Sonntag, 17. Juni 2012

Ruhrfestspiele 2012 - ein Resümee

Die Ruhrfestspiele sind vorbei. Mal wieder.
Sechs Wochen Theater auf dem Recklinghäuser Hügel und anderswo. Der lokalen Presse war zu entnehmen, die Bilanz sei wieder einmal zufriedenstellend, die Zukunft der Festpsiele gesichert. Das liest man doch gerne.
Man muss es einfach mal sagen: Das Konzept Kunst gegen Kohle, Kohle gegen Kunst -es funktioniert immer noch. Die Intendanz ist äußerst engagiert, die Organisatoren stehen voll und mit Freude dahinter und das Publikum honoriert es. Für mich sind die Ruhrfestspiele seit Jahrzehnten und erst recht, seit ich vor Ort wohne, ein Highlight des Jahres.
Und das sage ich nicht nur aus Lokal-Pottriotismus.
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Was mir in jedem Jahr auffällt und zwar außerst positiv: Die Ruhrfestspiele sind wirklich ein Ort der Begegnung und ein Hort guter Künste im und für das Ruhrgebiet. Es sind Festspiele, hinter denen eine ganze Stadt steht und auf die eine ganze Stadt auch stolz ist. Mit Recht. Die Zuschauer werden nicht mit wischiwaschi und künstlich hochgejubelten Produktionen abgespeist. Es sind hochkarätige Inszenierungen und große Namen, die sich auf dem Hügel ein StellDichein geben. und das Publikum honoriert es. Die Stücke sind immer gut besucht, die meisten ausgebucht. In Recklinghausen selbst sind die Festspiele durchaus ein Thema, man spricht morgens beim Bäcker über das tolle Ballett und diskutiert über den Handlungsreisenden. Gerne geht man zum Hügel, die Karten sind ja preislich auch sehr im Rahmen und halten sich an ihre ursprüngliche Intention. Egal, welche Aufführung man besucht, man trifft immer Leute, die man kennt und sonst so gar nicht im Theater vermutet. Schön mittlerweile auch die Gastronomie. Gemütlich , aber nicht altbacken ist es draussen und innen erst recht.

Was außerdem lobend zu erwähnen wäre - weil es nämlich anderenorts leider nicht selbstverständlich ist - ist die Organsation im Hinblick auf gehandicapte Besucher, speziell auch Rollifahrer. Wir waren gestern Abend zum Abschlußkonzert mit einem Rollifahrer in unserer Mitte und äußerst positiv überrascht, wie gut das organisiert war. Ganz großes Theater. Respekt und Chapeau dafür.

Ausführliche Theaterkritiken gab es von mir in den Revierpassagen:
Katja Riemann/ Arne Jansen in Winter- ein Roadmovie 
Das St. Pauli Theater mit Burghart Klaußner zeigte den Tod eines Handlungsreisenden
das großartige Ballett Onegin des St.Petersburger Eifman Ensembles
sowie mein Bericht über das Abschlußkonzert von BAP, welches mit offenen Worten zum Ist-Zustand der Band nicht spart. Leider. Aber einer muss das ja mal schreiben.





Wir Recklinghäuser lieben unsere Festspiele, honorieren dies und freuen uns immer, wenn wir am Ende einer Saison lesen dürfen, wie gut es gelaufen ist und dass die Zukunft der Ruhrfestspiele gesichert ist.
 In diesem Sinne. Glückauf.