Mittwoch, 22. Juli 2009

Lübeck 2009


Internationale Handballtage. Das größte Jugend-Handball-Turnier in Deutschland. 4000 Jugendliche aus 19 Ländern, 333 Mannschaften und wir mittenmang. Die glorreiche Suderwicher B-Jugend, ihre Coaches und Betreuer. Schön war's, rumdum gelungen.
Ein ganz tolles Erlebnis.Aber auf Anfang:
Wenn man mal davon absieht, dass uns des Donnerstags Nachts um drei wohl als eine der ersten die Nachricht vom Tode MJ um die Ohren gehauen wurde, fing das Wochenende schon mit der Fahrt in der eigentlich ungeliebten Großraumlimousine prima an. Man kann eben auch Glück haben mit sowas und das hatten wir in Gestalt unseres großartigen Chauffeurs, Busfahrer aus Leidenschaft ( szsooo, Ihr könnet Dänjel sagen zu mir and next.... ) Bis kurz vor Lübeck goss es wie aus Eimern (Kommentar eines Reisenden an der Tanke zu unseren sprintenden Jungs: Kerle wie Eichbäume und Angst vor so'n bißken Regen). Doch dann griff er erstmals, der beschützende Zauber der Mamis. Schluss mit Regen, Sonne und Wolken fortan. Eine optimale Mischung für uns. Ankunft im Turnierdorf beim MTV Lübeck. Eine riesengroße Anlage, zig Hockey- und Tennis-Rasenplätze, an diesem Wochenende aber der eigentlichen Hallensportart Handball vorbehalten. Ein unendliches Gewusel, Verpflegungsstationen jedweder Couleur und überall nur gut gelaunte Gesichter. Eigentlich hatten wir Mütter ja Urlaub und wollten zig andere Sachen machen, aber der Faszination dieser Veranstaltung konnten auch wir uns von Beginn an schlechterdings nicht entziehen. Aber wie multitaskende Mamas eben so sind, wurden die Sightseeing-Pläne flugs kompatibel mit den Spielplänen gemacht. Und so haben wir es echt geschafft, so gut wie nichts zu verpassen an diesem Wochenende. Die erste Stadtbesichtigung verbunden mit der Parade der Handballer durch die Altstadt. Ein wunderbares Bild.

Die ersten Spiele. Alle gewonnen. Natürlich dank der mitgereisten Mutti-Glücksbringer, ist klar.Somit bereits am ersten Abend eine Steigerung der letztjährigen Leistung
um 50 %. Geht doch.
Lübeck Parade
Gekrönt von einem schick choreographierten Feuerwerk, ging ein langer Tag mit vielen Eindrücken zu Ende. Am nächsten Tag wies sich, wieviele internationale Kontakte unsere Jungs in so kurzer Zeit zu knüpfen imstande waren. Auch wenn "etliche Glocken doch noch ziemlich hoch hingen" wie einer unserer Jungs leicht melancholisch mit Blick zu den feschen Norwegerinnen anmerkte. Die Jungs knüpften weiter fleissig Kontakt mit Löwinnen und anderen Raubtieren, Zeit für Mütter-Sightseiing.
Der Einfachheit halber eine Barkasse geentert und alles vom Wasser aus bestaunt. Tolle Stadt, traumschön. Kann ich jedem nur empfehlen. Ohne wenn und aber. Und was da alles unterwegs war neben unseren allgegenwärtigen Handballern. Aufwändig kostümierte Drachenbootrennfahrer, Polinnen, die ausgerechnet im Norden mit Wurst und Sauerkraut kämpften, Thailänderinnen,die unseren Busfahrer gerne wieder zurecht massierten....., eine Zigeunerhochzeit. Wir sind aus dem Gucken und Staunen gar nicht mehr herausgekommen.

Aber das ganze Pflichtprogramm geschafft.
Buddenbrockhaus, Günter-Grass-Haus, das Rathaus, Holstentor klar, Marzipanspeicher, der Aufstieg auf die Petri Kirche verschaffte mir dann gar das ersehnte
"Ich hab das Meer gesehen" Feeling.
Lübeck von oben
Im Turnierdorf derweil nahte der Ernst des Spieles. Gegen die Oberliga-Jungs aus Lübeck haben sie es so gerade eben geschafft. Doch der Vorjahressieger, die dänischen Bären war dann doch nicht zu knacken. Nicht, dass die gut gespielt hätten, aber deren körperliche Präsenz verbunden mit einer derben Rugby-Spielweise flößte unseren Jungs dann doch zuviel Respekt ein. "Nein, ich geh nicht in's Tor, im Leben nicht ", so unser Ersatzkeeper. Und auch der Coach konnte Herbert, den berühmten siebten Mann auf dem Spielfeld nicht mehr wiederfinden. Mächtig was los nicht nur auf dem Spielfeld, auch am Spielfeldrand. Eine unserer Mütter stand fortan unter erhöhter Security. Alleine durfte die nirgendwo mehr hingehen. Das konnten wir nicht verantworten....... Aber es hat gereicht für die A-Runde der besten 16 B-Jugend-Mannschaften (von immerhin 40) Eine ganz beachtliche Leistung, denn die Gegner waren nicht ohne. Dementsprechend gut die Stimmung bei allen, Schlachtgesänge im Shuttle-Bus, ausuferndes Feiern bei der Player's Night. Gut, dass es eine ruhigere Lounge für die nicht mehr ganz so jungen Coaches gab. Über den Rest der Nacht legen wir hier das Tuch des Schweigens. Besser iss, glaubt et mir. Doch die Niederegger-Marzipan-Nuss-Sahne am nächsten Tag, heimlicher Höhepunkt unserer "Mamas in Lübeck To-Do Liste" , schmeckte uns hervorragend. Auch wenn wir uns kurz vorher noch vor den wilden Dänen in einen Kräutergarten flüchten mussten.
Niedereggers Marzipan Nuss Sahne Torte
Ehrenvolles Ausscheiden am Nachmittag gegen den späteren Turniersieger, kurz noch die Dänen bejubelt, die ebenfalls ausschieden ;D und dann ab na Hus. Elfter sind sie geworden, das ist mehr, als wir alle gedacht haben. Im Turnierdorf hier und da noch ein letzter Kuss und dann war Schluss.
Satz des Wochenendes: Jaha, so Norwegerinnen, die können schon ganz schön zupacken. So ist datt ebend da oben, bei den Naturvölkern .
Und last but not least: Ein dickes " DANKE " an die Organsitoren. Es muss eine Menge Arbeit sein, so etwas zu stemmen, aber die vielen glücklichen Gesichter geben Euch recht. Und aus der Warte einer Mama kann man den Wert einer solchen Veranstaltung gar nicht hoch genug
schätzen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.