Sonntag, 5. Februar 2012

Ein wildschönes Wochenende


 Autobahnen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Zumindest auf deutschen ist viel zu wenig Platz. Vor allem für LkW's. Und vor allerallemst an Steigungen. Grenzwertig stressige Fahrt am TGiF, die nicht besser wurde dadurch, dass mein Wischwasser erst nach 277 km aufzutauen geruhte. Also quasi an der Autobahnausfahrt. In die "nur bedingt befahrbare Verkehrssituation" (navi-deutsch für Sackgasse) eingebogen - sah ich sie schon. Meine so lang vermisste, sehnsüchtig erwartete und erwartende FSB. Auf dem Balkon spähend, mich freudig begrüßend, sogleich eine Gabe und eine Aufgabe in Empfang nehmend. Kaum im wildschönen Palais -gepflegt und schmuck wie eh und je- angekommen, saß ich auch schon am Tisch, vor mir ein dampfender Willkommensauflauf für den hungrigen Reisenden, ein erfrischendes Limettenwässerchen und natürlich Georgie sein Espresso. Binnen Minuten alles gut. Dafür lohnt sich jede Autofahrt. Gestärkt, von der Sonne gelockt, denIMG_3939 kleinen Freund geentert und ab auf die Bergstrasse. Für den Park war es definitiv zu kalt, im Winter ist dieser eher auf der Schattenseite verortet. Für die Quotensehenswürdigkeit hat es dann noch gereicht.
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Lieber auf die Burg Frankenstein. Zwar auch kalt, aber sonnig.
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Endlich stand ich einmal auf einem dieser Plätze, die ich sonst nur im Vorbeirauschen on the way to Switzerland als ferne Silhouette lockend sehe.
Danach hatten wir uns was in XXL verdient. Segmüllern heisst das in wildschöner Heimstatt. XXL Kuchen, vorsorglich nur geteilt, Sightseeing durch die Wunderwelt moderner Möbelkultur. Ich bin nun umfassend informiert. Anders gesagt, unsere alte Couch muss es noch ein wenig tun. Wir hoffen auf die Griechen. Zurück in der warmen Wohnung nahm ich mein Dachgeschoss in Beschlag. Da hatte sich einiges getan. Und die Wildschöne alle Register verwöhnender Gastlichkeit gezogen. Ich war sprachlos. Und begeistert. Und gerührt. Und - naja, eben - hach.
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Abends das perfekte wildschöne Dinner. Ich saß am Tisch, zum Nichtstun befohlen und genoß. Wurzelschaumsüppchen, Tonis Geheimwaffe - die Tagliata und zum Nachtisch der Klopper. "Ich hab heute mal ein neues Rezept ausprobiert". Sprachs, öffnete den Kühlschrank und was holt sie heraus? Die in mafiösen Bloggerkreisen so überaus beliebte Bombe. Joghurtbombe diesmal nicht a la Dark Rose, sondern a la Wildschön. Genauso lecker, genauso süchtig machend und an diesem Abend zur Heiterkeit Anlass gebend. Dazu prickelnde Getränke mit einem Hauch Frühling - perfekt. Vollstens vollgefuttert, entspannt, müde, verwöhnt, in den Nachtschlaf. Wenn auch mit Spezi-Träumen. Man kann nicht alles haben. Der nächste Morgen. Sonnendurchflutet der Loft, verlockend duftend das Frühstück. Ei, Lachs, Blätterteigtäschchen und der Alibi-Apfel
Gestärkt genug für Drombusch-City. Das war jetzt einfach mal dran. Hundertwasser-Haus, der Rosengarten, der Ritter mit Ansage,  die Mathildenhöhe, Jugendstilvillen, Omma Drombusch ihr Teeladen, der Antiquitätenladen, der heute keiner mehr ist, Marion ihr Weinkeller und und und. Gekrönt mit einem Kaffeeklatsch, bei dem auch wir endlich mal zustossen durften.
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Abends dann lernte ich endlich den Obst-Inspekteur ihres Vertrauens kennen. Alles gut. Alles entspannt. Kurze Diskussion über die Wahl der abendichen Location - sponsered by Qype. Wir wagten den Check Inn bei Schuhbecks in Egelsbach und wurden nicht enttäuscht. Angemessene Preise, sehr leckeres Essen, freundliche Kellner - wir hatten kaum was zu meckern. Nur der Kaiserschmarrn machte eher seiner letzten Wortsilbe Ehre. Und die Musik beim abschliessenden Quoten-Cosmo in der Frau Wildschön, der Quoten-Cosmo und ich Panorama Bar - geht bestimmt besser. Trotzdem - in Summe zwar nicht cosmopolitisch, aber uns zufrieden stellend. Viel zu schnell, das Sonntagsfrühstück. Abermals in epischer Breite, episch lecker, aber mit Wehmut gewürzt. Es war wirklich nur ein Hauch von Zeit, aber wir haben sie genutzt. Vieles besprochen, vieles geplant, vieles für uns getan.
Besten Dank, liebe Freundin. Gastfreundschaft kann so oder so gelebt werden. So wie Du es vorlebst, ist einfach unglaublich. Die Meßlatte liegt hoch.
Ich habe es genossen, einmal so verwöhnt zu werden.