Samstag, 18. Oktober 2014

Zwei Ruhries in Bayern - Teil eins

Tjaha! Nun wissen es auch die Bayern, wie datt mit dem Wetterken so iss, wenn Ruhrpottengel reisen. Bittegerne. Dafür nicht. 
Natürlich hatte ich ein Wochenende zuvor bei dem dieses Jahr wohl eher dem Norden gewogenen Wettergott ein gutes Wort eingelegt und um Beistand für wenigstens ein Wochenende für die schlecht-Wetter-geplagten Südländer gebeten. Und siehe da. Tschaka. Noch während der Fahrt - der Ruhebewahrer ruderte uns gekonnt durch's sauerländische Aqua Planing - erreichten mich die ersten Dankesnachrichten entzückter Freunde. (wenngleich die ungewohnten Sonnenstrahlen einen Captain schon zu Vorbereitungen für Staatsempfänge animierten, wegens weil Napoleon im Sauerland und so. Ach , lassen wir das. Das führt zu weit. )
Zu weit ist ja der Weg vom Pott ins Alpenländle leider auch. Zumindest für ein Wochenende. Und so war es gefühlt eine Mega-Ewigkeit her, dass wir unsere lieben verspielerten Freunde aus der Ferne nicht nur virtuell umarmen konnten. Absolut allerhöchste Zeit war es jetzt. Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was wir erlitten. Und nachdem die Spielers ja schon so einiges an Wegen quer durch den ganzen Ballast der Republik auf sich genommen hatten, waren nun einwandfrei wir dran. Ich geb es ja ehrlich zu, für uns tief aussem Westen Kommende ist Bayern schon irgendwie exotisches Ausland und mit so einigen Vorurteilen behaftet, ging es also los. Mit im Vorurteilsgepäck hatte ich das von der bayerischen Gast-Herzlichkeit und dieses Vorurteil wurde aus Nachdrücklichste gefestigt. Mein Name ist von Belang und ich bestätige diese Botschaft gerne. Aber sowatt von. Ein bißchen hatte ich zugegebenermaßen auch bayerische Granteligkeit im Hinterkopf, aber diese ist uns gar nirgendwo begegnet. Ehrlich, egal, wo wie waren, wo wir hinkamen, alle waren total freundlich und hilfsbereit. Das ist mir echt aufgefallen, so ist das hier bei weitem derzeit nicht. Zumindest nicht überall.
Es ging schon los mit unserer Ankunft im Hotel. Da Spielers derzeit komplett eingerüstet sind, hatten wir uns für externes Schlafen entschieden und uns eine kleine schnuckelige Pension im beschaulichen Friedberg gebucht. Friedberg ist ein kleiner Ort ganz in der Nähe von Augsburg und strategisch geschickt gelegen für spielerische Vorhaben. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch! Sowas von heile Welt. Gibbet hier im Umkreis von mehreren hundert Kilometern nicht. Wenn man mal davon absieht, dass unerklärbare Ölbohrtürme das Landschaftsbild etwas verschandelten. Aber trotzdem - wenn man gemächlich durch diese heile bayerische Welt schlendert, nehmen einen diverse stussige Äußerungen des Herrn Seehofer nicht mehr Wunder. Sowatt wie unsere Bronx, das hält der doch für ein Märchen aus dem Horrorkabinett. Lichtjahre voneinander entfernt. Egal.
Friedberg1
Der Empfang im Hotel also. Wir logierten hier im Hotel zum Brunnen und wurden sowas von positiv überrascht. Zunächst mal von dem überaus herzlichen Empfang des Hoteliers, dann von der ganzen modernen Ausstattung und dann gab es noch ein Upgrade. Wahrscheinlich sah der Gute mir mein Rückenleiden an und verfrachtete uns einfach so in seine schicke Suite samt Wasserbett ! Sehr, sehr geil und um Klassen besser, das Ganze als das sogenannte First Class Hotel-Dingsi ein Wochenende zuvor. Und Humor hatte er auch noch:
Friedberg3
Nach kurzer Ein-Hops-Zeit auf dem Wasserbett ging es denn aber ins Casa Spieler7. Und ach, was soll ich Euch sagen? Der Herr Spieler und seine Gattin sind einfach - perfekt. Unfasslich. Bomfationös. Und was einem sonst noch so an Superlativen einfällt. Die perfekten Gastgeber. Parkplatz reserviert, Gastgeschenke vom Feinsten, aufgetischt wurde, bis eigentlich ein Arzt hätte kommen müssen. Kubanische Tafel mit allem, was man sich da nur vorstellen kann. Und lecker. Ich sach Euch. Bayerische Brotzeiten. ( Endlich mal richtige Weißwürstl! Könnt ich mich übrigens dran gewöhnen, sehr lecker ) und keine Meilen die Straßen runter hat der Herr Spieler gescheut, um mit einem Riesenkrug bewaffnet, echtes Augsburger Brau-Bier für uns zapfen zu lassen. ( und das, obwohl er nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Nein Scherz. Sieht toll aus. Sowas von erschlankt. Respekt! )
Solchermaßen gestärkt ließen wir uns gerne von kundiger Hand durch die Stadt der Fugger leiten. Der erste Weg führte die Zuckerpuppen natürlich wohin ? Richtig, in die Puppenkiste ! Ihr wisst schon. Urmel aus der Mupfel, Lukas, der lokomotivführer und und und. Hach. Zu schön. Verschlossen blieb uns leider der güldene Saal, den brauchte man für irgendwelche uns nicht näher erläuterten Interna. Pfft, machen wir eben Sport. Läppische 258 Stufen geht es den schicken Perlachturm hoch und was erwartet einen oben? Nein, kein Sauerstoffzelt, nur die Kasse. Die aber mit einer außerordentlich netten Dame besetzt. Was für ein Arbeitsplatz! Und das auch noch ehrenamtlich, wie uns die Dame verriet. Also, nee, echt nicht. So gutmenschig würde ich im Leben nicht werden, dass ich reeglmäßig 258 Stufen ehrenamtlich erklimme. Aber Chapeau. Belohnt wurden wir dann mit grandioser Aussicht. Leider nicht ganz bis zu den Alpen. Aber die hatten wir schon von unserer Friedberger Suite aus erspähen können. Danach war dann aber dringende Stärkung weizentechnischer Art angesagt, um genug Kraft für die beiden letzten Programmpunkte des Tages zu tanken. Denn da waren ja noch die Fugger, denen es Aufwartung zu machen galt und uns zu Ehren gab es einen Dult, einen traditionellen Jahrmarkt, bei dessen Besuch wir lernten, in Augsburg wird gerne und viel geputzt und gebacken. So ganz "zufällig" gerieten wir dann noch in ein Trachtengeschäft, aber leider leider..... Wobei ich davon überzeugt bin, dass so ein Dirndl ganz ungemein putzt. Mich bestimmt.
die Fugger1
Augsburg
Lesen Sie morgen die Fortsetzung, wie wir in Teufels Küche gerieten und aus einem Ruhebewahrer ein Ruderbewahrer wurde.
(Und die extented Version gibbet dann auch. Für die, die das Entire Mystery Paket gebucht haben. Diane, notieren Sie.)