Donnerstag, 31. Dezember 2009

Was vom Jahr so übrig blieb - 2009


Was wird es sein, wenn wir später dieses Jahr erinnern?
Das Jahr 2009. Das Jahr, in dem Deutschland einen Hund zum Supertalent erwählte?
Für die einen war es das Jahr, in dem die Krise nicht das hielt, was sie versprach. Für die anderen war es das Jahr, in dem die Schere zwischen beruflicher und privater Wahrnehmung weit auseinander ging.
Es war ein Jahr der Veränderungen, selten guter. Der Enttäuchungen, Schicksalsschläge und der Verluste. Ein Jahr, in dem Masken fielen und sich so manch häßliches Gesicht aus unterwarteter Ecke zeigte. Ein Jahr, in dem einen kaum einmal das grummelige Gefühl im Magen verließ. Kurz vor dem Aufbruch nach Brittanien in Hamburg, welches diesem Jahr einen schönen Abschluß verleihen und dem neuen Jahrzehnt einen schönen Beginn geben soll, schreibe ich noch meinen Jahresrückblick. Er ist mir unverzichtbar, aber ich nehme ihn nicht mit ins neue Jahr. Und ich befrachte ihn auch nicht mit all dem kackbratzigen Mist, der hier übers Jahr eh schon in epischer Breite behandelt wurde. Es gab auch Gutes im Jahr. Jawoll. Es gab Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe. Nicht alles, was uns 2009 einen großen Schrecken einjagte, endete auch so. Manches wurde gut. Besser als erhofft und erbangt. Es gab Lichtblicke und Hoffnungsschimmer. Nischen, die wir uns selber schufen. Mit Dankbarkeit denke ich an die vielen Fahrten gen Norden. An ein wunderbares Wochenende in Lübeck mit Menschen, die mir seitdem ans Herz gewachsen sind. Ich denke an die große Feier im Mai, als wir nebem dem Geburtstag des Hamburger Hafens auch noch einen anderen feierten. An ein dschungeliges tote Hosen Wochenende mit der Freundin aus der Mitte, auch an die Tour de Ruhr denke ich gerne. Die etwas zu zahlreichen Besuche in der zweiten Heimat brachten Entspannung, hatten in diesem Jahr aber einen schalen Beigeschmack. Gut war das Jahr auch beruflich. Erstaunlicherweise. Wir schweißten uns fest zusammen, auch über das berufliche hinaus, blieben ruhig und besonnen. Zumindest meistens. Womit wir bewiesen hätten, dass strukturiertes, ehrliches Arbeiten auf Dauer eher zum Ziel führt als blinder Aktionismus. Wir nahmen uns für weiche Themen Zeit, während andere eine Sau nach der anderen durchs Dorf trieben. Das Jahr des kreativen, pubertären Nachwuchs war gleichfalls ein sehr durchmischtes. Aus gegebenem Anlass und dem 2009 sehr oft ausgebreiteten Mantel des Schweigens zuliebe nur dies für meine high-mentionened 12-15jährigen Leser:
Der Werdegang Michael Jacksons vom Wunderkind zum bedauernswerten Freak taugt durchaus zum warnenden Vorbild 2009.
Besonders übel nehme ich es dem Jahr, dass es mir auf den letzten Metern noch drei kriegsentscheidende Knüppel zwischen die Beine schmiss, die frühestens im Januar aufgehoben werden können.
Vor der Statistik gönne ich mir deshalb noch einen frohen Blick zurück. Nämlich den auf DAS Event des Jahres. Die grosse mittelalterliche Bloggerhochzeit vom Engelchen und ihrem Drachentöter. Dieser wunderschöne Tag und Eure Liebe ragt aus diesem Jahr hervor. Und ich bin mir sicher. Es wird diese Erinnerung sein, die bleibt.
Zahl des Jahres: 5,30 Euro. (Wehe Rollinchen, Du erkennst sie nicht)
Wort des Jahres: Schäbig.
Unwort des Jahres: Lächerlich.
Satz des Jahres kommt bekanntlich noch.
Lied des Jahres: You don't know von Milow.
Dämlichstes Lied des Jahres: Unentschieden zwischen Krieger des Lichts und Stadt.
Konzert des Jahres: Unentschieden zwischen DTH-Live in Hamburg und Weihnachten in Düsseldorf.
Film des Jahres: Männerherzen.
Bücher des Jahres: die Neshov Trilogie von Anne B. Ragde
Meistgezogenes Fazit des Jahres: Geht gar nicht.

