Sonntag, 29. Juni 2014

Je später die Rache, umso süßer -

oder auch "Warum ich heute schon den ganzen Tag oranje Klotschen trage"
Klotschen
( Und nein - liebste Roli, die sind nicht falsch rum, die sind einfach so. Egal, wie rum ich die anziehe, die sehen immer so aus ;) )
Also, Klotschen. Ich. Heute. Weil nämlich - Holland MUSS Fußball-Weltmeister werden. Am besten noch in einer Endspiel-Konstellation Deutschland-Niederlande. Damit ich - 40 Jahre und 6 Tage später - endlich meine Rache kriege. Für den 7.7.1974.
Wir machen jetzt eine kleine Zeitreise zurück zu diesem denkwürdigen Tag und stellen uns eine kleine grenznahe Stadt direkt am Pommesäquator vor. Die Grenzen sind vorsorglich gesperrt, die kleine Stadt und ihr angrenzendes, sich aber auf holländischem Hoheitsgebiet befindliches Nachbardorf sind in heller Aufregung. Eine Spannung liegt in der Luft, die Aufregung kennt keine Grenzen. ALLES, aber auch wirklich ALLES andere ist unwichtig an diesem Tag. Irgendwo in dieser kleinen Stadt lebt ein kleines Mädchen und - sie wird an diesem Tag 10 Jahre alt. Das ist ein wichtiger Tag im Leben eines kleinen Mädchens - sollte man meinen. Aber nicht an diesem Tag. An diesem Tag kennt die ganze Familie, die sich im Elternhaus des kleinen Mädchens versammelt hat, nur ein Thema und so saßen alle geballtvor dem Fernseher und kümmerten sich nicht um - genau. Aber das kleine Mädchen ist ja nicht blöd, nur zu Tode beleidigt ob des geballt zur Schau getragenen Desinteresses der versammelten Gesellschaft. Sie hat sich ihre Freundin eingeladen und feiert ihren 10. Geburtstag auf ihre ganz eigene Art. An diesem Wochenende waren nämlich Schausteller in der kleinen Stadt, es war auch noch Schützenfest und Kirmes. Und während alle, ausnahmslos alle vor dem Fernseher saßen und sich um nichts mehr als Fußball kümmerten, huschten das kleine Mädchen und ihre Freundin zur Tür hinaus und besuchten ganz alleine diese Kirmes. Die sie natürlich ebenfalls ganz für sich alleine hatten. Der Gefahr waren sie sich nicht bewusst und wenn, wäre es ihnen egal gewesen. So egal, wie der ganzen versammelten Gesellschaft vor dem Fernseher, die sich für nichts, aber auch gar nichts anderes interessierten, als für dieses Endspiel. Und damit dieses Kindheits-Traumata sich nun endlich relativiert:
Heineken steht kalt, Genever auch. Klotschen sind und bleiben angezogen.
Hup Holland Hup.

Freitag, 27. Juni 2014

T.G.i.F. - von Warteschlangen, Siebenschläfern und anderem Geschmeiss

Tach auch Liebeleins. Alle drölfzig Millionen Bundestrainer ausgeschlafen? Wir hier bringen heute direktemang die schlechte Nachricht des Tages hinter uns: Et iss Siebenschläfer und schön geht anders. Regen soll et später auch noch geben. Tjanun, wird es eben ein billiger Sommer. Zumindest was die Wasserkosten angeht. Man muss eben alles von der positiven Seite angehen oder auch wie man in den Wald hineinruft usw. Ihr wisst schon.
Genau dafür hatte ich gestern ein exemplarisches Erlebnis. Ich war beim Straßenverkehrsamt. In meinem ganzen Leben musste ich da noch nicht hin. Immer konnte ich das umgehen, nur gestern hab ich leider keinen Blöden gefunden. Fast schon eine Kolumbiniade. Aber zuerst sollte ich vielleicht erzählen, was ich da gemacht habe. It's nämlich time to say goodbye. Die olle Gewitter-erprobte Citrone ist ausgepresst und zieht sich auf ihr Altenteil zurück. Unsere letzte gemeinsame Reise führte uns ausgerechnet in die Vergangenheit, bot aber immerhin Zeit genug, das treue Gefährt mit ausgiebiger Beschallung des unangefochtenen Citronen-Top-1-Interpreten zu verabschieden. Schönen Gruß und auf Wiedersehen war das Lied der Stunde. Iss klar oder? Auch solche Dinge wollen mit Ritual und Würde zu Ende gebracht werden. Nachfolger ist auch schon gefunden, sein Name ist Jimny und seinetwegen musste ich die Tortur Straßenverkehrsamt Kreis Recklinghausen auf mich nehmen. Vorher/ nachher Bilder der Woche:
Goodbye Citronella Hello Jimny 2 Hello Jimny 1
Zurück zum examplarischen Erlebnis: Ich also gestern extra früh aufgestanden. Öffnung des Amtes 7:15. Das einzige seiner Art im ganzen großen Kreis RE. Ohne Worte. (Übrigens fängt auch der besonders frühe Vogel keinen Wurm. Bei der Gelegenheit getestet.) Ich also früh da rein, beileibe nicht die erste. Vor mir zwei ergiebige Schlangen am sogenannten Check-In-Schalter. Ich frage freundlich eine Dame neben mir, ob man für diese Schlange jetzt auch schon irgendwo eine Marke ziehen müsse. Kann man ja nicht wissen. Findet die Dame aber nicht und blafft mich an: "Datt sehn Se doch, datt Se hier erss für den Bon anstehen. Watt fragen Se so blöd? ". Ja, was frage ich so blöd. Ich grinse, eine andere Dame hinter mir auch. Etliche schütteln den Kopf, ein anderer klärt mich dann freundlich über den Ablauf vor Ort auf. Geht doch. Die blaffende Dame guckt beleidigt. Wartezeit für Wartebon: 20 min. Ich bekomme Nr. 48, dran ist gerade mal Nr. 17.
Zum Glück gibt es ein Bistro nebenan, mit Anzeigetafel für die Nummern und Sonnenterrasse. Den Euro fuffzich für 'nen Pott Kaffee hab ich auch noch, also erstmal fein platziert. Hülft ja allet nüscht. Smartie raus, Twittertrost abgeholt und nach und nach tröpfeln die anderen grinsenden Damen und Herren aus der Warteschlange hinter mir ein und wie et im Ruhrpott nu mal so iss, formiert sich flugs eine nette Gruppe rund um Kaffee und Stüllekes. Die blaffende Dame guckt noch beleidigter, ein Schuss Neid wird wohl auch dabei gewesen sein. Ich jedenfalls hatte eine nette spontane Runde mir vorher völlig Fremder, einer hat mir sogar noch ne Parkscheibe geschenkt, weil draussen auf dem Parkplatz wohl gerne kontrolliert wird und so vergingen zwei Stunden Wartezeit. Hätte schlimmer sein können. Irgendwann hatten wir dann alle unsere Passierscheine A 38, gingen gut gelaunt auseinander, wünschten einander allzeit gute Fahrt und waren uns einig: Eine Situation ist eben immer das, was man daraus macht.
Soweit von hier. Aus der grossen weiten Welt scheint wenig zu vermelden. Wie es zu WM- Zeiten immer so ist. Wahrscheinlich werden derzeit wieder tausende Gesetze mit Aufregerfaktor im Eilverfahren durchgepaukt, man kennt das. Aber dem Volke ist es ja wichtiger, nach einem Vorrunden-Unentschieden einen Autokorso zu veranstalten. Ohne Worte. Wenigstens wissen wir jetzt, dass sich die uruguayanische Art, itailienisch essen zu gehen, nicht empfiehlt. Könnte knorpelig werden. Glatt und knorpelfrei wie immer dafür Eure
Statistik:
Satz der Woche: Es ist ganz einfach, etwas kompliziert zu machen.
Zahl der Woche: 11 (Anzahl der gemeinsam mit der Citrone verbrachten Jahre)
Resignation der Woche: Schon wieder eine WM, bei der
Deutschland nicht gegen Italien gewinnen wird.
Frage der Woche: Hat die Fifa schon die hochmoderne Beißabdruck-Technik genehmigt?
Erkenntnis der Woche: Richtig klug ist man erst dann, wenn man
sich im richtigen Moment dumm stellen kann.
Entschuldigung der Woche: Ich bin nicht schwierig, ich bin nach Art des Hauses.
Schadenfreude der Woche: Lassen Sie mich die #WM2014 bitte kurz wie folgt zusammen fassen: Hihihihi. (©Micky Beisenherz auf Twitter)
Cookie der Woche: Und das ist unser Klaus. Das ist nicht Euer Ernst?
Stoßseufzer der Woche: Ich habe nichts gegen fremder Leute lärmende
Kinder. Jedenfalls nichts, das hilft. (© Ormuz)
Beobachtung der Woche: Wir in Deutschland tun ja viel für Tiere. Am meisten für die Katz.
Wunsch der Woche: Nimm die Citrone und mach Limonade draus.(©Engelchen)
Glücksbringer der Woche:
Glücksbringer
Allen ein schickes Wochenende.
Bemüht keinen Glücksbringer, den ich nicht auch bemühen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage

Donnerstag, 19. Juni 2014

T.G.i.F. - ein E mehr macht den Unterschied

Tach auch Liebeleins. "Hä?", werdet Ihr jetzt fragen. Iss denn heut schon Freitach? Nee, iss nich. Aber eben auch nicht überall schnöder Donnerstag, sondern in dem oder anderen Bundesland auch Feiertach. Happy Cadaver, you know. Deswegen übersetze ich T.G.i.F. heute ganz freihändig mit Thank God it's Feiertag. Da der ruhebewahrende Gatte doch zur Verwunderung aller auch mal einen Feier-Brückentag ergattert hat, dürfen wir heute schon stoßseufzen und uns vor allem auf ein gemeinsames, langes Wochenende freuen mit Ausschlafung und allem, was man sonst noch so paarweise an freien Tagen anstellen kann.
Und dazu gehört nun mal nicht Bloggen am Freitag, you nochmal know.
Woche zwei nach Apokalypse. Wir sind immer noch in den Medien nicht vorhanden, dafür bauscht man schon wieder Tornados in den USA auf. Ja, nee iss klar. Die Kommentare unter meinem letzten TGiF, ein Blogeintrag des erschrockenen Andheu sowie doch erstaunlicherweise einige lokale Medien, denen es mittlerweile auch aufgefallen ist, beweisen meine Theorie auf Feinste. Man hat uns unterschlagen. Also medial. What shalls.
Mittlerweile haben die Aufräumtrupps so einiges geleistet, sogar die Bahn war eher am Netz als prognostiziert. Da haben einige ehren-und amtliche Helfer schon so einiges geleistet. Dennoch wäre es schön, wenn Kettensägen nicht zur Dauer-Akustik hier würden. Der Studi ist wieder am Rhein, also soweit Entwarnung. Zeit, sich anderen Albträumen zuzuwenden: Das erste Buch Micha ist da. Unser aller geschätzter Blogfreund Michaalb hat den albsoluten Wahnsinn gewagt und publiziert. Der Spielerfreund hat es direkt rezensiert; mein Name ist vonB-lang, ich habe es vor-gelesen und bestätige dessen Botschaft. Deswegen Reklame für den besten Micha von allen: Klickt hier. Ich für meinen Teil klicke mich jetzt aus. Wir haben zu tun. Die Seele will baumeln, das Holland-Sushi lacht, das Fahrrad wartet. Auf Euch wartet derweil
die Statistik:
Satz der Woche: es gibt solche und solche, aber mehr solche als solche. (©Cholli Brehm)
Frage der Woche: Wer ist dieser National-Elf, von dem jetzt alle reden?
Glückwunsch der Woche: geht an die Düsseldorfer, verbunden mit der
Schadenfreude der Woche: Da hat jetzt wohl jemand Zeit, Zäune zu testen!
Die im Ruhrgebiet stehen aber nicht zur Verfügung
(©Frau Gombert auf Twitter zur überraschenden Abwahl des Düsseldorfer OB, der unlängst sagte, dass er im Ruhrgebiet nicht tot über'm Zaun hängen möchte),
ebenfalls damit verbunden das
Frohlocken der Woche: Irgendwas mit Hochmut und vor dem Fall
Stoßseufzer der Woche: Das Problem mit dem Älterwerden als Frau ist doch:
Den ganzen "sexiest men alive" möchte man eher so
die Butterbrot-Dose für die Schule packen. (©die Mim auf Twitter)
Resignation der Woche: Leute, die von sich behaupten, sie hätten Hummeln im Arsch.
Hörste dann genau hin, ist es nur ein Furz. (©Anker an Land auf Twitter)
Beobachtung der Woche: Für Ronaldo hätt's viel schlimmer kommen können. Aber bislang ist er Gott sei Dank von Schweißflecken verschont geblieben. (©Ralf Heimann auf Twitter)
Cookie der Woche: Da. Ipso facto. Deswegen.
Bild der Woche: Das Glücksbringer-Helmut-Rahn-Gedächtnistrikot am Mann:
Malte Rahn
Allen ein schickes Wochenende.
Tragt kein Trikot, das ich nicht auch tragen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links gerne auf Nachfrage.

Sonntag, 15. Juni 2014

Die Kolumbiniade der anderen - Kletterwald Haltern am See

Die Planung stand schon lange, das Datum auch. Die Assigen wollten klettern. Ausgesucht war der Kletterpark am schönen Halterner Stausee, doch die bange Frage war: Was hat das Unwetter dort angerichtet? Die erstaunliche Antwort: Nichts. Nada, null, niente. Haltern am See ist anscheinend komplett verschont geblieben. Der Kletterpark war uneingeschränkt geöffnet, die Wälder rund um den See ohne Einschränkungen freigegeben. Der Sturm hat anscheinend echt "nur" eine partielle Schneise der Verwüstung geschlagen. Kleiner Blick auf den Stausee:
Kanal bei Haltern Halterner Stausee Klettermäxin
von Blickpunkt aus genau gegenüber ist irgendwo in den Wäldern der Kletterpark versteckt, der mit einer Menge kreativer und sorgfältiger Kletterüberraschungen aufwartet, die den anderen alles abverlangte. Richtig. Den anderen. Denn es war nicht meine Kolumbiniade, ich habe mich ganz gepflegt da mal ausgeklinkt und habe währenddessen eine wunderbare Fahrradtour rund um Kanal und Stauseen gemacht, während die anderen den Klettermaxe auf der Tonne machten.
Ich hatte das vor Jahren schon mal gemacht, es für spannend aber nicht wiederholungsfähig erachtet. Denn zugegebenermaßen fehlen mir dafür sowohl Kondition als auch Muskeln. In Erinnerung geblieben sind mir davon hauptsächlich heftige Rückenschmerzen und das wiegt den Spaß nicht auf. Der Gatte war schon öfter klettern, mit den Jungs halt und in verschiedenen Kletterparks. So war es ihm natürlich ein inneres Blumenpflücken, den Partner für unser Engelchen beim dramatischen Partner-Parcours zu machen. Den Abend ließen wir im Haus am See bei Steaks und Burgern und natürlich Cocktails ausklingen. Den ausführlichen Bericht der Beteiligten findet Ihr deshalb nicht hier, sondern beim Engelchen, die die mutigste Klettermäxin ever gab.

