Freitag, 17. Juli 2015

T.G.i.F. - Netiquette ist das Zauberwort

Tach auch Liebeleins. Da sind wa wieder. In the klebrige heat of the Ruhrvalley. Sagte ich schon, dass ich... ja, sagte ich schon oder? Des öfteren. Ok, anderes Thema.

Thema der Woche: Netiquette. War Mangelware diese Woche, ist anscheinend selbst im Sonderangebot ausverkauft. Was man nicht tun sollte dieser Tage. Auf die hashtags der Woche klicken bei Twitter. Sinnentleertes Rum-Lamentieren am Rande der Hysterie... gute Kinderstube scheint eine Vokabel aus dem vorigen Jahrhundert zu sein. Die Leichen sind noch nicht kalt, da wird nachgekartet, was die so gerecht empörten Tippfinger hergeben. Sowohl im übertragenen als auch wortwörtlichen Sinne. Ist es da ein Wunder, dass es an engagiertem Nachwuchs in Politik und Kultur fehlt? Wohl nicht.

Ganz großes Tennis derzeit auch in der alten virtuellen Heimat. Die Abschiedsvorstellungen zum BlogXit haben begonnen. Vor allem im Hilfeblog von blog.de, der ja schon seit längerem ein Garant für unterirdische Unterhaltungen war. Lamento de luxe. Ja, ich finde es auch schade. Ja, ich bin auch ein wenig wehmütig und traurig. Dennoch - shit happens. Vor allem in der Privatwirtschaft. Das ist selbst in Zeiten von Pupulis und vorangegangenen Desastern wohl lange noch nicht jedem klar gewesen. Bißchen Nachhilfe vonne Erzkapitalistin-Muddi?

Bitte sehr. Zum Mitschreiben:

Dieses Internet ist kein gemeinnütziger Verein.
Blog.de war ein Produkt. Ein Produkt, welches die Firma Populis angeboten hat.
Man konnte es eine Zeitlang kaufen. Nicht mehr nicht weniger.
Dieses Produkt hat keinen Gewinn erwirtschaftet. Nicht mehr  nicht weniger.
Dieses Produkt wird vom Markt genommen. Ende der Geschichte.

Natürlich. Unbestritten, blog.de war eine großartige Idee. Eine Blog-Plattform mit diesen Angeboten zur Vernetzung und zum Freundeseinträge schreiben und und. Warum die Betreiber kein Interesse daran hatten, das Ganze profitabel zu gestalten, darüber könnte man spekulieren. Man könnte einen Blick in den Hilfeblog werfen und sehen, woran es auch krankte, um zum Zauberwort Netiquette zurückzukehren. Diese Ansammlung von Schlaubi-Schlümpfen, die von nichts 'ne Ahnung und zu allem eine Meinung haben, gepaart mit eklatantem Mangel an Kenntnis der simpelsten Umgangsformen. Oder ich erinnere mit Grausen daran, wie ein recht unbedarfter neuer CEO sich unter die bloggende Masse wagte und schon beim allerersten Satz einen Shitstorm der extra dreckigen Sorte abbekam. Dass ein Betreiber da das Interesse verliert, mit viel Müh und Not aus einer allenfalls schwarzen Null eine schwarze Zahl zu machen, das war schon damals absehbar. Aber wie gesagt, man könnte trefflich spekulieren. Man könnte es allerdings auch lassen. Was ich jetzt auch tue. Nicht mehr meine Baustelle.

Was die künftigen Baustellen angeht: Meldet Euch gerne, wenn Ihr wisst, ob und wo Ihr in Zukunft bloggt. Lesezeichen setzen, Blogs abonnieren und kommentieren kann man soweit doch bei jedem Anbieter. Ich für meinen Teil werde ganz gewiss keine eigene Wordpress-Baustelle aufmachen. Mir ist das echt zu kompliziert dort. Die Revierpassagen sind auf Wortpress beheimatet, ich hab den Praxistest also schon seit Jahren. Einfach nicht meins. Dieser Blog hier läuft schon seit Jahren und auch unabhängig von der alten Heimat gar nicht schlecht. Ich finde es recht kommod und die Möglichkeiten der Vernetzung sind zumindest besser als bei Wordpress. Natürlich ist mir klar, dass auch blogger.com nur ein Produktangebot der Firma Google ohne jede Garantie für die Ewigkeit ist. Aber so ist das nun mal, wenn man den Schritt einer selbstgehosteten Seite scheut. Ich für meinen Teil freue mich, wenn Ihr mir treu bliebt und auch hier lest. Jederzeit und immer. Treu bleiben wir selbstredend auch der liebgewordenen Tradition:

Die Statistik:

Satz der Woche: Karma ist ein Konzept, das geschaffen wurde, um die
 Unglücklichen im Zaume zu halten. 
Bild der Woche: Über-Brückung-s-Geld für unsere Holland Bootstour #VorfreudeistdieschönsteFreude

Mahnung der Woche : Wir erfahren viel. Aber wir wissen wenig. (das mögen sich bitte alle zum Captain Obviously berufenen ins Stammbuch schreiben, bittedanke) 
Resumée der Woche: Die trauernden Hinterbliebenen können nun endlich 
einen Schlussstrich ziehen. ( ©Michaalb zum Ende von blog.de) 
Kopfschütteln der Woche: Schon erstaunlich, wie viel Zeit Menschen haben, anderen Menschen zu erzählen, wie wenig Zeit sie haben. ( ©aqua666 auf Twitter)  
Konsequenz der Woche: Steilvorlagen kann man nicht ungenutzt rumliegen lassen.
 So lautet das Gesetz. 
Nervfaktor der Woche: Wenn Sie sich nicht die Mühe machen, mich zu lesen, 
warum soll ich mir die Mühe machen, Ihnen zu erklären, was ich meine. 
(©Kulturbolschewi "dieMim" auf Twitter) 
Rat der Woche: Halte Deine Gefühle unter Kontrolle, bevor sie 
Kontrolle über Dich erlangen. (©Maggie Smith in Downton Abbey ) 
Erkenntnis der Woche: In der Verwendung des Wortes "geil" waren wir Großen Alen wesentlich zielorientierter als heutige Generation. (©Spieler7)
Stoßseufzer der Woche: Eine Tages werde ich es besser wissen.  -
 Heute ist nicht dieser Tag. (©KlabustaMinista auf Twitter)  
Wissenschaft der Woche: Keith Richards bringt ein neues Soloalbum heraus. Er ist der Beweis, dass diese ägyptischen Einbalsamierungsmethoden wirklich funktionieren.
 (© Grantscheam auf Twitter)
Erklärung der Woche:  meist polnischer Landadel aus dem bildungsfernen Milieu mit Vornamen, die jeder Zirkusdynastie Angst machen würden. (©"Gedankenleserin" Trixelinchen auf meine Beschwerde über Eltern, die ihren einzigen kreativen Moment im Leben bei der Namensgebung ihres unschuldigen Nachwuchses ausleben)    
Cookie der Woche: Gerade mal 11 Uhr und schon 31 Grad. Endlich schmilzt zusammen, was zusammengehört. 

Allen schickes Wochenende.
Schmilzt nirgendwo, wo ich nicht auch hinschmelzen würde. 

P.S. Wenn mich heute jemand sucht, ich bin bei Engelchen.
 Live Lamento im und am Pool.

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