Freitag, 13. September 2013

T.G.i.F. - dumme Fragen, nachgeplappert

Dass wir das noch erleben durften! Die TAZ als Wahlhelfer für die FDP. Es war die Kopf meets Tischplatte Geschichte der Woche. Am Montag veröffentlicht die TAZ ein Interview mit der Roth-grünen Claudia, es geht um Gartenzwerge und andere Niedlichkeiten.von der rosa Wolke. Am Dienstag ist Röslers ihr Phipsy dran, allerdings veröffentlicht man kein Interview, sondern nur Fragen. Rösler und die FDP haben das Interview nicht freigegeben. Und womit? Mit mehr als Recht. Besagte Fragen sind keine Fragen, sondern impertinente unter der Gürtellinie ehrverletzende Gemeinheiten. Geschliffene Rhetorik geht anders. Das war kein latenter Rassismus, das war schon gepflegte Hetze. Auch wenn man als Leser so seine Erwartungen hat, in der Tat - es fehlte nur noch, dass sie gefragt hätten, ob der gute Mann seine Partei adäquat zur Gesichtsfarbe ausgewählt habe.

Aber - wie unser Omma immer schon wusste - nichts so schlecht, dass nichts Gutes dabei rauskäme. Der anschliessend über die TAZ ausgekübelte Shitstorm zeigte eines: Es gibt noch ein Gefühl für Anstand in diesem Land, über Partei-Animositäten und Weltanschauungsgrenzen hinweg. Gut so. Beruhigend. Wenigstens ein bißchen. Verbuchen wir es unter Abwechslung in der ewigen Konsensscheiße, die heute anscheinend im Kampf (Merkels-)Raute gegen (Problem-Peers)-Stinkefinger gipfelt.

Dann doch lieber ehrliche Intoleranz, die von Herzen kommt. Loben wir die Partei für Tierschutz, Elitenförderung und für was auch immer vom titanischen Sonneborn. Das auf Youporn verbannte Wahlwerbe-Video war auf jeden Fall mein Lacher der Woche. Noch jemand außer mir am Dienstag nach dem Heute-Journal wieder hellwach gewesen? War in meinem Fall eh egal, denn der Tag darauf war zur Abwechslung wieder meinem neuesten Hobby gewidmet. Nein, nicht dem Klugscheissen, sondern dem unfreiwilligen Ausgeliefertsein an einen Mann mit vielen Bohrern.

Richtig Zahnarzt. (Oder an was hattet Ihr so gedacht?) Leute, ehrlich, nee. Geht gar nicht. Das ist und bleibt einfach das Allerschrecklichste für mich. Als Angstpatient kann man mich nicht dabei noch nicht einmal bezeichnen, kurz vorm Amoklauf trifft es eher. Dabei - ja, klar ist das auszuhalten. Aber trotzdem. Hätte ich die Wahl zwischen Zahnarzt und Kreißsaal - ich würde letzteren nehmen. Ohne Wenn und Aber. Und ich weise dezent daraufhin, dass ich wohl zu den Letzten gehören dürfte, deren Kind noch vor dem Ausbruch globalgalaktischer Hysterie im westlichen Abendland diese Welt mit dem Arsch zuerst begrüßt haben. Ohne den Schnitt des Kaisers wohlgemerkt. Und trotzdem - ich würde das dem Zahnarzt immer noch vorziehen.

Kommen wir zu Erfreulicherem. Bloglanden. Et löppt widda. Wengstens so halbwechs. Der Beta-Editor spricht zwar Englisch, aber immerhin kein Italiano. Die Mail-Weiterleitungen leiten nicht mehr zu dubiosen Fehler 404 Meldungen und registrieren kann man sich auch wieder. Gut, am Montag stimmte die Anzeige der Einträge meiner Freunde nicht, aber das war bestimmt der versauten Kolumbiniade unseres Engelchens geschuldet. Kann sich also nur noch um Monate handeln, bis auch die Abos und Feeds wieder fluppen. Vielleicht gibbet datt ja zum Wiegenfeste des Herrn. Sonst klauen wir bei Twitter und rufen einen virtuellen Stuhlkreis ins Leben. Inclusive Gesang und Namen tanzen. Vorher aber gibbet wie imma Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Gerüchte werden von Neidern erfunden, von Dummen verbreitet
 und von Idioten geglaubt. ( Anatole France ) 
Erleichterung der Woche: Als Frau hat man den Vorteil, dass man sich morgens Augen 
malen kann, wo noch gar keine sind. 
Rechtfertigung der Woche: Satzzeichen sind der Dirigentenstab des Autors.(©Michaalb)        
Kolumbiniade der Woche: Ficken am Kanal statt Sex on the Beach. 
(©Engelchen sponsered by Mama) 
Resignation der Woche: Wer behauptet, mit Geld ließe sich alles erreichen, 
hat nie welches gehabt. ( ©A. Onassis ) 
Dialog der Woche: Guten Tag, wir möchten mit Ihnen über Gott sprechen. Ach je, was hat er nun schon wieder angestellt. (Internetfundstück, ©nicht klar) 
Guter Vorsatz der Woche: Wenn ich das nächste Mal einen Fernseher kaufe, achte ich darauf, dass der ein interessanteres Programm hat als dieser hier. (©Trixelinchen
Cookie und Frage der Woche: Ich frage mich oft, welche Belohnung man bekommt, 
wenn man im Netz alles unreflektiert nachplappert. 
Ohrwurm der Woche: Skeeter Davis, The End of the World. Diesmal under the dome. 

Abschied der Woche: In weiter Ferne, so nah. Farewell, Otto Sander. Danke für vieles.  

Allen ein schickes Wochenende. 
Plappert nichts nach, was ich nicht auch nachplappern würde.