Sonntag, 16. August 2015

HER-B-RE-D-A-DA , die Zollern und der Biergarten

Vier Tage für ein ganzes Jahr

Tag zwei begann, wie ein Tag so beginnen sollte: Mit einer guten Grundlage, sprich mit einem guten Frühstück. Ich schwöööre, ich zog alle Register, fuhr alles auf, was die umliegenden Delis so zu bieten hatten, kramte alles aus dem Schrank, was ich an Spezialitäten unserer letzten Reiseziele noch gehortet hatte, allein - es war knapp. Fast hätte ich das Rennen gegen das Frühstück im City-Arcaden Hotel zu RE verloren, so fürstlich muss die Tafel dort wohl gedeckt gewesen sein. Ich sach Euch: Wenn ich de eenige echte Hagelslag uit de Nederland nicht gehabt hätte, dann wäre der Posten schon mal verloren gewesen. Uff. Glück gehabt.



Wie sehr wir diese Grundlage brauchen sollten, erwies sich alsbald. Denn dieser Tag würde im Zeichen des stark nachgefragten Industriekultur Ruhr Tourismus stehen. Ich brachte Vorschlag um Vorschlag hervor, alles wurde gnädig abgenickt, doch ein Programmpunkt war unumstößlich. Man ahnt es nicht! Da kommen sie aus allen Teilen des Landes und wo wollen sie hin? Zur Schnapsbrennerei Dörlemann im reizenden Essel zu RE. Nun könnte man meinen, die wollen einfach sehen, wo ich des Freitags mit Freundin die Hunderunde drehe, aber nein - weit gefehlt. Kurz vor dem Jieper waren sie alle, so sehr hatte ich im Laufe der Jahre und unzähliger Mitbringsel alle mit dem Schoko-Praline Schnappek der altehrwürdigen Schnapsbrennerei angefixt. Nochmal, man ahnt et nich. Da standen wir alle nun, mittags um einse, in Gluthitze im schönen Fachwerkhaus und verkosteten Schnaps. Mit Marille, mit Orange, fachkundig schmatzend und schnalzend. Der kann watt. Und der auch. Ach, und wenn wir schon mal hier sind, dann nehmen wa den auch nochmal mit. Sei es drum, der ebenfalls hauseigene Getränkeverlag rettete dareinst beherzt unsere 175 Jahr Feier, da revanchiert man sich doch gerne. Und die Esseler Erzeugnisse sind jedenfalls immer eine Sünde wert. Oder zwei.



Wie auch immer, man mag es kaum glauben, aber der Prinz brachte uns sicher zum eigentlichen Ausflugsziel des Tages. Der Zeche Zollern in Dortmund.



 Nicht zu verwechseln mit Zeche Zollverein. Für weitläufige Weltkulturerbe-Stätten war es dann doch vielleicht nen Tacken zu warm. Zeche Zollern war bereits schon einmal Ziel einer bloggerischen Ausflugsreise gewesen, aber auch den diesjährigen Gästen gefiel es ausnehmend gut. Der Hitze geschuldet war es ziemlich ruhig und leer dort und wir hatten das ganze Gelände fast für uns. Die Ausstellungen dort sind liebevoll und kundig gemacht und vermitteln dem Besucher auf jeden Fall einen guten Querschnitt durch die Geschichte derer, die auf Kohle geboren und gestorben sind. Highlight natürlich der Zechenturm, den wir auch bei dieser Hitze bestiegen. Man will ja wenigstens mal sehen, wo das "feindliche" Stadion sich so befindet. Und außerdem wehte dort hoch oben ein kühler Wind.











Gestärkt wurde sich im Pferdestall, unverändert gut auch in diesem Jahr. Lobend zu erwähnen bleiben die Führer und Angstellten der Zeche Zollern, die gerne auch mal verschlossene Türen aufschließen und vieles bidlich zu erklären vermögen. Dass Kassieren nicht zwingend des Ruhries Kernkompetenz ist  - geschenkt. Symbolträchtigkeit ignorierend. Für diesen einen Post.




Zurück in der Whisteria Lane gab es Eis mit ohne Alkohol, Alkohol mit Alkohol und Koffein en masse (ich bin immer noch damit beschäftigt, meinen extremst hochgeschraubten Koffeinpegel wieder zu senken ) und den Ruhebewahrer, der aus seiner neuen Wirkungsstätte das D mitbrachte, unseren Micha. Großes Hallo, große Freude und auf zum Biergarten, der Institution Boente in der RE-Altstadt. Dort wartete bereits die freitägliche Vertretung des HER, unsere Mikealuna. Somit waren wir ja dann sogar ein paar von denen, die sich von einer einst berüchtigten Vereinigung treu geblieben sind. Und nicht in Urlaub weilten wie die Drachentöters, die wir wirklich gerne in unserer Runde dabei gehabt hätten. Und watt hätten wa deren Pool gut gebrauchen können.

Aber sonst: Es wurde ein launiger, lauschiger Abend, in dessen Verlauf die jungen Biergarten Kellner zeigten, was sie konnten und das war in der Tat bemerkenswert. Denn watt so echte Blog-Dinos sind, die haben schon mal den ein oder anderen Sonderwunsch. Diese dann auf einer gesteckt vollen Terrasse bei diesen Temperaturen perfekt und freundlich zu erfüllen - REspekt. Das muss man wirklich mal lobend erwähnen. Ich sagte es neulich schon mal und gerne wieder: Bei Boente geht es wieder aufwärts, ohne Bedenken kann man dort Blogger und Twitterer aus dem ganzen Land mit hinnehmen. Zur Aktion 1000 mal willkommen Infos im letzten TGiF.







Und dann gab es noch das Parkhaus, dessen Sensoren vor der klebrigen Hitze kapitulierten und einen mittelschweren Auflauf in und um das Parkhaus verursachten. Ein Hoch auf den nächsten beherzten Kellner, diesmal von der benachbarten Engelsburg, der das Problem kurzerhand mit maliziösem Lächeln und einem geübten Handgriff löste.

©Fottos: Prinz Rupi, Frau Wildschön, Spieler7 und ein extra Dank an den unverändert wunderbaren "Herrn Toast" , der eigentlich nur in Ruhe ein Bier trinken wollte, dann das Pech hatte, mich zu treffen und ohne sich groß bitten zu lassen, das 1000malWillkommenFoto gemacht hat