Freitag, 13. Juni 2014

T.G.i.F. - Woche eins nach dem Orkan

Tach auch Liebeleins. Ihr lest das erste TGiF aussem Post-Apocalypse-Pott. Zuerst die gute Nachricht der Woche: Deutschland scheint skandalfrei zu sein derzeit. Dazu später mehr. Zuallererst das Wichtigste: Whisteria Lane und Palais melden weitestgehend schadenfreie Zone. Die von mir sonst so gerne beklagte Hanglage erweist sich bei solchen Unwettern als durchaus brauchbar. Gut, dieses Gebilde hier war mal ein einziger, ganzer, großer Baum und welches Auto genau hier drunter begraben ist, weiß man auch noch nicht so wirklich.
Baum anne Ecke
Aber sonst sind wir mit einem umgekippten Hollywood und dem Schrecken sowie viel Chaos davongekommen. Auch dank des rechtzeitigen Warnrufes der Drachentöters, die den Orkan schon vor uns durchstanden. Nein, wir hatten kein Wetter. Wir hatten Unwetter. Der heilige Geist hatte wohl an Pfingsten wirklich sonst keinen zum Entsenden gefunden und tobte sich aus. Es war kurz vor knapp, dass man unser Revier in ruhrische Seenplatte hätte umtaufen müssen. Und nein, wir hatten keinen Sturm, wir hatten ganz offiziell Orkan. Mit Wirbeln. Währenddessen.
after Orkan
Der Wirbel nachher hielt sich in Grenzen. Wir sind eben Ruhrgebiet. Wohnen wir jetzt halt eben alle im Grünen. Da krempelt man die Ärmel hoch, schließt sich in Gruppen zusammen und räumt auf. (Düsseldorf hat die Bundeswehr zu Hilfe gerufen...... nur mal so. War klar oder? Aber nun, wir hängen eben lieber hier tot übern Zaun als da mit den Gucci-Täschchen zu schlenkern und zuzuschauen, wie Soldaten schweres Gerät auffahren. Tausche Kettensäge gegen Nagelfeile. Nicht.)
Jeden vierten Baum hat es getroffen und vor allem die ganz, ganz großen. Die, die beim Umfallen den halben Strassenbelag oder den halben Park mit sich reißen. Kyrill, dessen Narben auch hier erst langsam heilten, war ein laues Lüftchen dagegen. Mittlerweile geht es hier so halbwegs, jeden Tag ist wieder eine Straße mehr, ein Gleis mehr befahrbar. ein weiteres Auto aus dem Urwald befreit. Es besteht begründete Aussicht, dass unser studierender Wahl-Rheinländer, sein unfreiwilliges Asyl am Wochenende verlassen kann und das Verkehrsnetz nicht nur etwas sein wird, von dem die Alten erzählen, die sich an die Zeit vor dem großen Sturm erinnern können.
Post-Apocalypse-Baum
Ja, es ist sicher durchaus vergleichbar mit der Oder-Flut im vergangenen Jahr. Was mich zu Irritation Nr. 1 und dem angedeuteten skandalfreien Deutschland bringt. WM hat erst gestern angefangen, wie bitte kann es da sein, dass unsere Apokalypse in den Medien so gut wie gar nicht stattfindet? Von nicht existenten Hilfsangeboten ganz zu schweigen? Lässt nur zwei mögliche Schlußfolgerungen zu: Entweder ist es mit dem Ruhrgebiet so wie mit dem berühmten Mohr, der seine Schuldigkeit getan hat oder die Vermutung der wildschönen Freundin trifft zu: Es gibt gerade nichts in Deutschland, was zu vertuschen wäre. Was letztes Jahr vertuscht werden musste, wissen wir ja nun. Da kam die Flut gerade recht. Unser Orkan hier...passt gerade keinem in den Kram. Ganz im Gegenteil: wohl einfach nur lästig. Nicht, dass die blöden Ruhries auch noch nach Hilfsfonds schreien. Tun wir nicht, keine Sorge. Und auch die Bundeswehr darf schön weiter ihre Stuben mit Flatscreens aufhübschen. Aber wartet, bis kein Gas oder Kohle von sonstwo mehr kommt, dann behalten wir unser schwarzes Gold auch erstmal für uns.
