Freitag, 29. November 2013

T.G.i.F. - viel Horrido um Nichts

Da isser fast wech. Der November. Können wir diesen Monat auch mal wieder für ein Jahr vergessen. Plattwitz zum Warmwerden gefällig? Ja? OK: Klar ist der November ein blöder Monat, sonst hieße er ja Yesvember. Schon gut, ich werf ja schon 'nen Groschen ins Phrasenschwein.

Aber ehrlich, wo man hinhört und liest: Eine Zeit der Leiden. Die einen schniefen wie bekloppt, die anderen machen mit ihrem Husten allen Hunden aus der Nachbarschaft Konkurrenz. Die Nächsten stehen jeden Morgen vor der alles entscheidenden Frage, ob sie die Windschutzscheibe freikratzen oder gleich einschlagen, wieder andere lassen ihr Auto mit Einkaufswagen knutschen. Frühe Vögel erfrieren und sogar Weihnachtsmänner im Taucheranzug werden notgedrungen heraufbeschworen. Unbestätigten Gerüchten zufolge lief schon Last Christmas im Radio und ich gebe es endgültig auf. Als Geduldsfadenhersteller brauch ich mich auch nirgendwo zu bewerben. Ich sage nur: Foto-Jahrbücher! Jedes Jahr schwöre ich mir aufs Neue, das war das letzte Mal.

However, es gibt auch Positives zu vermelden. Unser Kniefall ist schon wieder ganz obenauf. Krücke steht inne Ecke, man humpelt, wenn überhaupt, nur noch sehr dezent und bringt die alte Mutter auf den Stand der Dinge. Stichwort: Jugendsprache. Wurde ja diese Woche von irgendwelchen-hab-ich-vergessen- selbsternannten Experten das Jugendwort des Jahres gekürt. Auf Twitter übrigens sehr elegant gekontert von der Wahl des Seniorenwortes des Jahres. Mein persönliches für immer und ewig "blümerant". Aber ich schweife ab. Wie immer.

Also, ich bestätige amtlich: Ja, die Jugend sagt wirklich Babo. Viel besser gefiel mir aber die neueste Titulierung, mit der Monsieur Kniefall mich bedachte, als ich mal wieder den besserwissenden Zeigefinger hob: "Boah, Mama, Du biss son echter Captain Obviously. Ich hab erstmal unsere Azubis gefragt, ob die das auch kennen. Kennen sie. Ist das nicht Endstufe? Captain Obviously neudeutsch für Klugscheisser. Das gefällt mir sowas von gut. Und passt auch. Auf den ein oder anderen Klugscheisser, den ich noch so kenne.

Dafür belebte meine ganz persönliche Lady Marmelade aka Hexe von und zu Ormuz ein anderes Genre neu. Die Rohrpost. Was wiederum zu einem anderen, wenn auch ungewollten, Kabaretterfolg des Kniefalls führte. Situation: Muttern öffnet beschwörend murmelnd besagte zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar definierte Rohrpost und zitiert Oscar Wilde: Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es nicht das Ende. Kennt man. Liebt man. Watt sacht datt Blach freudestrahlend? Heeeeeeeey, den Spruch kenn ich. Der iss von Casper! Ja, nee iss klar. So geht copy and paste der Neuzeit, nehmt dies, Ihr nicht mehr Doktoren.

Klar ist jetzt auch was anderes. Also meint man zumindest. Weißer Rauch in Berlin. Habemus sogenannte Regierung. Jetzt muss nur noch "das Wir" entscheiden. Wie in den längst vergangenen, sich selbst überholenden Zeiten des Ich-wäre-gern-ein-Wahlkampf ja auch plakatiert. Was allerdings die anderen 75 % der Wählerschaft dazu sagen, ist wohl eher - geschenkt. Na denn man horrido. Ein Tschaka gibt es dafür von mir nicht. Dafür hätte ich zwei andere Botschaften von Belang zu bestätigen und Aufmerksamkeit zu generieren.

Als wir da hätten zunächst unseren Drachentöter der Herzen, der die Demokratie gerne im Sinne des Papstes umgestalten würde und immerhin schon unter den letzten 4.900 ist. Drachentöter for Millionärswahl - klicken, liken, twittern, plussen Sie bitte hier entlang. Jeder Klick hilft dem Guten. Wo ihm doch ausgerechnet in der Weihnachtszeit ein Stollen das Leben schwer macht.

Und dann noch watt für die Ruhrpott-Blogger und Leser unter uns: Der geschätzte Twitterfreund Björn Kraus hätte da mal eine Idee und Bitte. Ich finde die Idee total klasse und mache auch mit. Solange der Gute mich nicht auffe olle Halde scheucht. Wenn Sie mal bitte hier schauen und sich begeistern mögen. Aufmerksamkeit verdient wie immer hat auch das Wochenhighlight,

die Statistik: 

Satz der Woche. Der Mantel gehört dem, der ihn trägt. Die Welt gehört 
dem, der sie genießt. (Sprichwort) 
Erkenntnis der Woche: Was meinen Körper angeht, hat der liebe Gott sich wohl gedacht: Geben wir dem Jungen mal 'ne ganz besondere Challenge. 
( © Gods own Experte für Jugendsprache, der Kniefall)  
Cookie der Woche: Ohne Worte. Und da darf man mich gerne zitieren. 
Stoßseufzer der Woche: Eine Spülmaschine effizient einräumen funktioniert ja ganz ähnlich wie Tetris spielen. Und das konnte mein Mann damals schon nicht. ({©Trixelinchen)  
Marktlückenalarm der Woche: Immer die Suche nach dem Telefon, wenn es klingelt. Man sollte ein Kabel erfinden, damit es immer am selben Platz ist. (©Cookie) 
Sieg der Woche: Der Teufel hat gerade das volle Sorgerecht 
für mein inneres Kind gewonnen. 
Erkenntnis der Woche: Alberne Leute sagen Dummheiten.
 Gescheite Leute machen sie. (©Marie von Ebner-Eschenbach ) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Macht keine Dummheiten, die ich nicht auch machen würde.