Freitag, 6. Dezember 2019

T.G.i.F. - Sinter Claas am Ruder

Tach auch Liebeleins. Seit langem wieder mal willkommen in unserer kuscheligen kleinen Freitagsrunde. Und das auch noch am höchsten Feiertag der Wahlheimat. Gelukkig Sinter Claas allemaal! 

Ich tu mich gerade schwer. Mit allem und (fast) allen. Wie in jedem Jahr kam mir die Winterzeit zu schnell, zu übergangslos. An einem Tag konnte man noch mit dem Fahrrad zur Arbeit, am nächsten schon zack schnipp 17:00h dunkel und die ersten Chris Rea Tweets landen in der Timeline. (Ob der eigentlich irgendwann nach Hause findet? Egal. Kommt davon, wenn man die Minuten Tageslicht an einer Hand abzählen kann) Kalt macht mir nach wie vor nichts aus, aber dieses Dunkel. Und die damit einhergehende Gereiztheit vieler, zu vieler Menschen.

Mir, uns fehlt datt Marijntje, das Licht, die Weite, das Wasser, das Gefühl von wenigstens ab und an völliger Freiheit. Der November nahm und nahm gefühlt kein Ende, die Aquamarijn kommt mir derzeit vor wie ein ganz ferner, unwirklicher Traum. Die Stimmung um mich herum - nicht dazu angetan, es auch nur ein klein bißchen besser erscheinen zu lassen. Überall wird gepampt, gepflaumt, gemeckert. Alle sind im Recht, allen steht alles zu, ohne etwas dafür zu tun, schuld sind immer die anderen. Empörungskultur und/ oder Fake News vom Allergemeinsten sowohl im real life als auch im Netz. Vieles ist echt nicht so fein im Moment. Selbst der schöne Finne beendet den Weg auf der Sunrise Avenue.

Wir versuchen, so gut es geht, gegenzusteuern. (Gar nicht so einfach ohne Bug-und Heckstrahlruder....) Schöne Treffen mit Freunden heitern auf. Mit der Trixe und dem Mann,
der nie schreibt, ließen wir die City aufleuchten und uns anschließend hochleben.

RE leuchtet

Das Engelchen übernahm den Halloween Dienst auf der Whisteria Lane und war da auch soweit sehr erfolgreich. Mit der Wahlfamilie wurde die Raclette Saison eingeläutet, der Geburtstag des Schwagers wurde begangen und einer alten Liebe ein Besuch abgestattet.

Miro Skulpturen

Sogar die Weihnachtsfeier mit Kollegen ist bereits überstanden. Da in diesem Jahr als Abrissparty gestaltet war sie deutlich besser als vorhergehende. Ich sage nur "Alohaheja" und Tiehief im Wehesten hatten wir ein helles Licht bei der Nacht". Ansonsten gilt hier: What happens in the zweite Etage stays in the zweite Etage. Ähem.

Weitere Erkenntnis der Ablenkmanöver: Das Konzept Kabarett als Massen- und Dieter als Soloveranstaltung überzeugte uns nuhr so mittel. Näheres dazu vielleicht noch später, aber nuhr ganz vielleicht. Lieber blicke ich gerade nach vorne. Eine Woche Urlaub haben wir vor uns. Geplant sind ein Besuch in des Vaters Hafenkneipe und eine ausgedehnte Abholung des Rotterdamers. Wenigstens ein bißchen Holland, vielleicht sogar ein bißchen Noordzee. Nächstes Jahr wird das Ganze noch härter, haben wir doch unsere verfügbaren Urlaubstage diesmal alle komplett in die Bootssaison gelegt.       

Ansonsten beschäftige ich mich ausführlich mit all dem, was man an Bord nicht tun kann. Serien gucken, z.B. Ich hatte mich richtig auf Olivia Colman in the Crown gefreut und wie sich zeigt: Mit Recht. Endlos könnte ich ihr dabei zugucken, wie sie eine perfekte stiff upper lip Staats-und-Familienoberhäuptin darstellt. Genial. Dann wird derzeit viel gekocht, alles das, was man in einer Bordküche eher nicht so hinkriegt (und womit man dort auch nicht die Zeit verplempern will ) . Ommas altes Rezeptbuch ist bereits einmal rauf und runter gekocht.

