Freitag, 24. Januar 2014

T.G.i.F. - die Boote der Ureinwanderer

Liebeleins, hartelijk welkom. Diese Woche segelte irgendwie unter der Flagge Hollands, auch ohne einen einzigen Fuß über den Pommesäquator gesetzt zu haben. Erst verkündet eine Studie, dass man in holländische Landen am besten isst - sach ich et nich imma? Holland-Sushi und so? - dann besuchten wir nach Jahren endlich mal wieder DIE Boot (und ja - das ist grammatikalisch genauso eingebürgert und anerkannt) und ließen uns von holländischen Reedern und Kapitänen ins gar nicht so unerreichbare Reich der maritimen Träume entführen. Schön war's. Wie ein Tag Urlaub so mittenmang. Auch wenn die dortselbst ehrlich erworbenen Blasen das freitägliche Vergnügen an der Hunderunde leicht eintrübten, das war es allemal wert. Zumal die Planung der Assigen auffem Wasser in greifbare Nähe rückt.
Ansonsten ist nicht wirklich viel passiert diese Woche. Horrido und tschaka. Geht doch. Darf so bleiben. Der Kniefall und ich waren auf dem Verkehrsübungsplatz - und trafen dortselbst erstmal die halbe Whisteria Lane. Dieser Jahrgang war schon immer viele. Die Citrone hat überlebt, der Eleve auch, sogar ziemlich euphorisiert. Selten war Adrenalin so einfach zu haben. Die Planungen in der Bronx schreiten voran, wie es aussieht, wird aus der Mo-Di-Do-Königin demnächst die Mo-Di-Mi-Regentin. Hat Vorteile, kann auch Nachteile haben. Wir werden sehen. Für's TGiF auf jeden Fall meistenteils gut.
Da sonst nichts unsere Gemüter erregte, kommen wir zur Betrachtung der medialen Woche und was die Gemüter im Neuland so erregte. Also zumindest zu dem, was ich so mitgekriegt habe. Beabsichtigte selektive News-Wahrnehmung und so, Ihr wisst schon. Den lanzigen Mummenschanz hab ich mir geklemmt, da mag wer anders sich zu echauffieren. Auch die Manipulationen beim ADAC haben es nur an den Rand meiner Wahrnehmung geschafft. Warf aber immerhin die Frage auf, was bitte, ist daran neu und verwunderlich? Das hätte man doch längst wissen können oder etwa nicht? Ich mein, seit wann bitte sind Engel gelb? Und schaut einfach nur ins Kartenwerk. Unverdrossen zeigt jede Karte bundesrepublikanische Unwirklichkeit. Ich sage nur: Bielefeld.
Deswegen dürfte es das nächste Thema, was es in die Mitte meiner Wahrnehmung geschafft hat, eigentlich auch nicht geben. Die liebe Watson machte mich auf ein Video aufmerksam, welches seit Monaten online steht, in den letzten Wochen aber nachvollziehbaren Mediengesetzen gehorchend, einen bemerkenswerten Hype hinlegte. Nicht unverdient, wie ich finde. Eine Studentin aus eben jener sehen-wir-uns-nicht-in-dieser-Welt-Stadt nahm an einem Campusinternen Poetry-Slam-Wettbewerb teil und begeisterte einen Hörsaal und nun das halbe Land mit einem, ich nenne es mal Carpe-Diem-Slam. Ehrlich, betroffen, charmant vorgetragen, bei ihrer Generation anscheinend einen Nerv treffend. So weit, so gut.
Doch dann kamen sie, die selbsternannten Kulturwächter und beschworen den Untergang der Hochkultur, des Abendlandes sowieso. Das wäre alles nicht neu, das hätte schon Goethe so gesagt, wo blieb die Anerkennung für wahre Poeten und so weiter und so fort blabläblubb. Und überhaupt, alles Kalkül, noch dazu von einer Studentin, welche in ihrer frühen Jugend die wohl unverzeihliche Todsünde begangen hatte, in einer Daily-Soap eine kleine Rolle zu spielen. Dann kamen die Nörgler, die sich über die Nörgler aufregten, dann in der letzten Welle die Meckerer über die Nörgler, die über die Nörgler.... Und niemand trug auch im Ansatz der Tatsache Rechnung, dass die vortragende Slammerin einfach nur bei einem Campus-Wettbewerb auftrat und ganz sicher nicht mit der Absicht, mitten in der Klausurzeit sich in den Mittelpunkt einer solchen Diskussion zu stellen. Wie so oft, ein eigentlich schöner Vorgang verfing sich in den hysterischen Fängen des Netzes und verlor seine Unschuld. Trotzdem - ich geb mal die mutige Kettenbriefunterbrecherin und sage es auch mit Casper: es war mir ein inneres Blumenpflücken, dieses Video anzuschauen.
