Freitag, 28. Juli 2017

T.G.i.F. - lieber Tresenleser als King of Currywurst

Tach auch Liebeleins. Alle Füße wieder trocken? Hier war es zwar kurz vor "machen wir doch Yachthäfen aus unseren Biergärten", aber schlimmer nicht. Reicht auch. Ich sach ma so: Wir haben es kapiert. Es war zu trocken. Mit Betonung auf war.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt 


Mit anderen Worten: Sommerfreuden fallen b.a.w. aus. So wie diese Kolumne letzte Woche. Habta gemerkt, wa? Hoffe ich zumindest. Es war halt mal wieder so ein erstens kommt es anders und zweitens als man denkt Wochenende. Sozusagen Störche in den Rheinwiesen statt Assige im, am und um den Pool herum. Ein kleiner Trost der Besuch der Assigen dafür am Montag zu einer Besichtigungsrunde der etwas anderen Art in meinem mal wieder Strohwitwen-Dasein. (Den Ruhebewahrer rief die dunkle Seite des Landes, aber er hat tapfer widerstanden. Ist schon wieder da)


Lieber Tresenleser 


Damit blieb letzte Woche auch keine Zeit für die Rückschau. Immerhin hätte es noch Hochkulturelles zu berichten gegeben. Zur Abwechslung nahmen wir zusammen mit der Trixelinchen und dem Mann, der nie schreibt, eine Nachhilfestunde in Sachen Ruhrhochdeutsch. Mal wieder im Spiegelzelt, diesmal bei Jochen Malmsheimer, formerly known as Tresenleser und einigen sicher heute bekannt als Hausmeister ausse Anstalt. Und jetzt ist auch irgendwie zu spät, um einen hochintelligenten Blogpost darüber zu verfassen. Zumal ich auch überhaupt nicht gewusst hätte, womit anfangen und womit aufhören. Es war toll, es war witzig, teils auch in Richtung Lachen bleibt im Halse stecken witzig, es war überaus klug, überaus wortspielig gewandt, aber es war vor allem auch unglaublich viel. Vorgetragen dazu in so einer Überschall-Sprechgeschwindigkeit, dass  D.Th.Heck dagegen wie der Großmeister der SlowMotion wirkt. Immerhin wissen wir jetzt, was wir nicht wollen: Mit dem Bus nach Venedig. Oder nach Witten. Jedenfalls nicht über die Sauerlandlinie. Nicht, dass wir noch hallzunierende Intelligenzdefekte kriegen vom Geruch eingetupperten Kartoffelsalats.  


als King of Currywurst 


War sonst noch was? Diese Bachelordingsdarette hat sich für den Callboy entschieden. Genau mein Humor. Vor allem auch, weil die Whisteria Lane endlich wieder ein Thema hat. #ausgründen . Mehr dazu nicht. Geht mich alles ja auch eigentlich nichts an. Man hat ja doch genug mit dem zu tun, was einen wirklich angeht. Und da waren dann doch ein, zwei Sachen, die mir von der Woche nachhaltig in Erinnerung bleiben werden. So nachhaltig, dass mir endgültig alle, die nur daran interessiert sind, sich als King of Currywurst zu gerieren ganz gepflegt den Buckel runterrutschen können. Aber allergepflegtenst. Dafür bin ich denn doch mittlerweile endgültig zu alt. Um es für alle Empathie-Resistenten klar zu sagen: Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ja, es kann sein, dass man in eine Situation kommt, in der Hoffnungen zerstört werden müssen. Dass es dann darauf ankommt, wie man dies tut, sollte sich eigentlich von selber verstehen. Sollte. Was aber überhaupt nicht geht, ist Hoffnungen zu wecken und mit diesen zu spielen, um sich selbst darüber zu profilieren. Und bei zerstörter Hoffnung dem anderen noch die Schuld daran geben.

But now to something completely different, damit mein derzeitiger nicht enden wollender Wut-Modus nicht diese ganze Kolumne überschattet. Gelacht hab ich auch. Nicht mal bitter, sondern einfach so. Spaß hatten wir nämlich mit der Entdeckung der Woche: Gerade noch vom Allerfeinsten in der Twitter-Pott-Gruppe anläßlich eines 70er Jahre "Weisst Du noch Videos" darüber gelästert, heute schon für Sie im Discounter-Regal:

Say it in German: Äpffelblötenshampuuu. So geht Trendsetting. ich sach Euch.

Und damit zur

Statistik: 


Erkenntnis der Woche: Bedenke, worüber Du lästerst. Schon heute könnte man Dich 
damit mürbe machen. (©insp.by Trixelinchen zum Äpffelblötenshampuu ) 
Ansage der Woche: Schlicht besticht. (©Malmsheimer) 
Frommer Wunsch der Woche: Hätten wir mal Brotkrümel auf die 
Autobahn geschmissen  (Trixelinchen bei der obligatorischen Verirrung
 auf der Heimfahrt von der Westfalenhalle)  
Trost der Woche: Solange die Pfützen nicht zufrieren, 
ist Sommer (übersendet vom Drachentöter) 
Information der Woche: Die Typen, die sich immer die Türen nach allen 
Seiten offen halten wollen, sind schön doof, denn sie stehen 
die meiste Zeit draußen im Flur Trixelinchen
Cookie der Woche: "Wehret den Anfängen! Wir müssen was tun!" - 
"ja, aber Eure Methoden finde ich nicht gut." - "Da! Es geht schon los"
Dazu die Erinnerung der Woche: Gerade, weil wir in einem Boot sitzen, 
sollten wir froh sein,  nicht alle auf derselben Seite zu
 stehen (©Ernst Ferstl,getwittert von der Kulturbolschewi ) 
Stoßseufzer der Woche: Ich bin in einem Alter, in dem man "ich bin in einem Alter,
 in dem man...." sagt (©Mr. Beany auf Twitter) 
Wortspiel der Woche: "Der polnische Präsident hat heute eine 
Rundfunk-Ansprache gehalten." - "Duda im Radio?" (©Ralf Heimann auf Twitter) 
These der Woche: Die Antwort auf alle Fragen ist 42. 
Außer egal, das ist 88 (©KermitNrW)  

Allen ein schickes Wochenende 
Schmeißt keine Brotkrümel, die ich nicht auch schmeissen würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten 
Links auf Nachfrage    



Freitag, 14. Juli 2017

T.G.i.F. - nach dem Erregungszustand ist vor dem Erregungszustand

Tach auch Liebeleins. Ich melde mich zurück. Eine Hochzeitsfeier, einen Geburtstag, eine Abi-Feier, einen Ameisenangriff,  einen Grundschul-Abschied und einen dressierten Floh später. Wieder mal vill passiert sickher. Aber jetzt reicht es. Auch wieder mal. Guter Vorsatz der Woche: Die nächsten Wochen, vor allem deren Enden stellen wir uns selber in den Mittelpunkt. E basta.


Denn wie ich die Tage zum Ruhebewahrer sagte: Wenn man mal ehrlich ist, haben wir uns bei fast allen Events brav und erwartungsgerecht in die Rolle der Jubelperser gefügt. (kennt Ihr eigentlich diesen Begriff auch nicht? Der Ruhebewahrer hat mich angeguckt wie Fragezeichen, als ich das sagte) . Gut, das ist manchmal so. Manchmal begleitet man eben nur, statt selber zu gehen. Andererseits hat man dann ja eigentlich auch das Recht, an manchen Tagen, z.B. an seinem Geburtstag mal selber im Mittelpunkt zu stehen. Zugegeben, ich fordere das nie offensiv ein.

