Freitag, 14. November 2014

T.G.i.F. - schick beleuchtet auf dem Weg zur Hölle

Tach auch Liebeleins. Hach, so eine Freitags-Hunderunde durch die Felder hat schon was. Vor allem, wenn man die ganze hell leuchtende Woche im trüben Neonlicht der Bronx verbracht hat. Bei all dem zwielichtigen Elend haben wir uns doch tatswahrhaftig letzte Tage aufgemacht, das beleuchtete Recklinghausen zu erkunden. Und schuld war mal wieder - Twitter! Denn an und für sich war unsere Lust auf RE-leuchtet überschaubar, aber die tollen Bilder, die durch den ruhrischen Teil meiner Timeline schwappten, belehrten mich eines Besseren und es war wirklich in diesem Jahr schöner als sonst. Ein paar Bilder hab ich Euch mitgebracht, schaut und schwelgt!  (Vor allem Rollinchen! Erkennst Du die Engelsburg? Die war dieses Jahr wirklich richtig elegant dabei)
Und Klick macht natürlich big. 
ReleuchtetEngelsburgReleuchtetStadtmauerREleuchtet
Tja - und watt soll ich sagen? Waren wir denn im Zuge dieser Exkursion auch endlich in datt vollmundig angepriesene Pallaiss und - welche Überraschung - mein Fazit: Nee, lass man. Brauch ich nicht. Zum einen erinnert mich dieses Gebilde fast eins zu eins an irgendeine Shopping-Mall in irgendeinem Flughafen dieser Welt, in dem ich irgendwann mal war. Irgendwann fällt mir wahrscheinlich auch noch ein, welcher. Im Zweifel Düsseldorf, aber sicher bin ich mir nicht.
dattPallaiss
Aber davon ab - ansonsten präsentierte sich datt Pallaiss mit fataler Akustik und fataler Belüftung. Nobel shoppen bei Pommesduft und kakophonischer Geräuschkulisse? Und das größte Problem: Nennt mich arrogant, mir egal, aber für meine Begriffe das Paselacken-Publikum. Gut gemeinter Weise gibt es in datt ganze Pallaiss überall schicke Lounges - wohlfeil ergiebig genutzt von Los Kanakos. Und bevor jetzt hier der Aufschrei losgeht, diese Bezeichnung hab nicht ich mir ausgedacht. In der Bronx formiert sich seit einiger Zeit eine Gang von latent provozierenden Jugendlichen diverser Couleur, die sich offensivst selbst so nennen und dies auch auf ihren KiKanischen Kutten jedem mitteilen, der nicht schnell wegguckt. Na, und diese Gang hat also anscheinend einen Weg in die Innenstadt gefunden und verteilte sich dortselbst chilligst in eben jenen Lounges. Bräsig, breitbeinig, herausfordernd grinsend. Erzählt mir nix, aber das ist doch auch nicht der Idealzustand von Breitseit of life. Mir wäre jedenfalls nicht wohl, wenn ich mit einem teuren Jüppchen aus einem der offenen Geschäfte käme und mich anschließend erstmal taxierend beäugen lassen müsste, inwieweit ich gute Beute bin. Aber nix für ungut - vielleicht bin ich überempfindlich nach all den Jahren des Schaffens und der derzeitigen Entwicklungen in den Ghettos der Ruhrpott-Metropolen.
Gut denn, kommen wir zu Erfreulicherem. Falls es welches gibt. Zählen wir einfach das Ausbleiben ehrlicher Intoleranz dazu: Weit und breit dieses Jahr kein Hobby-Schamane in Sicht, der den heiligen Martin der Kriegstreiberei bezichtigt. Die Whisteria Lane hat freundlich erleuchtet für das Lichterfest der Nachbars-Kita und selbst dem zwarte Piet wurde die gesamt-niederländische Absolution erteilt. Auch das einzig wahre Palais, nämlich unseres meldet nur Erfreuliches: Der Student erkundete polnische Reize kulinarischer, flüssiger und sonstiger Art und der Kniefall sammelt vor dem Abi-Endspurt fleißig Punkte im hohen zweistelligen Bereich. Läuft. Im hohen dreistelligen Bereich ( Mio. wohlgemerkt) bewegte sich hingegen die in NRW vielbeachtete Versteigerung der vormals landeseigenen Andy-Warhol-Kunstwerke. Der kulturelle Verlust wurde vorab ergiebig beklagt, der monetäre Zugewinn nunmehr von der Landeskasse bejubelt. Da sind wir ja mal alle gespannt, ob es dann wenigstens mal für neue Klos in den maroden Schulgebäuden reicht, einstweilen ist aber nur von einem neuen Casino in Kölle die Rede. Tja, Prioritäten wollen gesetzt sein. Ebenso fein gesetzt wie Eure
Statistik:
Satz der Woche: Proben ist nur was für Feiglinge. (©alte Rockn'Roller Weisheit)
Erkenntnis der Woche: Wir sind Menschen. Es ist nicht vorgesehen,
dass es funktioniert. (©MadameTongTong auf Twitter)
Befürchtung der Woche: Bin schon gespannt, wann das Ding auf dem Kometen zum ersten Mal
ein Adobe Update benötigt und was dann passiert. (©Grantscheam auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche: Da hab ich mich gerade davon erholt, dass ich nicht Halloween gefeiert habe und zack, muss ich jetzt schon wieder Fasching nicht feiern....(©Freehugsman auf Twitter)
Lektion der Woche: Beim Reindrücken in Formen und Schubladen kann
schon mal was kaputt gehen. (©Srevilo auf Twitter)
Konsequenz der Woche: Wenn es keinen Beifall klatscht, klatscht es eben Ohrfeigen.... (©Ormuz)
Cookie der Woche: "Auf einer Skala von 1 - 10, wie ungedul…" "Neun. Mindestens!"
Konsequenz der Woche: Kratzen im Hals? Laufende Nase? Männergrippe? Neuer Tagesplan: Vormittags Symptome googeln, nachmittags die irdischen Dinge regeln.
Bedauern der Woche: Damals, als ich die Welt verstanden habe,
hätte es einfach nicht zur Pause klingeln dürfen.
Wahrnehmung der Woche: Der Weg zur Hölle ist mit hohen Absätzen gepflastert.
(©Spieler7 auf -Achtung - Twitter!)
Plan der Woche: Jetzt machen wir uns dran, die Weltherrschaft zu übernehmen.
(Cookie und meinereine nach erfolgreichem Abschluß der Mission mehr Spieler für Twitter)
Allen ein schickes Wochenende
Nehmt keinen Weg zur Hölle, den ich nicht auch nehmen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage.