Sonntag, 31. Januar 2016

Dschungel-Dingens - mit deutlicher Mehrheit gegen Konfro

Aus, aus, aus - das Spiel ist aus. Getrommelt und gepfiffen sei es. Wir haben sie ein weiteres Mal überstanden - die Festspiele von Murwillumbah. Wir haben es amtlich - die Welt gehört in Mon-Chi-Chi-Hände, dem Gentle-Menderes sei es von Herzen gegönnt. Geht doch. Die Entscheidung - ist sie nicht ein Lichtblick in dieser Kaltzeit?

Ja, ist sie. Umso mehr, wenn man sich die heute veröffentlichten Voting-Ergebnisse zu Gemüte führt. Weit über die Hälfte der Stimme konnte der höflichste Mensch, den die Baumstämme je zu sehen bekamen, auf sich vereinen. Was wiederum auch erklärt, warum die Aus-Rasta Fürstin es überhaupt so weit gebracht hatte. Wenn weit mehr als 50 % schon vergeben sind, dann machen eben auch die 6 - 7 % der Anrufer, die sich entweder in der Krawalleriefürstin wiedererkannten oder Wert auf ungepflegte Konfro vom untersten Rand der Kapazität legten, etwas aus. Nicht zu vergessen natürlich das so verzweifelt vertelefonierte Taschengeld von Höllenas Tochter.

Mir jedenfalls hat es viel ausgemacht und mir auch viel vom jährlichen Dschungelspass verdorben. Dieser beschränkte sich für mich zum Schluss fast durchgehend auf das Rudelgucken - sei es per WA-Chat oder in real - mit den Assigen von und zu Eips und natürlich dem kollektiven Gezwitschere, welches wie üblich weit mehr an gelungenen Wortspielereien und Kabbeleien hervorbrachte als all das, was die Protagonisten down under so rausknödelten.


So nimmt es nicht Wunder, dass letztendlich das Witzigste der vergangenen Woche das Promi-Dinner im Dschungel war. Da saßen dann zwei, die sich ganz sicher waren, dass der Underdog in ihrer Mitte nur durch ein Versehen in eben dieser gelandet sein konnte und dass es sich ganz sicher zwischen der schleimenden Hupen-Frau und der Kasalla-Kanaille entscheiden würde, die schnell noch einen letzten Diss in Richtung Menderes losließen. Selten wurde Kontraproduktivität so vollendet vorgeführt. In völliger Unkenntnis, dass sie schon lange nicht mehr den Hauch einer Chance hatten gegen den Kleinen, der sich so herrlich über die schönen dicken Pommes freuen konnte, die ihm beim letzten Abendmahl so delikatös mundeten.

Und dann war Schluß. Und die letzten drei, die noch nicht wussten, was in Fernsehzuschauer-Deutschland so vor sich ging, erfuhren die ganze Wahrheit: ErTeEl hatte eine Witzfigur eingekauft und einen grundguten, netten Menschen bekommen. Es gehört zu den guten Seiten dieses letzten Lagerfeuers der Fernsehunterhaltung, dass die Macher so etwas durchaus goutieren und unterstützen. Selten hat man Moderatoren unverhohlener darum flehen hören, dass einerseits die fürsterlichen Performances ein Ende haben mögen, andererseits doch bitte dieser Einzige unter den Zwölfen gewinnen möge, der sich zu keiner einzigen Gemeinheit oder Lästerei hat hinreißen lassen und dessen lustigste Momente in einer niedlichen Tolpatschigkeit bestanden, der, der am zerbrechlichsten wirkte und dabei so wild entschlossen, sich  nicht zerbrechen zu lassen - und schließlich genau daran wuchs.

Man gönnte ihm den Sieg von Herzen, war kurz davor, gerührt eine Freudenträne mitzuweinen und hofft nun einfach nur noch, dass ihm dieser Sieg tatsächlich etwas bringen möge. Es bleibt einfach zu hoffen, dass er sich jetzt nicht einwickeln lässt und sich selbst treu bleibt. Immerhin scheint dieser Manager, den er dabei hatte und der sogar die Rolle des ins Camp Briefeschreibers übernehmen musste, nicht unbedingt vom Stamme Krawall und Kasalla zu sein, sondern eher einer der Sorte Unaufgeregtheit. Wenn die Beiden jetzt klug sind, nehmen sie in der nächsten Zeit das mit, was geht   - und steigen dann mit dem dann erarbeiteten Geld aus und gründen eine belastbare bürgerliche Existenz. Mich würde es ehrlich freuen. Und beruhigen.

Man könnte jetzt noch viel schreiben, die Was geht los da raus Performance der anderen Komparsen noch einmal gepflegt analysieren, aber wisst Ihr was: geschenkt. Reicht jetzt. Unmengen an Ballaststoffen fallen doch jetzt von uns ab. Die Selbstdarsteller, die Schuldzuweiser, die Bananadrama-Boys - mögen sie ihre Lektion in angewandter Sinnlosigkeit gelernt haben. Was bleibt - ist das schöne mit Herz angesagte Schlußwort der Sonja Zietlow: dem Dirk Bach hätte dieser König auch gefallen. Darauf noch ein bißchen Sex on the Beach am heimischen Induktions-Lagerfeuer. Salute.



(©Fottos Drachentöter und Engelchen)