Sonntag, 18. Januar 2015

A Qualle called Walli - Dschungel-Review die erste

Wie heißt dieser Vogel? Rembrandt? Ägypten? Walter? Freibier? Man weiß et nich, man weiß et nich. Ganz genau weiß man auch nicht, warum einem beim Anblick des auf Baumstämmen hockenden Promi-Prekariats dauernd dieser alte Sketch von Otto Waalkes im Kopf herumspukt, aber es wird schon seine Gründe haben. Tatsache ist, da wäre sie wieder. Deutschlands beliebteste Sozial-Tourismus-Doku-Soap ever ever ever.
Diesmal mit noch ausgeprägterer Hashtaggisierung des Abendlandes. Hashtags bieten sich ja immer an. Selbst oder gerade wenn gar nichts los ist. Und zwar Nichts im Sinne von Nichts. Wie bei der letzten Dschungelprüfung. Kann ich nicht, mach ich nicht, will ich nicht. Und Ende der Ansage der Probandin named Sara ohne H, aber schon mit viel Dingens. Nicht, dass man sie nicht verstehen könnte, aber noch weniger versteht man doch, warum sie dann überhaupt nach down under mitgeflogen ist. Aber vielleicht gibbet ja auch von Er-te-el einen extra Bonus, wenn man das "OpfaderNation" gibt. Zumal, wenn man so schön die Grammatik wie "alle-außer-ich-Sara" beugt. Ganz ehrlich, ich spreche ja gerne Ruhrisch, mit allet, watt so dazu gehört, aber wenn ich datt Mäusken da reden hör, da rollen sich mir die Fußnägel hoch. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man Dialekt spricht oder einfach nur falsch. Und zwar falsch im Sinne von richtig falsch.
Richtig falsch am Platz ist auch this Qualle called Walli. Dass Australien no country for old men ist, haben da schon ganz andere "Idole" einsehen müssen. In bitterer Vorausahnung, dass auch ihm ein Schicksal in Form von Nichts im Sinne von Nichts droht, spricht er schon mal eine sonore Bewerbung-Epik in die Dschungel-Kamera. Alles kann er sich vorstellen, das, was der Gottschalk so macht z.b. und falls ein Nachfolger gesucht wird für his old good friend Günni Jauch, er steht parat. Bar jeder Ironie. Wahrscheinlich kann er sich auch das vorstellen, was Frau Merkel so macht, nur das, was die Sara da so macht, das kann er sich nicht vorstellen. Ebenfalls unvorstellbar ist ihm die Frage nach dem Warum. Pro-Tipp des Tages: Blick in den Spiegel könnte helfen bei der Frage nach dem Warum. Stattdessen wird mit bester Pflegestufenstimme gebarmt, dass ihn eine Rente von nur 1500 Euronen erwartet. Der Nation kommen fast die Tränen. Nicht. Nur 1500 Euronen! Weiß er, wie viele Rentner gottfroh darüber wären? Es werden noch Wetten angenommen, für welche Gage sich Mike Krüger einfliegen lässt, um aus dem Urwald springend sein "Mein Gott Walter" ins Camp zu trällern.
Wäre zumindest gepflegte Ablenkung für die darbenden Baumstamm-Hocker. Denn ebenfalls nichts iss mit Frustfressen. Es gibt nichts. Nichts im Sinne von nur Reis und Bohnen. Noch nicht einmal Schokoriegel. Die allerdings haben sich -nur für den Zuschauer sichtbar- gemausert. Zur Lindenstrasse unter den Schokoriegeln. In Windeseile top aktualisierte Beiträge.
Weder top-aktuell noch top-frisiert diejenigen, die das aktuelle Personal-Tableau vervollständigen. Als wir da hätten ein MädchenMädchen, wie die einstige Buchstaben-Verkäuferin sich selber nennt. Mit dem IQ einer halben Mohrrübe gesegnet versucht sie sich erfolglos in der Rolle der Camp-Mutti. Aber immerhin einen Buchstaben scheint sie an den Mann gebracht zu haben, nämlich das E für den Rolfe. By the way Notiz an mich: Im nächsten Leben nicht Casting-Direktor werden. Scheint eine brotlose Kunst zu sein. Dann gibt es noch einen gealterten Benjamin, der merkwürdige Trockenübungen auf dem Baumstamm vollführt. Hoffentlich sind das keine Trockenübungen für einen geplanten act. Nicht, dass er nachher caught in einem solchen ist. Will ja auch keiner sehen.
Dann noch der zum Beschlafungsfachwirt aufgestiegene Antonio? Oder doch Aurelio? Aureliano jedenfalls nicht, das hätte ich mir gemerkt. Ist auch egal, jedenfalls der, der unerwarteterweise für die intellektuelle Unterfütterung sorgt. Sein nicht ganz unansehnlicher Körper jedenfalls ist so ergiebigst bedruckt, dass für Lesestoff gesorgt sein dürfte. Lesestoff, den sogar MädchenMädchen mit Puck-die-Stubenfliege-Brille lesen können dürften. Der Rest? Hält Möpse in die Kamera. Wenn auch nicht immer nur die eigenen. Auch die auf Kuschelkissen gedruckten mopsigen Vierbeiner müssen dafür herhalten. Wuff. Tjadann! Was nehmen wir diesmal mit für's Leben? Einen prima Vorsatz: Wer zukünftig keine Lust mehr hat, zu arbeiten, werfe sich einfach auf den Boden, weine und sage: Ich hab doch zuhause auch ein schönes Leben!
Und am Rande des Ruhrpotts sitzt der Wendler auf seiner Hacienda und weint heiße Tränen in seine pornöse Badebuxe.