Dienstag, 31. Dezember 2013

Was vom Jahr so übrig blieb - der Jahresrückblick 2013

Die traditionelle Frage wie jedes Jahr um diese Zeit: Was wird es sein, wenn wir später dieses Jahr erinnern? Die Kloppo, die Gro-Ko, gönne Kantler, die Dinge beenden oder Neuland betreten? Natürlich, all dies wird bleiben, es machte dieses vielerorts zum Übergangsjahr ausgerufene 2013 aus, aber wie immer blicke ich hier lieber einfach auf unseren eigenen kleinen Teller und überlasse den Rand denen, die sich dazu als berufener ausrufen.

Dieser Blog wird begleitet von der kafkaesken Lehre: Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Es waren viele Wege, die wir im sich zu Ende neigenden Jahr gegangen sind. Altvertraute, altbewährte, neue, unerforschte, ins Ungewisse führende, spannende und Aufbruch versprechende Wege.

Manche dieser Wege führten bedauerlicherweise in die Tiefen diverser orthopädischer Untersuchungs-und Operationsräume, aber wie schon unser Omma immer sachte: Nix so schlimm, datt et nich irgendwo gut für iss. Und so können wir zumindest als fundierte Auskunft für radiologische und orthopädische Koryphäen im und um das Ruhrgebiet dienen und aktuell geben auch acht von acht im Palais vorhandene Knie Ruhe. Man reiche mir schnellstens ein Holz. Klopf.

Abgesehen davon, dass für die jungen Herren "früher" nun die Zeit ist, in der sie ihre Knie in links und rechts und nicht in gut und schlecht unterteilten, boten der kreative Geist des Hauses und das Ex-Französisch-Genie keinen Grund zur Klage. Der eine verringerte sich selbst beträchtlich, zu einem sehenswerten Vorteil, startete fulminant in die gymnasiale Oberstufe und genoß wohlverdient sämtliche Freuden eines sweet-sixteen-Lifestyles. Der andere beendete einen Lebensabschnitt mit dem ganz offiziellen Zeugnis der Reife. Der Zahl des Jahres sei Dank, genoß er die Vorteile der frühen Wahl und entschied, dass sein künftiger Weg ihn vonne Ruhr annen Rhein führen würde. Unfaustisch, aber unitarisch liberal begleitet, widmet er sich nun im einstigen Bundeshauptdorf dem Studium der Juristerei. Begleitet von einem wehmütigen, aber sehr aufrichtigen Glückauf.

Wehmütig begannen auch der Ruhebewahrer und ich das Jahr. Mit einem Abschied. Was davon bleibt, sind viele Geschichte, die wir über Ascona erzählen können und der blixenschen Frage: Wird Ascona auch je eine Geschichte über uns erzählen? Auch bei uns spielte Vater Rhein eine größere Rolle als sonst, dem glücklich ausgegangenen Umbruch im Vorjahr sei Dank. Eine weitere Abschiedstour brachte einen unerwarteten Einkaufsbummel, die Entdeckung, dass ein Ruhebewahrer die Berufung zum Platzwart verfehlt hat und eine erste Begegnung mit dem Meer. Zonder Zand keen Nederland. Ein neuer Ort der Sehnsucht fand Eingang in die Familienchronik, es bestätigte sich eine von mir schon lange aufgestellte These: Ja, wir - vor allem ich - sind ruhrisch by nature, aber da kann ich das Licht des Südens noch so sehr vermissen, Nordisch ist ein Gefühl, das mir einfach nur gut tut und mich zur Ruhe bringt.

Ebenfalls zur Ruhe brachte mich der neu erworbene Antrieb, der mir Antrieb und schließlich eine Idee gab. In der Mitte des Jahres kreierte ich eine neue Wortschöpfung, sie fand bald Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch der Blogosphäre: die Kolumbinade. Dies war gewiss eine meiner besseren Einfälle des Jahres und ganz besonders freut daran der Umstand, dass eine gute Freundin diese Idee so begeistert aufgriff, mit ausgestaltete und maßgeblich an Höhepunkten des Jahres beteiligt war. Was so ganz nebenbei eine bereits bestehende Freundschaft erheblich festigte und ausdehnte. Ruhrisch waren die meisten Kolumbiniaden und ruhrisch waren auch viele (wild)schöne Stunden mit Freunden und Familie. Die Assigen auffem Parkplatz wurden eine neue Tradition, etwas edler ging es dann jeweils am Rhein zu. Angefangen vom lauschigen Sommerabend mit der lieben Watson im Schatten des Doms über die Einsicht der eigenen Musealität bis hin zuletzt zur 8 x 10 Jahresfeier.

