Freitag, 8. November 2013

T.G.i.F. - St. Martin kurz vor Winterschlaf

Marktlücken-Alarm! Wann bitte wurde eigentlich die Idee mit dem Winterschlaf verworfen? Und wer bitte ist dafür verantwortlich? Könnt doch alles so schön sein! Sanftes Schlummern während der dunklen Monate, kein Ärger mit Regen, Sturm und christlichen Festen. Und im Frühjahr sind wir wieder da. Putzmunter, ausgeruht und voller Tatendrang. Ich finde, wir starten jetzt eine Petition.

Sind schliesslich dieser Tage schon viel bescheuertere Petitionen gestartet worden. Ich sage nur "Lichterfest" oder "Sonne, Mond und Sternefest". Sagt mal, geht's noch? Jetzt ist auf einmal St.Martin zu militärisch und diskriminiert Andersgläubige? Welche Hobby-Schamanen haben denn da wieder ihrem Hang zur Kriegstreiberei nachgegeben und aus welchem Idiotengehege sind die ausgebrochen? Könnte ich mal kurz den Zwarte Piet ausleihen? St. Martin jedenfalls sollte sich sehr überlegen, mit wem er dieses Jahr den Manteil teilt. In vorauseilendem Gehorsam verteilte denn auch dieser Tage die nahe gelegene Kita diesen Zettel



Nicht falsch verstehen. Ich habe nichts gegen Lichterfeste. Dort, wo sie Tradition sind. Aber hier wird nun mal traditionell St. Martin gefeiert und so hieß der Umzug auch im letzten Jahr noch. Ganz ehrlich, die haben doch einen an der Laterne. Das ist mir einfach zu blöde und so einfach lasse ich mich vor diesen Karren auch nicht spannen. Für einen St. Martins-Umzug habe ich immer gerne mit für ein schönes Licht gesorgt. Für ein Lichterfest geb ich den mutigen Kettenbriefunterbrecher und lasse die Rollos runter. Da bin ich stur und übe mich in ehrlicher Intoleranz.  Im übrigen hat auch der Zentralrat der Muslime die Forderung nach Abschaffung des St.Martinsfestes empört zurückgewiesen. Und es braucht auch keiner zu glauben, dass ich im nächsten Jahr einen Hasen-und Eier- Festtags-Brunch organisiere. Ra-Bimmel-Ra-Bammel, Ra-Bumm.

Zu feiern hatten andere etwas. Ein Börsengang verlief besser als gedacht, eine Aktie zwitscherte sich in ungeahnte Chart-Höhen. Vorläufig ist nicht damit zu rechnen, dass der Kurs auf 140 Zeichen zurückfällt. Schöne Grüsse an Mr. Zuckerberg. Nun sind wir alle nur noch gespannt, ob wir demnächst bei Twitter Tantiemen statt Sternchen kriegen.

Sternstunden gab es auch hier. Von unserer Höllen-Höhlerforschertour berichtete ich ja bereits ergiebig. Es wirkte die ganze Woche nach. Soviel Adrenalin und Sauerstoff hatte ich mein Lebtag nicht. Ich meine, es immer noch durch meine Venen rauschen zu spüren. Bis jetzt habe ich Leuten, die mir erzählen wollen, wie ich mein Leben zu leben habe, ja immer entgegnet: Ich bin fast 50, hab zwei Kinder auf natürlichem Weg zur Welt gebracht und großgezogen, bin seit 30 Jahren gestanden im Beruf, ich brauche niemandem etwas zu beweisen. Nun kann ich mit Fug und Recht hinzufügen: Und ich überlebte die Abenteuertour in der Kluterthöhle. Kommt doch gut oder? So langsam aber macht sich Mattigkeit und Sehnsucht nach Winterschlaf breit. Könnte aber auch an der Überdosis Mädelsabende liegen, die diese Woche zu absolvieren waren. Schlechtes Timing irgendwie. Aber trotzdem schön. Schön wie immer auch Eure

Statistik: 

Satz der Woche: Die Logik ist nicht der Weisheit letzter Schluss.  
Lied der Woche: Stern über Amsterdam. 
Lebensweisheit der Woche: Liebe vergeht. Hektar besteht. (©ein mir bekannter Landwirt) 
Bedauern der Woche: So langsam wird es kompliziert. Sogar ich 
musste schon lernen. (©der Erstsemester) 
Michaphorismus der Woche: Hurra, das Leben ist ein Auf und Up.
Lerneffekt der Woche: Jetzt weiß ich, wie sich Obdachlose fühlen. (©der Ruhebewahrer) 
Frage der Woche: Ist es nur ein bad hair day oder doch der 
Fluch dieser alten Zigeunerin? (©Cookie) 
Erkenntnis der Woche: Wir setzen zu oft Kommas, wo ein Punkt sein müsste. 
Stoßseufzer der Woche: Bei manchen Leuten wird der IQ auch dann nicht dreistellig, 
wenn man ihn mit sich selber multipliziert. 
Cookie der Woche: Geboren im Sternbild Persil, mit Aszendent weißer Riese. 
Wäscheberge sind mein Schicksal.

Allen ein schickes Wochenende. 
Beleuchtet keinen Umzug, den ich nicht auch beleuchten würde.