Dienstag, 31. Dezember 2013

Was vom Jahr so übrig blieb - der Jahresrückblick 2013

Die traditionelle Frage wie jedes Jahr um diese Zeit: Was wird es sein, wenn wir später dieses Jahr erinnern? Die Kloppo, die Gro-Ko, gönne Kantler, die Dinge beenden oder Neuland betreten? Natürlich, all dies wird bleiben, es machte dieses vielerorts zum Übergangsjahr ausgerufene 2013 aus, aber wie immer blicke ich hier lieber einfach auf unseren eigenen kleinen Teller und überlasse den Rand denen, die sich dazu als berufener ausrufen.

Dieser Blog wird begleitet von der kafkaesken Lehre: Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Es waren viele Wege, die wir im sich zu Ende neigenden Jahr gegangen sind. Altvertraute, altbewährte, neue, unerforschte, ins Ungewisse führende, spannende und Aufbruch versprechende Wege.

Manche dieser Wege führten bedauerlicherweise in die Tiefen diverser orthopädischer Untersuchungs-und Operationsräume, aber wie schon unser Omma immer sachte: Nix so schlimm, datt et nich irgendwo gut für iss. Und so können wir zumindest als fundierte Auskunft für radiologische und orthopädische Koryphäen im und um das Ruhrgebiet dienen und aktuell geben auch acht von acht im Palais vorhandene Knie Ruhe. Man reiche mir schnellstens ein Holz. Klopf.

Abgesehen davon, dass für die jungen Herren "früher" nun die Zeit ist, in der sie ihre Knie in links und rechts und nicht in gut und schlecht unterteilten, boten der kreative Geist des Hauses und das Ex-Französisch-Genie keinen Grund zur Klage. Der eine verringerte sich selbst beträchtlich, zu einem sehenswerten Vorteil, startete fulminant in die gymnasiale Oberstufe und genoß wohlverdient sämtliche Freuden eines sweet-sixteen-Lifestyles. Der andere beendete einen Lebensabschnitt mit dem ganz offiziellen Zeugnis der Reife. Der Zahl des Jahres sei Dank, genoß er die Vorteile der frühen Wahl und entschied, dass sein künftiger Weg ihn vonne Ruhr annen Rhein führen würde. Unfaustisch, aber unitarisch liberal begleitet, widmet er sich nun im einstigen Bundeshauptdorf dem Studium der Juristerei. Begleitet von einem wehmütigen, aber sehr aufrichtigen Glückauf.

Wehmütig begannen auch der Ruhebewahrer und ich das Jahr. Mit einem Abschied. Was davon bleibt, sind viele Geschichte, die wir über Ascona erzählen können und der blixenschen Frage: Wird Ascona auch je eine Geschichte über uns erzählen? Auch bei uns spielte Vater Rhein eine größere Rolle als sonst, dem glücklich ausgegangenen Umbruch im Vorjahr sei Dank. Eine weitere Abschiedstour brachte einen unerwarteten Einkaufsbummel, die Entdeckung, dass ein Ruhebewahrer die Berufung zum Platzwart verfehlt hat und eine erste Begegnung mit dem Meer. Zonder Zand keen Nederland. Ein neuer Ort der Sehnsucht fand Eingang in die Familienchronik, es bestätigte sich eine von mir schon lange aufgestellte These: Ja, wir - vor allem ich - sind ruhrisch by nature, aber da kann ich das Licht des Südens noch so sehr vermissen, Nordisch ist ein Gefühl, das mir einfach nur gut tut und mich zur Ruhe bringt.

Ebenfalls zur Ruhe brachte mich der neu erworbene Antrieb, der mir Antrieb und schließlich eine Idee gab. In der Mitte des Jahres kreierte ich eine neue Wortschöpfung, sie fand bald Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch der Blogosphäre: die Kolumbinade. Dies war gewiss eine meiner besseren Einfälle des Jahres und ganz besonders freut daran der Umstand, dass eine gute Freundin diese Idee so begeistert aufgriff, mit ausgestaltete und maßgeblich an Höhepunkten des Jahres beteiligt war. Was so ganz nebenbei eine bereits bestehende Freundschaft erheblich festigte und ausdehnte. Ruhrisch waren die meisten Kolumbiniaden und ruhrisch waren auch viele (wild)schöne Stunden mit Freunden und Familie. Die Assigen auffem Parkplatz wurden eine neue Tradition, etwas edler ging es dann jeweils am Rhein zu. Angefangen vom lauschigen Sommerabend mit der lieben Watson im Schatten des Doms über die Einsicht der eigenen Musealität bis hin zuletzt zur 8 x 10 Jahresfeier.

Blogtechnisch war das Jahr eher naja geht so. Blog.de versteckte sich lange Zeit hinter dem oupsigen blauen Knetmännchen. Für manche eine zu lange Zeit. Schade. Dass es nicht an den Bloggern lag, bewiesen wir zum Jahresende mit einer erfreulichen Tadamm-tada-Aktion. Ebenfalls eher naja geht so war das Jahr in kultureller Sicht. Die Ruhrfestspiele enttäuschten durch Beliebigkeit, es gab kein einziges großes Konzert, dem wir die Ehre bereit waren zu geben, keinen Film, der uns vom Hocker riß, wie schon so oft musste es die Literatur und die seriale TV-Unterhaltung richten.Tjanun, man wird eben nicht jünger und schon gar nicht reicher. Aber sei's drum:  seien wir einfach dankbar für das war und was kommen wird und vielleicht auch für all die Paselacken, die unsere Wege kreuzten. Von denen konnte man immerhin lernen, wie man nie werden will.

Die Statistik des Jahres: 

Zahl des Jahres: 1,1 
Satz des Jahres: Ich hab noch 'ne Überraschung für Euch. 
Aber das sieht schlimmer aus, als es ist. 
Trost des Jahres: Gleich ist vorbei, dann könnt Ihr wieder aufrecht stehen. 
Stoßseufzer des Jahres: Boah, ich bin schon dusselig von den Feiglingen.
 Ich brauch erstmal 'nen Schnaps. 
Motto des Jahres (unverändert und wahrscheinlich ewig gültig) : Die Hoffnung stirbt zuletzt. 
Kolumbiniade des Jahres: Die Höllen-Höhlentour. 
Lied des Jahres: Stern über Bethlehem auf die Melodie vom Traum von Amsterdam
Ohrwürmer des Jahres: Hero von Family of the Year und Jubel von Klingande  
Entdeckung des Jahres:  die großartige Politserie Borgen - was Macht mit Menschen macht. 
Unwort des Jahres: Kniefall 
Abschied des Jahres: Tempi passati 
Erwartungshaltung des Jahres: Je mehr nichts, desto besser. 
Bestätigung des Jahres: Dänen lügen nicht. 
Erinnerung des Jahres: Menneskes ved Havet - Menschen begegnen dem Meer. 
Bücher des Jahres: Zehntelbrüder von Ruth Cerha, Ein Jahr voller Wunder von 
Karen Thompson Walker , die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joel Dicker
 und das grosse Los von Meike Winnemuth  
Theorie des Jahres: Wenn et nich schlackert, brauchse nich wuchten (©der Drachentöter) 
Erkenntnis des Jahres: Es liegt gar nicht an Tagen wie diesen, 
es sind die Nächte. (©Einhard) 
Guter Vorsatz des Jahres: Immer einen MRT-Termin in petto haben 
Ruhrpottregel des Jahres: A 40 nur, wennsse Zeit hass 
Getränk des Jahres: Der Assigen auffem Parkplatz Cocktail la Colada 
Beschwörung des Jahres: Ein Sturm kommt auf. 
Bilder des Jahres: 

Ich wünsche allen einen charmanten Silvesterabend und ab Mitternacht gilt dann: 
2014 - now boarding 
 
     


Freitag, 27. Dezember 2013

T.G.i.F. - nach der Besinnlichkeit

Weihnachten 2013 - wir waren dabei. Wenn wir nur nach dem Wetter gehen, könnte man echt meinen, dass Weihnachten und Ostern dieses Jahr tatsächlich mal auf einen Tag gefallen sind. Aber nun. Man braucht ja nicht zwingend Schnee, um den Sinn in Besinnlichkeit zu finden... zur Not tut es auch laut stürmender Wind statt leise rieselndem Schnee. 




Palais meldet jedenfalls: Same procedure as every year und das ist auch gut so. Das zur Tradition erhobene Weihnachtsgrillen in der Whisteria Lane war fein, bis Mitternacht haben wir draußen ausgeharrt. Driving home for christmas hatte in diesem Jahr eine weitergehende Bedeutung für uns, der Heiligabend am LagerFonduefeuer mit allen Männern, der 1. Feiertag dann im ganz großen Kreis rund ums erlegte Federvieh und am 2. Weihnachtstag wurde der Grundsatz Je mehr nichts, desto besser befolgt. Der Geschenke waren es reichlich, von praktisch über witzig über beides zusammen.