Blogtechnisch war das Jahr eher naja geht so. Blog.de versteckte sich lange Zeit hinter dem oupsigen blauen Knetmännchen. Für manche eine zu lange Zeit. Schade. Dass es nicht an den Bloggern lag, bewiesen wir zum Jahresende mit einer erfreulichen Tadamm-tada-Aktion. Ebenfalls eher naja geht so war das Jahr in kultureller Sicht. Die Ruhrfestspiele enttäuschten durch Beliebigkeit, es gab kein einziges großes Konzert, dem wir die Ehre bereit waren zu geben, keinen Film, der uns vom Hocker riß, wie schon so oft musste es die Literatur und die seriale TV-Unterhaltung richten.Tjanun, man wird eben nicht jünger und schon gar nicht reicher. Aber sei's drum:  seien wir einfach dankbar für das war und was kommen wird und vielleicht auch für all die Paselacken, die unsere Wege kreuzten. Von denen konnte man immerhin lernen, wie man nie werden will.

Die Statistik des Jahres: 

Zahl des Jahres: 1,1 
Satz des Jahres: Ich hab noch 'ne Überraschung für Euch. 
Aber das sieht schlimmer aus, als es ist. 
Trost des Jahres: Gleich ist vorbei, dann könnt Ihr wieder aufrecht stehen. 
Stoßseufzer des Jahres: Boah, ich bin schon dusselig von den Feiglingen.
 Ich brauch erstmal 'nen Schnaps. 
Motto des Jahres (unverändert und wahrscheinlich ewig gültig) : Die Hoffnung stirbt zuletzt. 
Kolumbiniade des Jahres: Die Höllen-Höhlentour. 
Lied des Jahres: Stern über Bethlehem auf die Melodie vom Traum von Amsterdam
Ohrwürmer des Jahres: Hero von Family of the Year und Jubel von Klingande  
Entdeckung des Jahres:  die großartige Politserie Borgen - was Macht mit Menschen macht. 
Unwort des Jahres: Kniefall 
Abschied des Jahres: Tempi passati 
Erwartungshaltung des Jahres: Je mehr nichts, desto besser. 
Bestätigung des Jahres: Dänen lügen nicht. 
Erinnerung des Jahres: Menneskes ved Havet - Menschen begegnen dem Meer. 
Bücher des Jahres: Zehntelbrüder von Ruth Cerha, Ein Jahr voller Wunder von 
Karen Thompson Walker , die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joel Dicker
 und das grosse Los von Meike Winnemuth  
Theorie des Jahres: Wenn et nich schlackert, brauchse nich wuchten (©der Drachentöter) 
Erkenntnis des Jahres: Es liegt gar nicht an Tagen wie diesen, 
es sind die Nächte. (©Einhard) 
Guter Vorsatz des Jahres: Immer einen MRT-Termin in petto haben 
Ruhrpottregel des Jahres: A 40 nur, wennsse Zeit hass 
Getränk des Jahres: Der Assigen auffem Parkplatz Cocktail la Colada 
Beschwörung des Jahres: Ein Sturm kommt auf. 
Bilder des Jahres: 

Ich wünsche allen einen charmanten Silvesterabend und ab Mitternacht gilt dann: 
2014 - now boarding 
 
     


Freitag, 27. Dezember 2013

T.G.i.F. - nach der Besinnlichkeit

Weihnachten 2013 - wir waren dabei. Wenn wir nur nach dem Wetter gehen, könnte man echt meinen, dass Weihnachten und Ostern dieses Jahr tatsächlich mal auf einen Tag gefallen sind. Aber nun. Man braucht ja nicht zwingend Schnee, um den Sinn in Besinnlichkeit zu finden... zur Not tut es auch laut stürmender Wind statt leise rieselndem Schnee. 




Palais meldet jedenfalls: Same procedure as every year und das ist auch gut so. Das zur Tradition erhobene Weihnachtsgrillen in der Whisteria Lane war fein, bis Mitternacht haben wir draußen ausgeharrt. Driving home for christmas hatte in diesem Jahr eine weitergehende Bedeutung für uns, der Heiligabend am LagerFonduefeuer mit allen Männern, der 1. Feiertag dann im ganz großen Kreis rund ums erlegte Federvieh und am 2. Weihnachtstag wurde der Grundsatz Je mehr nichts, desto besser befolgt. Der Geschenke waren es reichlich, von praktisch über witzig über beides zusammen.

Soweit von hier. Mehr war nicht und das ist ebenfalls gut so. Denn vor uns liegen ein paar knackige Wochen. Feiertechnisch machen wir heute da weiter, wo wir vorgestern aufgehört haben, meine kleine Patentochter wird unfassbare sieben Jahre. Silvester steht vor der Tür, wird ebenfalls wie so oft im Kreise der Wahlverwandschaft gefeiert und meinen Jahresrückblick mag ich unbedingt auch noch schreiben. Die ersten Januarwochen werfen ihren Schatten voraus, sie werden arbeitsreich in mehreren Facetten. Daher auch heute eine vorwarnende Ankündigung: Das TGiF nimmt sich aus Gründen eine winterliche Sendepause. Wann es sich gestärkt zurückmeldet, weiß ich noch nicht. Aber seid sicher: Heute ist nicht aller Tage, das TGiF kommt wieder, keine Frage. Kleiner Trost vorher Eure


Statistik:   


Satz der Woche: Zyniker sind verletzte Romantiker. ( ©Voltaire)  
Experiment der Woche:  Wenn ich aufstehe und ein bißchen hüpfe,
 dann paßt bestimmt noch ein Keks dazwischen. 
Frage der Woche: Weißt Du schon oder wiegst Du noch ? 
Wort der Woche: Bribiresk. (© und Infos coming soon) 
Beobachtung der Woche: Es ist so warm draussen. In Köln geht man 
schon oben ohne zur Messe. ( ©Ormuz)
These der Woche: Zuviel Besinnlichkeit ist nicht ungefährlich. Wahrscheinlich funktioniert das meiste im Leben nur deswegen, weil die Wenigsten bisher zur Besinnung gekommen sind. 
Warnung der Woche: Menschen, die immer darüber nachdenken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht, wenn sie wüßten, 
wie wenig die anderen über sie nachdenken. (©Bertrand Russell) 
Cookie der Woche: Für Ihre Dissertation "Anspruchsdenken gestern und heute" 
empfehle ich die Lektüre von Bewertungen kostenloser Apps.   
Erkenntnis der Woche: Der Weg ist das Ziel, aber manchmal ist das 
Ziel im Weg. (©Peach Weber)    


Allen ein schickes Wochenende. 
Besinnt Euch auf nichts, worauf ich mich nicht auch besinnen würde. 

Freitag, 20. Dezember 2013

T.G.i.F. - Rückblick mit warmer Prognose

Tach auch, Liebeleins! Na, alle fein wacker im Vorweihnachtsstress? Nicht aufregen - Ihr wisst doch, es gilt die Formel: Solange Beckenbauer nicht danach fragt, ist auch noch nicht Weihnachten. Und trotzdem - immer diese Angst, der Advent könnte noch länger dauern als ohnehin schon.

Das Palais meldet hingegen Entspannung. Allerdings auch mit einem endlich davor. War 'ne heftige Woche. Da passte es prima, dass heute morgen in der Nachbarschaft die Erde bebte. Aber vielleicht war es auch das Erstaunen darüber, dass Freundin T. und ich tatsächlich mal wieder eine große Hunderunde schafften. Ansonsten war hier viel Arbeit, wenig Ehr, reichlichst private Termine obenauf. Als wir gehabt hätten: Weihnachtsessen mit dem kollegialen Team auf Schalke. Weihnachtsmärchen in Dortmund. Weihnachtslesung mit Christine Westermann in Duisburg. Kniefällige Unsicherheiten und Entwarnungsuntersuchung in Rüttenscheid. Mehr Ruhrpott in einer Woche geht nicht.

