Freitag, 30. Dezember 2022

Was vom Jahr übrig blieb - 2022

Tach auch Liebeleins. Da sind wir wieder. Am Ende eines Jahres. Jetzt!  ist die Zeit für die gute alte traditionelle Frage:  

Was wird es sein, was wir von diesem Jahr erinnern? 


Anders als in den letzten Jahren bleibt von diesem Jahr auch einiges hier im Blog. Darauf habe ich mit Euch gemeinsam schon zurück - und vorausgeschaut. Etliches aus 2022 ist hier und im Logbuch unserer aquamarijnblauen Träume verewigt. Dementsprechend fällt der Jahresrückblick etwas kürzer aus.  (Auch wenn man mir sonst nicht zwingend Angst vor Redundanz nachsagen kann ;)

Long story short: Mein Jahr war großartig. Punkt. 

Ich weiß, dass mancher zusammenzuckt, wenn in diesen Zeiten jemand frank und frei sagt, es gehe ihm gut. Mir graust auch bei so ziemlich allem, was den öffentlichen Diskurs bestimmt. Keine Frage. Tatsächlich aber bin ich gelassen genug, mich nur auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann. Ebenfalls Punkt. 

der 'nen Scheiß muss ich Modus 

Ihr habt mich in diesem Jahr begleitet. In den ersten Monaten meines " 'nen Scheiß muss ich" Modus, meiner grenzenlosen Erleichterung, aus der Fremdbestimmung raus zu sein. Bei meiner Neu-Ausrichtung des Blogs hin zu den Chancen, die sich für uns in diesen Jahren voller Wechsel ergeben. Ihr habt zu einigen Beiträgen aktiv beigetragen. Ihr wart mit an Bord. Sowohl auf unseren Touren als auch in meinen Allein an Bord Zeiten. Es ist nur wenig in der Rückschau zu ergänzen.

Das Jahr begann mit einem Immer-noch-Lockdown - weiß ja auch schon fast keiner mehr. Im Laufe des Jahres kehrte in dieser Hinsicht so langsam Normalität ein. Besser gesagt, das, was manche für Normalität halten. Es gab einige größere Feiern, ich war sogar das erste Mal nach Big C wieder auf einem Konzert. Schön soweit, auch wenn ich zugeben muss, dass meine Begeisterung für Menschenmassen auf engem Raum nicht gerade zugenommen hat.         

Flying home for christmas 


Den Jungs geht es gut. Auch sie konnten in diesem Jahr einiges nachholen, was wer oder was auch immer ihnen genommen hatte. Pünktlich zum Feste war flying home for Christmas. Derzeit sind ausnahmsweise sowohl wir als auch die Kinder im Lande. Kommt gar nicht so oft vor. Natürlich würde ich sie gerne öfter sehen, aber ich freue mich trotzdem. Über die Flügel, die wir ihnen gegeben haben, die sie durch ihr Leben tragen. Zugegeben - ich müsste es nicht dauerhaft haben, dass diese Flügel gleich beide nicht nur in andere Länder, sondern direkt nach Overseas tragen. Aber auch das muss man aushalten können, wenn man möchte, dass die Kinder das Leben leben, welches sie sich wünschen. 

Glück zu zweit
A propos das Leben leben, das man sich wünscht. Der wichtigste Nachtrag wäre eigentlich das beste Weihnachtsgeschenk des Jahres. Es ging an den Captain. Wir haben nicht nur an der Bootsschraube hart gedreht, sondern auch noch an anderen Stellschrauben, aber - das soll er selbst erzählen. Ich sach ma so: Denn - 'nen Scheiß muss man. 

Euch sage ich Danke. Danke dafür, dass Ihr mich und den Blog nicht nur begleitet, sondern auch dazu beitragt.  Es hat mir Spaß gemacht. ich hoffe, Euch auch. Das kann gerne so weiter gehen.  



Die Statistik des Jahres: 


wird diesmal präsentiert vom Grizzly Bären. Aus guilty pleasureGründen

Guilty pleasure fat bear

Satz des Jahres: 'nen Scheiß muss ich 
Einsicht des Jahres: et iss, wie et iss  
Dazu passend der Ohrwurm des Jahres: "As it was" von Harry Styles 
Trotzdem war mein Lied des Jahres: "Keep it up" von Rex Orange County 
Mantra des Jahres: Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen - weil: 
Hashtag des Jahres: Das Leben ist zu kurz für irgendwann 
Entdeckung des Jahres: Wie toll und anders als zuhause 
die weißen Nächte im Mittsommer auch schon in Friesland sind. 
Guter Vorsatz für das nächste Jahr: In den weißen Nächten
 draußen auf dem Wasser zu sein. 
Partys des Jahres: die Planwagenfahrt mit dem alten Team 
( ja, doch. Trotz schöner Hafenfeste) 
Guilty pleasure des Jahres: die Live Webcam des Katmai Nationalparks Alaska
Derzeit winterbedingt nicht online, aber ich sag Euch: ein großer Spaß. 
Damit verbunden der Wettbewerb des Jahres: Fat bear contest  
(und nein - ich habe keine Langeweile, ich habe nur Zeit für solche guilty pleasures) 
Schrägster Einkaufsbummel des Jahres: Mit meinem Bruder in de Achterhoek von Gelderland  
Rätsel des Jahres: Feudelgate 
Dringend gesucht des Jahres: Ein Maßband für die goldene Mitte 
Wertschöpfung des Jahres, auch inflationsbereinigt: Selbstbestimmt leben zu können, 
Buch des Jahres: Bella Germania von Daniel Speck 
Serie des Jahres: Deadwind 
Konzert des Jahres: The Script in Köln (außer Konkurrenz) 
Bestes Kennenlernen des Jahres: Mr. Portugal aka Flausen im Kopf und Fussel überall 

Hund Weihnachtsmann


Allen ein schickes Wochenende und eine tolle Silvesterfeier. 
Knallt nicht soviel, das treibt fusseligen Freunden die Flausen aus und 
das will doch auch keiner.
Wir wünschen Euch für das neue Jahr alles das, was Ihr Euch wünscht. 
Von meiner Familie zu Euren Familien
Guten Rutsch ! 

Familienfoto 2022




Mittwoch, 7. Dezember 2022

Jahresrückblog 2022

Im Dezember 2022 schrieb ich diesen Beitrag, mit dem ich auf mein Blogjahr zurückschaute. Die Frage der Sichtbarkeit begleitete mich bis ins Jahr 2024. Alles, was ich 2022 schrieb, galt auch noch ein Jahr später. Nicht mehr ganz so krass, aber - ja. So sagte ich auch Ja. Zu einer Veränderung, mit der ich schon länger liebäugelte.

 Ihr findet mich und diesen Blog nun auf meiner eigenen Webseite: 

Britta Langhoff, Bloggerin und Autorin

Ihr seid dort herzlich willkommen. Ich freu mich auf Euch. 


   


Im folgenden der Jahresrückblog für 2022: 


Das Jahr brachte für mich einen großen Wechsel. Auch ganz ohne Balkon beschloß und verkündete ich: Jahre voller Wechsel dürfen, können, sollen auch Jahre voller Chancen sein. So gab ich auch diesem Blog noch eine Chance und stellte ihn bewusst sichtbarer. Auf zu neuen Wegen, die ich mit Euch gemeinsam erkunden möchte. 
Mein persönlicher Fokus: Je oller, desto doller. Netter ausgedrückt: 

Wir sind Ü 50 und fabelhaft       

Nur wissen das nicht alle. Und noch viel zu wenige bringen es zum Ausdruck. Ich schrieb verschiedene Posts, ich bekam unterschiedliche Reaktionen. Eins hatten viele Reaktionen gemeinsam: Sie blieben unsichtbar. Was mich zu der Frage bringt:

Ü50 und unsichtbar. Wollen wir das?


Dieser Frage widmete ich bereits einen eigenen Blogeintrag. 
Er ist einer der meistgeklickten des Jahres. Auch einer der am häufigsten kommentierten. Interessanter- und bezeichnenderweise unsichtbar kommentiert. Viele meldeten sich zustimmend und mit eigenen Geschichten bei mir. Über Whatsapp, über direct Messages bei Twitter und Instagram. Unter den Tweets, unter den Posts - nur wenig. Im Blog so gut wie gar nicht. 

Viele empfinden es so, dass sie unsichtbarer werden. So wie das Herz in den Wolken. Man muss schon genau hinschauen. Viele hadern mit diesem Gefühl.  Nur nicht offen, nur nicht sichtbar. Es scheint eine Art sich selber erfüllender Kreis zu sein. Der sich wie ein roter Faden durch das Blogjahr zog. Ich freue mich über Euer Vertrauen, über die Geschichten, die Ihr mir erzählt, über Eure Meinungen dazu. Aber ich bin gerne redundant und möchte Euch nochmal Folgendes ans Herz legen:  

Unsichtbar ab 50


Die Sammlung "Eure Tipps gegen Winterblues" war ein kleiner Erfolg. Es kam und kommt immer noch einiges zusammen. Auch das etwas, was uns fabelhaft macht. Wir wissen gut, wie wir uns selber helfen können. Das war der zweite rote Faden im Blogjahr: Ihr alle, die Ihr Euch bei mir gemeldet habt, die hier lest: Jede(r) hat etwas beizutragen, jede(r) hat Erfahrungen, die wertvoll sind und helfen. Ihr alle habt vieles, was wert ist, sichtbarer zu werden. Schreibt mir, was uns noch fabelhaft macht! Ich sammele das und plane, das neue Jahr damit fabelhaft einzuläuten.        