Dennoch: ......... ach egal. Mantel des Schweigens. Schlimm genug,
 dass ich mich an diesem Tag geärgert habe. Ich mach das jetzt einfach mal andersrum und sage nochmal ganz ausdrücklich DANKE. Danke der Freundin, die einfach fragt: Welchen Kuchen soll ich Dir denn backen? Danke den Freunden, die mir gut durchdachte Geschenke schickten, die mir zeigten, was ich ihnen bedeute und dass sie sich über mich und sogar über meine one weekend Stand(haftigkeit)  Gedanken gemacht haben. Denen aus der Familie, die dito. Den vielen Gratulanten auf Twitter, Whatsapp und anderen Kanälen. Das sind nämlich die, die auch hier lesen und die es gar nicht verdient haben, dass ich jetzt hier rummotze. Also DANKE. Ihr habt mir den Tag gerettet.

A propos retten. Nutze ich einfach mal die Gelegenheit und zeige Euch eins der wie immer süßen Ruhebewahrer-Geschenke. Etwas, was ich mir tatsächlich gewünscht habe. Einfach, weil es schön ist und weil es eine gute Sache. Ein Bracenet. Hashtag #savetheseas Diese Armbänder werden aus geborgenen Geisternetzen aus verschiedenen Meeren geknüpft und der Erlös fließt wieder zurück in diese Aktion. Guckt Ihr hier. 

(Und irgendwie hat der Ruhebewahrer sich da mit Trixelinchen, dank der mein Weg zur dänischen Therapie jetzt auch ausgeschildert ist, farblich abgestimmt)
War sonst noch was? Nun - in der großen weiten Welt wohl genug. Vor allem letztes Wochenende im schönen Hamburg. Das war schrecklich. Einfach schrecklich. Auf mehreren Ebenen. Was dann die Woche folgte, war das Brechen sämtlicher Dämme. Vor allem medial. Ich beklage das ja schon länger. Das dauernde Gekreische, das sich reinsteigern in hysterische Erregungszustände. Gehört wird nur noch, wer am lautesten kräht. Es eskalierte diese Woche allüberall. Die News-Timeline ist kaum noch zu ertragen. Gerade heute kennen wieder alle kein anderes Thema als das verunglückte Kompliment des Trumpeltiers für die Premiere Dame Frankreichs. Meine Fresse. Ja, er ist ein Trumpel, ja er kann sich nicht benehmen und so weiter und so fort. Stimmt alles. Aber muss man das jetzt zur Top-Meldung machen? Gibt es nichts Wichtigeres? Auch und im Zusammenhang mit dem Ganzkörper-Doppelkinn? Und kann man nicht einfach auch Mme. Macron mal getrost zutrauen, dass sie mit solchen Trampeleien schon selber fertig wird. Denn um auch mal was über ihr Aussehen zu sagen. Die sieht nicht aus, als ob sie auf den Mund gefallen wäre.

Tun dann welche einfach das, was sie tun sollen, nämlich arbeiten, wird darüber überhaupt nicht geredet. Beispiel: der neue Landtag in Düsseldorf. Dort scheint man sich hingesetzt und neue Ansätze überlegt zu haben, die gar nicht so dumm sind, nimmt aber niemand zur Kenntnis. Trumpels verunglückte Komplimente sind ja auch soviel interessanter. Oder es gibt etwas Erholsames, worüber geredet wird, reden es sofort die üblichen Eiferer nieder. Beispiel: Sing meinen Song. Es gibt erstaunlich viele, die sich bei Twitter ganz offen über den erholsamen Charakter dieser Sendung freuen. Wird ihnen aber nicht gegönnt, ohne dass sich eine Gegen-Armada zu "Alles Heuchelei"" Tweets aufschwingt. Das ist so zum Gähnen. Zeigt aber gut den Zeitgeist. Erstmal alles niederbrüllen. Substanz ist weniger gefragt. Ach was, gar nicht gefragt. Eine Lehrstunde dazu gab es diese Woche aussem Pott.

