Tach auch Liebeleins. Hattet Ihr schöne Weihnachten? Das hoffe ich doch sehr. Bei uns war auch alles fein. Kuschelig, gemütlich und lecker. Und da heute zwar nicht der TGI-Freitag ist, für mich aber dennoch aber ein Frei-Tag, nutze ich direkt die Gelegenheit, mich auszulassen zum größten Weihnachtsgeschenk ever ever :
Feierabend - für immer
Letzten Mittwoch war für mich der Tag, auf den ich lange hingearbeitet habe. Mein letzter Arbeitstag. Feierabend für die Woche, für den Monat, für das Jahr - für immer. Finito la musica. Ich bin jetzt mein eigener Chef. Hashtag Vor-Un-Ruhestand 2021.
Die Bedeutung von Lebensabschnitten
Mit 15 habe ich angefangen, den meisten Teil meiner Schulferien und sonstiger Freizeit am Fließband eines bekannten Süßwarenherstellers am Niederrhein zu verbringen. Mit 18 ging ich in die Ausbildung und seitdem spielte sich ein großer Teil meines Lebens in der "gelben Welt" ab.Ich habe immer gerne gearbeitet, mein Beruf hat mir und den Meinen auch sehr vieles ermöglicht. Ich war immer dankbar, als berufstätige Mutter einen wirklich gut bezahlten, anspruchsvollen Job in Teilzeit zu haben. Das ist schon ein kleiner Lottogewinn, ich weiß das. Auch jetzt habe ich mich von einem Team (inclusive Chef) verabschiedet, welches ich sehr geschätzt habe. Gerade in der letzten Zeit zeigte sich unser guter Zusammenhalt und wir sind mit Anstand und Würde und ohne größere Blessuren durch die Zeit gekommen.
Dennoch - der Wunsch, da rauszukommen, war da. Gutes Team hin, guter Chef her - es war in der letzten Zeit nicht mehr mein Place to be. Die Politik hat sehr klargemacht, dass wir Arbeitsbienen in der kritischen Infrastruktur nicht mehr als Kanonenfutter sind. Und das hat auch das Verhalten sehr vieler Menschen uns gegenüber gespiegelt. Ich fand mich ungefragt in eine Rolle gedrängt, in der ich mich nie gesehen habe und die ich auch nicht will.
Ich bin nunmehr zutiefst dankbar, dass ich das nicht mehr sein muss. Der Fußabtreter, das Kanonenfutter weitestgehend ungeschützt im Nix G Bereich. (Nicht untereinander, da waren wir der feuchte Traum des Gesundheitsministers - 100 % 2 G - aber auch nur, weil wir es geschafft haben, uns untereinander mit allen Ressourcen um die Impfung zu kümmern) Immer öfter habe ich da gesessen und gedacht: Das will ich nicht mehr, in dieser Rolle kann ich mich einfach nicht mehr wiederfinden. Das war der mitentscheidende Grund, diesen Schritt zu tun. Eher als ich gedacht hätte. Anfang und auch noch Mitte des Jahres hatte ich das noch überhaupt nicht auf dem Zettel.
Vorruhestand - der Plan
Doch natürlich hatte ich einen Plan. Es war immer mein Ziel, zunächst die Kinder gut durch eine Ausbildung zu kriegen und dann mir selber den Wunsch nach Zeit zu erfüllen. Schließlich habe ich genau das ja gelernt. Eine finanzielle Lebensplanung zu machen. Natürlich hatte ich diese auch immer für mich selbst. Es war immer der Plan, noch vor Erreichen der vorne stehenden 6 sagen zu können: Das war's. Weil ich es kann. Wenn man früh genug damit anfängt und sich daran hält, kann er klappen, der Plan.
Auf dem Zettel hatte ich, mit 58 zu schauen, wo ich stehe und wie gut wir geplant haben. Unerwartet kam in diesem Jahr ein Faktor X hinzu und so wurde jetzt schon Bestandsaufnahme gemacht. Prognosen und Verläufe angefordert, Beratungen in Anspruch genommen und der Plan stand. Das war's. Jetzt schon. Weil ich es kann. Ein ganzes Jahr früher als der Zeitpunkt, den ich eigentlich als frühestmöglicher angepeilt hatte. (nun muss nur noch der Plan beim Jungspund Ruhebewahrer genauso gut aufgehen)
So war letzten Mittwoch der Tag, an dem ich mich um 13 Uhr zum letzten Mal ausloggte, mit den Kolleginnen den letzten Feierabend meines alten Lebens im streng geheimen und nur für uns offenen Mittwochs-Treff einläutete, mich vom Rotterdamer abholen und zuhause mit Schampus, Blumen, Kuchen und Geschenken empfangen ließ, um den Stoßseufzer auszustoßen:
'nen Scheiss muss ich |
ber ich kann. Diese Woche werde ich nutzen, um runter zu kommen und zurückzuschauen. Bisher hatte ich in meinem ganzen Erwachsenen-Leben erst zweimal frei zwischen Weihnachten und Silvester. Danach werde ich anfangen, mich neu zu sortieren. Unserem Zuhause sieht man den Stress der letzten Jahre an, alleine hier ist viel zu sortieren. Und dann werde ich mir viel Zeit nehmen, das zu tun, was ich gerne tue und was ich in den letzten Jahren schmerzlich vermisst habe. Zu bloggen und zu schreiben. Das habe ich mir immer gewünscht und wir werden sehen, wie weit und wohin es mich führt.
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