Um es noch einmal klar zu sagen: Ich lege Wert auf Eure Beiträge. Mich interessiert das. Und natürlich könnt Ihr den geschützten Bereich der Messenger wählen, um Euch auszutauschen. Dennoch: Wäre es nicht schön, gemeinsam sichtbarer zu sein, zu werden?* Den ersten Schritt aus der Komfortzone damit zu machen, sichtbar unser Loblied zu singen, ist doch eine gute Gelegenheit. 














Freitag, 25. November 2022

Fussel - Freitag

Hund aus Tierschutz Portugal

Tach auch Liebeleins. Ich soll Euch sagen: "TGiF fällt aus wegen iss nich" Stattdessen gibbet

FF, den Fussel-Freitag 


Nein. Hab ich nicht. Ich find alles ganz ganz toll und ich glaub, meine Menschen auch. Wir passen prima zusammen. Sogar meine Morgenmuffeligkeit stört hier keinen. Ganz im Gegenteil. Meine Menschen sind froh, wenn sie in Ruhe ihre erste Tasse Kaffee trinken können. Schlafen tu ich überhaupt sehr gerne. Ich hab da noch ein bißchen Nachholbedarf.  

Hund Handtuch trockenrubbeln
Richtig genießerisch wühle ich mich in mein kuscheliges Kissen. Ungemütlich wird das nur, wenn meine Menschen auf einmal das Fenster aufreißen. Angeblich, weil ich gepupst hätte. Ich? Würd ich nie nich tun. Das mit dem Wetter ist eh so eine Sache. Da muss ich mich noch dran gewöhnen. Irgendwas ist halt immer. Aber meine Menschen kümmern sich gut. Wenn ich nass geworden bin, darf ich mich an einem ganz großen Handtuch trocken rubbeln. Das kann ich richtig gut. Da, wo ich nicht hin komm, rubbeln dann meine Leute. Danach krieg ich noch ein zweites Handtuch zum warmkuscheln. Das nehm ich mit auf mein Kissen und baue mir damit ein kleines Nest. Da bin ich sehr geschickt. Nur warum auf den Handtüchern immer so große Boote sind - meint Ihr, das soll mir was sagen? 

Hund baut sich gerne eine Höhle
Neulich hat meine Lady eine super kuschelige Matte mitgebracht vom Einkaufen und gesagt, die wäre für's Badezimmer. Da hab ich zaghaft protestiert. Die passt doch auch von den Farben her bestens zu mir oder? Und was soll ich sagen? Eigentlich ist sie unnachgiebig mit dem, was ich darf und was nicht. Aber ich hab gewonnen. Die Matte ist unten geblieben im Wohnzimmer. Liegt versteckt unter  dem Sessel vom Captain. Versteckt. Haha. Ich hab die sofort entdeckt und mit Matten kann ich umgehen. Sowas von. Wenn die Menschen abends Fernsehen gucken, kuschel ich mich immer in die kleine Höhle zwischen Kapitäns-Sessel und Hocker. Ein Dach über dem Kopf finde ich nämlich prima zum schlafen. Und weil die Lady nicht will, dass ich auf den kalten Fliesen liege, sagt sie nichts, wenn ich mir die Matte rausziehe und mich darauf lege.



Hunde lieben Matten

Dafür räume ich auch abends immer mit auf, wenn es ins Bett geht. Dann hole ich meinen Ball und lege den ordentlich auf mein Kissen. Da lachen meine Menschen sich immer kaputt und finden das niedlich. Aber Ordnung ist wichtig. Die räumen ihr Zeug ja auch weg. 

Meinen Ball liebe ich sowieso total. Noch nie hatte ich ein eigenes Spielzeug. Da passe ich gut drauf auf. Auch vor diesem Ding, was da dauernd rumsaugt, bringe ich den in Sicherheit. Wenn meine Menschen den werfen, hole ich den sofort. Und bringe ihn auf mein Kissen. So muss ich das wohl mal gelernt haben. Irgendwie glaube ich, die haben erwartet, ich bring den Ball zu ihnen. Aber so geht mein Job halt nicht. Haben sie verstanden und loben mich auch dafür. 




Fussel im Wald
Der Captain macht große Spaziergänge mit mir, das macht viel Spaß. Vor allem im Wald und auf der großen Wiese. Da komm ich an die lange Leine und kann richtig rennen. Erstaunlicherweise sind immer ein paar Leckerchen in den Blättern versteckt. Da kann ich mich wieder stärken. Ein paar Hunde kenne ich jetzt, wo ich mich einigermaßen zivil verhalte. Mit dem alten Hundeopa bin ich auch schon mal ein paar Schritte gelaufen. Ich zeige dann stolz, dass ich meinen eigenen Menschen habe, der mich beschützt. Aber manchmal mach ich noch Theater. Altes Benehmen legt man halt nicht so schnell ab. 



Dafür bin ich in Menschen-Gesellschaft der allersüßeste, charmanteste Hund, den man sich vorstellen kann. Pizza-Essen bei den Nachbarn - kein Problem. Ich mach dann die Runde, lass mich von jedem kraulen und dann bin ich einfach dabei. Das mag ich. Meine Menschen wohl auch. Und die Eltern vom Captain hab ich kennengelernt. Da bin ich jetzt der Enkelhund. Die beiden haben sich sehr an mir erfreut, das hat allen gut getan. Nur als dann noch mehr kamen, Tante, Onkel und Cousin, da war ich erst skeptisch. Die sind alle so groß..... aber nachher ging es dann. Da bin ich eigen. Bestechen lass ich mich nicht. Auch nicht mit Leckerchen. Die nehm ich nur von Menschen, die ich kenne. Auch beim Tierarzt habe ich keine Ausnahme gemacht. 

Bei soviel Action darf natürlich Pflege nicht zu kurz kommen. Ich werde für mein Leben gern gebürstet. Im Tierheim waren das ja die einzigen Streicheleinheiten, die ich bekommen hab. Aber auch heute finde ich das noch schön. Die Lady macht das jeden Tag, so kann sich nichts verfilzen. Ich dreh mich auch immer freiwillig so, dass sie überall drankommt. Wenn mal Fussel überstehen, darf sie das auch schneiden. Mit der ollen stumpfen Babyschere kann ja nichts passieren. Denn ich heiß zwar Fussel, aber ich will nicht so aussehen. Aber getrimmt werden will ich auch nicht. Ich brauch mein Fell gegen diese Kälte hier. Deswegen halt ich auch still, wenn die Schere klappert. Sogar geduscht worden bin ich schon. Ein Bad wäre mir zwar lieber gewesen, aber wenn Dreck ab muss, dann muss er ab. Seh ich ein. 

Ihr seht, mir geht es prima. So gut wie noch nie in meinem ganzen Hundeleben. Ich werde jeden Tag entspannter und fröhlicher. Meine Menschen freuen sich darüber sehr. Können sie auch. Haben sie gut gemacht. 

Allen ein schickes Wochenende 
Wedelt durch keine Blätter, durch die ich nicht auch wedeln würde ! 





Und - ! Mittlerweile gab es sogar schon den ersten fusseligen Urlaub. Unser Mr. Portugal hat die Nordsee kennengelernt. Den Beitrag dazu findet Ihr im Logbuch !  



Freitag, 18. November 2022

Eure Tipps gegen Winterblues

Wir sind uns einig. Immer wichtig, nicht nur materiellem Mangel, sondern auch dem seelischen  vorzubeugen. In schwierigen Zeiten noch einmal mehr. Ich hatte vorgelegt mit 

10 Ideen gegen Winterblues 

und Euch gebeten, dieser Ideensammlung Eure Tipps hinzuzufügen. 

Eure Tipps gegen Winterblues 



Der erste Tipp kam von Anke, die mich auf Instagram erinnerte: 
- Vitamin D Haushalt im Gleichgewicht halten ! Ein wirklich guter Tipp. Den ich auch schon mal gegeben habe und  konsequent beherzige. Macht das. Wenn Ihr unsicher seid, sprecht mit dem Arzt Eures Apothekers. Danke für die Erinnerung  

Richtig. Ganz wichtig, Credits to Sandra auf Insta.  
-Schokolade essen. Immer ein Stimmungsaufheller. Am besten ohne schlechtes Gewissen. 