Hat jemand das im Netz kursierende Video von Lindners Auftritt an der RuhrUniBochum gesehen? Ich hab mich köstlich amüsiert. War klar, war erwartbar, dass ein Auftritt eines FDP-Politikers an der RUB Automatismen auslöst. Ebenso klar war aber - zumindest dem aufmerksamen Beobachter, zu denen die Studenten im Vorfeld klar nicht gehörten - dass Lindner das zumindest einkalkuliert hat. Der ist ja nicht blöd. Der kommt von hier und weiß, was die politische Stunde an der RUB schlägt. Jedenfalls reagiert er nonchalant auf die Störer, reicht sein Mikro weiter (Wo in allen anderen vergleichbaren Fällen sofort der Saal geräumt wurde) und gibt Redezeit ab. Von der die brüllenden Studenten genau eine Minute nutzten. Eine Minute! Weil sie dann nämlich nicht mehr wussten, was sie sagen sollten. Dafür durften sie sich dann eine Nachhilfestunde über Demokratie und gegenseitiges Argumentieren anhören. Um sich dann - als sie sich unauffällig schleichen wollten - noch ein süffisantes "Jetzt ist aber mal Durchhaltevermögen gefragt. Wenn schon stören, dann bitte richtig" einzufangen. Hätten sie mal ihre Hausaufgaben gemacht, dann hätten sie gewusst, dass der Schuss nach hinten losgeht. Man muss kein FDP Anhänger sein, um zu wissen, dass sowas für Lindner eine willkommene Steilvorlage ist, bei der er erst recht zur Hochform aufläuft. Könnten sich andere Politiker gerne mal eine Scheibe von abschneiden. Problem ist nur: Sie können das einfach nicht.  So. Bevor ich jetzt noch weiterschwafel und mich auch noch über den bei mir als ausgesprochen peinlich rübergekommenen Auftritt des Ich bin der Martin, ne in der Schanze aufrege - einfach hier ein Cut. Für Eure

Statistik: 

Durchsage der Woche: Irgendjemand sollte Barack Obama mitteilen, dass seine
 Urlaubszeit abgelaufen ist. Das mit seiner Vertretung hat 
nicht funktioniert. (©Grantscheam auf Twitter) 
Rätsel der Woche: "Was ist dieses Twitter?" - "Keine Ahnung. Es ist noch nie
 jemand von dort zurückgekehrt" (©Kirschenfuchs auf Twitter) 
Erfüllung der Woche: Ich, 1997: In 20 Jahren haben wir fliegende Autos
 und teleportieren uns." 2017: "Jetzt neu: Fidget Spinner" (©Grolmori auf Twitter)  
Resümee der Woche: Die Gipfel-Tage in Hamburg in vier Worten 
zusammengefasst: So dumm und Gomorrha (©Ralf Heimann auf Twitter) 
Plan der Woche 1: Wenn Trump seine Tochter zur G20 Sitzung schickt, sollten wir 
seinem Beispiel folgen: Schicken wir unsere
 (erwachsenen) Kinder ins Büro (©Frazer2 auf Twitter)  
Plan der Woche 2: Deutschland und Frankreich planen gemeinsamen Kampfjet. 
Liberté, Egalité, Defizité. (©die heuteShow auf Twitter) 
Freude der Woche: Wenn ich so überlege, wie oft ich in meinem Leben schon
 falsch abgebogen bin, ist es toll, dass ich überhaupt noch auf 
diesem Planeten bin. (©Trixelinchen auf Twitter) 
Bedauern der Woche: "Ich warte schon seit Wochen auf eine Antwort von Ihnen!"
 -"Das stelle ich mir ziemlich langweilig vor" (©Regieklappe auf Twitter) 
Defintion der Woche: "stand bei Google weiter oben" ist das neue 
"der Schwager meiner Nachbarin hat erzählt" (©tfunke auf Twitter) 
Erkenntnis der Woche: Wenn sich im Leben eine Tür schließt, schnappt man sich
 manchmal besser Hammer und Nägel und sorgt dafür, 
dass das Ding auch zu bleibt (©? ich bekam es von der Ratgeberin 
und Ratgeber-Schickerin der Woche Trixelinchen) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Stellt nichts in den Mittelpunkt, was ich nicht auch dahinstellen würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage