Freitag, 4. Februar 2022

T.G.i.F. - alles eine Frage des Status


Tach auch Liebeleins. Von Herzen willkommen in unserer freitäglichen Kuschelrunde. In diesem draußen ist nach einer kurzen Aufheiterung wieder bestes Ruhrpottgrau in grau. Machste nix. Muss man selber für Farbe sorgen. Quietschgelb tut zwar nicht allzu viel für meinen Teint. Aber für meine Laune. Und darum geht es ja.  

Schließlich gar nicht einfach, die Laune im Gleichgewicht zu halten. Wenn alles andere aus den Fugen gerät. Geht Euch das nicht so? Man kommt aus der Kopf-Tisch-Gymnastik gar nicht mehr raus. Manchmal frage ich mich echt, ob wir von Außerirdischen regiert und oder berichterstattet werden. 

"Das Impfziel ist verfehlt. Warum ist unklar" Unklar! Eins der am meisten benutzten Unwörter dieser Zeit. Unklar ist mir persönlich allenthalben, warum allen alles so unklar ist. Unklar! Hat man doch zu so vertrauenserweckenden Maßnahmen gegriffen, wie über delegierte ad-Hoc-Status*-Herabstufungen. Beispiel Hashtag JJGate.  Oder auch ein sehr schönes Beispiel: Wer mit dem Auto um den Bodensee fährt ist 3, 6 und 12 Monate genesen. Innerhalb eines Tages. Zumindest mit der Zeitverschiebung geht es voran.    
  
Von bestechend extraterritorialer Logik auch und immer noch der Maßnahmenkatalog, gegen den der Otto-Katalog sich mittlerweile wie ein Flugblatt ausnimmt. Aber hej: die Fußballstadien sind bald wieder voll. Während wir uns nach wie vor nur mit maximal 10 Personen privat treffen dürfen. Ja, das gilt immer noch. Ich habe nachgesehen. Nur für den Fall, dass Euch das nicht klar gewesen ist. (Aber immerhin 10.  Auch ein Impfanreiz. Wem die eigene Gesundheit oder die Möglichkeit ungehinderten Schlüpper-Einkaufs nicht Anreiz genug ist)  

Wenn wir also mit unseren besten Freunden beschließen sollten, wir treffen uns en famille, mit allen Kindern und deren Anhang, dürfen wir das nicht. Dann wären wir nämlich elf.  Und was zuviel ist, ist zuviel. Wo doch schon die Stadien.........! Wenn der Whisteria Lane Stammtisch ein Treffen organisiert, ist akribische Vorbereitung oberstes Gebot. Wir sind zwar nur acht.  Aber wenn wir uns bei Nachbar X oder Y treffen, dann geht das nicht. Da leben noch größere Kinder oder Oma mit im Haus.  Zack - über 10. Und was zuviel ist, ist zuviel. Wo doch schon die Stadien.........!  Bei uns ginge es, hier residiert derzeit nur der Exil-Rotterdamer. Der darf sich dann aber nur noch maximal einen Gast einladen. Weil, was zuviel ist.....  Iss klar? Oder unklar? Egal. Hauptsache, die Stadien.......... 


Reden wir von etwas Erfreulichem. Reden wir von mir. Ich habe gesichtet. Gedanken, Entwürfe, Ablage Schuhe, Klamotten, Gedöns aller Wertstoffkategorien. Durchaus beeindruckend, was alles liegen bleibt, was sich alles ansammelt, wenn man jahrelang nur für das Nötigste Zeit hat. Aber jetzt. Aber: Schluss mit Stress und Druck, das bleibt ein scheibchenweise abzuarbeitendes Projekt. Geht auch. Kann ich gut mit leben. Wie ich überhaupt ganz wunderfein mit meinem neuen Status leben kann. So langsam, aber sicher kommt es. Immer noch überwiegt die Erleichterung, aber ich merke, es geht mir besser. Ich bin ruhiger, ausgeschlafener und ausgeglichener. Die Quittung kam vom Augenarzt: Alle Werte richtig gut. Deutlich verbessert seit dem letzten Mal. Hat mich unglaublich gefreut. Tschaka.  

Die Tage fiel mir auf: Es ist schon Woche 6 im Status "nen Scheiß muss ich".  6 Wochen, in Worten sechs. So lange frei am Stück hatte ich nicht mehr seit der zehnten Klasse. Ohne Witz. Seit 1980. Sprich vor 42 Jahren. Und da ist sie wieder. Die 42. Die Antwort auf alles. Und die in meiner Entscheidung zum Vor-Unruhe-Stand immer wieder eine Rolle spielte. Wie spooky ist das? Aber gut spooky. Wenn ich dann noch lerne, das Geschenk einfach anzunehmen und mir die Antwort: "Ja, Du darfst. Alles, was Du willst" zu geben, dann ist es perfekt. Noch übe ich, mich aus den Zwängen jahrzehntelanger Konditionierung zu befreien. Beispiel: ich war schon auf halbem Wege vom Augenarzt nach Hause, eilig in die Pedale tretend, weil - der Vormittag war ja schon halb um, arbeitsfreie Zeit muss genutzt werden, da liegt noch Wäsche, die Spülmaschine ist auch noch nicht ausgeräumt, zum Glück ist das Bett schon gemacht, aber die Ablage türmt sich schon wieder neu und und und. Als mir auffiel: Die Sonne scheint. Ausnahmsweise. Und ich - ich muss 'nen Scheiß. Wäsche, Spüli, Ablage sind auch morgen noch da und ich kann einfach weiterfahren. Durch die Felder und Wälder, der Sonne entgegen. Und Euch Lichtblicke mitbringen. Die wir ja wohl alle dringendst brauchen. 



Die Statistik: 

*Erkenntnis der Woche: Die Mehrzahl von Status ist Status. Aber schöner wäre doch Statussi. Und passender. (erarbeitet mit Kater_S auf Twitter) 
Geschenk der Woche: Für mehr Narzissen als Narzissten


Mit Dank an die Schwägerin 

Zitat der Woche: Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. And today?
 Today is a gift. That's why we call it the present  
 (©Eleanor Roosevelt. Wenn das nicht ein perfektes Zitat für mich ist. 
Und für jeden von Euch auch ) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Genießt alles, was die Gegenwart hergibt. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten.   

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