Freitag, 10. Juni 2016

T.G.i.F. - mit ohne Katastrophenschutz

Tach auch Liebeleins. So. Können jetzt so langsam alle wieder durchatmen? Nachdem der Pott bis zur Wochenmitte kochte und die Hamburger Freunde Tornado-Live-Bilder aussem Wohnzimmer appten, war dann im Laufe der Woche auch mal die Mitte und der Süden des Landes dran. Immerhin war irgendjemand irgendwann so nett, ein paar Löcher under the dome zu bohren und etwas Luft durchzulassen. Sowas von gar nicht mein Wetter, sowas von absolut gar nicht. Aber immer noch besser, als das, was andernorts geschah, das weiß ich wohl auch.

Um somit vom Wetter aufs Wetter und von da auf den betitelten Katastrophenschutz zu kommen: Schrecklich, was die Wetterlage dieses Jahr wieder angerichtet hat. Nur gut, dass wir keinen Klimawandel haben. Wenn der nun auch noch dazu kommen würde. Nicht auszudenken das. Dennoch, so bitter es klingen mag: Den Betroffenen in Bayern und Baden-Württemberg muss ich leider zurufen: Ihr hattet Glück im Unglück. Ihr lebt wenigstens nicht in NRW. Ihr habt wenigstens noch Ministerpräsidenten, die Soforthilfe zusagen. Nicht, dass ich das falsch finden würde. Ganz im Gegenteil. Richtiger geht es nicht.

Hingegen unsere Landesmutter: Stellt sich im von Wasserschäden betroffenen Gebiet hin und erklärt salbungsvoll, dass es dem Steuerzahler ja wohl nicht zuzumuten sei, Leuten zu helfen, die sich nicht richtig versichert hätten. Bääm. Nimm das, Du Betroffener, Du! Dass die Schäden hauptsächlich dadurch entstanden, dass ein Regenwasser-Rückhaltebecken der öffentlichen Hand nicht ordentlich in Schuss gehalten wurden - ach kommt, geschenkt. Dumm nur für die Betroffenen, dass man sich gegen das Land NRW uind seinen Sanierungsstau leider gar nicht hätte versichern können. Aber so einfach ist es doch wohl heutzutage: Alles, was schief läuft in der Politik, wird kurzerhand der Assekuranz und/ oder Justitia aufs Auge gedrückt. Dazu noch eine prächtige Portion Selbsthilfe und - läuft doch. Läuft nicht. Wenn ich das einmal kurz mit einer Collage demonstrieren dürfte:  


Diese Bilder habe ich ganz frisch gestern aufgenommen im kleinen Lohwald, gelegen hinter der Whisteria Lane im stolz so betitelten Naherholungsgebiet. Den Lohwald hat es arg getroffen - nicht in diesem Jahr. Nein, Passiert ist das Pfingsten 2014, Ela, we remember. Die geleugnete Naturkatastrophe - alldieweil geleugnet, weil passierte ja nur im Pott, dem Armenhaus der Republik. Auch zwei Jahre danach sieht man immer noch die Schneise der Verwüstung, nur wenige der umgestürzten Bäume sind überhaupt beseitigt worden, gerade mal so viele, dass man den "Wald", der einst unseren Kindern als Abenteuerspielplatz diente, wieder betreten darf. Aber halt - nein stop. Was sehen wir noch auf diesen Bildern? Da sind doch Neuanpflanzungen. Richtig. Diese kleinen Zweige mit den gelben Bändchen drumherum. Das sind doch Birkenzweige! Birkenzweige, die sicherlich dareinst unseren Ur-Ur-Urenkeln erquicklichen Schatten werden spenden können. Dumm nur, dass die wuchernden Brennesseln die kleinen gelben Bändchen so arrogant ignorieren und einfach alles überwuchern. Und wenn man dann noch dazu weiß, dass die Neu-Anpflanzungen nicht etwa auf Initiative der Stadt oder des Landes passierten, sondern auf eine Initiative der Ki-Ta in unserer Siedlung zurückgingen.... dann ganz ehrlich, kann man doch jeden Glauben verlieren. Firma Immergrün tobt hier dreimal die Woche ohne Sinn und Verstand durch die Siedlung, aber da wo es mal nötig wäre, um Eigeninitiative wenigstens zu unterstützen.... nada. nothing,niente.

Leider nicht die einzige Baustelle, auf der man den Glauben verlieren könnte. Doch für heute genug der Suada. Als Strohwitwe hat man allenfalls Zeit für ein Lamento pro Tag. A propos Zeit. Zeit für

Die Statistik: 

Cookie der Woche: Also, liebes 2016. ich habe schon mehr gelacht. 
Beschwichtigung der Woche: Ist ja ganz normal, dass man im Juni den ganzen Tag 
das Licht brennen lässt, um überhaupt etwas zu sehen. ( ©derspieler7 auf Twitter) 
Frage der Woche: Ab dem wievielten Regentag können wir eigentlich mit dem 
beginnenden Wachstum von Schwimmhäuten rechnen? (©Trixelinchen auf Twitter)
Plan der Woche: Man darf sich niemals durch Mangel an Wissen davon abhalten lassen,
 als absolute Autorität auf einem Gebiet aufzutreten. ( Grantscheam auf Twitter) 
Erkenntnis der Woche: Meistens bedeutet es, erwachsen zu sein, den Scheiß von
 gestern zu verdrängen, um stark genug
für den Scheiß von heute zu sein. (©KlabustaMinista auf Twitter)
Suche der Woche: Wo ist eigentlich dieser komische Garten, wo die ganzen Harten alle sind?
 Hat den schon jemand gesehen? GoogleMaps vielleicht? (©Trixelinchen auf Twitter)  
Beobachtung der Woche: Kommata? Das sind doch Relikte aus dem 
Mittelalter oder? (die Belegschaft) 
Prognose der Woche: Der Ball ist rund und die Erde ein Dorf. 

Allen ein schickes Wochenende. 
Rennt hinter keinem Ball her, hinter dem ich nicht auch hinterherrennen würde. 

Wie immer gilt: 
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage