Mittwoch, 28. Mai 2014

Kolumbiniade - zwischen Gurkenfeldern und Ozeanriesen


Jedem sein Inneres. Während ich Euch schmerzfrei mit den Innenansichten eines Teenagersalleine ließ, beschäftigte sich der berühmt-berüchtigte Stammtisch der Whisteria Lane mit ganz anderen Innereien. z.B. mit den Innereien von Ozeanriesen. Denen des Herrn Meyer von der gleichnamigen Werft.
Aber von vorne. Nach unserem Triumphzug durch "Trier am Rhein" richteten wir unseren Kompaß (Navi-Tussen sind komplett überbewertet) gen Norden. Für einige von uns ein weißer Fleck auf ihrer persönlichen Kolumbiniaden-Landkarte: Das Emsland, gleichermaßen bekannt für Gurken und Schiffe. Vor Anker gingen wir in Papenburg, so zumindest der Plan. Doch wie es mit Plänen oft so ist.... erstens kommt es anders und zweitens Ihr wisst schon. Kaum vor Ort, hatten wir erstens ernsthafte Splitting-Probleme, die mit Ehegatten nichts zu tun hatten, dafür aber traditionell mit dem altbekannten Problem des richtigen und des anderen Links. (Rechts war gar nicht angesagt, das erledigte dann am Sonntag die Front der Nicht- und Dummbratzenwähler, aber das ist ein anderes, viel traurigeres Thema) Bis wir also das richtige Links ersplittet hatten, verging so seine Weile, nur um nach mühevoller Eroberung der richtigen Adresse das fassungslose Opfer einer dreisten Versiegelung zu werden. Wenn Sie mal schauen möchten, so sah der Empfang im gebuchten Hotel aus:
Statt Rezeption
Da standen wir nun, wir armen Tore und waren so klug als wie zuvore. Tjanun. Shit happens. Wir wollten gemächliches Emsland erleben und hatten anscheinend doch einen Abenteuerurlaub gebucht. Um es kurz zu machen: Die Dame, über die wir gebucht hatten, hatte eine Ersatzlösung in Form einer sehr schnieken Ferienwohnung bei der Hand, was für uns im Endeffekt ob des gemeinsamen großen Wohnraumes sogar besser war. Frühstück bekamen wir im angeschlossenen Gästehaus, sehr liebevoll und individuell. Also kein Grund zum Meckern, haben wir halt ein Anekdötchen mehr, das wir den endlosen Geschichten aus der Whisteria Lane zufügen können.
Papenburg Panorama
Papenburg selbst ist recht schmuck, wenn auch nicht wirklich mit dem Charme eines alten Städchens gesegnet. Aber nette Gaststätten hat es, nette Brücken nebst zugehörigen netten Sackgassen, eine alte Werft und eben eine neue. Die Meyer-Werft, weltweit bekannt für die dort gebauten Kreuzfahrtschiffe. Selbstredend hatten wir, bildungshungrig, wie wir nun mal sind, eine Führung durch die Werft gebucht. War ok, leider aber mehr auch nicht. Wir alle hatten uns da sehr viel mehr von versprochen. Vielleicht sind wir aber auch schon geprägt durch die riesigen Industriekolosse, um die herum wir alle so arbeiten und wohnen.
Bei der Führung wird man genau getaktet durch ein Besucherzentrum geschleust, vor uns eine Gruppe, denen wir im Nacken saßen, hinter uns eine Gruppe, die dasselbe mit unserem Nacken taten. Am Wochenende scheint es immer noch zig Führungen extra zu geben, es war wirklich richtig, richtig voll und dementsprechend hektisch. Unsere Führung dauerte auch nur 1 1/2 Stunden statt der anvisierten 2.  Keine Chance, sich auch nur ein einziges Ausstellungsstück in Ruhe anzuschauen. Dazu hatten wir richtig Pech mit unserem Führer. Der war anscheinend frisch aus der Rentner Band rekrutiert, verzettelte sich in Kleinigkeiten, die keinen interessierten und hatte auch keinen Blick dafür, dass gut die Hälfte der Gruppe chancenlos blieb, auch nur die Hälfte der Exponate zu sehen. Dazu kam ein selten kryptisches Genuschel, viel berichten kann ich also hier nicht. Dazu kommt - ganz unverhohlen wird in diesem Besucherzentrum für die diversen Kreuzfahrtlinien geworben. 270.000 Besucher schleusen die da pro Jahr durch - das ist natürlich eine Ansage, die man gegenüber. potentiellen Auftraggebern machen kann. "Lass Deine Schiffe hier bauen, wir rekrutieren Dir gleich die Passagiere dazu". Nicht so meins. Bevor ich auf so eine Kreuzfahrt gehe, muss man mir schon Geld dazu geben. Mal gut, dass der Ruhebewahrer einen Bootsführerschein hat und wir das ganz prima alleine können.
Ozeanriese
Dafür wurden wir dann am Ausgangspunkt der Meyerschen Kaffeefahrt Zeuge einer Harley-Davidson Hochzeit und ich weiß jetzt endlich, wie sich das anhört, wenn Motorräder einen Hochzeitsmarsch orgeln. Potentielle Harley-Bräute können sich zwecks Vorwarnung gerne bei mir melden, wir haben es auf Video. Eine weitere Attraktion Papenburgs ist das größe Schuhgeschäft Deutschlands, 5000 qm Schuhe ! Ehrensache, dass wir da hinhecheln mussten. Schließlich sind die Wege, die wir so gehen, beschwerlich genug, da darf es ruhig schönes Schuhwerk sein ( alte SATC Weisheit) Und in Summe: für 3 Frauen ist die Ausbeute doch noch durchaus im Rahmen oder?
3 Frauen, 5000 qm Schuhe, 1 Stunde später
Nach soviel Aufregung war es Zeit, sich blühende Landschaften zu versprechen. Landesgartenschau war in Papenburg und wenn man schon mal da ist und eine so gut gefüllte Stammtisch-Kasse hat, zahlt man auch ambitionierte 15 Öcken Eintritt für so eine Schau. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ein stolzer Preis, den die (Nieder) Sachsen da aufrufen, ohne Frage. Zumal auch da - viel Werbung für hiesige Gärtnereien, Gartenbaubetriebe, Energieversorger. Aber sei's drum.
Blühende Landschaften
Das Wetter spielte mit , die Anlage war schön, genug Plätze zum Relaxen gab es auch - für uns war es ein würdiger Abschluss der diesjährigen Tour. Denn ansonsten war unser geistlicher Beistand ja eher so pseudo-eskimo mässig.... und schliesslich hatten die Assigen auffem Wasser ja schon einen vorgelegt, von daher für Euch noch der running Kalauer des Wochenendes:
Kaktusse! - Das heisst Kakteen! - Nee, ich meinte Dich !
In diesem Sinne wünsch ich allen einen schicken Feiertag. Verkackt ihn nicht.
Ach ja, und paar mehr Fottos gibbet auch noch. Im G+ Album Papenburg