Wir kriegen das wie immer ganz alleine hin. Was mich zu Irritation Nr. 2 bringt, zu einigen Vorfällen am Tag eins nach Weltuntergang. Der Ruhrpott war abgeschnitten, die Strassen größtenteils nicht befahrbar und watt macht der Ruhrie? Setzt sich auffet Fahrrad, läuft zu Fuß, schlägt sich durch Schleichwege und schafft et irgendwie auf Maloche. Damit wenigstens eine Notversorgung gewährleistet bleibt. Watt machen etliche Paselacken? Geben den Motzkopp de luxe! Dienstag morgen, 8 Uhr beim Bäcker: Eine einzige tapfere Verkäuferin hat es geschafft, sich durchzuschlagen, es gibt sogar schon das ein oder andere Mehl-Erzeugnis. Was muss sie sich anhören: "Ey, Ische, wasch hier los sein? bring ma Brot ran. Und wieso dauert datt hier so?" Dasselbe Bild bei der Apotheke, beim Rewe, bei uns. Gemopper den ganzen Tach, weil von wegens allet en bißken länger dauert. Wohlgemerkt, die meisten Motzköppe waren keine Ruhrpott-Ureinwohner. Um es ganz klar zu sagen: Ich habe mich darüber sehr geärgert. Und wenn noch einmal so etwas passiert, werden sich wahrscheinlich nicht mehr so viele entschliessen, in Notbesetzung zu öffnen. Bedanken können sich dann all die Netten und Verständnisvollen bei denen, die meinen, ihre Ängste an den Unverzagten auslassen zu müssen. Muttern, hol mich vonne Zeche! Abba flott.
Soweit dazu. Habe fertig mit stürmischer Entrüstung. Ein bißken watt wäre auch außenrum noch passiert und da dies hier eine Chronik des laufenden Alltags ist, also auch nachzutragen. Als da noch gewesen wäre: Sternenklarer Himmel im Zusammenspiel mit Twitter und dort ganz speziell Blogfreund Rimi bescherten uns letzten Freitag eine Sichtung der besonderen Art. Die ISS navigierte genau über unserem Garten und das war ein ebenso unverhoffter wie unbekannter wie großartiger Anblick. Danke dafür nochmal.
Ein 75ster wurde in historischem Gemäuer würdig begangen. Nicht, ohne voher symbolisch die Irrungen und Wirrungen des Lebens abzugehen. Samt ebenfalls symbolischer Erkenntnis: Einfach immer rechts halten klappt sowas von gar nicht. Jedenfalls, die Feier war gelungen. Dafür, dass die Hitze heftig, die Smartphones nur E wie Ende vom Netz anzeigten und die Frösche unfassbar laut waren, kann ja keiner was. Und für diese Fälle gibt es ja guten Rotwein. Immer ein feines Angebot, nicht wahr, Monsieur le Kniefall?
Labyrinth
Des weiteren hatten wir Streik und kaum einer ging hin. Nur die Bronx stand geschlossen. Keine Eier mehr inne Hose, die Leute. Pro-Tipp an dieser Stelle: Es ist die Angst, vor der man Angst hat. Zusammenfassend darf man zu den beschriebenen und auch nicht beschriebenen Ereignissen der Woche wohl sagen: Man meint ja immer, man habe schon alles gesehen im Leben. Das Meiste zweimal. Aber es kommt immer noch eine(r) und etwas, was einen draufsetzt. Da kann uns so ein Freitag, der 13te samt Vollmond heute doch wohl gar nichts. Und überhaupt - das mit der 13 und dem Aberglauben ist doch sowas von widerlegt. Oder habt Ihr schon mal einen getroffen, der aus Schiss vor bösen Geistern sein 13tes Monatsgehalt zurückgegeben hätte? Diese und weitere Erkenntnisse wie immer in Eurer
Statistik:
Satz der Woche: Diese Strasse ist gesperrt.
Frage der Woche: Weiß jemand, ob Strasse X oder Y wieder frei sind?
Zahl der Woche: 4 (Anzahl der Stunden, die man von Recklinghausen nach Essen braucht)
Stoßseufzer der Woche: die Scheiße ändert sich, aber die Fliegen
bleiben die gleichen. (© m.E. aus Stromberg.)
Erkenntnis der Woche: Das WIR entscheidet, das DU bezahlt. (© "liberal" - Magazin)
Ansage der Woche: Oppa hat immer gesagt: mach et, aber lass
dich nicht packen.(©Paul Fauser auf Twitter)
Bedauern der Woche: Mal ehrlich jetzt: Sollte wirklich ein Prinz auf einem Pferd daherkommen, ist doch der erste Gedanke: "Oh. Wieder ein Mittelalterfest"
Trost der Woche: Das Kind im Mann erspart der Frau die Schwangerschaft.
Mahnung der Woche: Bevor Du zu etwas JA sagst, bedenke,
wozu Du damit NEIN sagst. (©nach Oscar Wilde)
Cookie der Woche: Wer früh aufsteht, lebt nicht lang. Das hat eine Studie an 10.000 Würmern ergeben. (auch hier nochmal gute Besserung, mein Bester!)
Allen ein schickes Wochenende.
Durchstreift kein Labyrinth, das ich nicht auch durchstreifen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage.
©Bild 2 und 3 mit freundlicher Erlaubnis geklaut beim Engelchen

Freitag, 6. Juni 2014

T.G.i.F. - bevor der heilige Geist über uns kommt

Liebeleins! Et iss Sommer. Jetzt. Und dazu kommt noch der heilige Geist über uns. Was will man mehr? Wobei - bei der Wiederauferstehung des Geistes dürfen so einige von denen, die mir diese Woche über den Weg gelaufen sind, ruhig liegenbleiben. Datt iss echt ma nich für jeden watt.
roteKarte
Nicht für jeden was ist auch die Endlosschleife, in der ich derzeit wieder stecke. Aktueller Hoffnungsschimmer: Der September ist mein. Skeptischer Blick ist erlaubt. Und deswegen gab es gestern auch die rote Karte. Nicht nur von mir. Ist es nicht in der Tat so, dass sich kaum jemand noch aus der Deckung traut, um für seine Rechte einzustehen? Aus lauter Angst vor sozialem Abstieg und Dankbarkeit für einen guten Job. Schon irgendwie oder? Aber irgendwann muss Schluß sein mit Ja und Amen.
Schiedsrichter sind allerdings trotz roter Karte nicht in Sicht. Schiedsrichter sollten sich im übrigen auch wohl besser während der WM irgendwohin verziehen, wo sie wenig in Sicht geraten. Außer bunt und lustig war das ja mal wohl gar nichts mit unseren kickenden Sternfahrern am letzten Sonntag. Meine geheime Superkraft: keine Ahnung von nichts und Recht behalten. Meine Männer waren nicht amüsiert. Ich persönlich finde ja allerdings, wenn auch mehr so im Geheimen, dieser Auftritt unserer Nationalmannschaft machte doch Hoffnung: Auf ein schnelles, gelungenes Vorrunden-Aus.
Was war sonst? Nicht viel oder? Wenn doch, ist es gepflegt an mir vorbeigegangen. Aber nur zu, ich lasse mich gerne informieren. Was ich mitgekriegt habe: Die Serie, deren Namen nicht genannt werden darf und die man kaum mehr ertragen kann, liegt derzeit in Absurdistan. Ein anderes Land dafür beglückt uns bald wieder mit einer Krönung. Nur wahrscheinlich leider nicht so pompös wie bei unserem Prins Pilsje. Wenig pompös auch der (Nicht-)Auftritt von Mutti beim Promi-Wer-wird-Milliönär. Aber wenigstens wurde mit dem Gerücht aufgeräumt, sie habe abgenommen. Die Revierpassagiere hatten ein wie immer erfreulich anregendes Treffen, nur die Sintflut auf dem Nachhauseweg... Hätte ich ein Boot zur Hand gehabt, ich hätte von Dortmund aus segeln können. Wo kommen eigentlich diese Mengen Regen her? Man weiß et nich, man weiß et nich. Wo ich aber die Herkunft ganz genau weiß, ist wie immer Eure
Statistik:
Satz der Woche: Man wird nie herausfinden, vor welchem Pech einen das Glück bewahrt hat.
Bitte der Woche: Können wir bitte das Netz auf den Anfangszustand zurücksetzen, als alle noch so taten als seien sie intelligente, nette Menschen? (© Cookie)
Vergleich der Woche: "Mein Haus, mein Boot, mein Auto" vs. "Mein Haus, mein Äffchen
und mein Pferd". (© Klatschrose auf Twitter)
Bekenntnis der Woche: Seien wir doch mal ehrlich: Wir alle sind total neidisch auf die BND-Mitarbeiter, die es geschafft haben, Twitter als ihren Job durchzusetzen. (© die Mim auf Twitter)
Erkenntnis der Woche: Man kann nicht alles bekommen, was man will.
Aber wenn man erst gar nicht fragt, wird die Antwort immer Nein sein.
Beobachtung der Woche: Es gibt Menschen, die verwetten ihren Arsch, obwohl sie gar keinen in der Hose haben. (© derHenger auf Twitter)
Cookie der Woche: in Foto ist übrigens ein Selfie, auf dem du selbst nicht drauf bist.
Allen ein schickes Pfingst-Wochenende.
Empfangt keinen Geist, den ich nicht auch empfangen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage.

Sonntag, 1. Juni 2014

DIe Serie, deren Name nicht genannt werden darf - oder liegt die Lindenstrasse jetzt in Absurdistan?

Die Serie, deren Name nicht genannt werden darf - das war einmal. Jetzt ist sie die Serie, die man kaum noch ertragen kann.©by Engelchen, die mir nach der jüngsten Folge empört mailte) Noch nie war ich soooo kurz davor, einen Cut zu verkünden und Schluss zu machen. Mit der Serie, der ich treu(doof) jeden Sonntag 25 Minuten widme. Der Lindenstrasse. Liegt anscheinend wirklich derzeit in Absurdistan und zwar so zentral, wie zentraler nicht geht. Dafür sind mir derzeit selbst 25 Minuten meiner Lebenszeit zu schade.

Nastja in Lack und Leder als Hobby-Domina für die Landbevölkerung, der arme Hase kein Dancing Star mehr, sondern vergewaltigt, Mutter Beimer,  die beim Spiegeleier braten nach der richtigen Wortwahl sucht, die Klaus ein Stockwerk höher verzweifelt in die Gegend brüllt: Aber ich hatte einen Steifen ( Wobei sich mir eh die Frage stellte, wie Nasstja unter den Hasen-Massen den Steifen überhaupt gefunden haben will. Aber nun, ist ja Fernsehen, da geht das bestimmt ganz leicht ) Episch ausgebreitete Schnarch-Streitereien bei Family Zenker, Hans mit dem ehebrecherischen Liebhaber seiner Tochter im Wellness-Wahn, (ja Engelchen, ich glaube auch, das wächst sich noch zu ner Stalking Geschichte aus), dazu der zwar talentlose, aber immerhin attraktive manische Ben, Enzo im Bett mit de Schnalle Schantalle usw. und so fort. UNERTRÄGLICH.

Kein Wunder, dass es dieses Jahr keine Jahresvorschau gab. Sonst wären die Zuschauer noch viel eher weggeblieben. Geht mir wech. Brauch kein Mensch. Aber schade. Wirklich, wirklich traurig. So lange Jahre haben wir sie und sie uns in unserem Alltag begleitet, haben wir gemeinsam mit Mutter Beimer unsere Blagen großgezogen, mit den Kollegen am Mimimi-Montag die Dramolette durchdiskutiert und nu? Noch hab ich nicht einmal die Folge vom letzten Sonntag nachgeschaut und ob ich die von heute gucke, ist noch lange nicht entschieden. Schäbig. Das hat die Serie nicht verdient. Aber ich fürchte, auch ich hab was Besseres verdient. Und Ihr so? Sagt mal was. Bleibt auch unter uns. Und sagt jetzt nicht, wir müssen weitergucken, weil wir sonst ein gemeinsames Lästerthema weniger haben.