Montag, 23. Juli 2018

War etwa noch mehr ?

Chronik guter Dinge, die nicht vergessen werden dürfen / Teil 2


dreht sich um unseren bomfationösen Frühjahrsurlaub, der einige Überraschungen in petto hatte für uns. Wir hatten  #ausGründen, also aus denen, die ich in dieser Chronik einfach weg lasse, sehr spät gebucht. Lange war nicht klar, ob und vor allem, für wie lange wir würden wegfahren können. Schlussendlich sprach ich ein Basta-Machtwort, wir würden fahren. Die vollen 2 Wochen. Nichts war dringlicher als das, wenn wir gewappnet sein wollten für den unweigerlich auf uns wartenden Stress der nächsten Monate. Da wir schon mal dabei waren, uns schwer entscheiden zu können, blieben wir  dabei und buchten uns einen Kompromiss zusammen. Der sich als grandiose Entscheidung erwies.

Therapiemaßnahme Dänemark würde flach fallen dieses Jahr. Soviel war klar. Grundlage für den Kompromiss war: nicht ganz so weit weg. Also Holland. Geht ja immer. Die erste Woche des Urlaubs verbrachten wir auf dem Wasser. Saisoneröffnung ohne uns? Ging ja gar nicht. Also unser Glück versucht und tatsächlich einen Vercharterer gefunden, der noch ein formidables Boot für uns hatte. Sogar mit Senioren-Rabatt. Den ersten unseres Lebens. Wer sagt es denn ? Natürlich - wie sollte es anders sein, wenn wir aufs Wasser gehen, hatten wir wieder von allet. Gewitter, Stürme, Hagel, aber auch sonnige Momente. Mehr dazu gibbet an dem Platz, wo es hingehört. Im Logbuch friese meren. 

Danach wechselten wir die Location und gingen vom Wasser ans Wasser. An die geliebte Noordzee. Musste sein. Ein Jahr ohne Nordsee ist ein verlorenes Jahr. So lautet nun mal das Gesetz. Machste nix dran. Da wir nun schon mal hoch im Norden der Niederlande waren, wurde es dann diesmal richtig Holland, also Provinz Noord-Holland. Von Fryslan aus ins geliebte Zeeland zu fahren, wäre einfach dumm gewesen, so Zeitmanagement-mässig. Die ganz großen Noordholland-Fans sind wir nicht, habt Ihr sicher schon raus gelesen. Aber egal, Nordsee ist Nordsee. Und am Strand sitzen und aufs Meer zu gucken, ist überall schön. Mehr wollten wir ja gar nicht. So der Gedanke.

Also entschlossen wir uns. nicht nach Ort zu buchen, sondern nach Unterkunft. Der Ruhebewahrer machte sich sehr verdient und fand ein ganz wunderfeines Appartement, in absoluter Strandnähe in Callantsoog. Wir zögerten noch kurz, denn wir kannten Callantsoog von einigen Abstechern und fanden es bis dato nicht so prall. Nicht ganz so gemütlich und atmosphärisch, wie die Orte in Zeeland oder auch in Friesland. Aber wir buchten es - und bereuten es keinen Moment.

Das Appartement war wirklich nett, nicht sehr groß, aber zweckmäßig und zugleich liebevoll eingerichtet. Wir hatten einen kleine Terrasse mit Blick auf die Dünen des angrenzenden Naturschutzgebietes, mussten "nur" eine, dafür allerdings sehr hohe Düne  erklimmen und schwupps - waren wir schon am Strand. Wo wir zu unserem großen Entzücken sogar eine kleine Strandhütte hatten. War in der Buchung inclusive, sowas aber auch. Hatten die glatt das Beste verschwiegen. Fanden wir mega. Vom Appartement aus waren es ebenfalls nur wenige Schritte in den Ort und ja - er ist nicht so richtig, richtig schön. Aber als wir einmal da waren, fanden wir es einfach nur angenehm. Es gibt nette kleine Restaurants, ordentliche Imbissbuden, sehr schöne, gut geführte Geschäfte, einen großen Supermarkt, einen sehr guten Bäcker und einen Metzger, den wir leider nicht ausprobiert haben, von dem wir aber nur Gutes hörten.  Und am Besten: es gab jede Menge Strandbuden. Für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Ganz ganz super. Das Wetter war absolut grandios, Südsee an der Nordsee sozusagen. ich hab bestimmt schon zusammengezählt mehr als ein Jahr an der holländischen Nordsee verbracht, aber solche Sommertage hatte ich nur sehr sehr selten. So waren wir jeden Abend bis zum Sonnenuntergang am Strand, aßen mal hier, mal dort oder verpflegten uns strand-picknickend mit Leckereien aus dem örtlichen Angebot.

Urlaub in Callantsoog

Ausflüge fielen weitestgehend flach zugunsten der wunderfeinen Strandtage. Nicht so schlimm, kein Ort in der Nähe, an dem wir nicht schon mindestens einmal gewesen wären. Nur einen kurzen nicht sehr ergiebigen Shopping-Trip gönnten wir uns nach Schagen. Dies übrigens der Ort, an dem ich mich dareinst einkleidete beim Trip mit ohne Koffer. Ihr erinnert Euch. Gut, dass das diesmal nicht passiert war. Allzuviel hätte ich nicht ergattert. Dafür hatten wir an einem Abend sogar eine Verabredung. Unser Twitterfreund Paraneues, den es sonst auch oft aufs Wasser verschlägt, war mit seiner sehr netten Gattin und dem sagenumworbenen Hund H1 von Baskerville vor Ort und da mussten wir uns natürlich treffen. War klasse. Wir hatten uns viel zu erzählen, haben uns vom ersten Moment an verstanden und hatten einen tollen Abend in der Piraten-Strandbar. Pirat gesucht, Fuchs und Freunde gefunden.

Gerne wieder. Nicht nur das Treffen. Sondern auch Callantsoog. Eine der besten Buchungen, die wir je hatten. Vor allem, weil wir uns nicht allzu viel davon versprochen hatten.

Für all das, was ich nicht verlinkt habe, befragt bitte die Suchmaschine Eures Vertrauens.  Ein schöner Tipp ist übrigens auch neu errichtete Afsluitdijk Wadden Center, ein interaktives Museum zwischen Ijsselmeer und Wattenmeer, welches dieses Naturschutzgebiet und seine Schutzmaßnahmen erlebbar macht. Und ein Date mit Cornelis Lely ermöglicht, dem genialen niederländischen Städteplaner, nach dem nicht nur etliche Straßen sondern sogar eine ganze Stadt benannt wurde.

Abschlussdeich Wadden Center Museum Nordsee Ijsselmmeer

Und warum alles so schwierig ist im Moment: Durchblick wird überbewertet 
Teil drei der Chronik zum Besser schlecht gefahren als gut gelaufen Wochenende