Freitag, 26. Februar 2016

T.G.i.F. - die Woche der Erkenntnisse

Tach auch Liebeleins. Gute Laune haben, weil man vor 11 Jahren ein "Ja" gehaucht hat. #weil ich es kann. Rüchtich: der Ruhebewahrer hat 11 Jahre die Ruhe von Belang bewahrt, das soll ihm erstmal einer nachmachen. Der hauseigenen Statistik zufolge ist heute also ein guter Tag im Palais und somit auch ganz bestimmt ein guter Tag für den Endlich18, eine Statistik-Klausur zu schreiben. Glückauf.

Ich gebe zu, so locker fluffig, wie es sich liest, habe ich die Einleitung nicht geschrieben. Ich habe sogar länger überlegt, ob ich heute überhaupt ein TGiF schreibe. Ich begleitete dieser Tage Menschen, die mir nahe sind - auch, aber nicht nur räumlich - durch dunkle Stunden und natürlich lässt mich das nicht unberührt. Nun bin ich zwar ein großer Verfechter der Einsicht, dass der Zeit Zeit gegeben werden muss, aber die begleiteten Ereignisse bringen mich auch zu Erkenntnis Nr.1: Zeit ist endlich und streng genommen, haben wir nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, diese uns gegebene Zeit zu nutzen. Und da die stille Stunde am Freitag, die nur mir und dem TGiF gehört, eine der Stunden ist, die mir wirklich gut tun, gibbet et datt ebend doch, datt TGiF. Dass meine Gedanken meine Freunde begleiten, das wissen sie.

Was war also hier? Meine Arbeitswoche war kurz, nur zwei Tage diesmal. Der Herr Papa hatte am Mittwoch eine ambulante Operation am grauen Star und so begaben der Jimny und ich uns zum Pommes-Äquator. OP und Nachsorge hat alles prima geklappt, bilderbuchmäßig. Und ich nahm weitere Einsichten aus diesen Tagen mit: Erkenntnis Nr.2. Väter lassen sich nur so mittelgerne bemuttern. 3. So ein Tag erzwungenen Nichtstuns ist einfach nur - gut. 3. Einfach mal raus aussem Pott ist auch einfach nur mal - schön.
Gestern nach dem Kontrolltermin hatten wir noch einiges zu erledigen und feierten dann mittags im Lieblings-JottweDeh-Restaurant den wiedergewonnenen Durchblick - nicht ohne noch diverses Geflügel aufzuscheuchen.....
Aber da fiel es mir eben auf. Ich war monatelang nur entweder arbeiten oder zuhause. Herzerwärmelnd geht anders. Gut, dass der Ausblick schon gebucht ist und nahe. Uff. Puuh.

Was war sonst noch? Erkenntnis Nr.5: Es ist nicht immer nur Lokal-Pottriotismus, der mich meine Heimat hochjubeln lässt, manchmal ist es auch die tiefe Erleichterung darüber, nicht in irgendeiner anderen Ecke dieser Republik übern Zaun hängen zu müssen, Ihr wisst schon, was ich damit meine. Mehr möchte ich nämlich gar nicht dazu sagen, vielleicht ein anderes Mal. Nur soviel: Ist es nicht auffällig, dass es national wie euronational gerade die Gebiete sind, die am meisten profitiert haben, die jetzt am wenigsten zurückgeben wollen? Diese Frage stelle ich einfach mal so in den Raum. Ich darf das. Mein Revier wurde gerade ganz offiziell zum Armenhaus der Republik erklärt. Wenigstens soll es nächste Woche schneien oder wie man hier im Pott sacht: Endlich gratis Füllmaterial für die Schlaglöcher. Kein Witz. Macht man hier so.

Nach all diesen Erkenntnissen gönnte ich mir dann gestern Abend zwei Stündchen harmlose Unterhaltung mit den Ulfs für den ESC. Nein, das ist kein Typ auffe Flucht ( obwohl, hm mal überlegen....ach nee, das war das Drehbuch aussem letzten Jahr), das war der deutsche Vorentscheid für "Unser Lied für Stockholm" oder wie wir Älteren sagen: für den Grand Prix. Jedenfalls - das Zeitfenster für die ehrliche Ansage: "Sorry, wir haben dieses Jahr nichts" ist geschlossen und getreu der Erkenntnis! "never change a running system" schicken wir das braunhaarige junge Mädchen aus Hannover. Mir war es recht, es hätte schlimmer kommen können. Viel schlimmer. Zweiter wurde ein "Facebook-Protestsong", Betroffenheitsgeseiere der üblen Sorte. Vorgetragen von einem sicher wohlmeinenden, aber musikalisch nur mäßig begabtem Couch-Potatoe, gedichtet im katastrophenlosen heimischen Wohnzimmer. Mit wie es sich gehört - erhobenem Zeigefinger. Wäre bestimmt mega angekommen in Europa, wenn da so ein wohlstandsatmender Muckel auch noch auf dieser Bühne erzählt, wie es zu gehen hat. Dann echt lieber datt Manga-Mädel. Außerdem besteht immerhin die Hoffnung, dass Smudo mitfährt und den Raab macht. Ich würde auch die Ess-Stäbchen stiften.  Ganz ohne erhobenen Zeigefinger wie immer

Eure Statistik: 

Hoffnungsschimmer der Woche: 
Plantenbakje uit de Nederlande, geschenkt vom Papa zum Hochzeitstag <3 
Beruhigung der Woche: Die Regierung hat die Liste sicherer Herkunftsländer erweitert. 
Außer Marokko, Mongolei & Tunesien stehen nun auch Mars !, 
Merkur und Pluto drauf. (©Grantscheam auf Twitter) 
Cookie der Woche: "Darf ich kurz.... oh Verzeihung, essen Sie gerade?" 
-"Nein, ich nage eine Skulptur aus diesem Döner" 
Leseanleitung der Woche: für trending topics: Unbekannter Name: Fußball. 
Früher bekannter Name: verstorben. Ort in Deutschland: 
rechtsradikaler Anschlag (©Monika Marja auf Twitter) 
Bedauern der Woche: ein "so eine gequirlte Scheiße"-Button. #was fehlt (©Ini67 auf Twitter) 
Erklärung der Woche: "Ich hab jetzt keine Zeit, mit Dir zu telefonieren, ich muss mit 
dem Hund raus." "Du hast doch gar keinen Hund" Niemand mag 
Klugscheißer. (©SimiSchalke auf Twitter)   
Tischdeko der Woche: Punk will never die 
( fotografiert beim sich nicht bemuttern lassenden wollenden Herrn Papa. Ohne Worte.)   
Beobachtung der Woche: Du weisst, Du bist Jurist, wenn nach der Klausurenphase 
nicht Bierdeckel, sondern Champagnerkorken im 
Innenhof liegen. (©Ihr könnte es Euch denken...) 
Zusatz der Woche: Und das iss jetzt echt kein Scheiss ( ©s. oben ) 
Erinnerung der Woche. Ein Kind zu bekommen, ist ein großer Einschnitt, 
denn es heißt, dass ab da Dein Herz außerhalb Deines Körpers lebt. 
Und das hört niemals auf. ( ©Trixelinchen <3)

Allen ein schickes Wochenende. 
Gewinnt keine Erkenntnisse, die ich nicht auch gewinnen würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage.