Freitag, 20. November 2020

T.G.i.F. - von Sprintern und (Durch)-Hängern

 Tach auch Liebeleins. Willkommen in unserer kuscheligen kleinen Freitagsrunde. Heute etwas später als gewohnt. Liegengebliebenes erledigt sich nun mal leider nicht durch liegen lassen. 

DAS Thema des Jahres: Ich will mein Leben zurück. Wie Ihr wisst, war es bei mir nicht nur Corona, was mich zwang, mein Leben nahezu komplett pausieren zu lassen. Und zumindest an dieser Front zeichnen sich berechtigte Hoffnungsschimmer ab. Eine der letzten großen Aktionen, wenn nicht die größte in diesem Zusammenhang, die drohend vor uns lag, liegt jetzt hinter uns. Halleluja. 

Mit vereinten Kräften, im bewährten Team sind wir letztes Wochenende in einer Brachialaktion dadurch gesprintet. Auf 4 Rädern und zwei Beinen. Mit Hängern dabei. In echt und im übertragenem Sinne. Es war mega anstrengend, aber zwischendurch auch ganz lustig. Wie das mit guten Freunden, alten und an unerwarteten Plätzen neu gewonnenen ja auch bei solchen Aktionen sein kann. Wir sind noch nicht komplett durch, einiges haben wir noch vor der Brust. Aber das Schlimmste, Unberechenbarste ist durch. (Auch dem letzten ist jetzt übrigen klar, woher mein alter Spitzname "Killer Queen " kam. Wegschmeissen, aussortieren. Kann ich) Wir sind jedenfalls so weit gekommen, wie ich nie gedacht hätte, dass wir es Mitte November sein könnten. Ich bin so so dankbar dafür. Nicht nur für die bloße Tatsache, dass es hinter uns liegt. Sondern auch - mal wieder - für den Zusammenhalt und das Zusammenspiel in der tatsächlichen und der gewählten Familie. Wenn uns etwas über das ganze schwierige Jahr getragen hat, dann das.   
 
Und ich gebe zu: Ein tiefes Gefühl der Erleichterung überwiegt. Wirklich, so eine tiefe Erleichterung hab ich selten gespürt. Es ist ja nicht nur die Arbeit als solche, es ist auch dieses fremdbestimmte, dieses sich über Monate, ja fast ein ganzes Jahr komplett mit dem Leben eines anderen und sei er mir auch noch so nahe gewesen, beschäftigen zu müssen. Von meinem eigenen Leben haben ja fast durchgehend nur die Dinge stattgefunden, die stattfinden mussten. Ein unglaublicher Luxus, auch mal wieder selbst entscheiden zu können, womit man sich beschäftigen möchte. Möchte, nicht muss! Toll. So toll, dass ich kaum einen Moment der Wehmut verspürte am letzten Wochenende und dieser bis jetzt auch nicht gekommen ist. Eigentlich hatte ich damit gerechnet. Denn es war immerhin definitiv das letzte Mal, dass wir in meiner alten Heimat mehrere Tage verbrachten. Das wird so nun nie mehr möglich sein. Die Brücke ist abgebrochen. Diesen Blick zum Morgenkaffee werden wir nie wieder haben. Aber er wird genau wie meine alte Heimat immer einen Platz in meinem Herzen haben. 


Nun, das war es im wesentlichen auch schon, was ich erzählen und meiner persönlichen Chronik des laufenden Wahnsinns zufügen wollte. Jetzt konzentriere ich mich erstmal auf meinen eigenen kleinen Kosmos. Da dies ja derzeit auch die gewünschte und vorgeschriebene Regel ist, habe ich mir auch vorgenommen, nicht allzu viel der derzeitigen Lage an mich ranzulassen. De facto muss ich ja nur wissen, was für meine Arbeit wichtig ist. Ansonsten werde ich mir den Luxus gönnen, Dinge zu tun, auf die ich lange verzichtet habe. Alles Dinge, die in den eigenen vier Wänden stattfinden. Trifft sich gut. Lesen, ausruhen, Serien gucken, kochen, backen. Und bloggen natürlich. Fotos sind sogar schon gesichtet, demnächst geht es los mit der Rückschau im Logbuch. Denn auch das hat es ja gegeben. Schöne Momente in 2020. Doch ja, tatsächlich. Und die gehören ja auch gewürdigt. Schließlich wollen wir 2020 nicht auch noch den Triumph gönnen, blogtechnisch eine einzige endlose Suada zu sein. So nämlich. Und damit für's erste zur

Statistik:   

Geisteszustand der Woche: Vielleicht gibt es schönere Zeiten. 
Aber diese ist die unsere (©Sartre) 
Erlebnis der Woche: Die Welt ist ein Dorf! Aber sowas von 
Replacement der Woche: Recyclinghof statt Fitnessstudio. 
Entscheidung der Woche: Das lassen wir mal schön bleiben. Wir bleiben hier. 
Uns geht es doch gut hier. Es regnet nicht rein und Klopapier haben wir auch. 
Was wollen wir mehr? (©Die pragmatische Kollegin zum Thema Altersteilzeit) 
Boomer-Status der Woche: Barbamama, Schlumpf, die Maus, 
Charlie Brown und Konsorten
Fanfiction der Woche: The only way it ends: the real D.T. moves back to Florida. 
Melania leaves him. In deep sadness he buys a tiger cub frpm Carole Baskin.
 They fall in love, she becomes his 9th or whatever wife, 2 years later 
he mysteriously goes missing and she inherits 
what's left of his money. (©Tim Hanlon auf Twitter, traumschöne Vorstellung. 
Ich musste laut lachen. Selten genug derzeit)    

Mit diesen wunderschönen Aussichten entlass ich Euch in ein 
allseits hoffentlich schickes Wochenende. 
Sprintet nirgendwohin, wohin ich nicht auch sprinten würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
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