Soweit von hier. Mehr war nicht und das ist ebenfalls gut so. Denn vor uns liegen ein paar knackige Wochen. Feiertechnisch machen wir heute da weiter, wo wir vorgestern aufgehört haben, meine kleine Patentochter wird unfassbare sieben Jahre. Silvester steht vor der Tür, wird ebenfalls wie so oft im Kreise der Wahlverwandschaft gefeiert und meinen Jahresrückblick mag ich unbedingt auch noch schreiben. Die ersten Januarwochen werfen ihren Schatten voraus, sie werden arbeitsreich in mehreren Facetten. Daher auch heute eine vorwarnende Ankündigung: Das TGiF nimmt sich aus Gründen eine winterliche Sendepause. Wann es sich gestärkt zurückmeldet, weiß ich noch nicht. Aber seid sicher: Heute ist nicht aller Tage, das TGiF kommt wieder, keine Frage. Kleiner Trost vorher Eure


Statistik:   


Satz der Woche: Zyniker sind verletzte Romantiker. ( ©Voltaire)  
Experiment der Woche:  Wenn ich aufstehe und ein bißchen hüpfe,
 dann paßt bestimmt noch ein Keks dazwischen. 
Frage der Woche: Weißt Du schon oder wiegst Du noch ? 
Wort der Woche: Bribiresk. (© und Infos coming soon) 
Beobachtung der Woche: Es ist so warm draussen. In Köln geht man 
schon oben ohne zur Messe. ( ©Ormuz)
These der Woche: Zuviel Besinnlichkeit ist nicht ungefährlich. Wahrscheinlich funktioniert das meiste im Leben nur deswegen, weil die Wenigsten bisher zur Besinnung gekommen sind. 
Warnung der Woche: Menschen, die immer darüber nachdenken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht, wenn sie wüßten, 
wie wenig die anderen über sie nachdenken. (©Bertrand Russell) 
Cookie der Woche: Für Ihre Dissertation "Anspruchsdenken gestern und heute" 
empfehle ich die Lektüre von Bewertungen kostenloser Apps.   
Erkenntnis der Woche: Der Weg ist das Ziel, aber manchmal ist das 
Ziel im Weg. (©Peach Weber)    


Allen ein schickes Wochenende. 
Besinnt Euch auf nichts, worauf ich mich nicht auch besinnen würde. 

Freitag, 20. Dezember 2013

T.G.i.F. - Rückblick mit warmer Prognose

Tach auch, Liebeleins! Na, alle fein wacker im Vorweihnachtsstress? Nicht aufregen - Ihr wisst doch, es gilt die Formel: Solange Beckenbauer nicht danach fragt, ist auch noch nicht Weihnachten. Und trotzdem - immer diese Angst, der Advent könnte noch länger dauern als ohnehin schon.

Das Palais meldet hingegen Entspannung. Allerdings auch mit einem endlich davor. War 'ne heftige Woche. Da passte es prima, dass heute morgen in der Nachbarschaft die Erde bebte. Aber vielleicht war es auch das Erstaunen darüber, dass Freundin T. und ich tatsächlich mal wieder eine große Hunderunde schafften. Ansonsten war hier viel Arbeit, wenig Ehr, reichlichst private Termine obenauf. Als wir gehabt hätten: Weihnachtsessen mit dem kollegialen Team auf Schalke. Weihnachtsmärchen in Dortmund. Weihnachtslesung mit Christine Westermann in Duisburg. Kniefällige Unsicherheiten und Entwarnungsuntersuchung in Rüttenscheid. Mehr Ruhrpott in einer Woche geht nicht.

Aber nun die Zielgerade. Ich habe feddich. Mit de Geschenke sowieso und mit Einkaufs-Bevorratung ebenfalls. Datt war es für dieses Jahr. Hoch lebe die Autarkie. Ok - ich gebe zu, das Verstauen der immensen Vorräte dauert mindestens ebenso lange wie Einkaufen gehen, aber dafür kann man dabei ja Kaffee schlürfen und laute Musik hören. Wegens meiner können sich jetzt ruhich alle kloppen inne Märkte. Ohne mich. Ich geh arbeiten. Ganz freiwillig sogar. Das Theater betrachte ich lieber mit dem gesicherten Abstand eines Schalters zwischen mir und dem ganzen Gehetze.

Was man auch nicht will dieser Tage ist Nachrichten hören. Oder hat irgendwer nicht die Schnauze voll von Nachrichten über gut gelaunte Despoten und der frisch gekürten Mutter der Kompanie? Dazu noch eine Arbeitsministerin, welche die Arbeitswelt nur gerüchteweise kennt. Ganz zu schweigen von den Spekulationen über die Anschlussverwendung des Herrn Pofalla. Von mir aus kann der Herr gerne sein Familienleben anne gönne Kant genießen, aber hier im Pott brauchen wir den nicht. Leute, die Dinge beenden, da ham wa selba genuch von.

A propos beenden. Das Schmierentheater um Niedersachens berühmtesten Tankwart neigt sich dem Ende zu. Es besteht begründete Hoffnung, demnächst nichts mehr vom zurückgetretenen Ballast der Republik hören zu müssen. Farewell, Mister Wulff . Dieser Prozeß war doch sowieso ein einziges Fragezeichen. Das konnte man sich doch auch ohne juristische Vorbildung ausrechnen, dass die 750 Oktober-Öcken strafrechtlich nicht relevant waren. Warum dafür jetzt noch Abertausende zum Fenster raus geblasen werden mussten, entzog sich von jeher meinem Restverständnis. Es ist doch so: Tot ist tot, davon erholt man sich eh nicht mehr. Und jemanden töter als tot schiessen geht auch nicht. Also bitte, wtf?

Aber schnurz. Ich habe von Christine Westermann gelernt: nicht aufregen, nicht warten, einfach weiter atmen. Blicken wir nach vorne. Dem morgigen Weihnachtsgrillen auf der Whisteria Lane steht nichts im Wege. Von white christmas dürfen wir weiterhin nur träumen, es wird wie im letzten Jahr lecker warm.Welcome to the Wommer. Wenn Ihr mal schauen wollt, besonderer Service am heutigen TGiF vor Weihnachten, die Prognose für die kommende Woche:

©Emscherwetter.de
mit freundlicher Genehmigung des Wettermannes meines Vertrauens, kennen und schätzen gelernt auf Twitter. Den Ruhries unter uns sei seine Seite Emscherwetter.de sehr ans Herz gelegt. Macht Spaß und ist sehr zuverlässig. Ich verlass mich auf nichts anderes mehr. Verlaß ist natürlich ebenfalls wie immer auf Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Es gibt Augenblicke, in denen man nicht nur sehen, 
sondern auch ein Auge zudrücken muss. (©Benjamin Franklin) 
Konsequenz der Woche: Das Einzige, was ich für Menschen, die mich ändern wollen, 
ändere, ist die Aufmerksamkeitsspanne. 
Befehl der Woche: Tu'se erss am 24ten aufmachen.
Engelchen und klar, zu Befehl, Gnädigste. Weil besser iss ) 
Beruhigung der Woche: Ganz ruhig und gelassen bleiben, 
die Generationen vor uns haben auch nichts gerissen. (©Kipp Dotter
Ermahnung der Woche: Du kannss allet machen, watte willss. 
Du darfss Dich nur nich erwischen lassen. (©unser Omma) 
Frage der Woche: Warum haben Steuern ein Paradies und wir nicht ? 
Schöpfungsgeschichte der Woche: "Gott hat das Weltall, die Erde und alle Lebewesen geschaffen." " Schon klar, aber alles andere kommt von Amazon." 
Cookie der Woche: "Kinder sind unsere Zukunft". "Halt, bitte,  keine Spoiler". 

Allen ein schickes Wochenende. 
Spoilert nichts, was ich nicht auch spoilern würde. 


 


 

Freitag, 13. Dezember 2013

T.G.i.F. - dominant am Glückstag

Willkommen, Liebeleins in unserem feinen, kleinen, sozialen Schwätzwerk. Wieder einmal an einem Freitag, den 13ten. Pro-Tipp zu Beginn: Besser nicht zu abergläubisch sein, das bringt nämlich Unglück.

