüssig, diese Ess-Prüfungen. Und langweiligst noch dazu. Da hätte man lieber noch länger zugesehen, wie versammelte Großspurigkeit bereits am Feuermachen zu scheitern drohte. Wo man doch so gerne seine Knochenstruktur aufwärmen wollte. Viel mehr zum Aufwärmen iss ja auch nich da. Ich spare mir den abgenudelten Witz, dass man das Hirn vielleicht doch hätte essen sollen, weil.... schon klar.      

Und dann gab et noch angedrohte Kasalla. Es steht zu befürchten, dass kaum jemand außerhalb vom Pott weiß, watt datt iss und natürlich - als Ruhrpottmädchen von Belang komme ich auch hier gerne meinem Bildungsauftrag nach und übersetze: Et gibt Kasalla heisst soviel wie Et gibt Stress. Oder direkt Prügel. Verkündet wurde dies vom Legat-ionär, dem diesjährigen Pott-Export. Eigentlich können wir ja im Pott ganz schlecht auf gute Kerle verzichten - daher der Wendler. Aber dies Jahr waren wir mal gnädig und tragen entscheidend zum Unterhaltungswert des Camps bei. Wat tut man nich allet für gutes Lästermaterial. Denn et iss ja so: Während der Rest der Republik sich köstlich amüsiert, finden wir das nur mittel-lustig, alldieweil für uns iss datt ebend doodgewohnter Alltagssprech. Aber eins iss man klar: Wenn ich hier jetzt zwei Wochen lang die Übersetzerin Ruhrpott-Deutsch machen muss, dann will ich einen Teil der Gage ab haben. Und wenn der noch so irre guckt. Warum auch immer - ich will es gar nicht wissen. Und ich will auch nicht wissen, was der nimmt. Ich jedenfalls möchte es nicht.

Im ersten Einzelprüfungs-Duell sahen wir die Düsseldorfer Laufhaus-Besitzer-Gattin Sophia von und zu Wollersheim in ihrer ersten Hauptrolle als zurechtgetuschte Wasserleiche und
Menderes Bagci als Micheinschuss-Erregendes über alle Maßen nervöses und es allen Recht machen wollendes Küken. Der arme Kerl scheint echt zu glauben, dass er nun endlich bei den Großen gelandet ist und er alles demütigst tun muss, um weiter mitspielen zu dürfen. Die Mühen waren von Erfolg gekrönt, man gönnte es ihm derart, dass man ihm sogar den anschließenden Redeschwall verzieh. Wahrscheinlich war Quasselwasser in dem Becken, mit irgendwas müssen 3 Sendestunden ja gefüllt werden. Wenn schon die Verkündungen der nächsten Prüfungs-Aspiranten von den Boten des Todes derart episch in die Länge gezogen wurden. Im Cliffhanger gab es eine kaum verhüllte Drohung der Rastafarine, der Zuschauer werde büßen. Kann se sich ja vom Legat-ionär zeigen lassen, wie datt so geht mit de Kasalla. Die Krawallerie ist gesattelt, die Sporen allerdings müssen noch gegeben werden.

Wunsch des Abends: Jawollska, ich will die Olle Kamel-Anus fressen sehen. (©unser Engelchen zur Prüfungs-Aspirantin Rastafaria)
Erkenntnis des Abends: Klar, wenn man Wasser in die Augen kriegt, kriegt man auch keine Luft mehr. ( ©SonjaZietlow verständnisvoll wie eh und je zur Hupen-gebeutelten Sophia)
Vergleich des Abends: Wenn die Türkei gegen Frankreich im Krieg iss, bisse auch nich für Frankreich (©Thorsten - mit H-wie-Hammerhart-Donnergott-Thor-sten hat das Prinzip Ruhrpott verstanden. Der Rest versteht nur Bahnhof )
Frage des Tages: Und der Legat macht jetzt den Zivi für Zacher? (©eine leicht irritierte Trixe)

(Sorry für den langen Text, Zeit für einen kurzen war wirklich nicht. Morgen kommt der Studi-Bus. Und wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. Sind selbigem geschuldet)  