Da fällt auch mir noch was ein. Richtig gut auch gegen Wechseljahres-Beschwerden:
- Beeren und ein paar Nüsse essen. Jeden Tag. Versorgt einen mit Eisen, Vitamin B und hat die Fähigkeit, das fehlende Östrogen etwas auszugleichen.  

Simone benutzt 
-ganz bewusst ein Urlaubssouvenir.  Das schöne Glas aus der Glasmanufaktur, die schöne Seife aus der Provinz. Eine gute Idee - mir zaubert die Sehnsuchtstasse auch immer ein Lächeln auf die Lippen 

Der Spieler7 Uli 
- hört jeden Morgen ganz laut Lieblingsmusik über Kopfhörer 
Da bin ich bei Uli. Musik hilft immer. Tanzen auch. Einfach mal so. 

Diana von Boot, Camping, Lifestyle 
- genießt die Gemütlichkeit der Weihnachtszeit und unternimmt viele Wochenendreisen 

Veronika von Pedalingunlimited Insta schrieb: 
Draußen bewegen ist immer mein Tipp gegen Winterblues! 
Auch da bin ich bei der Tippgeberin. Das bringt ganz viel. Und als langjährige MDRZA weiß ich: Auch Fahrradfahren geht im Winter. Sehr gut sogar.  
 
ein schöner Hinweis kam von Angie, einige kennen sie noch aus seligen blogpunktde Zeiten: 
- einfach mal was machen, was man immer schon machen wollte, aber aufgeschoben hat. Angie hat ihre Familie eingepackt und ist um die Ecke nach Wuppertal. Einmal mit der berühmten Bahn über den Dingen schweben 

RadlmumAndrea
- träumt sich an die Nordsee und lässt sich von Freunden von dort aktuelle Bilder schicken 


Jacqueline twitterte mir dazu: 
Zuhause Urlaub machen, Buch, Glas Wein. Genau - und die Welt draußen lassen 

Engelchen 
-schmiedet Pläne und da sie vor Tageslichtanbruch im Büro sitzt, macht sie  
gegen Tagesanbruch eine Pause im Treppenhaus. Weil da die Aussicht so schön ist. Einmal Fenster weit aufreißen und den Förderturm anschmachten. 
 

Nachtrag vom Engelchen: Sie setzt in diesem Jahr 2023 noch Tagesausflüge auf die Liste ! 

lowemaedchen_mme fragte auf Instagram vorsichtig nach
-Plätzchen backen sei doch sicher weit vorne. Sie backt total gerne.  Erstaunlicherweise (noch) nicht. Also wie heißt es immer so schön? Auf die Plätzchen, fertig, los. 

Ebenfalls auf Insta der Einzige mit folgendem Tipp, Roland Zachau:
-Aktiv bleiben und unter Leute gehen* 

GinaHH gab den Tipp: Auf dem Markt einkaufen. Dort herrscht immer eine besondere Atmosphäre. 
  
Na, da haben wir doch schon einiges beisammen, was meine Tipps bestens ergänzt.  Ich erweitere diese Sammlung gerne weiter laufend. Kommentiert gerne, von mir aus auch über Twitter (solange es das noch gibt ;) ) und Instagram. Ich füge das dann hier zusammen.  

*Freunde treffen, unter Leute gehen kam so gut wie nie. Genauer nur einmal? Wie kann das ? Sind wir noch so im Corona-Modus? Mögen wir gegenüber Freunden nicht zugeben, dass wir  was gegen Winterblues tun?  Ja, ich habe das auch nicht erwähnt. Ich gebe ehrlich zu: Ich kann das leider nicht als immer funktionierenden Tipp geben. Aus verschiedenen Gründen, die hier einfach nicht hin gehören.  


Das Ende von Twitter ?

 Kurzes Off-Topic. Meine 5 Cent zum vermuteten 

Ende von Twitter 

weil ich sonst aus dem Kopfschütteln nicht mehr rauskomme. Auf Twitter beschäftigt man sich gerade -  mal wieder - mit sich selbst. Vermutlich, weil den Meisten die Mechanismen bei einem TakeOver nicht vertraut sind. Oder, weil man sich halt gerne mit sich selbst beschäftigt. Auch wenn man das aufgeregte Gezwitscher kaum ignorieren kann - ich glaube ja eher an Katastrophen-Geilheit in Verbindung mit immenser Selbstüberschätzung. Echte deutsche Kernkompetenzen. 

Dennoch - ich frage mich unweigerlich: Würde ich es bedauern, wenn Twitter sich aus der digitalen Welt verabschiedet? Und komme zu dem Schluss: Nein. Leider nein, muss ich hinzu fügen. Nach dem Ende von blogPunktde war Twitter die einfachste Möglichkeit, sich schnell wieder zu finden und  in Kontakt zu bleiben. Das war und ist eine gute Seite von Twitter. Lange Zeit mochte ich auch anderes auf der Plattform. Ich hatte Spaß, ich lernte neue Leute und neue Sichtweisen kennen und ich konnte mich zeitnah über alles Mögliche informieren. 

Das alles ist schon länger - fast - vorbei. Spaß ist in weiten Teilen verpönt, andere Sichtweisen werden nicht diskutiert, sondern verbissen als die einzig wahre verkündet, Informationen muss man mit der Lupe suchen. Dafür gibt es Meinungen und Vorhersagen in Hülle und Fülle. Immer so, wie man sie gerade braucht. Ich glaube tatsächlich, dass ein Ende von Twitter der Politik und den Medien nur gut tun könnte. Ich würde ein bißchen was vermissen, vor allem die Guten Morgen Runden. Aber sonst? Das ist das eigentlich Bedauerliche. Dass man so wenig vermissen würde. 

Aber so ist das mit sozialen Medien. Sie gehören nicht uns. Auch wenn das nur wenige verstehen. Sie sind auch nicht in erster Linie auf das soziale ausgerichtet, sondern auf das kommerzielle. Man muss sich immer wieder eines klar machen: 

Wenn ein Produkt nichts kostet, dann ist man selbst das Produkt. 

So schlicht, so simpel. Deal with it or not. Und: Nehmt Euch nicht so wichtig. 


    

Mittwoch, 9. November 2022

10 Tipps gegen Winterblues

Der Sommer ist vorbei. Mit der Zeitumstellung noch einmal mehr. Uns alle treiben Sorgen und Ängste um, wie wir durch den Winter kommen. Es ist überall Thema, auch hier haben wir bereits darüber gesprochen. Wir haben Vorsorge getroffen. Auf verschiedenste Art und Weise. Um Vorsorge und Achtsamkeit geht es mir heute auch. Diesmal aber mehr um Achtsamkeit für unser seelisches Wohlbefinden. Das gibt es jenseits von Stromsparen und Gaspreisbremsen schließlich auch noch. Bei all den Sorgen ist es nochmal wichtiger als sonst, was gegen den Winterblues zu tun. Bzw. am besten dem Winterblues vorbeugen.    

Wie kommen wir durch den Winter? 

10 Tipps gegen den Winterblues 

- Den Tag am offenen Fenster beginnen. Einmal tief frische Luft einatmen, das erste Tageslicht in sich aufnehmen*

 - Workouts am Morgen. Muss ja nicht viel sein. Einmal den Kreislauf in Schwung bringen. Das macht was mit einem. Und zwar nur Gutes. 

- Stretching nach dem Workout. So schön, wenn die Knochen knacken, die Faszien sich dehnen, der Schmerz nachlässt. Da fühlt man sich gleich einmal mehr bereit, es mit dem Tag aufzunehmen. 

- Erinnerungen pflegen. War das ein schöner Sommer? Ja, aber sowas von. Fotos sortieren, Throwbacks posten. Sich erinnern. 

- Pläne schmieden. Für den nächsten Urlaub, für einen Tagesausflug, für einen kuscheligen Abend 

- sich etwas Gutes tun. Das muss nichts Großes sein. Irgendwo im Schrank steht bestimmt noch die teure BodyLotion, die man geschenkt bekommen hat. Die schöne Duftkerze, die man für besondere Stunden aufspart. Der teure Wein, den man aufhebt für eine spezielle Gelegenheit. Ihr seid speziell, Ihr seid besonders. Trinkt ihn, den Wein. Genießt das Licht und den Duft der Kerze. 

- Farbe ins Leben bringen. Wir müssen uns warm anziehen. Lagenlook hält warm. Warum nicht die geblümte Sommerbluse oder das pinke Top über das langärmeligen Shirt ziehen? Sieht man auch gleich nicht mehr so blass aus.  

 - Sich wegträumen. Reiseführer lesen oder  

-  Live- Webcams anschauen. Kurz durch Vegas bummeln, mit Polarbären durch die Eiswüste stapfen, am Strand von Los Angeles Fahrrad fahren, den Suez Kanal entlangfahren - geht alles virtuell und holt einen raus aus der Tristesse. 

-  sich weg beamen. Gebt bei Youtube den Suchbegriff cozy Coffee Shop ein. Schöne Cafes weltweit als stundenlanges Video mit entspannender Musik werden da angeboten. Auf den Fernseher beamen und als Hintergrund laufen lassen, während man ein schönes Buch liest.


Wie kommen wir durch den Winter
Winterblues überwinden

Was macht Ihr, um aus der Winter-Tristesse rauszukommen? Ich freue mich über Eure Ideen und Tipps und würde diese gerne hier in diese Ideensammlung aufnehmen. So als laufender Selbsthilfe-Beitrag.    

Alle bisherigen Beiträge zum großen Themenbereich  "Ab fünfzig wird alles besser"  sind gelabelt mit

  Ü50 Blogger 


Dort findet Ihr alles auf einen Blick. Kommentare sind offen und werden gerne genommen. Darüber hinaus bin ich dankbar für Unterstützung in Form von Links, Re-Tweets und Re-Posts bei Instagram.

Yabbadabbadu! Ihr habt fleißig kommentiert. Vor allem auf Instagram. Darüber freue ich mich. Bitte hier entlang. Eure Ideen gegen Winterblues. 

Ein ganz großes Thema bei "Einfach machen" ist die Bucket-List, auch Löffel-Liste genannt. 
Eine Liste der Dinge, die man tun will, bevor man den Löffel abgibt. 

*Ich weiß, viele müssen schon so früh raus, dass es da noch dunkel ist. Aber vielleicht könnt Ihr die Chance, das erste Tageslicht des Tages zu inhalieren, irgendwie anders nehmen. Auf dem Weg zur Arbeit, aus dem Bürofenster. Als ich noch gearbeitet habe, sind wir immer eine Viertelstunde vor Öffnungszeit in die oberste Etage gegangen mit unserer Tasse Kaffee. Haben das Fenster aufgerissen und uns den Blick über die erwachende Stadt gegönnt. Das hat schon was gebracht. Irgendwas geht bestimmt bei Euch auch. Als ersten Schritt am Tag, um den Winterblues zu überwinden oder eben am besten, dem Winterblues vorbeugen.    

Freitag, 4. November 2022

T.G.i.F. - auf den Hund gekommen

Tach auch Liebeleins. Da sind wir nun. Mal wieder. In der Winterzeit angekommen. Nee, watt iss datt usselig, wenn et schon um 17:00 Uhr fast dunkel ist. Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich auch jetzt über den  'nen Scheiß muss ich" Modus bin. Nicht mehr morgens im Dunkeln raus, abends im Dunkeln heim. Grauslig. So komme ich wenigstens auf eine annehmbare Dosis Tageslicht. Umso mehr als wir  

auf den Hund gekommen 

sind. Unser neues Crew-Mitglied hat sich Euch ja bereits vorgestellt. Seit letzten Samstag ist der Fussel bei uns und es freut uns genauso wie ihn. Die ersten Tage war er sehr vorsichtig. Sehr bemüht, uns zu gefallen. Wir lassen ihn ganz in Ruhe ankommen und zusehends wird aus vorsichtig und zutraulich nun unbekümmert und schmusig. Den ersten Hunde-Buddy hat er in good old Whisteria Lane auch schon gefunden. 

Wir hätten immer schon gerne einen eigenen Hund gehabt. Im Laufe der Jahre hatten wir einige Besuchshunde, die auch schon mal länger bei uns waren. Aber das ging immer nur, wenn Ferien waren und sich an meinen Arbeitstagen auch die Jungs kümmern konnten. Ich halte überhaupt gar nichts davon, wenn ein Hund den ganzen Tag alleine ist. Die Jungs finden es natürlich schade, dass erst jetzt ein Hund im Haus ist, wo sie nur noch zu Besuch sind. Dennoch hat es nichts mit "Das letzte Kind hat Fell" zu tun. Das war nicht unsere Intention. 

Die zweite Chance - ein Hund mit Geschichte 

Nun haben wir die Zeit, einem Hund gerecht werden zu können. Wir haben uns das gut überlegt, welchem Hund wir ein Zuhause geben möchten. Unser Gefühl war immer, wenn wir einem Hund ein Zuhause geben können, dann einem, der ein Zuhause sucht. Ruhig auch ein etwas älterer Hund. Wenn zweite Chance, dann richtig. Wir hatten eh nie viel über für schicke Hunde vom Züchter, der rassige Mischling war schon immer eher unseres. Unser Hund muss ja auch keine besondere Aufgabe erfüllen, wie z.B. ein Jagdhund. 

Wir haben in diesem Internet (vielleicht setzt es sich doch durch) recherchiert, mit Freunden gesprochen und Ratgeber gelesen. Uns war immer klar, wenn wir einen Hund mit Geschichte nehmen - das wird kein Selbstläufer. Diese ganze Romantik mit "Straßenhunde sind immer so dankbar" ist eben genau das: Romantik. Das hat uns weniger abgeschreckt. Wir trauen uns zu, einem Hund die Sicherheit zu vermitteln, die er braucht, um wieder ein fröhlicher Hund zu werden. Wir kennen auch nicht alles aus Fussels Geschichte, das ist nun mal so. Das weiß keiner. Aber Mitleid hilft diesen Hunden eben auch nicht, das muss einem klar sein.   

Schwieriger fanden wir es, eine Organisation zu finden, über die wir einen Hund adoptieren wollen. wir hätten uns nicht vorstellen können, uns einen Hund aus einer Liste auszusuchen und ihn dann an der Laderampe eines soeben aus Osteuropa eingetroffenen LKWs am Bochumer Güterbahnhof abzuholen. Unser Fussel war einige Wochen bei einer versierten Pflegestelle, die ihn sehr gut eingeschätzt haben. Auch dort verfuhr man nach der Maxime, sich nicht allzu viele Gedanken über seine Geschichte zu machen. Man schaute, wie er sich verhielt und einfügte, verstärkte gute Reaktionen und führte bei nicht so guten.      

Ebenfalls ins Reich der Romantik gehört folgende Vorstellung: Man sieht auf Twitter, Insta oder einer Webseite einen "Ich suche ein Zuhause" Aufruf und meldet sich dann mit "Ich habe ein Zuhause und würde gerne dem Hund einen Platz darin geben" Vergesst es. Der Ablauf einer Vermittlung von Tierschutzhunden ist eine Wissenschaft für sich. 

Vermittlung Tierschutzhund - wie läuft das ab? 

Es gibt Laderampen-Organisationen, es gibt aber auch sehr viele Tierheime und Tierschutzorganisationen, bei denen ich mich nicht hätte bewerben wollen oder können. Bei einigen verweigerte ich mich, weil ich selbstverständlich NICHT meine Personalausweis-Daten plus einem episch beantworteten Fragebogen zu meinen räumlichen und finanziellen Verhältnissen durchs Netz schicke. Als Grundvoraussetzung dafür, überhaupt ein Kontaktformular ausfüllen zu können. Sorry but no sorry.  Da bin ich sehr altmodisch. 

Bei etlichen anderen hätten wir uns gar nicht bewerben können. Einfach weil wir keine eierlegende Wollmilchsäue sind. Weil wir schon Ü50 sind, weil wir keinen versierten Ersthund haben, weil 400 qm Garten das mindeste sind, was ein Hund erwarten darf.  Das war uns vorher in diesem Ausmaß nicht klar. Auf der einen Seite schlagen alle Alarm, wie voll die Tierheime sind. Auf der anderen Seite werden absolut unrealistische Anforderungen gestellt. 

Es kann mir doch keiner erzählen, dass ein Hund besser im Zwinger verbleibt, als zu uns zu kommen.  Auch wenn unser Garten nicht der größte ist. Versteht mich nicht falsch: Ich bin sehr dafür, dass geschaut wird, in welche Hände ein Hund kommt. Auch uns hat eine sehr nette Dame besucht und sich angeschaut, wo und mit wem Mr. Portugal demnächst rum-fusselt. Auch wir haben uns bei Adoption komplett legitimiert und unser Einverständnis für die Übermittlung der Daten an Tasso gegeben. Aber ich finde nicht, dass ich einen Naturteich anlegen sollte, weil der Hund doch so gerne schwimmt (Kein Witz, das hab ich mir nicht ausgedacht, das hab ich einmal so gelesen unter Anforderungen) 

Wie auch immer - eine echte Welt für sich. Unser Fussel wurde zum Glück gut betreut, wir ebenso. Inclusive Kennenlernphase. Ich verlinke nicht, ich bin da immer noch mißtrauisch mit diesem DSVGO Gedöns. Wenn jemand von Euch interessiert ist, würde ich aber per PN weiter empfehlen und Euch bei der Recherche helfen. Einschränkende Info vorab: Diese Organisation ist NRW-weit tätig. Da man den Hund vorher besucht und kennenlernt, wäre das jetzt für z.B. die Münchner unter meinen Lesern eher suboptimal.             

War sonst noch was? Nicht wirklich. Noch ist die Sehnsucht nach Boot und Friesland kein Notfall.  Diesmal konnte ja vor allem ich die Saison komplett auskosten. Was den Winter angeht, sind wir vorsichtig optimistisch, gut vorbereitet zu sein. Wir sprachen bereits darüber. Eine der häufigeren Infos zu getroffenen Maßnahmen: Wichtig ist auch, dass man sich jederzeit von innen wärmen kann. Da sind wir vorbereitet. 

Ansonsten alles ruhig soweit in der Whisteria Lane und Umgebung. Es gab einige kleinere Treffen, alles unaufgeregt  und fein. Was die Herren Söhne angeht, teile ich derzeit das Schicksal von King Charles III - sie sind  Overseas. Kommen aber wieder. Solange beglücken sie uns mit schicken Fotos für special und common interest:     

    

Sonnenaufgang in Chicago Hebebrücke
Meanwhile in Chicago 💓* 

Damit allen ein schickes Wochenende !
Und wenn wir auch nur in nervig old Germany sind: Macht es wie Mr. Portugal
 und genießt die schönen Stunden, wie sie kommen. 

Grumpy Dog genießt die Sonne


Für weitere Aufheiterungen während dunkler Wintertage empfehle ich ganz eigennützig 
die erhellende Lektüre des Logbuchs. Noch sind nicht alle Einträge zu dieser großartigen Saison drin, aber es schreitet voran. 
   
*Foto aufgenommen von unserem Ältesten   

Dienstag, 1. November 2022

Ich möchte mich vorstellen

Ein Gastbeitrag von einem ganz besonderen Autor 


Tach auch Liebeleins. So sagt man das doch bei Euch oder? 
Da, wo ich her komme, sagt man Bom-Dia. 

Darf ich mich vorstellen? 


Mein Name ist Fussel (kann ich auch nichts für, ich hab mir das nicht ausgedacht. Aber jetzt höre ich da drauf) Ich komme aus Portugal und dort wollte mich keiner mehr haben. Obwohl ich ganz viel portugiesischer Wasserhund in mir habe. So wie die Hunde, die mal beim Barack im weißen Haus gelebt haben. Und süß bin ich ja wohl auch. Aber sowas von. 



In Portugal bin ich in ein Tierheim gekommen. Das war ok. Es gab zu fressen und baden durfte ich auch. Aber es war sehr voll im Tierheim. Zum Glück arbeitet eine Tierschutzorganisation mit denen zusammen. Als ich ein bißchen aufgepäppelt war, kamen nette Leute von ganz weither und haben mich mit in mein nächstes Abenteuer genommen. Zuerst haben sie mich zu einer Pflegestelle gebracht. Da hat mich eine Frau in ihr Rudel von 5 Hunden aufgenommen und mir gezeigt, wie das hier bei Euch so ist. Als sie mich ein bißchen einschätzen konnte, hat sie mir ein neues Zuhause gesucht - und eins von Belang gefunden. 

Jetzt bin ich ganz offiziell adoptiert. Und das in meinem reifen Alter von schon 7 Hundejahren. Aber meine neuen Leute finden, dass auch ein etwas älterer Hund eine zweite Chance verdient. Find ich super. Jetzt darf ich bei denen wohnen und ich benehme mich sehr gut. Nur beim spazieren gehen fällt es mir manchmal schwer, einfach an anderen Hunden vorbei zu gehen. Da mache ich manchmal Rabatz. Aber eigentlich weiß ich schon, dass ich das nicht muss, weil ich bei meinen neuen Leuten sicher bin. 



In meinem neuen Zuhause will ich unbedingt gefallen und bin ganz aufmerksam, wie es dort so zu geht. Sehr gut gefällt mir es auch in Hollywood. Da ist es oft schön sonnig, 
so wie ich es mag.  Ganz langsam fühle ich mich auch schon sicherer. Ich werde mutiger und erkunde alles. Meine neuen Leute sind ganz ok. Wenn man mal davon absieht, dass sie partout nicht ihre Sessel für mich räumen wollen. Aber sie haben mir ein muckeliges Kissen gekauft. Für's erste wird das wohl gehen, bis ich mich durchgesetzt hab. Ich bin nämlich ganz schlau. Ich durchschaue alles. Die Frau von Belang hat heute Pasteis de Nata gebacken. Die portugiesische National-Süßspeise. Angeblich, damit ich mich wohl fühle, wenn es hier so riecht wie in meiner alten Heimat. Hahaha. Die meint wohl, ich kapier das nicht, dass ihr kein Vorwand zu blöd ist, um diese Kalorienbomben zu schleckern. Von Geruch alleine hab ich auch nichts. Aber meine Leckerlis sind auch ganz ok. 

So. Nun wisst Ihr erstmal das Wichtigste über mich. Meine Leute haben auch gesagt, ich brauch Euch nicht alles erzählen von früher. Ich will ja kein Mitleid. Wichtig ist, was jetzt ist. Und jetzt bin ich sicher und habe ein für Immer Zuhause gefunden. Wir werden bestimmt weiter voneinander hören. Meine neuen Leute erzählen bestimmt alles, was so demnächst noch von Belang ist bei mir.  Für's erste sach ich Tschüsskes und Adeus. 

P.S. Wenn es sein muss, kann ich auch den grumpy dog geben. An die Pantoffeln vom Captain kommt keiner dran, während der bei der Arbeit ist. Da kenn ich nix. 



Donnerstag, 20. Oktober 2022

Der Sommer ist offiziell vorbei

Tach auch Liebeleins. Herzlich willkommen in diesem kuscheligen Blog aka Selbsthilfegruppe für akute "Sehnsucht ist ein Notfall" Seufzende und "wie kommen wir denn jetzt über diesen Winter" Fragende. Wir alle müssen jetzt ganz tapfer sein. 

Der Sommer ist offiziell vorbei 

Wir hatten noch ein paar rundum großartige Tage im Oktober an Bord. Des Captains letzte Urlaubstage sinnvoll verbracht. Das Wetter spielte größtenteils mit, zwischendurch gab es nochmal richtiges Sommerfeeling. Sogar eine schöne große Runde über die friese meren konnten wir noch drehen. Hatten wir gar nicht mehr mit gerechnet. Weitere Berichte dazu wie immer im Logbuch. Wissta ja. Nun aber  haben wir die Saison offiziell beendet und unsere Aquamarijn bei Kaiserwetter in ihr Winterlager gebracht. Dort wird sie nun in den wohlverdienten Winterschlaf gelegt. Ach ja, Boot müsste man sein. 

Die Aquamarijn im Winterlager

Auf dem Rückweg holte uns die harte Realität ein. Noch kaum über die Grenze, verkündete der ansonsten durchaus sympathische Thorsten Schorn die bittere Wahrheit: Noch zwei Monate und 6 Tage, dann ist Bescherung! Leude! Ich schaff es mit Müh und Not, mir klarzumachen, dass wir Herbst haben. Mehr ist echt noch nicht drin. Wenn auch bei aller Spätsommer-Glückseligkeit gelegentlich doch ein anderes Gefühl durch kam. Die Frage: 

Wie kommen wir jetzt über diesen Winter?

treibt sicher nicht nur mich um. Und damit meine ich - leider - nicht nur die Frage, wie wir die Sehnsucht bekämpfen. Sondern auch ganz praktische Fragen dazu. Durchaus bei uns ein Thema in diesen letzten Tagen an Bord. Fakt ist - vor allem auf mein Drängen hin hatten wir auf dem Rückweg ein so vollgepacktes Auto wie noch nie. Getreu dem Motto

Haben ist besser als brauchen

Welches eigentlich sonst nicht so mein Leitthema ist. Aber diesmal kamen sämtliche Outdoor-Gadgets, die wir auf dem Boot so haben, nicht mit ins Winterlager, sondern mit uns nach Hause. Wenn Robbie, Chrissie und die anderen Fliewatüts den Karren tatsächlich komplett vor die Wand setzen - wir sind gewappnet. Wir werden Licht haben, wir werden kochen und sogar duschen können und uns unsere auch bei minus 25 Grad wärmenden Schlafsäcke bis an die rote Nase ziehen. Machen wir im Fall der Fälle halt Wintercamping zuhause. So nämlich. 

Vorsorge für den Ernstfall? Macht Ihr das?

Ich weiß tatsächlich nicht, was alberner ist. Sich zu wappnen für die Schreckensszenarien oder beim Eintreffen derselben jammernd daheim zu barmen: Wir haben alles für autarkes Leben im Outback an  Bord und könnten das jetzt so gut gebrauchen. Ich weiß es nicht. Jedenfalls -  jetzt ist das Zeug hier. Es frisst ja kein Brot. Wie ist denn das bei Euch? Habt Ihr vorgesorgt, seid Ihr gewappnet? Stapelt sich bei Euch schon die Grillkohle für's Wintergrillen? Erzählt mal bitte. Ich möchte wirklich gerne wissen, ob ich die einzige Alberne bin. Kommentare sind offen.            

Auch wichtig: Tipps gegen Winterblues 

Ja, die überwiegende Mehrheit sorgt vor für den Ernstfall. 
Aber es ist allen auch wichtig, sich um das seelische Wohlbefinden zu kümmern. Ich stimme da entschieden zu. Und habe dem einen extra Eintrag gewidmet. Gerne als Ideensammlung zum mitmachen . Hier entlang 


Trotz aller dieser Unwägbarkeiten überwiegt bei mir Dankbarkeit und ein rundum gutes Gefühl. Gipfelnd in der überaus zufrieden gestellten Frage: Was war das für ein großartiger Sommer? Ich hatte so viel Zeit auf dem Boot. Soviel gute Zeit. Alleine, mit dem Captain, mit der Familie, mit Gästen. Das trägt mich jetzt durch den Winter und an diesen Erinnerungen kann sich zumindest die Seele wärmen. Ich bin einfach so so froh, dass ich damals dem Mantra "Wenn nicht jetzt, dann vielleicht nie" gefolgt bin. (Außerdem hätten wir dann die Camping-Cadgets nicht.......) 


Frühnebel im Hafen
Keine wirklich klare Sicht am letzten Morgen an Bord. Passt zu den Aussichten.... 

Friendly Reminder: Ganz wichtig, um gut über den Winter zu kommen. Gerade über einen so herausfordernden Winter ! 




Mit dem Sommer ging auch die Bootssaison zu Ende. Einen Rückblick und ein Resümee findet Ihr hier. 




 

Montag, 10. Oktober 2022

Und? Bewegen wir noch Kastanien?

Die bewegte Kastanie - ein kleiner Reminder ! 


Zu seligen blog.de Zeiten - als wir noch an das Gute in diesem Internet glaubten - 
war es ein jährlich wiederkehrendes Ritual. 

Die Kastanienbewegung 

Das Ritual war/ist simpel, aber tröstend. Die erste Kastanie, die einem im Herbst vor die Füße rollt, wird aufgehoben und in die Manteltasche gesteckt. Da bleibt sie. Den ganzen Winter lang erinnert sie uns - jedes Mal, wenn wir in die Tasche greifen - an den Sommer und die Sonnenstrahlen, die sie gefangen hat. Wenn der Winter sich so langsam verabschiedet, wird sie in hohem Bogen weit weg bewegt/geworfen und so der Frühling angelockt. 

Klingt albern? Macht nichts. Es ist trotzdem schön. Die in der Manteltasche immer wieder auftauchende Kastanie vermag es tatsächlich, mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Und wenn ich sie in meiner Hand rolle, dann kann ich ihn immer noch ein bißchen spüren. Den Sommer. Ich mag dieses Ritual und habe es bis heute beibehalten.     

Kastanienbewegung
Kastanien-Ausbeute, die schönste kommt in die Manteltasche  

die blog.de Gemeinschaft hat sich längst in alle Ecken des Internets zerstreut, nur wenige sind noch aktiv. Noch weniger sind nach wie vor vernetzt. Aber von denen, die mit mir vernetzt geblieben sind, weiß ich, dass auch sie dieses Ritual immer noch pflegen. Was das Lächeln noch einmal breiter macht. Wenn ich an der Ampel stehe, die Hände in die Manteltasche stecke, die Kastanie ertaste und weiß, ich bin nicht die Einzige, die das macht. 

Wie ist das bei Euch? Ihr sammelt doch auch noch Kastanien? Und wer macht mit beim Kastanien bewegen?  Noch dabei? Oder sehr gerne auch neu dabei? Wir können auch gerne im Frühjahr wieder ein Datum verabreden, an dem wir alle zeitgleich die Kastanie bewegen?

Schreibt mir gerne, was Ihr so dazu meint. 

Kastanien aufbewahren im Winter


Freitag, 23. September 2022

T.G.i.F. - zum Herbstanfang

Tach auch Liebeleins. Pünktlich zum (kalendarischen) Herbstanfang bin dann auch ich wieder im Lande und melde mich mit einer brandneuen Ausgabe unserer kuschelig gemütlichen Freitagsrunde zurück. Allet schick und schön soweit bei Euch? 

Yepp. Heute ist es soweit. 

Kalendarischer Herbstanfang 


Ist das zu fassen? Immerhin - etwas ist dieses Jahr deutlich anders bei mir. Ich bin nicht fassungslos darüber, wo der Sommer geblieben ist. Ich frage nicht, wie er so schnell vorüber gehen konnte. Nein. Ich sage es mit einem sehr zufriedenen Seufzer: Der Sommer war lang. Mein Sommer war lang. Zufriedenstellend lang. Der Juli ist mir aufgrund diverser Events etwas zwischen den Fingern zerronnen. Gut, dass ich im Juni bereits vorgearbeitet und im August/ September alles nachholen konnte. Mit nur wenigen Tagen Unterbrechung war ich seit Anfang August durchgehend in der zweiten Heimat und habe alles daran geliebt. Dementsprechend fühle ich mich back im Pott noch wie im falschen Film. Einige Boots-Tage zum Saisonausklang werden noch folgen, aber der Drops ist im großen und ganzen gelutscht. Ausführliche Berichte sind in the making. Das Logbuch und ich freuen uns auf Befüllung. Als Therapie gegen die Sehnsucht. Im Zweifel müssen wir eine Selbsthilfegruppe gründen, wie vom Engelchen bereits vorgeschlagen. 

Solange mache ich es noch schlimmer mit dem friendly reminder des friesischen Supermarkts:  

In drei Monaten ist Heiligabend
Noch 3 Monate und 1 Tag. Bitte gerne 

Soweit so gut. Now to something completely different. Noch etwas anderes ging diese Woche zu Ende. Eine Ära. Die Queen wurde unter Einhaltung jahrhundertealter Riten zur letzten Ruhe gelegt.  Ja, ich weiß. Einige können es nicht mehr hören, einige interessiert es nicht. Ihr habt es - ungefragt - lautstark zum Ausdruck gebracht. Euer gutes Recht (Auch wenn ich mich seit Jahren frage, warum man unbedingt jedem mitteilen muss, dass einen etwas nicht interessiert. Hält man sich wirklich für so wichtig. Egal) Mich jedenfalls hat es interessiert. Aus mehreren Gründen. Einer davon der, dass man eine derartige Zeremonie allenfalls aus den Geschichtsbüchern kennt. Ich fand es sehr spannend, mir das bis hin zum Brechen des Stabes des Lord Chamberlain live und in Farbe ansehen zu können. 

Boat Office Alternativprogramm

Dem Internet sei Dank auch ohne auf deutsche Berichterstattung angewiesen zu sein. Welche wie nicht anders zu erwarten in allen Medien, auch den angeblich sozialen eine ergiebige Übung in Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit veranstaltete. But guess what: In der internationalen Presse hat sich wirklich keiner dafür interessiert. Zur Beruhigung. Falls es irgendwem irgendwann einmal peinlich sein sollte.  Man muss ja in diesem Land, in dem sich jeder für den tonangebenden Nabel der Welt hält, schon dankbar sein, dass man für solche Gelegenheiten einen Steinmeier in der Hinterhand hat. Angemessen ernst gucken kann er, sich im Hintergrund halten auch. Nicht auszudenken, wenn einer der Ampelclowns auf diese Bühne gemusst hätte. 

Aber ich will den Stab nicht brechen. Jetzt, wo ich anhand der feierlichen Zeremonie endlich verstanden habe, wo dieses Sprichwort herkommt. Nicht mein Zirkus, nicht meine Clowns. Doch ich fasse zusammen: In den Geschichtsbüchern wird dareinst der Begriff "elisabethanisches Zeitalter" diese Ära beschreiben. Und alles, was Deutschlands selbsternannte Elite dazu beigetragen hat, ist kleinliches Mimimi und das Gendersternchen. Congratulations. 

Allen ein schickes Wochenende. 
Brecht keinen Stab, den ich nicht auch brechen würde. 
   

Montag, 22. August 2022

Über diesen Blog

Tach auch Liebeleins. Schön, dass Ihr mich gefunden habt. Ich freue mich über jeden Leser. Blogtechnisch bin ich umgezogen auf meine ganz eigene Spielwiese. Ihr findet meine Webseite, meinen Blog jetzt hier: 

Brittalanghoff.de 

Ihr seid mir dort herzlich willkommen. Ich freu mich auf Euch.  Instagram und Twitter. gibt es natürlich auch noch. Genau wie Auch dem Logbuch unserer Aquamarijn dürft Ihr gerne folgen. Über Kommentare freue ich mich hier wie dort immer. 


Freitag, 5. August 2022

Unsichtbar ab 50

Für mehr Sichtbarkeit im allgemeinen und im besonderen ist dieser Blog umgezogen. Die alten Beiträge bleiben hier im Blog, weiter geht es auf meiner eigenen Webseite: 

Britta Langhoff, Bloggerin und Autorin  



Viele stimmten mir mit einem Seufzer zu in dem Gefühl:  Wir ab 50 sind unsichtbar! 


Ich schrieb: "wir kommen kaum bis gar nicht mehr vor in der Wahrnehmung der Gesellschaft........Aber: Wer, wenn nicht wir, kann den Blick ändern, den die Gesellschaft auf uns hat?"

Die Jahre voller Wechsel können auch eine Chance sein. Auch das sehen viele so. Viele freuen sich auf das, was noch kommt. Vor allem Austausch ist etwas, was hilft in den Wechseljahren bzw. in neuen Lebensabschnitten. Die Reaktionen bestärken mich darin, mit diesem Thema weiter zu machen. Uns sichtbar und letztendlich auch Mut zu machen. Womit wir bei einem anderen Aspekt von "unsichtbar ab 50" wären: Dieser Blog. 

Dieser Blog ist unser Leidensgenosse. Auch er kämpft damit, unsichtbar zu sein. Sobald ich oder andere einen Link zu diesem Blog poste, ist die Reaktion durchweg gut. Aber: Zwischen den Posts ist Ruhe im Karton. Kaum jemand klickt hier rein. Das ist selbstverschuldetes Elend. Ich habe damals mit leichter Panik auf die Einführung der neuen Datenschutz-Regeln reagiert. Das, was rumging, war für private Blogger entmutigend und beängstigend. Meine treuen Leser erinnern sich bestimmt. Viele Blogs haben sich damals lieber ins Nirvana verabschiedet. Ich habe so reagiert, dass ich meinen Blog auf weitestgehend unsichtbar gestellt habe. Gelesen wurde ich nur noch von denen, die ich explizit dazu über andere soziale Medien einlud. Suchmaschinen-Traffic seitdem gewollt gleich null. 

Nun bin ich in einem neuen Lebensabschnitt und möchte diesen Blog mit und für Euch gerne wieder öffentlicher haben.  Das erweist sich allerdings als schwierig. Sich nachträglich zu indexieren ist ein holpriges Unterfangen und läuft sehr mühsam an. Mir fehlt da auch Fachwissen. Zumal meine Recherchen auch ergeben, dass Erfolg nicht garantiert ist. Und wenn überhaupt: Zeit braucht. 


Der Zeit will Zeit gegeben werden - predige ich in verschiedenen Bereich schon lange. Werde ich mich nun auch selbst dran halten. Zeit habe ich ja jetzt. Der Blog ist umgestellt, rein technisch könnte er gefunden werden. Praktisch allerdings.... siehe oben.  Deshalb werde ich die weiteren Beiträge zum Thema noch zurück halten und einige Zeit zu warten, während der ich versuche, bisherige Beiträge weiter zu bewerben. Danach gibt es zwei Optionen: Entweder dieser Blog ist deutlich sichtbarer geworden und es geht hier weiter. Oder ich werde einen separaten Blog Ü50 anlegen. Wozu ich zwar nicht so ganz viel Lust habe, aber es wird die wahrscheinlichere Option sein.  





  

Mittwoch, 27. Juli 2022

the great retirement - der neue Trend

The great retirement - ein weltweiter Trend 

Im März schrieb ich in einem TGIF darüber, wie ich mich nach den ersten Monaten Rückzug aus dem Arbeitsleben fühle. Über meine große Erleichterung. Die nicht nur mich, sondern auch etliche meiner ehemaligen Kolleg-inn-en erstaunte. Etwas mehr als ein Quartal und etliche Gespräche später war ich heute morgen an meiner alten Wirkungstätte. Zum Abschiedsfrühstück von Kollegin X und Kollegin Y.  Auch sie haben sich entschieden für "nen Scheiß muss ich" und "mehr Zeit für sich" 

Beide hätten schon mit mir gehen können. Aber sie haderten noch. Kollegin X fragte mich letztes Jahr immer wieder : Bist Du Dir sicher? Hast Du Dir das gut überlegt? Ich kann mir das gerade nur schwer vorstellen? Wir sind doch ein gutes Team. Kollegin Y: Ich hab schon echt Bedenken wegen der Abstriche, die ich da machen müsste. Mit beiden hatte ich regelmäßig Kontakt, nachdem ich weg war. Beide wollten hören, wie es mir mit dem geht, zu dem sie sich (noch) nicht entschließen konnten. 

Nun gehen sie doch. In den Vorruhestand. Haben Kassensturz gemacht, das Für und Wider abgewogen und sich - genau wie ich - für weniger Geld, dafür aber mehr Zeit entschieden. Damit sind wir nicht alleine. Es ist ein weltweiter Trend. The Great Retirement. Vielen von uns Baby-Boomern reicht es. Von lautstarken Minderheiten gerne in den Fokus diverser Schuldzuweisungen und Schmähungen gerückt, sagen sich viele: Habe ich das nötig? Dann mache ich doch mal Platz. Glückauf.  

Viele sehen den Auslöser auch in der Pandemie, quasi noch eine Form von Long-Covid. Das kann sehr gut sein. Auf der einen Seite sind die, die während der Lockdowns nach Hause geschickt wurden. Sei es ins Home Office, sei es in Kurzarbeit oder in episodische Arbeitslosigkeit. Sie alle wurden zwangsweise aus dem Hamsterrad gerissen, fanden sich in einer Situation wieder, die noch kurz vorher undenkbar gewesen war. Viele merkten, dass es auch mit weniger Hektik, weniger Geld, dafür aber mit mehr Familien- und Ich-Zeit sehr gut ging. Zu dieser Gruppe gehören im weiteren Sinne auch die Selbstständigen, für die es wirtschaftlich einfach nicht mehr zu rechnen war. Sie entschieden, ihre Ersparnisse nicht für die Überbrückung und das Warten auf eine ungewisse Zukunft aufzubrauchen, sondern das Geld in sich selbst zu investieren. 

Auf der anderen Seite sind die, die als kritische Infrastruktur definiert wurden. Die den Laden am Laufen halten durften, ohne gefragt zu werden. Die mit erhöhtem Stress, risikobehafteten Kontakten und extrem viel Undank klarkommen mussten. Da half auch kein Klatschen und kein Lavendel. Denen in der kritischen Infrastruktur wurde ihre Wertigkeit sehr klar aufgezeigt. Man sagte ihnen, Ihr seid unverzichtbar. Zeigte aber deutlich die Verachtung, die man für die dort Tätigen empfand. Sie alle haben sich gefragt, ob sie das nötig haben. Ob diese Fremdbestimmung wirklich ihr weiteres Leben bestimmen soll. Nicht alle können diese Fragen mit Nein beantworten. Aber von denen, die es theoretisch können, zogen überdurchschnittlich viele die Reißleine. 

Nie zuvor sind weltweit so viele Menschen in den Vorruhestand gegangen. Die vielgeschmähten Boomer sind in einer Phase, wo ihre Kinder aus dem Haus sind und sie nur für sich selber rechnen müssen. Viele aus dieser Generation haben recht gut vorgesorgt für das Alter, viele haben Ersparnisse. Viele sagen sich jetzt - was soll ich noch mehr sparen, warum gebe ich das, was ich erspart habe, nicht für mich selbst aus. Ich kann die Zeit, die ich gewinne, auch anders nutzen. Noch habe ich eine gute Zeit. 

Wir saßen neulich im Hafen mit einem Ehepaar zusammen, die 20 Jahre älter sind als wir und sprachen über dieses Thema. Auch die beiden haben sich noch vor ihrem 60. Geburtstag aus dem Erwerbsleben verabschiedet und er sagte sehr klar: Das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Ja, wir hatten und haben finanzielle Einbußen, wir haben Abstriche, keine Frage. Aber wir hatten und haben immer noch eine sehr gute Zeit. Als wir gingen, waren wir noch sehr fit. Wir konnten noch alles machen und wir haben die Zeit ergiebig genutzt. Unserer Gesundheit hat das auch sehr genutzt, erst jetzt merken wir so langsam das Alter. Wir sind sicher, wir wären jetzt schlechter zurecht, wenn wir diesen frühen Abschied nicht gemacht hätten. Genau das war auch mein Gedanke, ist mein Gedanke und ich fand es toll, diesen Gedanken derart bestätigt zu bekommen. 

Und so freue ich mich auch für die Beiden, die heute morgen verabschiedet wurden. Ich für meinen Teil fand es ganz schön heute morgen, aber es ist mir auch recht, wenn wir uns in anderem Rahmen wiedersehen. Als ich mit dem Rad zurückfuhr, da war sie wieder da: Die Erleichterung. Dass ich meinen zugegeben schönen Arbeitsweg nur von hinten sehen muss. 

Feierabend für immer! 


Freitag, 15. Juli 2022

T.G.i.F. - man muss mit allem rechnen

 Tach auch Liebeleins. Hartelijk welkom in unserer kuscheligen kleinen Freitagsrunde. Geht es Euch gut? Alle gut durch die Woche gekommen? 