Freitag, 25. Dezember 2009

T.G.i. F. - Zwischen Campino und Champagner


Heiligabend vorbei. Alle schön der Freude und Überraschung -echt oder geheuchelt- gehuldigt? Wieder nüchtern und bereit fürs nächste Gelage?
Ist doch immer wieder schön, oder? Jahr für Jahr. Immer meint man, man hätte schon alles durch, was einem Weihnachten "versüßen" kann, doch das Leben hat stets noch die ein oder andere feine Nettigkeit in petto.
Advent geht mir auf die Nerven, jedes Jahr schlimmer. Bleibt nichts, als selbst für seelischen Ausgleich zu sorgen und was bietet sich da eher an als der Besuch eines gediegenen Weihnachtskonzerts. Bekanntlich wählten wir aus der überreichen Angebotsfülle die inhabergeführte Combo des Herrn Frege. Das Beste am Advent sind die toten Hosen ! DTH-Live, Weihnachtskonzert 2009.
dth-live, düsseldorf 2009
Von Campino in die heilige Nacht gesungen. Das hat was. Ausführlicher nächste Tage. Heute bleibt mir nur, Euch Kraft und gute Nerven zu wünschen für den Rest vom Fest und dezent auf das am Sonntag fortsetzende Voting hinzuweisen.
Zahl der Woche: 23.12.
Satz der Woche: Herzchen, wo isch bin, iss kein Rauchverbot!
Frage der Woche: Wie alt willst Du eigentlich noch werden, bevor Du akzeptierst, dass die meisten Menschen eben einfach schlecht, gemein und link sind ?
Mit dieser Frage entlass ich Euch in ein hoffentlich schickes Wochenende.
Gröhlt keine Lieder, die ich nicht auch gröhlen würde !
Demnächst gibtes noch ein paar mehr Bilder, aber wir haben nur mit dem Handy fotografiert, die Qualität ist also nicht so dolle.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Weihnachtskonzert der toten Hosen


Eine anständige deutsche Familie geht im Advent auf ein Weihnachtskonzert. Am besten noch am 23.12. und lässt sich aus berufenem Munde in den Heiligabend singen. Es gehört zum Advent, dass Mami und Papi die widerspenstige Brut dorthin zerren und zwei Stunden streng auf Einhaltung aller Regeln pochen. Da ja bekanntlich ganz besonders ich auf Einhaltung adventlicher Traditionen bestehe, strebten also auch wir vier am Vorweihnachtsabend dem hellen Lichte des ISS Dome in Düsseldorf entgegen,
frohe Botschaften zu vernehmen.
Wie es begann:

 Für mich war es nicht das erste Hosen-Konzert, aber meine beiden
jüngeren männlichen Begleiter durften sich angesprochen fühlen, als Campino traditionell diejenigen mit einem Herzlichen Willkommen begrüßte, die zum ersten Mal dabei waren. In allerbester Krachmacher Laune waren die fünf am Mittwoch Abend. Party von Anfang bis Ende. Auf der Bühne wie auch unter Zuschauern. Nach eigener Aussage wäre Campino am liebsten mittenmang ein Teil der Menge gewesen. Diesen Wunsch erfüllte er sich auch redlich. Noch nie habe ich ihn so oft stage-diven sehn. Nicht nur er, auch Kuddel wagte den Sprung in die Menge. Und die schöne Ester! Zum Entzücken unseres Ältesten, der diese Frau einfach nur, naja eben schön findet..... Wenig Gänsehautmomente gab es, einziger Wermutstropfen: "Nur zu Besuch" fehlte. Machte aber nicht viel. Unser aller Dezember war schlicht und ergreifend scheisse und der Kloß im Hals löste sich für uns spätestens bei "Steh auf". Irgendwann kommt für jeden mal der Tag, an dem er sich entscheiden muss..... Und noch etwas anderes nahmen wir mit aus diesem Abend. Auch wenn es für den Ruhe-Bewahrer und mich persönlich ein paar verpunkrockte Weihnachtslieder hätten weniger sein dürfen, vor allem unserem Jüngsten gefiel gerade das richtig gut. War es zwar nicht nur für ihn dieses Jahr auch so, dass ihm das Weihnachtsgesäusel extrem im scheinheiligen Widerspruch zu einigen Geschehnissen rund um Schule und Privatleben stand, tat es ihm besonders gut, säuselige Lieder wie " Still, Still" oder "Merry Christmas" ironisch gröhlen zu dürfen.
 In diesem Sinne: Irgendwann wird sie kommen. Die Zeit,
in der das Wünschen wieder hilft!