Freitag, 13. Januar 2017

T.G.i.F. - von Erregungs-und sonstigen Stürmen

Tach auch Liebeleins. Na, Ihr Freunde der Nacht. Keiner weg geflogen? Meine Fresse, war datt wieder 'ne Hysterie gestern inne Medien wegens weil Unwetter und überhaupt. Und watt iss? Drei Flocken, paar lautere Lüftchen und feddich. Es wäre genau ein grad zu warm gewesen für die beschworenen Katastrophen. Sacht ma, Ihr Wetterfrösche, watt macht Ihr eigentlich beruflich? Es nervt. Und vor allem - wer einmal falsch schreit, dem glaubt man beim nächsten mal nicht. Und watt, wenn et dann beim nächsten mal ernst wird? Kriechse einen am Appel, kriechse da.

Und sonst so? Wie isset Euch bis jetzt in diesem noch frischen Jahr ergangen? Ich bin eifrig dabei, die Restanten von 2016 weg zu rehabilitieren. Meine Fresse. Früher war es doch es so: Sie kam 3 Tage, sie blieb 3 Tage und sie ging 3 Tage. Die Erkältung. Und heute? Die Zahl stimmt noch, aber mittlerweile sind es Wochen. Das twitterte ich die Tage genauso und die echt vielen Reaktionen zeigen mir: Genauso ! Ganz genauso isset. Und ich bin nicht die Einzige, die mittlerweile schon in Woche 7 damit rumhampelt. In der Vorwoche hab ich dann resigniert und mich zur Abwechslung mal selbst flach gelegt. Aber so richtig. Ein Antibiotikum-Zyklus, eine Flasche Bronchicum und zwei Packungen Meersalz zum Inhalieren später geht es wieder. Aber nur so halbwegs. Die Arbeitswoche war nur durch beherzten Feierabend-Couch-Einsatz zu überstehen. Schön iss datt nich. Ganz und gar nich.

Dementsprechend - ich habe wenig zu erzählen. Ich war ja nirgendwo. Bis auf einmal. Beim Geierabend auf Zeche Zollern. Wenn ich schon ganz offiziell als Presse dahin durfte. War fein, könnt Ihr in den Revierpassagen nachlesen und vielleicht auch noch hingehen.  Und ich habe mein Vokubular trefflich erweitern können: Um das exorbitant schicke Wort "Sitzplatz-Paselacken" und die treffliche Bezeichnung "Ganzkörper-Doppelkinn" für Mr.-Orange-is-leider-the-new-black .

Dämlicherweise war meine Aufmerksamkeitsspanne letzte Woche so gering, dass ich kaum Serien geguckt oder Bücher gelesen habe. Noch dämlichererweise habe ich stattdessen Nachrichten gelesen. War der Genesung nicht förderlich. Ganz und gar nicht. Man sollte Aufregung bei maladem Gesundheitszustand echt vermeiden. Und Aufreger gab es genug. Angefangen bei Taubernüssen über erwähntes Ganzkörper-Doppelkinn mit einer noch geringeren Aufmerksamkeitsspanne als ich im Erkältungszustand bis hin zu der guten Dame von den Grünen, die nichts Eiligeres zu tun hatte, als nach einem bestimmt fein im Warmen verbrachten Silvesterabend die Kölner Polizei anzugehen, die dies Jahr bestimmt an ihre Grenzen und darüberhinaus gegangen ist.

Dass es sowas noch gibt. Solch unbedarfte Naivität. Hat ja fast was Rührendes. Noch Fragen anyone? Warum es im Vorjahr so desaströs endete, dürfte jetzt auch dem Letzten klar sein. Ich war so wütend darüber, dass ich fast geheult hätte vor Wut. So an der Wirklichkeit vorbei - müsste eigentlich strafbar sein. Wirklich. Eins ist doch klar: Wogegen man in Köln und in NRW richtig hart ankämpft derzeit, das hat mit refugees welcome nichts zu tun. Gar nichts. Das läuft auf einer ganz anderes motivierten Ebene ab.

