Egal, mit wem ich spreche in letzter Zeit, dies ist eine der ersten Fragen, die mir gestellt werden: Ist dir nicht langweilig daheim?
Spoiler: Nein. Sowas von überhaupt gar nicht.
Ich bin jetzt fast 3 Monate daheim - und ich liebe es. Ich liebe alles daran. Mich störte nicht einmal das einmalig schlechte Wetter der ersten beiden Monate. Ich liebe es, sagen zu können: 'nen scheiß muss ich. Ich liebe es, abends ins Bett zu gehen und zu denken: Yeah, das lohnt sich richtig. Ich kann auf jeden Fall mindestens 8 Stunden hier drin liegen bleiben. Ich muss nicht morgen früh auf Biegen und Brechen da raus und da durch. Ich liebe es, morgens ganz in Ruhe wach werden zu können. Ich liebe es, beim ersten Morgen-Kaffee tief durch zu atmen und nicht zu denken: Was wird der Tag bringen? Wer raunzt mich heute wieder an? Ich liebe es, statt dessen zu denken: Was wird der Tag bringen? Wozu habe ich Lust? Ich liebe es, mir ein Workout auszusuchen und dies ganz für mich alleine zu machen. Ich liebe es, vor dem Schrank zu stehen und mir auszusuchen, worauf ich genau heute Lust habe, ohne zu überlegen, ob es gleichermaßen warm genug für's Fahrrad und schick genug für die Arbeit ist.
Ich liebe es, ganz in Ruhe vor dem PC zu sitzen und meine Gedanken zu sortieren und vor mich hin zu schreiben. (Auch wenn mir beim Korrektur lesen immer wieder auffällt, dass ich unerklärlicherweise wohl auch das Plusquamperfekt sehr liebe) Ich liebe es, zu bloggen und zu instagrammen. Ich liebe es, mittags mein Buch weiter zu lesen und wenn mir danach ist, dem Team Mittagsschlaf beizutreten. In den letzten Tagen sogar schon schaukelnd dem Rufe Hollywoods folgend. Ich liebe es, einfach eine große Runde Fahrrad zu fahren, wenn das Wetter und mir danach ist. Ich liebe es, ganz in Ruhe das Projekt "wie kategorisiere ich mehr als 1000 Bücher und brauche ich die tatsächlich alle" anzugehen. Ich liebe es, in aller Ruhe und ohne Druck zu kochen, zu backen, was Neues auszuprobieren. Ich liebe es, in aller Ruhe und ohne Druck das Projekt "Sortieren, entrümpeln, entstauben" anzugehen. (was sowohl mein Leben als auch den ganzen Stuff darin betrifft)
Es gibt noch viel mehr, was ich liebe. Aber nach 3 Monaten zuhause kann ich definitiv sagen: Ja, ich bin glücklich damit. Sehr sogar. Am Anfang war ich nur erleichtert und dankbar. Erleichtert, dem Druck und dem Stress entronnen zu sein. Dankbar dafür, dass alles so gut geklappt hat. Dankbar auch mir selber, dass das Projekt sehr früher Vorruhestand tatsächlich geklappt hat.
Nach dieser Phase der tiefen Erleichterung - jeden, wirklich jeden Morgen habe ich einen Stoßseufzer ausgestoßen, dass ich endlich, endlich das habe, was mir von jeher am kostbarsten war: Zeit - nach dieser Phase bin ich in der Phase der Akzeptanz angekommen. Nicht, dass ich Zweifel gehabt hätte. Gewiss nicht. Aber ich kann jetzt akzeptieren, dass ich es geschafft habe. Dass ich es verdient habe. Dass ich es annehmen darf, dass ich das daraus machen darf, was ich möchte. was mir gut tut, was ich mir ersehnt habe. und das liebe ich unendlich.
Alles zum Thema rund um die Jahre voller Wechsel ist getaggt mit "Ü50 Blogger" . Einfach dieses Label anklicken, dann findet Ihr alle Einträge dazu. Ich freue mich über Euer Interesse und ich freue mich jederzeit über regen Austausch.
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