Donnerstag, 4. Juni 2015

Kein Lärm und Nichts

Liebeleins. Da sind wir wieder. Back home. Schluss mit Sky and Sand. Dänemark 2015 - schon wieder Geschichte. Aber eine schöne Geschichte. Eine Geschichte um gar keinen Lärm und Nichts. Viel Nichts. Denn genau so war es bestellt. Je mehr nichts desto besser.
Begleitet vom alten Schweden ehrenhalber bka Endlich18 schmissen wir uns mit all den anderen Pfingstochsen auf die feiertägliche A 1 (ja schon klar, schön geht anders, aber irgendwas iss ja imma und was tut man nicht alles für ein paar Ausser-Saisonale-Tage am Meer) Kutscher bestimmten die Musik und so trugen uns Sven Regener und seine Element of Crime (Wahl des Ruhebewahrers), Bastille und ein uns bis dato unbekannter, aber sehr gefallender Fabian Römer (Wahl des Endlich18) in den Staate Dänemark. Während der jeweilige Rest via Twitter oder Chat miteinander lästerte. Opelgang 2015 eben. Mach watt dran. Muss man ja auch ausnutzen, bevor man erwartungsgemäß ins Funkloch de luxe stürzt. Kurz vor Paradise galt es noch - schon im dänischen Graswurzelbereich - einen weitestgehend unerklärlichen Stau zu ertragen, doch dann - statt der Tür zu Narnia öffnete sich - das Meer. hach. ach. Hach.
WarumliegthierStroh
(und ja klar: wir Twitter-Geschädigten stellten sofort die naheliegende Frage: Und warum liegt hier Stroh ? )
Alsdann Inbetriebnahme des Wunderhauses und der erste Blick aufs Gras. Schließlich will man ja wissen, wieviel es so wächst in der nächsten Zeit. Sonst gibbet ja schließlich bekanntermaßen nichts zu sehen. Noch nicht mal Farbe, der man beim Trocknen zusehen konnte, gab es. So gut jetzt. Schluß mit Dänen-Urlaub-Witzen, die gehören so langsam auch schon ins Phrasenschwein. .
Gras, ick seh Dir wachsen
Unser Quartier aufgeschlagen hatten wir diesmal im Hinterland von Blavand, dem westlichsten Örtchen Dänemarks, nicht allzu weit von der Grenze entfernt, schließlich hatten wir nur 10 Tage. Blavand ist ein recht umtriebiges Örtchen mit vielen Geschäften, erstaunlich viel Betrieb und bietet soweit alles, was das Herz begehrt, wenn man sich aus dem Hinterland herausbewegt. Vor allem auch viel frischen Fisch und Meeresgedöns, was wir bis kurz vorm Eiweiß-Schock auskosteten.
Und Sie sind?
Des weiteren bietet die Gegend sprichwörtlich "Natürlich" viel. Wälder, Fjord, Marsch-, Sumpf- und Heidegebiete, Dünen mit und ohne Stroh und sensationell schöne Strände dort, wo das Wattenmeer in die Nordsee übergeht. Ein Eldorado für Muschel, Bernstein und Krebsesammler, für Drachensteiger und gelegentliches Bumm-Bumm, da die dänische Armee gerne mal ein kleines Manöver dort abhält. Wie bereits in den Vorjahren erlebt. Tjanun. Ist ja auch ein großes Land und hat soviele Grenzen zu verteidigen. Nicht. Aber bitte - auf Erörterung weltpolitischer Vorsichtsmaßnahmen verzichte ich aus Gründen der Erinnerungskultur an dieser Stelle lieber.
Blavand Strand
Dafür gibbet für Kunstinteressierte eine kleine Entschädigung. Pragmatisch, wie das Dänen-Volk nun mal so ist, werden die alten Bunker lieber nicht kostenintensiv abgebrochen, nein - da ließ man wohl lieber Herrn Immendorf einfliegen und einen Friedensaffen sprayen. Zur Vorsicht schreibt man "Kein Graffiti - Kunst!!! " daneben und feddich ist das Wunderwerk. Ob Herr Immendorf im Nichts auch Koks, Nutten und sonstige Zerstreuung, die er aus Düsseldorfer Hotels gewohnt war, geboten bekam, ist nicht überliefert. Ebenso wenig, wer die Friedenspferde verbrochen hat.
Friedensaffe
Friedenspferde
Wir hatten jedenfalls eine sagenhaft erholsame Zeit. Die Tatsache, dass wir erstmals außerhalb der Schulferien fahren konnten, ließ preistechnisch die Buchung eines Feriendomizils mit allem Zipp und Zapp zu und so beschränkte sich unser Wellness nicht nur auf Strandspaziergänge. Sehr sehr fein. Dazu Zeit für Lektüre, für gute Musik, für uns selbst, für jeden einzelnen und für die kleine Gemeinschaft, die sich für ein paar Tage erfreulicherweise noch um die Holde des Endlich18 erweiterte.
Wir ließen zurück: Ein Haus im Wald. Stille, die man hören kann und die Frage, wieviel Schlaf so geht. Die geliebte Nordsee, lang auslaufende Wellen und das Nordlicht.
Carpe diem ist eben dänisch. Für Softeis für Frühstück. Und so vieles mehr.
Dansommer eben. Traurig, dass es vorbei ist. Froh, es gehabt zu haben.
Ein paar mehr Fotos noch im Album Dänemark2015