Wäre das geklärt. Blicken wir zurück. Nach der Ruhe der vorherigen Woche war ganz schön viel Input, welcher nun nach Output schreit. Zwischenzeitlich war ich fast soweit, dass ich statt des Mantel des Schweigens auch die Hab-mich-Lieb-Jacke akzeptiert hätte. Als da gwesen wäre: eine neue Jahreszeit namens W-ommer, jede Menge shoppen mit work davor, feucht-fröhlich-besinnliche achtmal zehn Jahre und das glücksbringende Weihnachtsmann-Fetisch-Fummeln mit Großfamilie Drachentöter freundlich bestrahlt vom Mond von Wanne Eickel.



Dann hatten wir noch den 11.12.13 - für einige unter uns ein echter Glückstag, wenn auch begleitet von der Erkenntnis, dass Zahnlücken nicht wirklich sexy sind. Nebst des Auftauchens des eigentlich längst im Nirvana geglaubten Gedächtniszahnes von Belang wurde an diesem Tag offiziellisiert, was eine breit angelegte Verschwörung schon seit Wochen klammheimlich ausklamüserte: Ihr dürft mich Blog-Domina nennen Und gerne dabei Smetana hören.

Weniger dominant hingegen die globalgalaktische Welt da draussen. Das Wort des Jahres ist gekürt - Gro.Ko. Wirft m.E. nur eine Frage auf: Gibt's das auch in schön? Ach und a propos Gro-Ko: Wenn da jetzt ein Schuss nach hinten losgegangen ist, ich benenne investigativ den Schuldigen. Monsieur Welke, Sie haben das nicht en detail erklärt! 10 % der abgegebenen Stimmen sind ungültig. Herr, schmeiss Hirn vom Himmel und 'nen Lappen zum Aufwischen am besten noch direkt dazu. Ganz und gar unhimmlisch fand ich auch noch eine andere Begebenheit der Woche: Der schwarze Kontinent zeigte der Welt den african way of Trauerfeierlichkeit. So weit, so ok. Weniger ok hingegen die Demonstration des american way of Benimm at a Trauerfeier. Noch despektierlicher hatte es Mr. Obama wohl nicht ? Egal, was interessiert uns die weite Welt. Für Euch despektierlich erfreulich wie immer Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Vulgarität ist kein Ersatz für geistreichen Wortwitz. 
(©Maggie Smith in Downton Abbey) 
Erfolgsrezept der Woche: höfliche Penetranz 
Konsequenz der Woche: Wer ins Blaue zielt, wird kaum ins Schwarze treffen. 
Grausamkeit der Woche: Wenn mein Mann es richtig krachen lassen will, 
bestellt er einen Bananensaft. (©Bettina Wulff) 
Erkenntnis der Woche: Das Leben ist oft schneller als die guten Absichten. (PunkMetalOmaElke auf Twitter)
Ruhrpottregel der Woche: A 40 nur, wennsse Zeit hass. 
Hoffnungsschimmer der Woche: Bad choices make good stories. 
(©das T-Shirt von JennyChoochoo
Cookie der Woche: Weihnachten ist der beste Grund, um Kinder zu haben, dicht
 gefolgt von Knochenmarkspende und Stammzellenvorrat . 

Allen ein schickes Wochenende. 
Dominiert nichts, was ich nicht auch dominieren würde.   

 

Freitag, 6. Dezember 2013

T.G.i.F. - am Nikolaustag

Tach auch Liebeleins. Willkommen in unserer freitäglichen Kuschelrunde. Heute am höchsten Feiertag, den Holländer und alle, die es gerne wären, zu feiern haben. Selbstredend sind wir hier unseren Traditionen treu geblieben und haben gestern Abend den Pakjesavond, den Abend, an dem der Sinterklaas die Pakjes-Päckchen bringt, gebührend begangen. Schön, dass diese von mir hochgehaltene Tradition gestern auch wildschön interpretiert wurde, (s. Foto des Tages). Ich bin entzückt ( und die Männer neidisch ;) )

Gleichwohl wütet draussen der zwarte Piet in Gestalt eines gewissen Xaver. Unsere Gedanken sind vor allem bei den Burgern mit Ham und auch den anderen Nordlichtern, die uns ans Herz gewachsen sind. Bleibt senkrecht, Ihr Lieben. Glückauf von hier. Hier ging es bis jetzt halbwegs glimpflich ab. Und das kann auch sehr gerne so bleiben. Schließlich haben wir heute noch was ganz anderes zu feiern. Wir haben ja unseren eigenen Nikolaus. Mein Papa wird heute topfitte 80. Wir warten auf Schulschluß und den Erstsemester, um uns alsdann an diesem besonderen Tag an den niederen Rhein zu begeben. Geschenke sind gepackt, Rede ist geschrieben, Pathos ist mein zweiter Vorname. Muss sein.

Deswegen muss Schnee heute wirklich nicht sein. Es reicht, wenn wir mittlerweile den Sonnenaufgang für eine Verschwörungstheorie halten. Bitte. Danke. Ich konnte mich ja gestern des Gedankens nicht erwehren, dass Xaver geschickt wurde, um den reklamefinanzierten Medienschaffenden im Lande eine lange Nase zu drehen. Ich unkte schon am Sonntag, als RTL meinte, der 1. Dezember wäre ein prima Termin für einen Jahresrückblick, wenn da nicht nochmal mindestens eine Sturmflut käme. Tja, den großen Auftritt des Puschelmikro-Journalismus hamse somit verpasst.  Also bitte, Ihr wisst, wo Ihr Euch bedanken könnt.

Bedankt hab ich mich auch. Bei meinen Vorsätzen. Der deutsche Einzelhandel muss fürderhin ohne meinen werten Beitrag zum Jahresendspurt auskommen. Fährt man schon mit dem Fahrrad inne Stadt, um die Parkplatznot nicht noch zu vergrößern, spielt man mit seinem Leben. Dann dreimal angerempelt und dreimal in Geschäften angepampt worden, danke reicht. Gibbet nur eine Konsequenz, ab nach Hause, Käffken, feines Kekschen dabei und klick, klick, klick. Feddich. Und zwar nicht mitte Nerven. Selbst entschuld, wie man hier so sacht. Die letzte Rezi des Jahres ist auch geschrieben, nun beguck ich mir den Dezemberstress wieder von der anderen Seite des Dienstleistungsschalters. Und ich werde keinen anpampen, versprochen.

Ohne gesonderte Überleitung erlaube ich mir an diesem unserem Feiertag noch ein paar ernste Worte. Die Welt hielt gestern Abend den Atem an. Nelson Mandela ist gegangen. Auf die andere Seite des Regenbogens. Ich fand in den letzten Monaten den Gedanken schrecklich, dass solch ein großer Mann, der so prägend war in den letzten Jahren, so qualvoll seinem Tod entgegenlitt. Deswegen begleitet ihn nunmehr nicht so sehr Trauer, sondern der Wunsch, dass er, der sein Leben lang für Frieden und Freiheit kämpfte, nun friedlich gehen konnte. Ein Teil seiner Seele bleibt hier, einen Teil vieler Seelen nimmt er mit sich.

Ich entlasse Euch ins wohlverdiente Wochenende, verbunden mit dem Wunsch, dass dieser Xaver da draussen keine weiteren Schäden anrichtet. Zur Erbauung wie immer Eure

Statistik 

Satz der Woche: Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum. (© Lebensweisheit) 
Gedicht der Woche: Hoor de wind waait door de bomen, hier in huis zelfs waait de wind. 
                                Zou de goede sint wel komen (©Sinterklaas Lied NL ) 
Frage der Woche:  Acht mal zehn Jahre - wo sind sie nur hin ? 
Erkenntnis der Woche: Manchmal ist man die Windschutzscheibe - 
manchmal das Insekt. (©IveLivera auf Twitter ) 
Konsequenz der Woche: Wenn der gesunde Menschenverstand einen Anwalt hätte,
 käme er aus dem Klagen gar nicht mehr raus - wenn man so liest, 
was mittlerweile alles in seinem Namen manifestiert wird. 
Cookie der Woche: Schönheits-OP's sind was für Menschen, die eigentlich jünger 
aussehen wollen, aber mit bizarr auch ganz zufrieden sind. 
Dialog der Woche: "Komm, wir machen eine Weihnachtsfeier!"- "Auja, mit Wichteln?"-
"Nee, nur die engsten Freunde!" (©Micky Beisenherz auf Twitter) 
Bild der Woche: 

Allen ein schickes Wochenende. 
Trinkt aus keiner Tasse, aus der ich nicht auch trinken würde.    

