Domburg
So sieht es nun doch mal aus. Zonder zand geen nederland. Der Satz des Urlaubs. Immer wieder beeindruckend, was die Holländer alles unternehmen, um ihre Küsten zu sichern. Auch wenn das Geräusch der Bagger manchmal das so sehnlich ersehnte Geräusch der Nordsee-Wellen übertönte, ein spannendes Spektakel. Und durch das Flutlicht hatte man ja auch abends die feine Möglichkeit, im Strandpavillijon zu sitzen und bei lekker Sliptongetjes auf die Nordsee zu schauen.
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Zwischen Wollmäusen und Rezensionen die versprochenen Impressionen aus Zeeland.
Anfahrt über einen "wir-sind-mal-kreativ-mit-dem-Weg" Umweg über den Deich zwischen Nordsee und Grevelingenmeer und schliesslich über das "neunte Weltwunder", die Deltawerke an der Oosterschelde, ein gigantisches Sturmwehr auf der ehemaligen Arbeitsplattform Neeltje Jans. Ein monumentales Bauwerk, dessen schiere Kraft schon den unbedingten Willen vermittelt, sein Land den Kräften des Meeres zum Trotz zu halten. Ich hab es schon etliche Male gesehen und bin jedes mal aufs Neue tief beeindruckt.
Unterkunft in Domburg wie immer bei Britta und Tom, deren individuelles, zwischen witzig und abenteuerlich geführtes Hotel mein Geheimtipp bleibt und nur auf dringende, begründete Nachfrage preisgegeben wird. Eh schon immer voll dort. Deshalb verrate ich auch nicht, wie toll der Blick aufs Meer von dort ist. Und erst der Blick auf den benachbarten Badpavilijon, das teuerste Haus der Niederlande. Wenn man Glück hat, kann man den Helikopter der Familie de Mol kreisen sehen.
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Das also bewährt, ebenso wie die heißgeliebte Fischbude. Nirgendwo, wirklich absolut nirgendwo ist das Broodje Haring oder das Broodje Garnalen besser. Vom Kibbeling ganz zu schweigen. Fisch also ohne Ende gegessen, Pommes met frikandel Spezial sowieso und Poffertjes natürlich. Hach. Der tägliche Gang durchs Dorf, die tägliche Einkehr bei Zep im Verdi, mittags für Bitterballen, abends für Irish Coffee op de verwaarmd Terras. Een heel fijne dag eben.
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Strandspaziergänge mit Hotelhunden Spiky und Ewi in epischer Breite, met de Fiets ebenfalls, mir zum Teil allerdings zu episch. An einem Tag bis nach Veere und zurück, dazwischen noch ein kleiner Hafengang, Stadtbummel und erst die vielen Möbelscheunen am Wegesrand. Beim Begriff "Charlatan" werde ich nur noch an dieses endgeile Sideboard denken, welches ich zu gerne aus dieser Scheune getragen hätte. Überhaupt hätte ich das ganze Haus neu einrichten können, fest steht somit:
Die nächste Couch kommt aus Holland, das nächste Sideboard auch und und und. Für diesmal blieb es nur bei einem Querschnitt des Dille und Kamille Sortiments und diversem Nichts aus den diversen Antiquitäten und "Welt u en beetje rond snoevele" Lädchen. Ebenfalls per Fiets erkundeten wir das Naturschutzgebiet Oranjezon im Voordelta.  Da wollte ich immer schon mal hin und war schier erschlagen von der Weite in Bos en Duin. Arcachon ist ein Fliegenschiss dagegen. Und der ach so gerühmte Sylter Ellenbogen erst recht. Und zwar definitiv und nicht so dahergesagt. Ich kann das beurteilen  und außerdem hab ich schließlich immer recht.
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Schade, dass es schon wieder vorbei ist. Schön, dass wir dieses "Tussendoortje" haben durften und noch schöner, dass es gar nicht weit weg ist und wenn wir wollen, sind wir bald schon wieder da. Nur nicht im Sommer, da überlassen wir das den Touristen. Als letztes Bild habe ich mir den Zeuwsse Knopp mit auf den Weg genommen, gefunden im Fenster eines Leuchtturms. Ein hoffnungsfroher Farbklecks an einem wettertechnisch eher grauen Tag.
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