Montag, 19. November 2012

Jersey - ein ausführlicher Reisebericht


Eine kleine Insel, 29 km lang, 14 km breit. 20 km vor Frankreich, mitten im Ärmelkanal, im Golf von St. Malo. Theoretisch im United Kingdom, praktisch in Frankreich. Eine unvergleichliche,charmante Mischung aus britischem Understatement und französischem Savoir vivre. Dort verbrachten wir, eine Familie mit zwei Jungs im Alter von 13 und 15 Jahren einen unvergesslichen Osterurlaub, den wir alle jederzeit genau so wiederholen würden.
Jersey, Westküste St. Lawrence, Jersey Bay of Gorey, Jersey La Corbiere, Jersey
Wir flogen ab Düsseldorf über London Gatwick mit einer der größten britischen Billig Airlines FlyBe, einstmals eine kleine in Jersey gegründete RegionalFluglinie. FlyBE ist eine typische BilligAirline mit ohne viel Service, der dafür aber freundlich und gut organisiert. Entgegen etlicher Einträge in diversen Foren - wir hatten nix zu meckern. Bei uns hat alles prima geklappt, incl. Online Check-In und Gepäck Weiterleitung in London. Dafür, dass man in Gatwick nicht direkt im Transfer weiter kann und neu einchecken muss, incl. der dortigen sehr pingeligen und nervigen Sicherheitskontrolle, dafür kann auch FlyBe nichts. Das nächste Mal buch ich den Flug mit Umsteigen in Birmingham oder Southhampton, soviel ist sicher. Interessant noch zu erwähnen, dass FlyBe mit sehr kleinen Maschinen fliegt, angeblich aus ökologischen Gründen. Aber so wusste die flugangtgeschädigte Autorin wenigstens immer, woran sie ist. Konnte sie doch ständig kontrollieren, ob der Propeller sich noch dreht......
Jersey selbst hat einen kleinen charmanten Inselflughafen mit immerhin einem Starbucks und einem gut sortierten DutyFree, wo das ohnehin schon weitestgehend mehrwertsteuerbefreite Shoppen auf den Channel Islands noch mal interessanter wird.
Die Buslinie 15 verbindet den Flughafen im 30 Minuten Takt mit der Hauptstadt St.Helier. Netter und auch nicht allzu teuer ist es, mit einem der altehrwürdigen britischen Taxen zu fahren, deren Fahrer einem einen ersten Vorgeschmack auf die entspannte Freundlichkeit der Insulaner bieten.
Über booking.com hatten wir das Merton Hotel in St.Saviour gebucht und wie schon die freundliche Bestätigungsmail des Hotels vorab verhieß, hatten wir damit einen echten Glücksgriff getan. Wer nicht unbedingt Ruhe und völlige Abgeschiedenheit sucht, sondern ein Hotel, dass in einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis alle Altersgruppen abdeckt, ist mit diesem Hotel bestens bedient. Offiziell hat es nur drei Sterne, aber nach unserer Meinung und der aller anderen Gäste, mit denen wir sprachen, könnte es auch ruhig vier haben. Wahrscheinlich liegt es an der nicht üppigen Ausstattung der Zimmer, dass das Merton nicht höher eingestuft wird. Aber die einfachen Zimmer sind Programm und dies wird auch gar nicht verhehlt. Wir hatten gemütliche Betten, wir hatten ein kleines, sauberes Badezimmer, wir hatten einen Wasserkocher und immerwährenden Nachschub an GratisTeebeuteln. Wer braucht da Frottee-Schluffen und eine MiniBar? Dafür ist das Hotel in allen anderen Bereichen großzügig ausgestattet und störungsfrei organisiert. Es gibt eine großzügige Lobby, einen schönen Wintergarten, WiFi kostenfrei zugänglich, mehrere Restaurants, eine SportsBar, einen GamesRoom mit PoolBillard und Tisch-Hockey, einen Star-Room mit abendlichem Entertainment, den auch die Einheimischen gerne besuchen, alles mit angemessenen nicht zu teuren Getränkepreisen.
Abba Reloaded ? Hotel Merton, Jersey, Terrasse