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Kolumbinade - wenn die eigene Geschichte museal wird

Freie Tage enden bei uns neuerdings anscheinend immer mit einem Rheinfall. Gestern ging es aber mal ausnahmsweise nicht an den niederen Rhein und auch nicht über den Pommesäquator, sondern etwas höher, an den - naja, fast schon -  Mittelrhein, ins ehemalige Bundeshauptdorf. Immerhin haben wir diese Stadt ja nun auch mit einem unserern Kniefälle beglückt und somit mehr als einen Grund.

Kolumbinischer Grund aber war uns das Haus der Geschichte in Bonn.  , von dem unser Erstsemester neulich so begeistert erzählte. Das Haus zeigt bundesrepublikanische Geschichte von der Nachkriegszeit bis heute. Quasi den Platz Deutschlands in der Welt.

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Die Ausstellung ist gut gemacht, keine Frage und sicher informativ für alle, für die diese Geschichte eben nur das ist Geschichte. Sicher auch schick für alle, die gerne mal nostalgisch in der eigenen Geschichte spazieren gehen möchten. Wenn man aber im eigenen Mittelalter dorthin geht, sollte man darauf gefasst sein, dass man weniger die Kolumbine ist, denn Gegenstand der Kolumbiniaden anderer Museumsbesucher. Ziemlich eigenartiges Gefühl, wenn eine geführte Gruppe Jugendlicher sich vor einem VW-Bulli versammelt und zwischen ungläubig und staunend dem Führer lauscht, der dreisprachig erklärt, dass es in den 70ern und 80ern tatsächlich Leute gegeben hat, die mit und in so einem Bulli ganz Europa bereist haben. Leute, Leute, so alt kann man fast gar nicht werden, wie man sich da auf einmal fühlt.


Und falls es jemand interessiert - unser Bulli damals war schöner, grüner und viel prilblumiger! Und die Gardinchen waren selbstgenäht. So. Ätsch.

Den Schock muss man sich erstmal schön trinken. Und so trabten wir dem Erstsemester durch die schöne Bonner Südstadt hinterher, besichtigten brav das Juridicum und inhalierten die jährliche Dosis Weihnachtsmarkt. Wenigstens dort gab es noch etwas Neues zu erdenken. Einen Stand des ortsansässigen Eierlikör-Produzenten, der wahrhaft köstliche Heißgetränke kredenzte. Köstlich fand übrigens nur ich, die Männers haben es dann doch wohl lieber einen Tacker herber. Zum Outlet des ortsansässigen Gummibärchen-Produzenten durfte ich übrigens nicht, das "wär dann doch en bißken zuviel Touri".

 

Freitag, 29. November 2013

T.G.i.F. - viel Horrido um Nichts

Da isser fast wech. Der November. Können wir diesen Monat auch mal wieder für ein Jahr vergessen. Plattwitz zum Warmwerden gefällig? Ja? OK: Klar ist der November ein blöder Monat, sonst hieße er ja Yesvember. Schon gut, ich werf ja schon 'nen Groschen ins Phrasenschwein.

Aber ehrlich, wo man hinhört und liest: Eine Zeit der Leiden. Die einen schniefen wie bekloppt, die anderen machen mit ihrem Husten allen Hunden aus der Nachbarschaft Konkurrenz. Die Nächsten stehen jeden Morgen vor der alles entscheidenden Frage, ob sie die Windschutzscheibe freikratzen oder gleich einschlagen, wieder andere lassen ihr Auto mit Einkaufswagen knutschen. Frühe Vögel erfrieren und sogar Weihnachtsmänner im Taucheranzug werden notgedrungen heraufbeschworen. Unbestätigten Gerüchten zufolge lief schon Last Christmas im Radio und ich gebe es endgültig auf. Als Geduldsfadenhersteller brauch ich mich auch nirgendwo zu bewerben. Ich sage nur: Foto-Jahrbücher! Jedes Jahr schwöre ich mir aufs Neue, das war das letzte Mal.

However, es gibt auch Positives zu vermelden. Unser Kniefall ist schon wieder ganz obenauf. Krücke steht inne Ecke, man humpelt, wenn überhaupt, nur noch sehr dezent und bringt die alte Mutter auf den Stand der Dinge. Stichwort: Jugendsprache. Wurde ja diese Woche von irgendwelchen-hab-ich-vergessen- selbsternannten Experten das Jugendwort des Jahres gekürt. Auf Twitter übrigens sehr elegant gekontert von der Wahl des Seniorenwortes des Jahres. Mein persönliches für immer und ewig "blümerant". Aber ich schweife ab. Wie immer.

Also, ich bestätige amtlich: Ja, die Jugend sagt wirklich Babo. Viel besser gefiel mir aber die neueste Titulierung, mit der Monsieur Kniefall mich bedachte, als ich mal wieder den besserwissenden Zeigefinger hob: "Boah, Mama, Du biss son echter Captain Obviously. Ich hab erstmal unsere Azubis gefragt, ob die das auch kennen. Kennen sie. Ist das nicht Endstufe? Captain Obviously neudeutsch für Klugscheisser. Das gefällt mir sowas von gut. Und passt auch. Auf den ein oder anderen Klugscheisser, den ich noch so kenne.

Dafür belebte meine ganz persönliche Lady Marmelade aka Hexe von und zu Ormuz ein anderes Genre neu. Die Rohrpost. Was wiederum zu einem anderen, wenn auch ungewollten, Kabaretterfolg des Kniefalls führte. Situation: Muttern öffnet beschwörend murmelnd besagte zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar definierte Rohrpost und zitiert Oscar Wilde: Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es nicht das Ende. Kennt man. Liebt man. Watt sacht datt Blach freudestrahlend? Heeeeeeeey, den Spruch kenn ich. Der iss von Casper! Ja, nee iss klar. So geht copy and paste der Neuzeit, nehmt dies, Ihr nicht mehr Doktoren.

Klar ist jetzt auch was anderes. Also meint man zumindest. Weißer Rauch in Berlin. Habemus sogenannte Regierung. Jetzt muss nur noch "das Wir" entscheiden. Wie in den längst vergangenen, sich selbst überholenden Zeiten des Ich-wäre-gern-ein-Wahlkampf ja auch plakatiert. Was allerdings die anderen 75 % der Wählerschaft dazu sagen, ist wohl eher - geschenkt. Na denn man horrido. Ein Tschaka gibt es dafür von mir nicht. Dafür hätte ich zwei andere Botschaften von Belang zu bestätigen und Aufmerksamkeit zu generieren.

Als wir da hätten zunächst unseren Drachentöter der Herzen, der die Demokratie gerne im Sinne des Papstes umgestalten würde und immerhin schon unter den letzten 4.900 ist. Drachentöter for Millionärswahl - klicken, liken, twittern, plussen Sie bitte hier entlang. Jeder Klick hilft dem Guten. Wo ihm doch ausgerechnet in der Weihnachtszeit ein Stollen das Leben schwer macht.

Und dann noch watt für die Ruhrpott-Blogger und Leser unter uns: Der geschätzte Twitterfreund Björn Kraus hätte da mal eine Idee und Bitte. Ich finde die Idee total klasse und mache auch mit. Solange der Gute mich nicht auffe olle Halde scheucht. Wenn Sie mal bitte hier schauen und sich begeistern mögen. Aufmerksamkeit verdient wie immer hat auch das Wochenhighlight,

die Statistik: 

Satz der Woche. Der Mantel gehört dem, der ihn trägt. Die Welt gehört 
dem, der sie genießt. (Sprichwort) 
Erkenntnis der Woche: Was meinen Körper angeht, hat der liebe Gott sich wohl gedacht: Geben wir dem Jungen mal 'ne ganz besondere Challenge. 
( © Gods own Experte für Jugendsprache, der Kniefall)  
Cookie der Woche: Ohne Worte. Und da darf man mich gerne zitieren. 
Stoßseufzer der Woche: Eine Spülmaschine effizient einräumen funktioniert ja ganz ähnlich wie Tetris spielen. Und das konnte mein Mann damals schon nicht. ({©Trixelinchen)  
Marktlückenalarm der Woche: Immer die Suche nach dem Telefon, wenn es klingelt. Man sollte ein Kabel erfinden, damit es immer am selben Platz ist. (©Cookie) 
Sieg der Woche: Der Teufel hat gerade das volle Sorgerecht 
für mein inneres Kind gewonnen. 
Erkenntnis der Woche: Alberne Leute sagen Dummheiten.
 Gescheite Leute machen sie. (©Marie von Ebner-Eschenbach ) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Macht keine Dummheiten, die ich nicht auch machen würde. 

Freitag, 22. November 2013

T.G.i.F. - Woche fertig. Nerven auch.

Feddich. Mit de Woche. Mit de Nerven. Es war wieder eine dieser Wochen, wo man am Ende nur sagen kann: Das war ja mal wieder eine Woche, diese.