Ganz ehrlich: ich wünsche dieser grünen Frau Peter wirklich von Herzen, dass sie niemals auch nur die Ausläufer von Taharrusch dscharma ( ja, wirklich, es gibt da einen arabischen Fach-Terminus für, könnt Ihr googeln, mir ist das zu widerlich, um es selbst zu erklären) erfährt, aber ich wünsche mir, dass sie einfach mal ihre Ohren und ihr Herz aufmacht für die, die es erfahren. Und wenn sie nur mit den Frauen spricht, die nicht mehr an einem Busbahnhof aussteigen oder durch eine Innenstadt gehen können, ohne einen grimmigen Gesichtsaufdruck aufzusetzen und ihre Ohren auf Durchzug zu stellen. Macht keinen Spaß, das allmorgendlich tun zu müssen. Seine gute Laune kann man danach jedenfalls mühevoll wieder zusammenklauben.

Und darüberhinaus: Ich konnte sie hören. Die überall im Land knallenden Sektkorken der selbsternannten Alternative. Das war Wahlkampfhilfe vom Allerfeinsten. Genau wie das unqualifizierte Knacken der Taubernüsse. Außerdem wüsste ich wirklich gerne mal, was die mit sich selbst beschäftigten Grokonisten mit dem Posten des Außenministers zu tun gedenken, wenn Herr Steinmeier den Grüßaugust gibt. Wäre mal schön zu wissen. Finde ich gerade derzeit nicht ganz unwichtig. Aber ich hör jetzt auf. Sonst finde ich meine gute Laune das ganze Wochenende nicht wieder. Das Wahlkampfjahr wird noch hart genug. Wie auch das kommende Wochenende. Beim Whisteria Lane Stammtisch steht die Begehung der ersten Rundung des Jahres an und ab heute abend ist der Lästerei wieder Tür und Tor geöffnet. Wobei - bei dem schalen Vorgeschmack, den mir die ebenfalls krankheitsbedingt "genossenen" Tratsch-und Klatsch-Magazine geboten haben, wage ich die Prognose, dass der Dschungel für mich dies Jahr wohl fast ausschließlich in Twitterland liegt. Doch vor dem Wochenende liegt

die Statistik:

Therapie der WocheWenn ich sehr traurig bin, dann google ich einfach meine
ehemaligen Mitschüler. Dann geht's wieder (©Officeschickse auf Twitter)
Orakel der Woche: Na, über die Gesellschaft freut sich Roman Herzog bestimmt.
( ©der Ruhebewahrer zum Twittertrend Schwiegertochter gesucht aus Gründen)
Erinnerung der Woche: Der Euro wird heute 15. - Das sind in D-Mark 30 Jahre! -
UND 60 IN OSTMARK!!! (©NikSput auf Twitter)
Karriere der Woche: Familie Drachentöters Schlittenhund


Erkenntnis der Woche: Die Tamagotchis, die wir damals aufgezogen haben, sind
mittlerweile alle erwachsen und in der Politik. Das erklärt
manches. (©Grantscheam auf Twitter)
Einkauf der Woche: Schon wieder ein Paket - was hast Du bestellt?" "Nur was
Praktisches für die Küche" "HIGH HEELS?" "Damit ich oben ans
Gewürzregal rankomme" (©Julia Singlesias auf Twitter)
Mahnung der Woche: Morgen fällst du über die Brocken, die du heute
hingeschmissen hast! (©Cholli Brehm auf Twitter)
Gruß der Woche: An das Mädchen, das mir gestern statt ihrer Telefonnummer, die
Nummer der Redaktion von "Bauer sucht Frau" gegeben
hat: 1:0 für dich. (©Don Promillo auf Twitter)
Benimmregel der Woche: Glücklicherweise kommt man mit einem "Hm." über den
ganzen Tag. Die Betonung kann variiert werden & zur Not eskaliert
man mit einem "Hmhm!" (©Julie1977 auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche:  K1 und K2 zocken die ganze Nacht am Computer und
schlafen tagsüber.  Da hätte ich mir auch
Hamster kaufen können. (©dickeFritz auf Twitter) 
Aufmunterung der Woche: Fleiß kannsse vortäuschen - aber faul, faul musse 
schon selber wirklich sein. (©die unverändert großartige 
Franziska Mense-Moritz, Idol meiner Jugend beim Geierabend) 


Allen ein schickes Wochenende. 
Spannt keine Schlitten ein, die ich nicht auch einspannen würde.


Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage 
und dem Engelchen ein fettes DANKE für das tolle Fotto