Samstag, 28. Mai 2016

Serientipp der Woche: ein echter Scandal

bzw. ganz viele kleine Scandals und ein großer

Scandal handelt von der Krisen-und Wahlkampfmanagerin Olivia Pope, die mit ihrem Team hochspezialisierter und eigenwilliger Anwälte und Hacker den Mächtigen Washingtons dabei hilft, Skandale abzuwenden oder sie zumindest anderen in die Schuhe zu schieben. Sie selbst nennen sich "Gladiatoren" und agieren immer am Rande der Legalität. Olivia selbst ist in eine Affäre mit dem Präsidenten verstrickt - der größte Skandal von allen. Dann gibt es noch eine Geheimorganisation, die es zu torpedieren gilt und und und.

Die Serie legt ein hohes Tempo vor und ist nicht zuletzt dank schneller Dialoge durchaus unterhaltsam. Mehr allerdings auch nicht. Plausibilität ist nicht gerade das erste Anliegen dieser Serie. Die kleinen Skandale, die meist gerade mal eine Folge umfassen, sind durchweg interessant, die beiden großen Skandale -Olivias Affäre und besagter Geheimbund sind auf die Dauer jedoch recht ermüdend und regelrecht ausgelutscht. Bis jetzt gibt es vier Staffeln auf Deutsch und die beiden großen Skandale werden immer noch mehr in die Länge gezogen.

Scandal verfügt über großartige Schauspieler, leider wirkt gerade die Hauptdarstellerin Kerry Washington nicht durchweg authentisch und glaubwürdig, sie kommt einfach manchmal zu barbiehaft rüber. Auch Tony Goldwyn als Präsident Fitzgerald Grant bleibt merkwürdig blass und zu allem Übel nimmt man den Beiden die Affäre nicht wirklich ab, irgendwie stimmt da die Chemie zwischen den Beiden nicht. Ob Olivia einen Stock umarmt oder den Präsidenten kommt meistens auf dasselbe heraus. Richtig toll sind die Nebendarsteller der Riege von Olivias Helfer und Jeff Berry als schwuler intriganter stabschef Cyrus Bean.

Fazit: gute Serie, um nach anstrengenden Arbeitstagen sich eine Stunde Ablenkung zu gönnen und runterzukommen. Aber kein unbedingtes Muss.

Die ersten vier Staffeln werden von Amazon prime zum streaming angeboten.