Freitag, 15. Januar 2016

TGiF - lästern statt lächeln

Tach auch Liebeleins. Et iss #TGiF und - noch besser #TGiF mit #IBES . Heute öffnet wieder Schlands Außenstelle für Egomanie und große Fresse mit nichts dahinter. Endlich wieder ein Thema ohne Belang, mit dem man sich von all dem Driss ablenken kann. Und ich gedenke, dieses Thema ergiebigst zu gebrauchen. (Werte Mit-Twitterer, sollte das nicht so Euers sein, angeblich kann man Hashtags muten. Ich weiß zwar auch nicht, wie das geht, aber irgendwer wird das schon wissen )

Eigentlich wollte ich hier noch das ein oder andere oder ziemlich viele Worte verlieren zu dem weiterhin ergiebig um sich greifenden Wahnsinn. Eigentlich wollte ich noch was sagen zu meinem Erstaunen, für wieviele Ausschreitungen und einem unverhohlen entgegenschlagende Aggressivität tatswahrhaftig völlig Neues zu sein scheint. Dazu, wie erstaunlich gut der globalgalaktische Vertuschungskonsens doch in der Tat funktioniert hat. Dazu, dass für mich das alles #ausGründen nichts Neues ist und schon lange vor der versündenbockten Flüchtlingskrise Alltagsbeobachtung.  Aber wisst Ihr was? Der Fehler liegt im eigentlich. Ich lass das einfach - bin ich ja in guter Gesellschaft.

Die Woche war auch so traurig genug. Ich begann den Montag mit einem Lächeln. Mach ich nie wieder. Denn ich lächelte - und es wurde schlimmer. Was ich zu Wochenbeginn angeranzt wurde, da muss echt mehr als eine Kuh ihre Haut für lassen. Woher das kommt - ich habe eine Ahnung. Aber - siehe oben. Dazu schickt 2016 sich anscheinend wirklich an, das Jahr des Heldensterbens zu werden. Seit Sonntagabend scheinen die Sterne anders. Farewell, Mr. Bowie. Ich war nie sein größter Fan, aber zugeschaut und zugehört habe ich ihm und manchmal auch seiner Musik immer gerne. Er war schon eine der stilgebenden Ikonen meiner Generation. Und seinen Abgang wissentlich künstlerisch zu begleiten, das muss man erstmal hinkriegen. Auch dafür ein posthumes Chapeau. Verabschieden musste sich unsere Generation auch von einer - wie sich auch im Nachhinein an tatsächlich mal ausnahmslos wohlmeinenden Tweets zeigte - schönen,begabten und beliebten Schauspielerin, von Maja Maranow. Ich sah sie immer gerne, am allerliebsten in den großen Dieter-Wedel-Serien der 90er. Wie sie die assige Puffmutter mit Herz im "König von St.Pauli" gab - unvergessen. Möge auch sie gut auf die andere Seite des Regenbogens gekommen sein. Und noch einer schloß sich dem neu gegründeten Club69 an. All seine Zaubersprüche nutzten Mr. Snape Rickman nichts mehr. Ganz viele sind ganz traurig. Nun jedenfalls muss mal so langsam die jüngere Generation übernehmen. Unser Vorrat an Helden neigt sich dem Ende zu !

Was war sonst so? Ha! Große Ereignisse. Wir hatten einen Twrunch ( Twitterbrunch) mit sehr lieben Menschen aus dem Ruhrgebiet. Virtuell trinken wir schon jahrelang am Morgen unseren Kaffee zusammen und stärken uns für den vor uns liegenden Tag. Es wurde höchste Zeit, dies auch mal ganz real zu tun  und - es war ein voller Erfolg, dessen Wiederholung bereits gemeinsam freudig beschlossene Sache ist. Sogar der große Unbekannte in diesem Spiel - der (bisher) noch nicht twitternde MannvonneTrixe fand es klasse. Und wir ihn. Die Dortmunder hatten organisiert und eine wirklich schöne Location geordert. Perfekt zum Brunchen. Auch das kann wiederholt werden. Obwohl - vielleicht lockt uns ja auch die Einladung der persischen Prinzessin aussem Pott. Wir werden sehen.  Jedenfalls - danke für diesen tollen Sonntag. Die nicht mehr nur virtuelle Stärkung hat so gut gestärkt, dass mir die gute Stimmung dieses Sonntags auch noch über die globalgalaktische paselackige Motzerei der nächsten Tage geholfen hat.      

Bevor ich hier zum Ende komme, eine ernstgemeinte Bitte zum Dschungelcamp: Witze vom letzten Jahr sind eher nur so mittel-lustig, diese haben in der Regel nicht einmal die Halbwärtszeit der durchschnittlichen Dschungelberühmtheit. Das gilt auch für die sonst von mir hoch geschätzten Extra3 Twitterer , das mit Pegida rettet das Abendland hatten wir letztes Jahr schon. Euch bitte ich um 2 Wochen Geduld, bis dieser Blog wieder in seinen normalen Aggregatzustand zurückfindet. Ich hoffe zu Recht, denn immerhin hat der murwillumbinische Captain Obviously aka Tanztrainer Hartwich gegen Ende des letztjährigen Schnarchcamps versprochen, in diesem Jahr erst die Hausaufgaben zu machen und dann den Job. Hoffen wir auf ergiebiges Lästermaterial.(Und auf keinen Schnee, dem heute schon der flotte Dreier zum Opfer fiel) Ich zähl auf Euch. Dass das prima klappen kann, seht Ihr nach leichtem Anstupsen auch wie immer an der

Statistik: 

Satz der Woche: Auch wer kein Öl in's Feuer gießen will, sollte dennoch
 melden, wenn es brennt. (©MickyBeisenherz im Stern ) 
Regel der Woche: §5 aus dem Büroalltag. Wer lacht, hat noch Kapazitäten.
 (©Loewenkram auf Twitter, jetzt wird mir auch einiges klar ) 
Bild der Woche: Für alle, die lächelten und es trotzdem schlimmer kam 
(erweitertes© das Engelchen mit dickem Danke ! 
Cookie der Woche: "Ich bin kein Kassenpatient, ich bin Caesar!" - Schwupps, kommt man dran. Zwar bei einem anderen Arzt, aber egal. ( Happy Birthday, Du Imperator.... ) 
Geschmack der Woche: Wenn schon Haustier, dann wenigstens 
gut gewürzt. (©Ruhrpott-Weisheit von derTacki auf Twitter) 
Betriebszustand der Woche: Hä ? (©sach ich jetzt nich... ) 
Stoßseufzer der Woche: David Bowie gestorben. Überall läuft heute seine Musik.
 Lang lebe Helene Fischer. (©DylanDogger auf Twitter) 
Nervfaktor der Woche:  Es soll schneien am Wochenende - ist im Ruhrpott 
gleichzusetzen  mit "Ein riesiger Meteorit bewegt sich unaufhaltsam 
auf die Erde zu " -Panik. (©Ini67 auf Twitter) 
Hochlyrik der Woche: Wer stets mit Phrasen nur parliert, 
der ist geschüttelt, nicht gerührt. (©unter Druck von Belang gereimt vom Spieler7 ) 
Silberstreifen der Woche: Donald Trump ist auch 69. Und schon war da wieder 
ein kleiner Funken Hoffnung. (©ParryHotter auf Twitter) 
Krankheit der Woche: "Ich bin jetzt ein Twitterer" - "Und, was hat der 
Arzt Dir verschrieben" (©Spieler7, fleißig wie selten. Einen nehm ich noch auf Reserve) 
Erkenntnis der Woche: Keiner ist hier nackt - mit Ausnahme des Wahnsinns. 
Frage der Woche: Wer ist der heißeste Kandidat für die in jeder Dschungelstaffel traditionelle öffentliche Freilegung des Alters-Schniepels? (©Anja Ruetzel auf SpOn)

Allen ein schickes Wochenende. 
Lästert über nichts, worüber ich nicht auch lästern würde. 
( und immer dran denken: Don't eat the yellow snow) 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, darf sie behalten. 
Links auf Nachfrage 

Freitag, 8. Januar 2016

T.G.i.F. - nur einen Armleuchter entfernt

Tach auch Liebeleins! Na, alle wohlauf? Alle gut reingekommen? Also wettertechnisch ist 2016 ja auch eher so 2015 in flüssig. Aber watt willsse machen.

Die Standart-Antwort auf diese Frage wurde dann wohl diese Woche außer Kraft gesetzt. Zumindest in der Welthauptstadt des rheinischen Frohsinns. Aber da haben wir da jetzt eine Maßeinheit für, den Reker-Meter. "Eine Armlänge" ist das neue "Et hätt noch immer joot jegange".  Kaum hatte ich den ersten Blogpost des Jahres in die Welt posaunt, in dem es auch um ignorierte No-Go-Areas ging, kamen die No-Go-Areas plötzlich dahin, wo sie nicht länger ignoriert werden konnten. Auch wenn man sich trefflich darum bemühte. Die erste Woche des Jahres kaum vorbei und schon haben wir einen ernsthaften Anwärter für das Unwort des Jahres.

Denn als wäre all das Schönreden, das Abwiegeln, die anscheinend unvermeidlichen Pauschalisierungen anschließend nicht schon schlimm genug, wurden uns auch noch neue Verhaltensregeln für Frauen präsentiert. Sacht ma, Leute, geht et noch? Beam me up, Scotty, back to the Eighties. Auf jeden Fall aber nicht ins Mittelalter! Wo bleibt hier eigentlich die Verhältnismäßigkeit? Dieses Land wird sich an seiner poltitischen Korrektheit noch einmal ganz gewaltig verschlucken. Denken wir uns kurz zurück ins Jahr 2013: Da macht Herr Brüderle - für sein loses Mundwerk bekannt - einen geschmacklosen Altmännerwitz aus der Abteilung Stammtisch und was folgt? Aufschrei! Monatelang! Zurück im hier und heute: Silvesternacht Köln HBF und was folgt? Kein Aufschrei, dafür neue Verhaltensregeln! Ich könnte da echt kotzen. Im Quadrat. Strahlweise. Aber zum Glück kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.

Okay. Durchatmen. Folgen wir doch dem Vorschlag der wildschönen Freundin und reden mal kurz über was anderes. Über Einhörner zum Beispiel. Oder Essiggürkchen. Können auch nützlich sein, so Essiggürkchen. Und wenn auch nur für's Kopfkino. Zum Glück bekommen wir ja ab nächste Woche eh Ablenkung de luxe. Der diesjährige Dschungel-Workshop steht an und die Besetzung ist einigermaßen vielverspechend. Nicht mal die Hälfte der Teilnehmer musste ich googeln. Und damit hier keine Mißverständnisse entstehen: Ich freue mich nicht auf das Dschungelcamp, ich freue mich auf die epische Lästerei mit meiner ganz persönlichen Gurkentruppe. Und auf den flotten Dreier. Allerdings wird die Zeit knapp, das Engelchen und ich brauchen noch ein " der Dschungel braucht einen König und keine(n) Fürst" T-Shirt.

Was noch so geschah: Zum Glück nicht viel. Wir hatten ein schönes Silvester bei der Wahlverwandschaft. Lecker gekocht, lecker gegessen, lecker getrunken und des Nachts sogar noch eine kleine Fahrradtour den Berg herauf... ohne pöbelnde Massen. Nach längerer Zeit feierten wir nicht bei uns und entgingen so dem jährlichen Mitternachtstrubel der Whisteria Lane. Schmerzlich vermisst vor allem von der Patentochter. Weniger von der Lieblingshündin, welche sogar zaghaft die Schnauze aus der Haustür reckte und mich zum Jahreswechsel nicht unter den Tisch zwang. Dafür standen wir dann um Mitternacht alleine auf weitem Feld im DreiStädteEck und konnten Feuerwerk in Panorama-Optik genießen. Die erste Arbeitswoche war so wie anscheinend alles derzeit: In unserem kleinen Kreis durchaus angenehm, die auf uns einwirkenden Geschehnisse eher - nicht. Ach ja, wo ist bloß dieses Früher geblieben? Früher, als sich noch kein Dachs dafür interessierte, wenn in China die Reissäcke umfielen. Dafür sind die Ausblicke gut: Die erste Party des Jahres in der Whisteria Lane steht an und ebenfalls nur eine Armlänge entfernt sind wir vom ersten Twittertreffen des Jahres. Und natürlich gibt es auch eine

Statistik :

Satz der Woche: Essiggurkenträume sind bekanntlich intensiver als 
Dillgurkenträume, so Traumforscher (©Löwen(sc)herz  auf Twitter)  
Prognose der Woche: Messies sind die Vertreter der Sachwerttheorie - und werden 
die Gewinner sein. (©VollVip auf Twitter - lasst das nur ja nicht den Endlich18 lesen) 
Angebot der Woche: Wer ohne Schuld ist, kann 
eine von mir  haben. (©BamboKrause auf Twitter) 
Frage der Woche: Ich hab kurze Arme, wird mir das dann
 im Fall der Fälle zur Last gelegt? #einearmlänge (©BirgitHaase auf Twitter) 
Befürchtung der Woche: Armlänge Abstand in Deutschland wird DIE Ausrede bei den Ewiggestrigen: " Ich grüße nicht, ich messe nur." (©Markus Heitz auf Twitter) 
Konsequenz der Woche: Verhaltensregeln für Frauen? Bei uns im Ruhrpott ist das
 ganz einfach. Anlauf nehmen, dem Schmierlappen zwischen 
die Beine treten. Fertig. (©Fensterrentner auf Twitter) 
Kleine Freude der Woche: 2016 hat wenigstens den Vorteil, dass wir beim 
bis in den April falsch geschriebenen Jahr relativ einfach 
die 5 auf 6 ausbessern können. (©Grantscheam auf Twitter) 
Bild der Woche: Schmeißt Ihr nur alle Eure Weihnachtsbäume raus, meiner bleibt. 


Ansage der Woche: Ich mag Luftschlösser bauen. Und ich mag Menschen, die mir
 helfen, alle meine Schlösser bunt anzumalen (©Trixelinchen auf Twitter) 
Nachruf der Woche: #LemmyKlmister ist tot. Er hat immer genau das Gegenteil von
 dem gemacht, was die ApothekenUmschau empfohlen hat. Dafür liebten wir ihn (©die ApothekenUmschau, landläufig auch bekannt als Rentner-Bravo auf Twitter)  
Gebet der Woche: Immer wenn ich mich in Hotels schlafen lege, denke ich mir 
"Bitte Bett, erzähl mir bloß nicht Deine Geschichten!" (©Flötenton auf Twitter) 
Cookie der Woche: Ich bin zu alt für diesen Scheiß vs. Ich
 bin schon so alt, aber hab noch soviel Scheiß vor. 
Erklärung der Woche: Als #Trump zur Schule ging, das muss so gegen 1940 
gewesen sein, hat er mal was aufgeschnappt. (©der HeuteShow Twitter Account zur  
Hauptstadt der Woche: Man shot inside Paris police station. Just announced that terror
 thread is at highest lebel Germany is a 
total mess-big-crime. (©realDonaldTrump auf Twitter. Kein Fake! )    
Aufruf der Woche: An alle, die ein Buch zu Weihnachten von mir bekommen haben:
 Die Rückgabe in der Bibliothek ist morgen fällig (©Phonebitch auf Twitter) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Haltet keinen Abstand, den ich nicht auch halten würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage 




Montag, 4. Januar 2016

Die Angst hilft nur den Angstmachern

2015 war ein schreckliches Jahr. Es sind furchtbare Dinge passiert und sie wirken nach. Teil eins meines Jahresrückblicks ging darauf ein und in den Kommentaren sprachen wir auch genau darüber. Doch es bleibt die Frage - war es wirklich ein so selten grauenvolles Annus Horribilis oder kommt es uns nur so vor? Wird die Angst, mit der Viele aus dem Jahr 2015 gingen und in mit der Viele das Jahr 2016 begrüßen nicht noch zusätzlich geschürt?

In der Jahresstatistik hatte ich auch den Satz: "Wir erfahren zuviel, aber wir wissen zuwenig." Ich finde, das trifft es ganz gut. Das ganze Jahr über hatte ich nicht nur Probleme mit dem Berichteten, sondern vor allem auch mit der Berichterstattung. Medienschelte war auf einmal auch ein Thema in meinem Blog, vor allem, weil ich mich darüber mehr als einmal empörte. Und da will ich noch nicht einmal auf die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler hinaus, für die sich auch in etablierten Medien keiner mehr geriert. Nein, Clickbaiting, hetzendes, unreflektiertes Clickbaiting beherrscht die Nachrichtenlage. Marktschreier hat es zu allen Zeiten gegeben, aber so schlimm war zumindest das noch nie. Da bin ich mir sicher. Jeder kräht ungeprüft Schlagzeilen, die Meister des gefährlichen Halbwissens beherrschen die Bühne. Hintergrundberichte sind Mangelware. Kommentare, die Angst schüren, dafür Überschuss. Ganz schwer finde ich es, mich unabhängig einfach nur über nackte Tatsachen zu informieren.

