Sonntag, 24. August 2014

Zwischen den Meeren - Dänemark 2014

Ach, Dänemark. Du hast es besser. Deine Meere sind mehr, Dein Licht heller, Dein Himmel höher, Dein Wind durchsetzungsfähiger, Deine Menschen entspannter und nicht zu vergessen, Deine Fernsehserien besser. 
Wir waren dieses Jahr in einer ganz anderen Ecke, in Rorvig auf der Halbinsel Sjelland im Osten des Landes. Sjelland bedeutet Seeland und das trifft es ganz gut. Es ist wirklich ein Land zwischen den Meeren. Rorvig selbst liegt zwischen Kattegat und Isefjord, der wiederum die Verbindung zur Ostsee ist. Die Landzungen dort sind teilweise sehr, sehr schmal, der Sylter Ellenbogen ist eine Witz-Veranstaltung dagegen. Das Land ist geprägt von Kiefernwäldern, die Baumstämme bilden kleine Erhöhungen, wo man jeden Moment einen Troll zu sehen vermeint.
alter SchwedeIMG_7003_1RorvigPark
Es gibt Heideflächen, Moore und jede Menge Strand. Rorvig ist ein kleiner Hafen, wo Kinder den Krabbenfischern von der Beringsee Konkurrenz machen und auch sonst viel Trubel und Leben herrscht. Das Land dort ist ein echtes Bullerbü-Land mit vielen bunten Holzhäusern, selbst die Kirchen sind bunt und aus Holz. Viele Stege, viel Wasser, viele Boote, viel Platz zum Plantschen im seichten und daher oft sehr warmen Wasser. Manchmal wird das Bullerbü-Land auch zum Disneyland, denn unfassbarerweise leben in den Wäldern viele Rehe, die sich überhaupt nicht an den paar Spaziergängern stören und einfach so die Wege kreuzen. Was mich zu der Frage gebracht hat, ob Rehe überhaupt richtig sehen können. Einmal sind zwei davon keine 10 Meter vor mir über den Weg gedonnert und ich hab mich echt gefragt, ob die mich überhaupt gesehen haben und ob ich auf dem Rest des Weges noch Gefahr laufe, von denen über den Haufen gerannt zu werden. Also? Können Rehe richtig sehen? Frage für meinen nächsten DK-Urlaub ...
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Unser Haus stand diesmal nicht einsam in der Gegend rum, sondern wir waren in einer kleinen Bullerbü-Anlage mit Pool und Tennisplatz, wo der Ruhebewahrer und der Kniefall sich redliche Mühe gaben, in die Fußstapfen Björn Borgs zu treten. In der Anlage haben wir auch ein sehr nettes, gastfreundliches, dänisches Ehepaar aus Kopenhagen kennengelernt, die dort ihr Wochenend/ Sommerhäuschen hatten. (Sehr viele Dänen aus den grüßeren Städten leben so. Unter der Woche in einer Wohnung in der Stadt, am Wochenende irgendwo am Wasser in einem Holzhaus in Wassernähe. Beneidenswert, das könnte mir auch gefallen) Dieses Ehepaar jedenfalls hat über andere Bekannte Fahrräder für uns organisiert und mit uns eine wunderbare Tour durch die Vogel- und Naturschutzgebiete der Umgebung unternommen und uns Flecken gezeigt, die wir sonst nie gesehen hätten. Großartig war das. Überhaupt waren die meisten Mit-Urlauber in der Gegend Dänen, die dort ihre WE-Haus-Kultur pflegten. Deutsche gab es relativ wenig, was uns das Gefühl gab, wirklich irgendwo mitten in DK angekommen zu sein. Mit allen Vor-und Nachteilen. Wobei der einzige Nachteil im traditionell miesen Dänen-Radio bestand, welches in diesem Jahr alles dran setzte, mich mit den TOP 100 der Lieder, die ich noch nie in meinem Leben leiden konnte, zu beschallen. Aber wenn das alles ist, was man zu bemeckern hat, dann dann geht's ja.
Ansonsten waren wir viel am Strand, das Wetter war nämlich richtig, richtig gut. Es war eben in diesem Jahr ein nordischer Sommer. Natürlich hat es auch mal geregnet, aber im großen und ganzen war der Sternschnuppenregen der Perseiden der bemerkenswerteste Regen des Urlaubs. Perfekt. Ich komme ja einmal mehr nicht umhin zu konstatieren, dass nordischer Urlaub viel besser ist als sein Ruf. So oft ich in meinem Leben im Norden war, selten hatten wir richtig schlechtes Wetter und meine Erinnerungen an den Norden sind immer von viel wunderbarem Licht und Luft geprägt. Natürlich wird es nie richtig heiß, aber für mich sind 22-25 Grad mit ein bißchen Wind die absolute Wohlfühltemperatur. Ich sach ja - nicht nur ruhrisch, sondern in einem Teil meines Herzens bin ich auch nordisch by nature.
KattegatHätten wir mal die Fähre genommen
Bei den Bildern gilt: Klick macht big. Und noch mehr Fotos aus Rorvig, Sjelland und Umgebung gibt es im G+ Album Zwischen den Meeren.  Auch für die, die schon während des Urlaubs HandyFotos lünkern durften. Jetzt ist das Album nämlich komplett. Bericht über die schönen Seiten des Öresund, Kopenhagen und Malmö gibbet dann morgen. Nicht, dass Ihr noch gestresst seid von der Flut meiner Berichte.....