Machen wir weiter mit leider nicht Blumenpflücken, sondern mit Todsünden und Hysterie.Da gab es ja noch die Wahnsinn-warum-schickst-Du-mich-in-die-Höhlen-Runde der B-Promis mit Hand zur Großmannssucht und Selbstdarstellung. Und nein, die Rede ist nicht von der Kabinettstagung in Irgendwo-Berg, sondern richtig - vonne Daily Soap aussem Busch. Das Camp des Grauens. Ich habe geguckt - und durchgehalten. Dank der tatkräftigen Unterstützung meiner Lästerschwestern aus dem zwitschernden Parallelwebiversum. War sie eklig, die Wendlerin oder war sie eklig? Nicht so sehr im Camp, da hatte man ja fast schon die Befürchtung, der Mann würde zum ZenBuddhismus konvertieren und vielleicht sogar einen oder wenn es hochkommt zwei Sympathiepunkte einheimsen. Aber danach - das war ja wohl die härteste Dschungelprüfung von allen und deren, die noch kommen werden. Dem "Star" des Bottroper Tanzcafes Nina bei nie dagewesener Image- Demontage, gnadenloser Selbstüberschätzung, gestörter Wahrnehmung, sponsered by unsäglichen Einflüsterungen eines DSDS-Casters, sowie dem Versuch einer Wendler-Wende zuzusehen, das war schon Nervenkrebs pur. Kein Wunder, dass am Mittwoch in Dinslaken die Erde bebte.(Kein Witz)
Zum Glück war bei RTL Annahmeschluss von Pfandflaschen und Leergut. Dem Rest der diesjährigen Gurkentruppe konnte man dann beim wer lang hat, lässt lang hängen und sonstigem pubertären Gehabe zusehen. Mein persönlicher Aufreger der Woche: Der Mann mit dem schönen Namen. Sach ma ehrlich. Das neue Wahrzeichen von Klagenfurt kann sich freuen, ich bin ziemlich sicher, dessen Hinterhältigkeit hat ihr die Krone beschert. Auch wenn ich sie dem fröhlichen Mon-Chi-Chi Gabby eher gönnen würde. Schon alleine, weil dank ihr bei Mo-La nun kaum noch jemand an den Adebisi denkt, sondern an.... schon gut, ich werf 'nen Euro ins Phrasenschwein. Was, so hoffe ich, nicht nötig ist, bei der wie immer äußerst liebevoll für Euch Ureinwanderer zusammengestellten
Statistik:
Satz der Woche: Mut ist ein Anagramm von Glück. (©Julia Engelmann)
Konsequenz der Woche: In Schubladen kommen bei mir nur Leute,
die da wirklich rein wollen. (©JennaDoe auf Twitter)
Erkenntnis der Woche: Ohne das eine ist das andere so gut wie nichts.
Theorie der Woche: Jede Tasse hat einen Henkel, auch die trüben. (©Christian Lindner)
These der Woche: Da hat sich datt viele Need for Speed Spielen doch schon gelohnt.
Ich weiß genau, wann ich inne Kurve datt Gas wechnehmen muss.
(©der Kniefall auffem Verkehrsübungsplatz)
Wahrnehmung der Woche: Der letzte Whisky hat nach Carrerabahn geschmeckt.
(©der Ruhebewahrer nach absolviertem Whiskytasting)
Cookie der Woche: Steuerberaterin: "Ihre gemeinsame Veranlagung..."
Ich: "Problem damit, daß wir schwul sind, oder wie ?!?!?!"
Stoßseufzer der Woche: Mach mal aus Scheiße einen leckeren Käsekuchen. (©Frau Wildschön)
Frage der Woche: Und wo liegen wir da preislich? (©der Ruhebewahrer.
Nur echt mit todernstem Gesichtsausdruck)
damit verbunden das Bild der Woche: man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Boot2014
Allen ein schickes Wochenende.
Träumt von keinem Boot, von dem ich nicht auch träumen würde.
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