Aber nun die Zielgerade. Ich habe feddich. Mit de Geschenke sowieso und mit Einkaufs-Bevorratung ebenfalls. Datt war es für dieses Jahr. Hoch lebe die Autarkie. Ok - ich gebe zu, das Verstauen der immensen Vorräte dauert mindestens ebenso lange wie Einkaufen gehen, aber dafür kann man dabei ja Kaffee schlürfen und laute Musik hören. Wegens meiner können sich jetzt ruhich alle kloppen inne Märkte. Ohne mich. Ich geh arbeiten. Ganz freiwillig sogar. Das Theater betrachte ich lieber mit dem gesicherten Abstand eines Schalters zwischen mir und dem ganzen Gehetze.

Was man auch nicht will dieser Tage ist Nachrichten hören. Oder hat irgendwer nicht die Schnauze voll von Nachrichten über gut gelaunte Despoten und der frisch gekürten Mutter der Kompanie? Dazu noch eine Arbeitsministerin, welche die Arbeitswelt nur gerüchteweise kennt. Ganz zu schweigen von den Spekulationen über die Anschlussverwendung des Herrn Pofalla. Von mir aus kann der Herr gerne sein Familienleben anne gönne Kant genießen, aber hier im Pott brauchen wir den nicht. Leute, die Dinge beenden, da ham wa selba genuch von.

A propos beenden. Das Schmierentheater um Niedersachens berühmtesten Tankwart neigt sich dem Ende zu. Es besteht begründete Hoffnung, demnächst nichts mehr vom zurückgetretenen Ballast der Republik hören zu müssen. Farewell, Mister Wulff . Dieser Prozeß war doch sowieso ein einziges Fragezeichen. Das konnte man sich doch auch ohne juristische Vorbildung ausrechnen, dass die 750 Oktober-Öcken strafrechtlich nicht relevant waren. Warum dafür jetzt noch Abertausende zum Fenster raus geblasen werden mussten, entzog sich von jeher meinem Restverständnis. Es ist doch so: Tot ist tot, davon erholt man sich eh nicht mehr. Und jemanden töter als tot schiessen geht auch nicht. Also bitte, wtf?

Aber schnurz. Ich habe von Christine Westermann gelernt: nicht aufregen, nicht warten, einfach weiter atmen. Blicken wir nach vorne. Dem morgigen Weihnachtsgrillen auf der Whisteria Lane steht nichts im Wege. Von white christmas dürfen wir weiterhin nur träumen, es wird wie im letzten Jahr lecker warm.Welcome to the Wommer. Wenn Ihr mal schauen wollt, besonderer Service am heutigen TGiF vor Weihnachten, die Prognose für die kommende Woche:

©Emscherwetter.de
mit freundlicher Genehmigung des Wettermannes meines Vertrauens, kennen und schätzen gelernt auf Twitter. Den Ruhries unter uns sei seine Seite Emscherwetter.de sehr ans Herz gelegt. Macht Spaß und ist sehr zuverlässig. Ich verlass mich auf nichts anderes mehr. Verlaß ist natürlich ebenfalls wie immer auf Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Es gibt Augenblicke, in denen man nicht nur sehen, 
sondern auch ein Auge zudrücken muss. (©Benjamin Franklin) 
Konsequenz der Woche: Das Einzige, was ich für Menschen, die mich ändern wollen, 
ändere, ist die Aufmerksamkeitsspanne. 
Befehl der Woche: Tu'se erss am 24ten aufmachen.
Engelchen und klar, zu Befehl, Gnädigste. Weil besser iss ) 
Beruhigung der Woche: Ganz ruhig und gelassen bleiben, 
die Generationen vor uns haben auch nichts gerissen. (©Kipp Dotter
Ermahnung der Woche: Du kannss allet machen, watte willss. 
Du darfss Dich nur nich erwischen lassen. (©unser Omma) 
Frage der Woche: Warum haben Steuern ein Paradies und wir nicht ? 
Schöpfungsgeschichte der Woche: "Gott hat das Weltall, die Erde und alle Lebewesen geschaffen." " Schon klar, aber alles andere kommt von Amazon." 
Cookie der Woche: "Kinder sind unsere Zukunft". "Halt, bitte,  keine Spoiler". 

