T.G.i.F. - nicht kompliziert, sondern eine Herausforderung

Ganz wuschig ham se mich gemacht, mit ihrer gnadenlosen Geschäftigkeit da drüben, unsere vipnamesischen Vorkämpfer von der Verschönerungsfront. Voll des schlechten Gewissens war es gestern soweit. Der erste Besuch des Jahres im Gartencenter. Ist ja nichts für mich, ganz ehrlich. Irgendwie komm ich mir da immer vor wie ein Alien, unter all den sich dort verlustierenden Experten. In dem Zusammenhang: Hab ich einen wichtigen Modetrend verpasst? In besagtem Biotop sind mir gestern drei Frauen begegnet, die Knöppe der Marke Tischtuch im Ohr trugen. Rot-weiß kariert. 
Nee, Leute, schön geht anders. 

In die Schublade Schön sortiere ich dafür zwei andere Geschehnisse der Woche ein. 
Zum einen ist es uns am vergangenen Wochenende so halbwegs gelungen, das Mieps in einen gelebten Ruhrpott-Traum umzuziehen. Es wird. Und es war. Mir eine besondere Freude, gemeinsam mit der Umgezogenen auch an den Tagen danach noch festzustellen, dass ich mein Talent zur kryptischen Subtilität wirklich in jeder Lebenslage unter Beweis zu stellen in der Lage bin. 

Zum anderen liess ich lesen. Vorlesen. Und zwar den Herrn Goosen sein Sommerfest. Ich kam mir zwischenzeitlich zwar vor wie beim Vortrag unseres alten Trainers Fritz, aber nun. Wenn man eine Philosophie hat, sollte man zu dieser stehen. Selbst wenn es nur die Hütchenphilosophie ist. Aber so wäre das nun auch geklärt. (s. Satz der Woche.) Wer mehr über den Abend wissen möchte, ich verweise subtil auf die Revierpassagen. 

Weniger subtil hingegen der wie immer gewohnt ungeschmeidige Wahlkampf in North Rhine Westphalia. Hannelore ist  (mit einem s) Currywurst, die Piraten flauschen, den Preis für die dämlichsten, nicht zitierfähigen Sprüche bekommt Pro-Nrw. Zumindest einer hat kapiert, dass man offensichtliche Steilvorlagen nicht ungenutzt verstreichen lassen darf. (s. Bild der Woche.) An und für sich selbsterklärend. Aber schon der WDR war überfordert und hat in einem bitterernst gemeinten Beitrag erfolglos an der Lösung dieses Rätsels geknabbert. Real-Satire pur. Ich löse auch nicht, verweise aber dezent auf den äußerst erfolgreichen Hashtag #HImym. Und wenn später wer fragt, wo unerklärliche Prozentsteigerungen herkamen, es werden genau die Prozent sein, für die es kein Rätsel war, sondern eine Humor beweisende Aktion mit Unterhaltungswert. 

Unterhaltungswert hat hingegen einer nicht mehr. Der Herr Gottschalk. Immerhin - er hat bewiesen, dass die derzeit im TiVi marodierenden Gurkentruppen moderativ durchaus noch zu unterbieten sind. Ich schätze, wir sehen ihn wieder. Mit Harald Schmidt auf dem Traumschiff. Ahoi. 

Die Statistik: 
Satz der Woche: Hütchen sind immens wichtig. (© Frank Goosen)
Theorie der Woche: Alle, die Erfolg haben, sind irgendwann so weit aufgestiegen, dass ihre Tätigkeiten ihrer maximalen Inkompetenz entsprechen.
Aktion der Woche: Wenn man öfter drückt, kommt der Aufzug schneller. 
Erklärung der Woche: Vegetarisch" ist indianisch und heißt auf deutsch übersetzt: "zu blöd zum Jagen". (©Lord of the turtles)
Cookie der Woche: Multitasking ist, wenn trotzdem alles klappt.
Beschwerde der Woche: Ich bin mit meinem Ohr am Kühlschrank hängengeblieben.
Erkenntnis der Woche: Das ganze Unglück des Menschen besteht darin, dass sie nicht in der Lage sind, ruhig in ihrem Zimmer zu bleiben. (©Blaise Pascal) 
Bild der Woche: 

Vorlage der Woche: Dies ist eine Intervention. Wir wollen nur Dein Bestes. 
Ratschlag der Woche: Kinder, jetzt kommt bald der Frühling. Habt euch lieb, aber macht hinterher wieder sauber. (© Frank Goosen seine Omma)

Allen ein schickes Frühlings-Wochenende. 
Nehmt keine Herausforderung an, die ich nicht auch annehmen würde.