Montag, 7. Januar 2013

Adlon verpflichtet - die kleine Fernsehkritik

Nee, watt schön. Jede Menge koloniale Herrlichkeit aus Deutsch Südwest Irgendwat. Ein Brunnen mit echtet Elfenbein und dann noch Carrara Marmor. Hach ne. Wenn datt ma nich ne Dauerwerbesendung fürret Adlon iss. Kommt genau zur rechten Zeit, oder? War da nicht was von wegen Waldorf Astoria jetzt auch in Berlin? Aber eigentlich - iss ja jede Werbung vergebene Liebesmüh, wo man nach Berlin ja eh nicht so richtig hinkommt.
Dafür kommt man es dann im Fernsehen. Der Berben ihr Sohn Oliver, dem Eichinger sein bester Kumpel, den Edels ihr Uli, die sorgen fürs Fernsehereignis des frühen Jahres. Bam, bam, bam. Schlag auf Schlag geht datt mitte Stars. Wo doch die Feuilletons eh schon voll sind mit den Trennungen des frühen Jahres. Der Raffa, der Christian... usw. Die Famillje Adlon jedenfalls gab an Skandalen wohl nicht wirklich viel her, es musste flugs noch eine zweite Familie dazu erfunden werden. Irgendwo muss man ja die lesbischen Geschichten unterbringen. Schadt heisst die Familie und Nomen est wirklich Omen. Zumindest die hübsche Alma ereilt ein gar grausig Schicksal. Einmal nicht aufgepasst, einmal zu tief geschlafen, schon sieht man aus wie Anja Kling und hat anscheinend einen neuen Darsteller verpasst gekriegt. Ihrer immer noch umsonst liebender Lover-Lusche ergeht es einen Tacken besser, da ihm als Darsteller Kodderschnauze Wotan Wilke Möhring zugeteilt wurde. Der schafft als erstes mal die Liebesbeziehung zur Kling ab, war ja klar.
Marie Bäumer ist derweil aus Scarborough zurückgekehrt, wo sie dem anderen Kind seinen Laster hat zurückgeben können. Mit Lastern spielen möchte auch gerne Heino Ferch, aber eher mit Lastern mit ohne Räder. Ob ihn der gute Burkhard Klaußner da retten kann? Immerhin, der scheint zumindest sich selbst vom Tod des Handlungsreisenden errettet zu haben. Eigentlich auch egal, denn der Ferch ist ja eh in der Regel nicht zu retten. Wobei - verläßlich isser ja, der Gute. Muss man ma so sagen. Tut zuverlässig das, was er am besten kann. Heino Ferch proudly presents Heino Ferch. Diesmal ummäntelt mit großem Namen, Adlon höchstpersönlich. Dafür darf die Melles darf über 3 Jahrzehnte hinweg Sunnyi Melles bleiben. Ist wahrscheinlich auch nicht so schwer für die Maskenbildner, eisig gucken kann man wohl gut schminken.
Der Jürgen Vogel darf den Quoten Nazi gaben, als Quoten Jude fungiert ausnahmsweise mal Ken Duken. Das macht sonst immer Benjamin Sadler, aber der hat sich wohl in Hannover bei Charlotte Lindholm verausgabt. Bißchen Verlust ist ja immer, aber warum eigentlich immer in Hannover in letzter Zeit?
Und in der Fürstensuite sitzt der olle Wilhelm, Kaiser ganz ohne Kleider und reicht ne kleinen Konkubine de Banane. Um wenigstens einmal in dieser kleinen Suada was Lobendes zu sagen: Auch, wenn man Christiane Pauls Berliner Akzent aus jedem Satz raushört und das mit dem Amerikanisieren noch etwas geübt werden sollte, bevor es zur Filmreife gelangt: die Paul, sie sieht großartig aus, in diesem TV-Event. Dafür hat sich das Einschalten schon gelohnt