Allen ein schickes Wochenende. 
Spoilert nichts, was ich nicht auch spoilern würde. 


 


 

Freitag, 13. Dezember 2013

T.G.i.F. - dominant am Glückstag

Willkommen, Liebeleins in unserem feinen, kleinen, sozialen Schwätzwerk. Wieder einmal an einem Freitag, den 13ten. Pro-Tipp zu Beginn: Besser nicht zu abergläubisch sein, das bringt nämlich Unglück.

Wäre das geklärt. Blicken wir zurück. Nach der Ruhe der vorherigen Woche war ganz schön viel Input, welcher nun nach Output schreit. Zwischenzeitlich war ich fast soweit, dass ich statt des Mantel des Schweigens auch die Hab-mich-Lieb-Jacke akzeptiert hätte. Als da gwesen wäre: eine neue Jahreszeit namens W-ommer, jede Menge shoppen mit work davor, feucht-fröhlich-besinnliche achtmal zehn Jahre und das glücksbringende Weihnachtsmann-Fetisch-Fummeln mit Großfamilie Drachentöter freundlich bestrahlt vom Mond von Wanne Eickel.



Dann hatten wir noch den 11.12.13 - für einige unter uns ein echter Glückstag, wenn auch begleitet von der Erkenntnis, dass Zahnlücken nicht wirklich sexy sind. Nebst des Auftauchens des eigentlich längst im Nirvana geglaubten Gedächtniszahnes von Belang wurde an diesem Tag offiziellisiert, was eine breit angelegte Verschwörung schon seit Wochen klammheimlich ausklamüserte: Ihr dürft mich Blog-Domina nennen Und gerne dabei Smetana hören.

Weniger dominant hingegen die globalgalaktische Welt da draussen. Das Wort des Jahres ist gekürt - Gro.Ko. Wirft m.E. nur eine Frage auf: Gibt's das auch in schön? Ach und a propos Gro-Ko: Wenn da jetzt ein Schuss nach hinten losgegangen ist, ich benenne investigativ den Schuldigen. Monsieur Welke, Sie haben das nicht en detail erklärt! 10 % der abgegebenen Stimmen sind ungültig. Herr, schmeiss Hirn vom Himmel und 'nen Lappen zum Aufwischen am besten noch direkt dazu. Ganz und gar unhimmlisch fand ich auch noch eine andere Begebenheit der Woche: Der schwarze Kontinent zeigte der Welt den african way of Trauerfeierlichkeit. So weit, so ok. Weniger ok hingegen die Demonstration des american way of Benimm at a Trauerfeier. Noch despektierlicher hatte es Mr. Obama wohl nicht ? Egal, was interessiert uns die weite Welt. Für Euch despektierlich erfreulich wie immer Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Vulgarität ist kein Ersatz für geistreichen Wortwitz. 
(©Maggie Smith in Downton Abbey) 
Erfolgsrezept der Woche: höfliche Penetranz 
Konsequenz der Woche: Wer ins Blaue zielt, wird kaum ins Schwarze treffen. 
Grausamkeit der Woche: Wenn mein Mann es richtig krachen lassen will, 
bestellt er einen Bananensaft. (©Bettina Wulff) 
Erkenntnis der Woche: Das Leben ist oft schneller als die guten Absichten. (PunkMetalOmaElke auf Twitter)
Ruhrpottregel der Woche: A 40 nur, wennsse Zeit hass. 
Hoffnungsschimmer der Woche: Bad choices make good stories. 
(©das T-Shirt von JennyChoochoo
Cookie der Woche: Weihnachten ist der beste Grund, um Kinder zu haben, dicht
 gefolgt von Knochenmarkspende und Stammzellenvorrat . 

Allen ein schickes Wochenende. 
Dominiert nichts, was ich nicht auch dominieren würde.   

 

Freitag, 6. Dezember 2013

T.G.i.F. - am Nikolaustag

Tach auch Liebeleins. Willkommen in unserer freitäglichen Kuschelrunde. Heute am höchsten Feiertag, den Holländer und alle, die es gerne wären, zu feiern haben. Selbstredend sind wir hier unseren Traditionen treu geblieben und haben gestern Abend den Pakjesavond, den Abend, an dem der Sinterklaas die Pakjes-Päckchen bringt, gebührend begangen. Schön, dass diese von mir hochgehaltene Tradition gestern auch wildschön interpretiert wurde, (s. Foto des Tages). Ich bin entzückt ( und die Männer neidisch ;) )

Gleichwohl wütet draussen der zwarte Piet in Gestalt eines gewissen Xaver. Unsere Gedanken sind vor allem bei den Burgern mit Ham und auch den anderen Nordlichtern, die uns ans Herz gewachsen sind. Bleibt senkrecht, Ihr Lieben. Glückauf von hier. Hier ging es bis jetzt halbwegs glimpflich ab. Und das kann auch sehr gerne so bleiben. Schließlich haben wir heute noch was ganz anderes zu feiern. Wir haben ja unseren eigenen Nikolaus. Mein Papa wird heute topfitte 80. Wir warten auf Schulschluß und den Erstsemester, um uns alsdann an diesem besonderen Tag an den niederen Rhein zu begeben. Geschenke sind gepackt, Rede ist geschrieben, Pathos ist mein zweiter Vorname. Muss sein.

Deswegen muss Schnee heute wirklich nicht sein. Es reicht, wenn wir mittlerweile den Sonnenaufgang für eine Verschwörungstheorie halten. Bitte. Danke. Ich konnte mich ja gestern des Gedankens nicht erwehren, dass Xaver geschickt wurde, um den reklamefinanzierten Medienschaffenden im Lande eine lange Nase zu drehen. Ich unkte schon am Sonntag, als RTL meinte, der 1. Dezember wäre ein prima Termin für einen Jahresrückblick, wenn da nicht nochmal mindestens eine Sturmflut käme. Tja, den großen Auftritt des Puschelmikro-Journalismus hamse somit verpasst.  Also bitte, Ihr wisst, wo Ihr Euch bedanken könnt.

Bedankt hab ich mich auch. Bei meinen Vorsätzen. Der deutsche Einzelhandel muss fürderhin ohne meinen werten Beitrag zum Jahresendspurt auskommen. Fährt man schon mit dem Fahrrad inne Stadt, um die Parkplatznot nicht noch zu vergrößern, spielt man mit seinem Leben. Dann dreimal angerempelt und dreimal in Geschäften angepampt worden, danke reicht. Gibbet nur eine Konsequenz, ab nach Hause, Käffken, feines Kekschen dabei und klick, klick, klick. Feddich. Und zwar nicht mitte Nerven. Selbst entschuld, wie man hier so sacht. Die letzte Rezi des Jahres ist auch geschrieben, nun beguck ich mir den Dezemberstress wieder von der anderen Seite des Dienstleistungsschalters. Und ich werde keinen anpampen, versprochen.

Ohne gesonderte Überleitung erlaube ich mir an diesem unserem Feiertag noch ein paar ernste Worte. Die Welt hielt gestern Abend den Atem an. Nelson Mandela ist gegangen. Auf die andere Seite des Regenbogens. Ich fand in den letzten Monaten den Gedanken schrecklich, dass solch ein großer Mann, der so prägend war in den letzten Jahren, so qualvoll seinem Tod entgegenlitt. Deswegen begleitet ihn nunmehr nicht so sehr Trauer, sondern der Wunsch, dass er, der sein Leben lang für Frieden und Freiheit kämpfte, nun friedlich gehen konnte. Ein Teil seiner Seele bleibt hier, einen Teil vieler Seelen nimmt er mit sich.

Ich entlasse Euch ins wohlverdiente Wochenende, verbunden mit dem Wunsch, dass dieser Xaver da draussen keine weiteren Schäden anrichtet. Zur Erbauung wie immer Eure

Statistik 

Satz der Woche: Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum. (© Lebensweisheit) 
Gedicht der Woche: Hoor de wind waait door de bomen, hier in huis zelfs waait de wind. 
                                Zou de goede sint wel komen (©Sinterklaas Lied NL ) 
Frage der Woche:  Acht mal zehn Jahre - wo sind sie nur hin ? 
Erkenntnis der Woche: Manchmal ist man die Windschutzscheibe - 
manchmal das Insekt. (©IveLivera auf Twitter ) 
Konsequenz der Woche: Wenn der gesunde Menschenverstand einen Anwalt hätte,
 käme er aus dem Klagen gar nicht mehr raus - wenn man so liest, 
was mittlerweile alles in seinem Namen manifestiert wird. 
Cookie der Woche: Schönheits-OP's sind was für Menschen, die eigentlich jünger 
aussehen wollen, aber mit bizarr auch ganz zufrieden sind. 
Dialog der Woche: "Komm, wir machen eine Weihnachtsfeier!"- "Auja, mit Wichteln?"-
"Nee, nur die engsten Freunde!" (©Micky Beisenherz auf Twitter) 
Bild der Woche: 

Allen ein schickes Wochenende. 
Trinkt aus keiner Tasse, aus der ich nicht auch trinken würde.    

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Kolumbinade - wenn die eigene Geschichte museal wird

Freie Tage enden bei uns neuerdings anscheinend immer mit einem Rheinfall. Gestern ging es aber mal ausnahmsweise nicht an den niederen Rhein und auch nicht über den Pommesäquator, sondern etwas höher, an den - naja, fast schon -  Mittelrhein, ins ehemalige Bundeshauptdorf. Immerhin haben wir diese Stadt ja nun auch mit einem unserern Kniefälle beglückt und somit mehr als einen Grund.

Kolumbinischer Grund aber war uns das Haus der Geschichte in Bonn.  , von dem unser Erstsemester neulich so begeistert erzählte. Das Haus zeigt bundesrepublikanische Geschichte von der Nachkriegszeit bis heute. Quasi den Platz Deutschlands in der Welt.

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Die Ausstellung ist gut gemacht, keine Frage und sicher informativ für alle, für die diese Geschichte eben nur das ist Geschichte. Sicher auch schick für alle, die gerne mal nostalgisch in der eigenen Geschichte spazieren gehen möchten. Wenn man aber im eigenen Mittelalter dorthin geht, sollte man darauf gefasst sein, dass man weniger die Kolumbine ist, denn Gegenstand der Kolumbiniaden anderer Museumsbesucher. Ziemlich eigenartiges Gefühl, wenn eine geführte Gruppe Jugendlicher sich vor einem VW-Bulli versammelt und zwischen ungläubig und staunend dem Führer lauscht, der dreisprachig erklärt, dass es in den 70ern und 80ern tatsächlich Leute gegeben hat, die mit und in so einem Bulli ganz Europa bereist haben. Leute, Leute, so alt kann man fast gar nicht werden, wie man sich da auf einmal fühlt.


Und falls es jemand interessiert - unser Bulli damals war schöner, grüner und viel prilblumiger! Und die Gardinchen waren selbstgenäht. So. Ätsch.

Den Schock muss man sich erstmal schön trinken. Und so trabten wir dem Erstsemester durch die schöne Bonner Südstadt hinterher, besichtigten brav das Juridicum und inhalierten die jährliche Dosis Weihnachtsmarkt. Wenigstens dort gab es noch etwas Neues zu erdenken. Einen Stand des ortsansässigen Eierlikör-Produzenten, der wahrhaft köstliche Heißgetränke kredenzte. Köstlich fand übrigens nur ich, die Männers haben es dann doch wohl lieber einen Tacker herber. Zum Outlet des ortsansässigen Gummibärchen-Produzenten durfte ich übrigens nicht, das "wär dann doch en bißken zuviel Touri".