Weiter gibt es einen gepflegten Leisure Club mit ordentlichem FitnessRaum ud einem Aquadom mit Flowrider und RiesenRutsche, Sauna, Dampfbad und diversen Jacuzzis. Alles großzügig aufgeheizt, so dass wir schon jetzt draussen schwimmen und schön im Jacuzzi träumen konnten. Alle Angestellten durch die Bank weg freundlich und hilfsbereit, oft einen kleinen flotten Scherz auf den Lippen. Der Leisure Manager, Pete Webb bietet Walkings with Webb an, was nichts mit Internet, aber umso mehr mit geführten Wattwanderungen zu tun hat.
Die Insel lebt stark im Rhythmus der "tidetimes". Bei Ebbe hat sie 40% mehr Fläche. So manche Burg, so mancher Leuchtturm, die man morgens noch mühelos auf gepflasterten Wegen durchs Watt erreichen konnte, ist abends schon von tosenden Fluten
umspült, unerreichbar geworden.
Jersey Lighthouse La Corbiere bei Ebbe lighthouse-on-jersey
Auf der Insel bewegten wir uns ausschliesslich mit Mybus und Connex Explorer, die einen überall hinbringen, immer versehen mit den guten Wünschen der Busfahrer für einen schönen Tag. So kamen wir problemlos an wunderschöne weite Atlantikstrände, ein Eldorado für Surfer und die, die ihnen gerne von schönen Bars aus zuschauen. An wunderschöne Buchten, in deren Restaurants man tagesfrisches SeaFood geniessen konnte, durch gepflegte Dörfer, Gärter und Green Lanes.
die Nordküste Jerseys Jersey, Westküste
Strand von st. Lawrence
Bucht und Burg von Gorey Saint Lawrence, jersey Wachturm
Bay of Gorey, Jersey St.Brelade's Bay, Jersey
Was sich sonst noch lohnt:
Ein Einkaufsbummel in St.Helier. Neben einer wunderschönen Markthalle sind dort alle namhaften britischen Ketten vertreten und bei nur 3% Mehrwertsteuer kann man sich auch das ein oder andere Stück britische Mode leisten. Buy it now or regret it later - das Gebot der Stunde.
Markthalle, St. Helier, jersey Kings Road, Jersey, St. Helier Halkett Street, Jersey
Ein Besuch der Jersey War Tunnels. Jersey war im zweiten Weltkrieg lange Zeit unter deutscher Besetzung und die Tunnels zeigen diese Geschichte sehr eindrücklich. Am Eingang bekommt man einen Ausweis aus dieser Zeit und schlüpft für die Dauer des Rundgangs in eine Identität aus dieser Zeit. Meine Männer waren alle Nationalhelden, wenn sie auch ruhmreich starben und ich? Ich musste die Runde als Kollaborateurin drehen. Immerhin hatte ich einen schönen Namen. Alexandrienne Juliet.....
Von uns getestete Restaurants:
Natürlich die in unserem Hotel. Buffet im Belvedere und italienisch im Bonettis. Absolut ok.
In St.Aubin, dem kleinen Hafenstädtchen am anderen Ende der Bucht waren wir im BonViveur und La Barca, beides Restaurants, die mediterran inspiriert viel frischen Fisch und Sea Food aus dem Tagesfang zubereiten. Im BoatHouse dort waren wir leider nicht - immer zu voll. Soll aber gut und empfehlenswert sein.
In St. Helier selbst waren wir einen Abend in einer klassischen Fish und Chips Bude, bei Hectors. War tatsächlich lecker und nicht allzu fettig und Hector hatte mit uns und wir mit ihm viel Spaß. Schön und lecker war es auch in der Brasserie DixNeuf, Halkett Place.
In Gorey testeten wir mit großer Zufriedenheit den Dolphin Pub.
Nur an die ganz hochpreisigen Gourmet Restaurants wagten wir uns nicht. Mit vier guten Essern waren wir unserem Geld dann doch nicht so böse, als dass wir nicht noch anderes damit anzufangen wussten.
Z.B. mehrmals unseren Lieblingsplatz, das Watersplash in der St.Quens Bay zu besuchen......
St. Aubin, Jersey Pool im Watersplash Watersplash
Alles in allem einer der schönsten Urlaube, die wir als Familie zusammen erleben durften - rundum empfehlenswert.

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