Ich sach et Euch : Datt waren noch Zeiten, als meine Jungs ihre Knie in rechts und links und nicht in gut und schlecht unterteilten. However: Man(n) ist mit einem blauen, naja sagen wir violetten Auge, davongekommen. Hoffen wir, dass lila in diesem Kniefall wirklich der letzte Versuch ist. OP am Montag blieb im atroskopischen Bereich, seit Dienstag ist man bereits wieder daheim, empfängt huldvoll Besuch und bedröhnt alle mit Ascheregen aussem Hinterland (©Casper, wem das nichts sagt). Und ich kann wenigstens stolz sagen: Staugemeinschaft Ruhrgebiet November 2013: ich war dabei. Der Tafkak also (the artist formerly known as Kniefall 1.0., ) humpelt schon wieder recht ansehnlich und braucht auch offiziell nur eine Krücke. Ja, ich weiß, es heißt Unterarmgehstütze - aber Ruhries krücken halt gerne.

A propos gekrückt. Krücken als Verb bedeutet im Ruhrpott seine Sprache auch soviel wie schwindeln oder lügen. Und was das kostet, das wissen wir ja dann auch seit dieser Woche. Offizieller Umrechnungskurs: Eine Lüge - eine Badewanne. Zumindest im Tebartzschen Universum. Und andernorts? Leute, Leute. Datt iss hier 'ne Wild-West-Republik. Ihro Gnaden Angie und maximalfordernde Vasallen geruhen immer noch nicht zu regieren. Dafür ist man ganz groß im Strafen-Kreieren. Ich überlege ernsthaft, dem Kniefall die Fahrschule zu streichen. Kein Führerschein, keine Strafe.  Als I-Tüpfelchen hat diese Banausenrepublik noch einen Ex-Präsi aka beleidigte Leberwurst vor Gericht zu bieten und die Hauptbeschäftigung extremst schnappatmiger Experten ist immer noch das Warnen. Gut, dass es die Jahreszeit ist, um mal ein Blatt vor den Mund zu nehmen - man mag schon gar nichts mehr dazu sagen.

Worüber allerdings längst mal wieder zu reden wäre: Serienjunkies bitte vortreten. Habt Ihr House of Cards gesehen? So ganz hat sich mir das ja noch nicht erschlossen, warum das jetzt die Serie der Serien sein soll. Kevin Spacey, gut meinetwegen, toller Schauspieler. Dafür kann ich aber auch zu den Ruhrfestspielen gehen. Da hab ich et wenigstens live. Ansonsten doch wohl eher Borgen für Arme. Mit einem Schuss Revenge dabei. Und auch das als legitimer Twin Peaks Nachfolger hochgejazzte Top of the Lake - zu jauchzenden Begeisterungsstürmen hat es mich nicht hingerissen. In Serie beglückt wurden wir dann auch diese Woche noch mit Dokus über Camelot und seine Herrscher. Wer es noch nicht weiß:
Ja, doch, wirklich. Kennedy ist tot.  

Was noch? Ach ja - der Erstsemester. Schickt Mails mit bahnbrechenden Erkenntnissen aus dem Hörsaal. Da ist der Studienfonds doch bestens angelegt. Kostprobe? Die neueste avantgardistischste Erleuchtung der Studiosi: Egal, wo jemand herkommt, egal, welchen Background er hat, was sie alle eint: die Ente Alfred Jodukus Quak. Die kennt jeder, auf die kann sich jeder einigen. Gut, dass wir das jetzt auch wissen. Darauf ein Plitscher, Plitscher Feder. Und dann waren da noch diese Welt-hassenichgesehen-Tage. Ist Euch das auch schon aufgefallen? Als alleine diese Woche außerordentlich beschämende Highlights zu bieten hatte. Welttoilettentach, Weltmännertach, Weltfernsehtach. Am besten ich rufe jetzt einfach selbst einen Welttach aus, nämlich den Welttach des einfach mal die Fresse halten. Davor aber selbstredend aber noch wie immer Eure

Statistik:

Satz der Woche: Der Mensch ist mittel. Punkt. (©Dieter Hildebrandt, R.i.P.)
Trost der Woche: Pech im Leben? Nicht so schlimm. Andere haben dafür ganz viel Glück. 
Hoffnungsschimmer der Woche: Es ist ein stabiles Stück Meniskus
 im Knie verblieben. (©Chefarzt) 
 Erkenntnis der Woche: Wir sind alle auch nur ein Teil der Zeit, die wir verschwenden.   
Ermahnung der Woche: Ein geregeltes Leben bedeutet: Viel Regeln, wenig Leben. 
Befreiung der Woche: Freedom's just another word for nothing auf SuperschnäppchenRäumungsverkaufsNewsletterrabatt2zumPreisfür1undGutschriftsangebote zu geben. (©Doris Brockmann)  
Frage und Cookie der Woche: Glaubt Ihr das eigentlich, wenn jemand
 "für einen Freund" fragt. ich frage für einen Freund. Wirklich. 
Michaphorismus der Woche: Alkohol ist keine Lösung. Rein chemisch betrachtet 
ist es lediglich ein Lösungsmittel. 
Definition der Woche: Wuschig: Eine Mischung aus depressiv und sexy.
 (©Christine Westermann in Zimmerfrei) 
Stoßseufzer der Woche: Liebe Werbeindustrie, glaubt Ihr wirklichz, irgendeine Frau auf der Welt will aussehen wie Frauke Ludowig? (©Trixelinchen

Allen ein schickes Wochenende. 
Verschwendet keine Zeit, die ich nicht auch verschwenden würde.  

















Freitag, 15. November 2013

T.G.i.F. - Kniefall im November

Die meisten wissen es schon: Wir melden:  Kniefall reloaded.

Ich dachte schon die ganze Zeit, es ist ruhig. Auffällig, verdächtig ruhig. So ruhig, dass es mich schon unruhig machte und ich mir wirklich verbot, es auszusprechen oder mich darüber zu freuen. Aber auch diese Vorsichtsmaßnahme griff nicht. Kniefallrückzieher.

Was lernen wir daraus: Es hilft nüscht. Ob man sich jetzt über Ruhe freut oder sie skeptisch beäugt, das nächste Chaos lauert schon an der nächsten Ecke. Wahrscheinlich denkt das Leben: ach komm, die haben schon so viele Arschkarten gesammelt, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an. Von daher werdet Ihr mir nachsehen, satirische Aufbereitung der Woche entfällt ersatzlos wegen ist nicht.

Es bleibt die Feststellung, der November und ich, wir werden in diesem Jahr keine Freunde mehr. Auch ohne Kniefall 3.0. blieb am Ende des Tages nur ein geseufztes Allet-Schlampen-außer-Mutti.  Ist das dunkel, ist das trübe! Seid Ihr auch alle so müde? (Wenn Euch nicht gerade der nächste Schock wachrüttelt, natürlich) Außerdem hat man wirklich den Eindruck, es ist allüberall sowas von voll. Staus von hier bis Laramie. Der ganze Pott ist ein einziges Stau-Schutzgebiet. Mein Chef kam die Tage mit der Theorie um die Ecke, der November sei der verkehrsreichste Monat des Jahres.Weil dann niemand Urlaub nehmen würde und kaum Feiertage seien. Ich neige dazu, dieser Theorie zuzustimmen. Was sie nicht weniger nervig macht. Vor allem, wenn Wunderdoktoren in Essen residieren.

Eine Ergänzung hätte ich noch, will ich Euch nicht vorenthalten: Am Mittwoch fand der ominöse Lichter-Umzug der benachbarten Ki-Ta statt. Ihr erinnert Euch. Und - nicht nur, dass sich unabgesprochen meinem Boykott noch so einige andere Rollo-Runterlasser anschlossen und die Whisteria Lane in ein seltenes Dunkel tauchten, zeitgleich kreiste auch ein Hubschrauber über der Siedlung. Kein Witz. Die Vermutung liegt nahe, dass die wohl den verstoßenen St. Martin gesucht haben. Oder den Mantel. Den des Schweigens gebe ich allerdings nicht her. Der ist wohl verwahrt.Gut verwahrt wie immer, wenn auch heute eher fragmentarisch

die Statistik:
Satz der Woche: Knie heilt nie.
Kleine Freude der Woche: Reden ist Silber, bloggen und twittern seit neuestem Chrome.
These der Woche: Nicht alle können als Gurke geboren werden, es muss 
auch andere Lebenwesen geben. ( DocTotte)
Definition der Woche:  Faulheit ist die Kunst, so lange nichts zu tun, bis die Gefahr 
sicher vorüber ist, dass man eventuell doch was tun müsste. (Trixelinchen)
Vermutung der Woche. Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Vielleicht hat er auch 
nur keine Lust, mit Idioten zu diskutieren.
Stoßseufzer der Woche: Nicht genug, dass dumme Menschen immer über
 alles Bescheid wissen, sie sagen es auch.
Cookie der Woche: Standardantwort: Grundsätzlich ja, kategorisch nein.
Michaphorismus der Woche: Der Klügere gibt nach. - Das erklärt dann wohl hinreichend 
unsere aktuelle Weltproblematik.

Allen ein schickes Wochenende. 
Gebt keine Standardantwort, die ich nicht auch geben würde. 

Freitag, 8. November 2013

T.G.i.F. - St. Martin kurz vor Winterschlaf

Marktlücken-Alarm! Wann bitte wurde eigentlich die Idee mit dem Winterschlaf verworfen? Und wer bitte ist dafür verantwortlich? Könnt doch alles so schön sein! Sanftes Schlummern während der dunklen Monate, kein Ärger mit Regen, Sturm und christlichen Festen. Und im Frühjahr sind wir wieder da. Putzmunter, ausgeruht und voller Tatendrang. Ich finde, wir starten jetzt eine Petition.

Sind schliesslich dieser Tage schon viel bescheuertere Petitionen gestartet worden. Ich sage nur "Lichterfest" oder "Sonne, Mond und Sternefest". Sagt mal, geht's noch? Jetzt ist auf einmal St.Martin zu militärisch und diskriminiert Andersgläubige? Welche Hobby-Schamanen haben denn da wieder ihrem Hang zur Kriegstreiberei nachgegeben und aus welchem Idiotengehege sind die ausgebrochen? Könnte ich mal kurz den Zwarte Piet ausleihen? St. Martin jedenfalls sollte sich sehr überlegen, mit wem er dieses Jahr den Manteil teilt. In vorauseilendem Gehorsam verteilte denn auch dieser Tage die nahe gelegene Kita diesen Zettel



Nicht falsch verstehen. Ich habe nichts gegen Lichterfeste. Dort, wo sie Tradition sind. Aber hier wird nun mal traditionell St. Martin gefeiert und so hieß der Umzug auch im letzten Jahr noch. Ganz ehrlich, die haben doch einen an der Laterne. Das ist mir einfach zu blöde und so einfach lasse ich mich vor diesen Karren auch nicht spannen. Für einen St. Martins-Umzug habe ich immer gerne mit für ein schönes Licht gesorgt. Für ein Lichterfest geb ich den mutigen Kettenbriefunterbrecher und lasse die Rollos runter. Da bin ich stur und übe mich in ehrlicher Intoleranz.  Im übrigen hat auch der Zentralrat der Muslime die Forderung nach Abschaffung des St.Martinsfestes empört zurückgewiesen. Und es braucht auch keiner zu glauben, dass ich im nächsten Jahr einen Hasen-und Eier- Festtags-Brunch organisiere. Ra-Bimmel-Ra-Bammel, Ra-Bumm.

Zu feiern hatten andere etwas. Ein Börsengang verlief besser als gedacht, eine Aktie zwitscherte sich in ungeahnte Chart-Höhen. Vorläufig ist nicht damit zu rechnen, dass der Kurs auf 140 Zeichen zurückfällt. Schöne Grüsse an Mr. Zuckerberg. Nun sind wir alle nur noch gespannt, ob wir demnächst bei Twitter Tantiemen statt Sternchen kriegen.

Sternstunden gab es auch hier. Von unserer Höllen-Höhlerforschertour berichtete ich ja bereits ergiebig. Es wirkte die ganze Woche nach. Soviel Adrenalin und Sauerstoff hatte ich mein Lebtag nicht. Ich meine, es immer noch durch meine Venen rauschen zu spüren. Bis jetzt habe ich Leuten, die mir erzählen wollen, wie ich mein Leben zu leben habe, ja immer entgegnet: Ich bin fast 50, hab zwei Kinder auf natürlichem Weg zur Welt gebracht und großgezogen, bin seit 30 Jahren gestanden im Beruf, ich brauche niemandem etwas zu beweisen. Nun kann ich mit Fug und Recht hinzufügen: Und ich überlebte die Abenteuertour in der Kluterthöhle. Kommt doch gut oder? So langsam aber macht sich Mattigkeit und Sehnsucht nach Winterschlaf breit. Könnte aber auch an der Überdosis Mädelsabende liegen, die diese Woche zu absolvieren waren. Schlechtes Timing irgendwie. Aber trotzdem schön. Schön wie immer auch Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Die Logik ist nicht der Weisheit letzter Schluss.  
Lied der Woche: Stern über Amsterdam. 
Lebensweisheit der Woche: Liebe vergeht. Hektar besteht. (©ein mir bekannter Landwirt) 
Bedauern der Woche: So langsam wird es kompliziert. Sogar ich 
musste schon lernen. (©der Erstsemester) 
Michaphorismus der Woche: Hurra, das Leben ist ein Auf und Up.
Lerneffekt der Woche: Jetzt weiß ich, wie sich Obdachlose fühlen. (©der Ruhebewahrer) 
Frage der Woche: Ist es nur ein bad hair day oder doch der 
Fluch dieser alten Zigeunerin? (©Cookie) 
Erkenntnis der Woche: Wir setzen zu oft Kommas, wo ein Punkt sein müsste. 
Stoßseufzer der Woche: Bei manchen Leuten wird der IQ auch dann nicht dreistellig, 
wenn man ihn mit sich selber multipliziert. 
Cookie der Woche: Geboren im Sternbild Persil, mit Aszendent weißer Riese. 
Wäscheberge sind mein Schicksal.

Allen ein schickes Wochenende. 
Beleuchtet keinen Umzug, den ich nicht auch beleuchten würde. 





 

 

Sonntag, 3. November 2013

Kolumbiniade - Höhlenforschertour in der Kluterthöhle Ennepetal

Pinke Stiefel an Dildolampen
Da standen wir nun. In unseren (auf) reizenden Gummistiefeln, die Dildo-Taschenlampen um den Hals und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Wir, das waren der Engel aller Kolumbinen, der Drachentöter, die Waldelfe, ihre Cousine - im Folgenden Nesthäkchen genannt,  der Ruhebewahrer und meinereiner, die Kolumbine von Belang. Die Dinge, das war die aufregendste Kolumbiniade von allen und derer, die noch kommen werden. Den Parameter haben wir gestern gesetzt und wir sind sicher, er wird allzeitige Gültigkeit haben: Die Erlebnistour in der Kluterthöhle. 

 Geplant und organsiert hatte diese Kolumbiniade unser Engelchen. Gebucht war eine geführte Abenteuertour durch die Kluterthöhle Ennepetal und unserer harrte der witzigste, netteste, verrückteste Höhlenführer seit Erfindung der Keule, im Folgenden auch 4-Satz-Alex genannt. Die Kluterthöhle liegt im Ennepetal, dort wo das Ruhrgebiet so langsam in das Bergische Land übergeht. Sie ist eine der größten Naturhöhlen Deutschlands und zusätzlich zu normalen Besichtigungen werden Abenteuertouren angeboten, die ihren Namen zu Recht tragen, wie wir nur allzu bald erleben sollten. Dabei geht es abseits erschlossener Wege durch unbeleuchtete Gänge. Mal kriechend, mal kletternd, mal robbend, mal rollend, gerne auch auf dem Allerwertesten rutschend. Teilweise so eng und so schmal, dass es absoluter Zentimeterarbeit bedurfte, da durch zu kommen. In der Höhle herrscht eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, die Sauerstoffzufuhr ist 3 x so hoch wie draussen. Was das Ganze ungefähr nochmal doppelt so anstrengend machte. 

Rutschpartie - Kluterthöhle Durch die hohle Spalte ... Kluterthöhle

Wir hatten es uns spannend vorgestellt, dass es eine dermaßene Grenzerfahrung werden würde, hätten wir alle nicht gedacht. Noch am Einstieg in die Abenteuertour war ich felsenfest (haha) davon überzeugt, das sei ein Scherz. Nie und nimmer würde ich da rein- und runtersteigen. Tat ich aber doch. Man hat ja einen Ruf zu verlieren. Die Hackordnung in unserer Gruppe war dann schnell ausgemacht. Vorweg natürlich 4-Satz-Alex, dann uns Drachentöter, der sich zwar dank Weight Watchers in der Form des Jahres befand, aber trotzdem als State of the Art - getreu seinem Motto: manche führen, manche folgen - herhalten musste. Danach in wechselnder Reihenfolge die teilnehmenden Damen, zum Schluß der Ruhebewahrer. Der hat  seinen Namen ja schließlich nicht ohne Grund und musste per Dekret de Tara ganz hinten gehen, denn irgendeiner muss ja am Schluss die Ruhe bewahren und im Notfall eingreifen und von hinten schieben können. 

Überraschung - Kluterthöhle Steckengeblieben - Kluterthöhle

Die Konversation in unserer Gruppe muss man sich ungefähr so vorstellen: 
"Hiiiiiiiiiiiiilfe, da pass ich nicht durch" "Quatsch, robb weiter. Der Drachentöter ist schon durch, also passt Du auch". "Ich hab meinen Helm verloren". "ja, super, ganz toll, das auch noch". "Nesthäkchen, bist Du noch da" "Hat jemand meinen Mann gesehen oder gefühlt" "Wer fängt mich auf, Hiiiiiiiilfe, ich rutsche" "Hat jemand eigentlich dem Führer gesacht, dass wir aus dem Internet sind und unsere Rache fürchterlich sein wird?" "Wessen Hintern ist das, den ich da gerade in der Hand habe?" "Das sind meine Brüste" . (Jaha, im Ruhrpott gibt es noch die freie Liebe. Wenn auch nur unter Tage und mit Erlaubnis umständehalber) 

Dazwischen dann das Mantra des Tages, die 4 magischen Sätze von Alex: 

Das schafft Ihr. 
Gleich ist vorbei, dann könnt Ihr wieder aufrecht stehen. 
Das sieht schlimmer aus, als es ist. 
Ich hab noch 'ne Überraschung für Euch. 

Eine der größten Überraschungen für Höhlenführer Alex war dann aber ein Anblick, wie er ihn nie zuvor gesehen hatte. Der Drachentöter, der ihm nach einer besonders schwierigen Passage auf dem Rücken robbend, mit den Füßen voran, so ziemlich alles an Textilien hochgeschoben entgegengerutscht kam. Originalzitat: "Ich hab extra nicht gessagt, dass man sich besser nicht auf den Rücken legt und mit den Füßen voran da rumrutscht. Das denkt man doch nicht, dass es jemand gibt, der auf so eine Idee kommt" Doch. Gibt es. Uns. Die wir eh das meiste abhandelten nach dem Motto "Wo man nichts sieht, ist fühlen auch keine Schande" Wir kannten uns vorher schon gut, dass wir uns jemals so intim mit wirklich allen Sinnen kennen würden, das konnte ja keiner ahnen. Aber schön. 

Kluterthöhle, am Ende aber noch nicht fertig

Ungefähr an dieser Stelle waren wir mit unseren Kräften am Ende, aber leider noch lange nicht mit der Tour. Da half es auch wenig, dass wir einen kurzen Blick in die Therapiehalle werfen durften, denn die Höhle wird auch als Heilstätte für Asthmatiker genutzt. Für uns jedoch war eine Pause nicht vorgesehen. Also weiter im Text. Robbend und schlängelnd. Dabei erwies es sich für mich als äußerst vorteilhaft, hinter der Waldelfe in der Reihe zu sein, denn die war anscheinend in einem früheren Leben Bauchtänzerin gewesen und nachdem sie sich einmal in ihr Schicksal gefügt hatte, schlängelte sie sich dermaßen elegant durch die Gänge, dass ich einfach nur noch ihre Hüftbewegungen nachahmte und den Rest einfach ausblendete. Selbst im legendären Fuchsbau, der härtesten Stelle, die für diese Tour freigegeben war und die 4-Satz-Alex uns selbstredend nicht ersparte. Die uns dann aber mit einem traumhaften Blick auf das glasklare Wasser des Höhlensees belohnte.  

Höhlensee - Kluterthöhle Das Loch, in dem Blog.de verschwand Weg ins Ungewisse - Kluterthöhle Therapiehalle Kluterthöhle

Gut an der Aktion war, dass es an manchen Stellen Alternativen gab. So gab es Stellen, durch die sich nur der Ruhebewahrer und das Engelchen trauten ( und passten)  und der Rest sich durch einen anderen Gang suhlte. Eine der sagenhaften Überraschungen von 4-Satz-Alex war dann zum Schluss eine Passage komplett im Dunkeln nur mit Führungsseil zu bewältigen. Das war dann allerdings die Stelle, an der die Waldelfe und ich streikten und lieber in der Höhlenkirche dumpfer Stille lauschten. Welche dann allerdings jäh durch des Drachentöters Gebrumme, welches von weither durch die Höhle schnarrte, unterbrochen wurde. "Da. Da. Ich sehe Licht am Ende des Tunnels". Was mich zu der Bemerkung  veranlasste "Gehen Sie ruhig weiter. Am Ende der Welt steht ein Spiegel" und die Waldelfe und mich in einen selten dagewesenen hysterischen Lachanfall trieb. Sehr schön auch der Ruhebewahrer: Kaum gab es die Erlaubnis zum Helm absetzen, antwortet er mit einem gepflegten Dong. Kopf meets Felsvorsprung. Auf einem erschlossenen Weg! Zum Glück war der Helm noch auf.     

Engelchen auf Härtetour Kluterthöhle Ennepetal , Fuchsbau

Fazit dieser Kolumbiniade: Absolute Grenzerfahrung. Und darüber hinaus. Absolut empfehlenswert. Die geheime Kraft der Kolumbine ist definitiv aktiviert. (Dennoch bin ich froh, dass einer unserer besten Freunde nicht meinen Überredungskünsten erlegen ist. Wir wären definitiv heute keine Freunde mehr. Ein Albtraum ist nichts dagegen.) 

Unser Anblick nachher: 

Nachher - Abenteuertour Kluterthöhle Der Drachentöter nachher

Aber natürlich wären wir nicht wir, wenn wir uns und dieses Erlebnis nicht anschliessend gebührend belohnt hätten. Erstens waren wir verdient sehr stolz auf uns und unsere Selbstüberwindung und zweitens: Die Assigem vom Parkplatz hatten schließlich einen Ruf zu verteidigen. Traditionell gut ausgestattet wie immer von Mama Engelchen enterten wir ohne einen näheren Blick für die weitere Umgebung die nächstgelegene Treppe und - Stößchen. Inmitten unserer diversen Plastetüten voller lehmiger Klamottage. 

Die Assigen Belohnung Batida de Coco

Und watt war? Wir Helden der Arbeit saßen auf der Treppe eines Jugendzentrums und wurden prompt vertrieben. Unser Abmarsch mit Bierpulle, Cocktail-Tütchen und Plastetüten trieb den Ruhebewahrer zum jetzt schon legendären Stoßseufzer  "Jetzt weiß ich, wie sich die Obdachlosen fühlen müssen" . Obdach fanden wir schließlich beim Amerikaner, nicht ohne dass das Drachentöter Navi seine Peilung so derbe verlor wie wir nicht zu einem einzigen Zeitpunkt in der Höhle. 

Mangelnde Peilung, ständig wechselnde Sauerstoffsättigung und natürlich die Colada de Pina waren es dann auch wohl, die zu einem weiteren hysterischen Lachanfall und dem Fauxpas des Tages führten: Wir wollten "Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg" singen und watt mach ich? Sing das auch und zwar völlig überzeugt auf die Melodie von "Traum von Amsterdam". 
Probiert das mal aus. Geht.  

Und so wird dieser Tag, der 2. November 2013 nicht nur für immer der Tag sein, an dem mir endgültig dämmerte, was ich mit der Erfindung der Kolumbiniade in Gang gesetzt hatte, sondern auch der Tag, an dem ich den Stern von Bethlehem nach Amsterdam verlegte. Möge er auch Euch auf guten kolumbinischen Wegen leiten. 

Weitere Bilder des Tages gibbet wie immer in einem öffentlichen G+Ordner: Kluterthöhle Ennepetal - Abenteuertour, beim Engelchen, der mutigsten Kolumbine ever und dem Drachentöter, dem Mann, der mit dem Kopf durch die Wand wollte.  
Wie immer auch : Klick macht alle Bilder big.     

Freitag, 1. November 2013

T.G.i.F. - am allerheiligsten Feiertag

Tach auch in unserer kuscheligen kleinen Freitagsrunde. Für die, die das richtige Bundesland gewählt haben, ja sogar eine Feiertagsrunde. Aber zum Trost gibt es ja diese Kolumne. Heute zu Ehren aller Heiligen (Leser). Der Spuk ist also vorbei, die Kürbis-Affäre für beendet erklärt. Lies mehr 


Mittwoch, 30. Oktober 2013

Kolumbiniade - im Muttental

Teil zwei der Urlaubswochen-Kolumbiniaden Daheim und doch unterwegs.

Zum Abschluß unserer Urlaubswoche lockte noch einmal wunderbarstes Wetter alte Weiber und Gefährten hinaus in die Sonne. Und auch wenn der Rhein sich von seiner besten Seite gezeigt hatte, et gibt ja auch noch die Ruhr. Als Ziel hatten wir uns die Zeche Nachtigall in Witten ausgeguckt.




Die Zeche Nachtigall liegt mitten im Wittener Muttental, in unmittelbarer Nähe zur Ruhr. In Witten nahm dareinst der Kohle-Bergbau seinen Anfang, da es dort auch hoch und zu Tage gelegene Flöze gab. Besichtigen kann man die ganze Zeche, den Ringofen und die ehemalige Ziegelei sowie einen Besucherstollen. Das haben wir uns aber geklemmt, Stollen hab ich schon genug gesehen in meinem Leben. (Und außerdem gehen wir am Wochenende schon wieder unter Tage, aber anders. Ihr dürft gespannt sein. DAS wird die Kolumbiniade dese Jahres. Wenn wir sie überstehen, heisst das. )

Anschließend waren wir noch ein wenig im schönen Muttental und natürlich direkt unten anne Ruhr, die dort wirklich wunderschön ist und auch genug Anregungen für weitere Kolumbiniaden bietet, wie z.B. eine Fahrt mit der historischen Ruhrtalbahn.

 
Weitere Bilder vom Tage gibbet im öffentlichen G+ Album Koluminiade anne Ruhr 
   

Montag, 28. Oktober 2013

Kolumbiniade: Urlaub daheim und doch unterwegs

Es war für uns eine echte Premiere. Der Ruhebewahrer und ich - wir hatten Urlaub und verreisten nicht. Das hatte es sozusagen niemals nie nich gegeben. Der langjährigen zweiten geschenkten Heimat zum Dank. Und so entschieden wir schon früh im Jahr: Solange wir noch in den Schulferien Urlaub nehmen, werden wir allenfalls im Sommer ein/ zwei Wochen wegfahren und unser Fernweh solange bezwingen, bis wir außerhalb der Ferien fahren und mehr für unser Geld bekommen können. Und außerdem - warum in die Ferne schweifen, wenn soviel Gutes so nahe liegt. Meine Mit-Kolumbine, das Engelchen und ihr Drachentöter demonstrieren es schon seit Jahren nachdrücklich, wieviel Tolles man an Rhein und Ruhr unternehmen kann.

Und so gab es noch eine Premiere: Das frisch gekürte Einzelkind des Hauses durfte erstmalig zwei Nächte lang das Palais hüten und tat dieses vorbildlich. Hatte allerdings auch Unterstützung. Menschliche und tierische. Wir besuchten derweil den Herrn Papa am Niederrhein, bezogen das Gästezimmer mit phantastischer Aussicht



und spielten Tourist in meiner alten Heimat. Neben Shopping-Erfolgen jenseits des Pommes-Äquators - ich hab mir ein Kleid gekauft, dass ich alleine weder an- noch ausziehen kann und finde mich sehr zuversichtlich - machten wir in Kultur und wagten uns anne gönne Kant. Gönne Kant nennen die Rechtsrheinischen die linke Rheinseite und wenn man sich die Leute anguckt, die von da kommen und derzeit Schlagzeilen machen ( ein Ver-schloss-ener Bischof und ein Dinge beendender Kanzleramtsminister ) weiß man auch, warum.

Wer auch vonne gönne Kant kam, das war Joseph Beuys. Der Mann, für den der Duktus " Ist das Kunst oder kann das wech? " erfunden wurde. Nähe Kalkar beherbergt das Schloß Moyland seine Kunst. Innen und außen. Ich kannte das Schloß Moyland nur als verwunschene Ruine und war gespannt, wie es nun nach Renovierung und Wiederaufbau aussieht.

 
Ich fand es sehr gelungen, erfreulich detailverliebt und trotzdem der Tradition verhaftet. Und auch wenn ich in diesem Leben der Kunst von Beuys nichts mehr werde abgewinnen können, die Skulpturen fügten sich prima in den Park ein. Dort sind sie doch so etwas wie das goldene Ei, das gelegt wurde, um dieses Schloß zu erhalten.


Am zweiten Tag war traumschönes Wetter, wie gemacht für eine Entdeckungstour met de Fiets. ( Fahrradfahren für den Nicht-Holländer, Pättkes-Tour für den Münsterländer ) und erkundeten die Rheinwiesen rund um Emmerich, fietsten zwischen Schafen und Kühen immer in Sichtweite des großen Stroms mit den Containerschiffen um die Wette.


Schöne Kolumbiniade am Rande war ein toller Bauernhof, der jede Menge Obst und anderes direkt vom Erzeuger verkaufte und so kehrten wir dick bepackt mit köstlichen, ungespritzten Äpfeln, handgeschüttelten Walnüssen und frisch gepresstem Apfelsaft zurück ins Ruhrgebiet.

Noch mehr kolumbianische Fotos vom Rhein und von Schloß Moyland finden sich in diesem öffentlichen Google Plus Fotoalbum. Viel Spaß beim Schauen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Der Ballast der Woche

Letzte Woche war Urlaubswoche und seit Anbeginn der Zeiten ist es gelebte Tradition, dann auch Urlaub vom  TGiF zu nehmen. Ich komme allerdings nicht umhin, zuzugeben: es hat mir gefehlt. Einigen von Euch auch, wie ich vernahm. Das wiederum hat dann gefreut. Es war aber auch ausgerechnet diese eine Woche, in der ein Aufreger den anderen jagte. Ab morgen ist nun wieder Business as usual und damit dieser unbelastet angegangen werden kann: Ballast abwerfen, Aufreger auskotzen - so fällt datt "Schultern gerade, Kopp hoch, Krone zurechtrücken" leichter.

Aufreger Nr. 1 :
Datt Merkelphone. Schön zu wissen, dass es immer noch Leute gibt, die immer noch schlimmere Jobs haben. Dennoch gilt ein neuer, alter Merk(el) satz: Gleiches (Un)recht für alle. Gerade weil der Neben-Skandal in der Beobachtung besteht, dass es noch lange nicht für jeden dasselbe ist, wenn zweien das Gleiche geschieht. Bleibt die Frage, ob Angie jetzt Obama ihr vollstes Vertrauen ausspricht. Und es bleibt die bestürzende Erkenntnis, dass Putin neben Obama in der Tat wie ein lupenreiner Demokrat daherkommt.
Lakonische Schlußfolgerung der Woche: Guten Freunden gibt man ein Wänzchen. ( Doris Brockmann )

Aufreger Nr. 2:
Die Gewichtung begangenen "Unrechts". Ist es nicht so, dass ich besser  hätte 31 Millionen Öcken verbrennen sollen statt geschieden wieder zu heiraten? Dann hätte man mir eine Auszeit gegönnt und nicht lebenslang die Sakramente verweigert.
Rätsel der Woche : Bischof von Limburg ist beurlaubt und geht wohl erstmal ins Kloster. Bin mal gespannt, was dann der Umbau seiner Zelle kosten wird. ( Michaalb)

Aufreger Nr. 3 :
Die UN hat das niederländische Sinter-Klaas Fest für rassistisch erklärt. ( weil der Sinterklaas vom zwarte Piet begleitet wird, dessen schwarze Hautfarbe zu allem Überfluß noch nicht einmal genetisch bedingt ist, sondern vom Ruß der vielen Schornsteine herrührt, durch die er klettern muss ) und betreibt ein Verbot des Jahrhunderte alten Festen. Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: Katar, Syrien, NA und worum kümmert sich die UN ? Ich glaub, et hackt.
Frage der Woche: Rücken jetzt die Blauhelme auffe Whisteria Lane ein, wenn wir das weiterhin feiern?

Aufreger Nr. 4:
To wohim it may concern.  Das gute alte Sprichwort "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu " gilt durchaus auch im Umkehrschluss. Sprich: "Was Du willst, dass man Dir tu, das füge auch den anderen zu". Dass kleine Finger uninteressant sind und man lieber gleich die ganze Hand, ach was, den ganzen Arm nimmt, hatten wir ja schon neulich festgestellt.
Mahnung der Woche: Respekt, Gefälligkeit und Aufmerksamkeit sind keine Einbahnstrasse.
Mantra der nächsten Wochen: Tit for tat.

Allen einen charmanten Wochenanfang ohne zuviel Mimimi.
Berichte zu den erfreulichen Dingen der Woche kommen als Kolumbiniade seperat.