Dazu kommt, dass immer nur ein, maximal zwei Themen die angekündigte Nemesis beherrschen. Ich sage nur Griechenland. Seit Monaten aus den Schlagzeilen raus. Will man wissen, wie es in Griechenland steht, muss man Börsenkurse lesen oder glaubt wirklich jemand, das Thema sei gegessen oder gar gelöst? Mitnichten. Andere Themen, die tatsächlich bitter und furchterregend sind, , werden direkt unter den Teppich gekehrt, sie könnten ja nun wirklich gefährdend für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung werden. Stichwort No go Areas in den Innenstädten. Gibt es nicht, wird sofort abgebügelt. Von allerhöchster Stelle. Wenn sie es denn überhaupt einmal in die Schlagzeilen schaffen.   Aber bitte - ich will hier nicht noch mehr Angst schüren.

Ich möchte gerne noch einmal einen Vergleich ziehen, den nur die Älteren ( die, die Helmut Schmidt noch als aktiven Politiker erlebt haben ....  ja, ja ich weiß. Aber macht watt dran, ich bin halt nachtragend ) aus Erfahrung ziehen können. Nehmen wir das Jahr 1986. Im April flog uns allen Tschernobyl um die Ohren - und ich bin bis heute sicher, dass die Folgen noch bis ins nächste Jahrhundert, so wir es denn erleben, reichen werden. Der kalte Krieg strebte seinem Höhepunkt zu, in Amiland saß ein größenwahnsinniger CowboyDarsteller am roten Knopf  und er ließ keinen Zweifel daran, dass er diesen drücken würde. In Berlin flogen Touristen durch Terroristenbomben in einer Discothek in die Luft, in der noch höheren Luft zerschellte die Challenger, in Irland tobte der Terror, im Baskenland ebenso. Alles ähnlich wie heute, aber geographisch noch wesentlich näher. Wer wollte, war informiert, das ging auch damals schon prima- auch ganz ohne dieses Internet.

Aber wir waren nicht hysterisch. Selbst wenn wir die Tschernobyl-Nacht verregnet in einer holländischen Stadt verbracht hatten, in der der höchste radioaktive Niederschlag Europas gemessen wurde. Im Zelt wohlgemerkt. Welches wir zur Dekontamination abgeben mussten, ebenso wie alle Sachen, die wir dabei hatten. (deshalb braucht mir keiner kommen, ich solle mit dem Rauchen aufhören, wenn ich verseucht wurde, dann in dieser Nacht)  Die Angst war unser Begleiter, aber diese Hysterie, die jede Nachricht heute begleitet, wie gesagt, sie war uns fremd. Und ich gehe soweit, zu sagen - das war auch besser so.

Schlimme Zeiten hat es in jedem Jahr, in jedem Jahrzehnt, in jedem Jahrhundert gegeben. Doch die Angst - sie hilft nur den Angstmachern. Denen, deren hysterische Berichterstattung, Meinungsmache, Panikschüre wir solange klicken, bis wir der Panik nichts mehr entgegensetzen können als den Rückzug in's Private. und das ist noch die harmloseste Variante. Ich gehe noch weiter: Wer sagt uns denn, dass die gesäte Angst, die Panikmache nicht noch weitere schlimmere Nachrichten nach sich zieht. Wieso ziehen denn diese ganzen jungen Männer in den Dschihad und damit in ihr Verderben? Weil sie keinen Ausweg mehr sehen , keine Perspektive, nur noch Angst. und um es auf die Spitze zu treiben: Weiß man, was den Todespiloten von Germanwings trieb? Ausweglosigkeit auf jeden Fall. Aber wo kommt sie her, solche Ausweglosigkeit? Aus einer Depression alleine nicht, das kann mir keiner erzählen. Ausweglosigkeit gepaart mit Panik, multipliziert mit Rachegedanken, weil man meint, das eigene Leben sei zerstört und schuld sind immer die anderen und da muss jetzt wer büßen und Ihr werdet alle noch von uns hören. Nee, Leute, das muss aufhören. Dringend. Bißchen mehr Distanz, bißchen Sachlichkeit täte allen gut, täte dringend Not.