Ich wachte heute morgen auf, früher als der Wecker befahl - und hatte gute Laune. Einfach so. Ich freute mich, dass der Tag vor mir liegt, dass ich zwar nicht lange, aber gut geschlafen habe. Ich freute mich über die klare Luft, das Wolkenspiel am Himmel und darüber, dass die ange-panik-te Hitzewelle noch auf sich warten lässt. Ich genoss meinen Kaffee, hüpfte durch ein Workout und hängte direkt noch eins dran. Damit sich anschließend die ergiebige! Dusche auch lohnt. 

Gestern hatte ich einen Tag voller Erledigungen und Besorgungen. Alles war ok, alles lief gut. Aber es war ein Tag wie früher. Einen Punkt der to-do-Liste nach dem anderen abgehakt. Tjanun - watt mutt datt mutt. Umso mehr freue ich mich, dass alles gut geklappt hat und vor mir jetzt ein Tag, ein Wochenende liegt, welches nur mit "to can" und nicht mit "to-do" winkt. Wenn auch nicht mit Bootsfreuden. Dieses und nächstes Wochenende werden Teile der Whisteria Lane zur Hochform auflaufen - und auch das muss, kann, darf ruhig sein. Ist auch mal an der Reihe. 

Und weil ich so gute Laune habe, so positiv gestimmt bin - ist das hier auch nur ein kurzes TGiF. Das in den letzten Tage schon in Bruchstücken vorbereitete TGiF habe ich kurzerhand - gelöscht. Einfach so. Ich schreibe zwischendurch immer auf, was mir durch den Kopf geht, was mir auffällt, was mich irritiert. Gerade letzteres ist viel, ziemlich viel. Auch, wenn ich raus aus der Tretmühle bin. Gerade, weil ich raus aus der Tretmühle bin. Mit Distanz betrachtet sind viele Dinge sehr sehr eigenartig. Aber - ich dachte mir: Was bringt es, wenn ich vor mich hin doziere? Wem bringt noch ein Rant etwas? Was ändert es? Genau. Nichts. Gar nichts. Dennoch - dies ist keine resignierte Schlußfolgerung. 

Wechseljahre bieten Chancen
Unendliche Möglichkeiten 

Denn: Unter der Dusche, der ergiebigen Dusche! dachte ich an meinen letzten Post hier in diesem Blog. Zur Frage "Wer bin ich jetzt?"   Ich dachte an die Reaktionen, die ich darauf erhalten habe. Ausnahmslos positive Reaktionen. Zustimmende, dankbare und anregende. Darüber freue ich mich. Auch das trägt zu meiner guten Laune bei. Und die Erkenntnis: Wenn ich überhaupt etwas ändern kann, dann doch so. Ich freue mich darüber, wenn mir jemand sagt: Du hast Recht. Man kann die Wechseljahre auch als Chance, als Geschenk sehen. Ist es nicht toll, dass mein Text als inspirierend empfunden wurde? Ziehen wir die Schlußfolgerung, dass wir mit guter Laune in das Wochenende gehen dürfen, uns freuen dürfen über das, was wir haben und auf das, was kommt. 


Genau deswegen ist auch die ursprünglich tatsächlich epische Statistik fast ersatzlos gestrichen. Übrig ist genau ein Zitat übrig geblieben, mit dem ich Euch hier entlasse: 

Satz der Woche: Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.

 (©nicht sicher. Aber meine credits dafür gehen an Kai Wingenfelder) 

Allen ein schickes Wochenende. 
Rechnet mit nichts, womit ich nicht auch rechnen würde. 
      
(Alles zum Thema rund um die Jahre voller Wechsel ist getaggt mit "Ü50 Blogger" . Einfach dieses Label anklicken, dann findet Ihr alle Einträge dazu. Ich freue mich über Euer Interesse und ich freue mich jederzeit über regen Austausch) 


   


Montag, 11. Juli 2022

T.G.e.t.i.M. - Dankbar, obwohl es Montag ist

Tach auch Liebeleins. Lange kein "normales" TGiF mehr geschrieben hier in unserer kuscheligen kleinen freundlichen Ecke. Sorry but no sorry. Die letzten Freitage waren irgendwie so busy. Wenn auch fein busy. Heute aber hab ich Zeit und ich dachte, mach ich mal was ganz anderes. Blogg ich mal was ganz normales an einem Montagmorgen. Hashtag weil ich es kann.

Auf Instagram ging heute morgen ein Meme rum. Ganz spontan ohne Nachdenken: Wofür bist Du dankbar? Es gibt vieles, wofür ich dankbar bin. Keine Frage. Ich habe ja bereits ausführlichst dazu gebloggt.  Die spontane Antwort heute morgen ohne Nachdenken: Ich bin dankbar, zuhause zu sein. Am PC zu sitzen, meine Gedanken schweifen zu lassen und meine Zeit ganz frei einteilen zu können. Also T.G.e.t.i.M. : Thank God even though it's Monday . 


Daraus folgte: ich beginne die Woche einfach damit, Euch zu danken.  Also DANKE. Generell dafür, dass Ihr hier seid, mich auf meinem Weg in die Unabhängigkeit begleitet. Und im speziellen noch ein fettes DANKE für die vielen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten zu meinem Ehrentag letzte Woche. Es war mir eine Freude. 

Eine Freude waren mir auch die letzten Wochen. Wochen teils allein an Bord, helle Wochen mit hellen Nächten. Ich hatte es sehr friedlich und beschaulich dort.  Auch wenn in den Niederlanden besonders gerade sehr viel Aufregung herrscht - Stichwort Bauernproteste (die es interessanterweise erst letzte Woche in die deutschen Nachrichten geschafft haben) und man auch in Friesland etwas davon mit bekam, habe ich die Atmosphäre im Dorf und Umgebung dennoch als unaufgeregt, pragmatisch und lebensbejahend empfunden. Es heißt ja, Holland ist wie Deutschland - nur besser. Das würde ich jetzt gar nicht mal so krass sagen, auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber es ist auf jeden Fall freundlicher im Umgang miteinander.  Im stoischen Friesland noch einmal mehr als im übrigen Land. 

Ich versuche, es mir mitzunehmen in den Alltag in deutsche Landen. Am besten höre ich weiter Radio NL und lese die Nieuws von dort. Bin ich auch über alles informiert, muss mich aber nicht dauernd bemühen, nicht in den Panikmodus zu schalten. Ganz krass, richtig krass, immer krasser werdend - Twitter. Was ich sehr sehr schade finde. Es war mal eine News-Plattform, beinhaltend Informationen, scharfzüngige als solche gekennzeichnete Meinungen und witzige Memes. Alles dies muss man mittlerweile mit der Lupe suchen. Was man dagegen findet: Polarisierungen, Beschimpfungen, Intoleranz, Hass, Panikmache, Zuspitzungen, Übertreibungen. 

Recht bekommt, wer am lautesten schreit. Allzu oft auch Recht von Seiten derer, die Entscheidungen treffen. Oder darüber berichten. Völlig die Tatsache mißachtend, dass die, die auf Twitter am lautesten schreien, oft genug nur die sind, die nichts anderes haben. Mal ehrlich - welcher normale Mensch mit einem normalen Tagesablauf hat Zeit, sich andauernd zu ereifern und jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf zu treiben. Dankbar aufgegriffen von denen, deren Job es eigentlich ist, über News zu berichten. Heute teilen sie uns hauptsächlich ihre Meinung dazu mit. Meistens die Mainstream-Meinung. Diskussionen unerwünscht.       

Ich bin leider noch nicht ganz soweit, Twitter den Rücken zu kehren. Wir sind vor etlichen Jahren mit einigen zusammen zu Twitter gekommen, die sich aus seligen blog.de Zeiten kannten und Twitter auch dafür nutzten, zusammen zu bleiben. Dieser Kreis hat sich gut erhalten, ich mag diesen Kreis und auch viele andere nette Menschen dort. Der Austausch untereinander ist auch etwas, wofür ich dankbar bin. Aber es wird immer schwieriger, die Toxität dieses Mediums zu meiden - zumal es auch immer mehr in den Alltag der Menschen eingreift, obwohl es deren Alltag gar nicht widerspiegelt. Ein Alltag, der durchaus vom realen Weltgeschehen geprägt und erschwert wird. Ein Alltag, der sich auf dem anderen von mir genutzten sozialen Medium auch nicht immer so ganz wirklichkeitsgetreu wieder findet. Aber Instagram ist zumindest deutlich freundlicher und ermutigender im Umgang. Schön wäre eigentlich eine Kombination aus beidem.   

Nun denn - bewahren wir uns unseren freundlichen, entgegenkommenden Kreis des Miteinanders, so gut wir können. Hier im Blog wird es nächste Tage weitergehen mit dem Thema Jahre voller Wechsel. Bisherige Beiträge sind alle getaggt mit Ü50Blogger, so dass Ihr dort gerne nachlesen könnt. 
Kommentare und Erfahrungsaustausch wird immer gerne genommen. 

Euch entlasse ich mit lieben Wünschen für eine friedliche Woche und verschiebe die Statistik auf das Ende der Woche. Hashtag ausgründen. Die ist derzeit nämlich alles andere als dankbar.