War sonst noch was? Der Jugend geht es soweit gut. Der Rheinländer arbeitet, doktert rum und reist viel. Mit mal mehr, mal weniger Nebenwirkungen. Heute erfreulicherweise zuerst ins Münsterland und dann zu uns. Der Rotterdamer steckt andauernd in Klausur, arbeitet also ebenfalls viel, reist aber eher weniger. Höchstens mal zu Prüfungen nach Amsterdam. Was sich aber im nächsten Jahr ändern wird. Im Februar erkundet er Madrid, im Auftrag des Erasmus in Folge einer gewonnenen Competition. Mächtig stolz ist er darauf. Und wir natürlich auch.

Motto derzeit:  Alpakalypse now 

Alpakalypse now
( mit freundlichen Grüßen vom Sinter Claas und der Sissi ) 

Allen ein schickes Wochenende 
Kocht nichts, was ich nicht auch kochen würde

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 

Freitag, 11. Oktober 2019

T.G.i.F. - zwischen Osterei, Cheries und Winterschlaf

Tach auch Liebeleins. Da sind wir wieder. In unserer kuscheligen kleinen Freitagsrunde. Auf der Zielgeraden Richtung kurze dunkle Tage. Ziemlich deutlich wird es Herbst. Ich habe bereits meine bewegende Kastanie in der Jackentasche (Ihr auch?), es regnet all das, was es im Sommer nicht geregnet hat (gut), die Wintergarderobe hängt in Sichtweite des Bügeleisens (Podcast-Empfehlungen anyone?) und die ersten Boote fallen auf die Straße. Untrügliche Zeichen.


Auch für uns wird es Zeit, unseren gelebten Traum für dieses Jahr auszuträumen. ( Aber nur für dieses Jahr, sagte ich schon wie geil?ok.ok. Ich bin schon ruhig) Nachher geht es noch einmal Richtung zweite Heimat, ein letztes Mal werden wir uns gepflegt in den Schlaf schuckeln lassen und dann legen wir morgen unser Marijntje in den Winterschlaf. Schnief.

Eine letzte Woche haben wir noch auf der Aquamarijn verbracht. Einigkeitiger Feiertag
und diverse Überstunden sei Dank. Einige Tage davon war ich ganz lekkeralleinanBord. Allein an Bord, fast allein im Hafen, halbwegs allein im Ort. Ich fand's toll. Das Logbuch wird noch befüllt, keine Sorge. (Oder doch? Aber danach wird lange Ruhe einkehren im Logbuch, Ihr könnt aufatmen) Natürlich waren wir wehmütig in der letzten Woche, auch ein bißchen traurig. Aber überwiegend waren wir dankbar. Dankbar dafür, diese Entscheidung getroffen zu haben. Dankbar, schon in diesem Jahr soviel von unserer Marijntje gehabt zu haben, obwohl uns die halbe Saison fehlte. Dankbar dafür, den Winter zwar mit Sehnsucht, aber auch mit Vorfreude verbringen zu können. Noch einmal mehr dankbarer war ich gestern. Beim Kaffeeklatsch der Whisteria Lane Damen war die drohende Rente einiger Ehemänner und die Angst der Frauen davor ein großes Thema. Ich hab mich tatsächlich selbst beneidet. Darum, dass das für mich kein Thema ist. Darum, mit dem Ruhebewahrer nicht nur Leidenschaft füreinander, sondern auch eine gemeinsame Leidenschaft zu haben. Auch wenn ich beim immer noch hauptsächlich kosmetisch wirkenden Hausputz tatsächlich noch ein Osterei fand..... Zu Risiken und Nebenwirkungen maritimer Besessenheit befragen Sie den Captain Ihres Vertrauens.


War sonst noch was? Von Cheries on tour könnte ich noch kurz berichten. Die äußerst
lebendige Legende Cher war am Rhein und die fast-Silberfreundschafts-Freundin und ich hatten bereits im letzten Jahr Karten ergattert. 20 Jahre, nachdem wir sie schon einmal gesehen hatten. Wenn ich das überlege: Als wir sie damals sahen, war sie so alt wie wir jetzt. Dass lässt doch hoffen. Denn immer noch liefert sie eine perfekte, aufwändige Show, begeistert mit einer zwar nicht sehr wandlungsfähigen, aber immer noch auf den Punkt sitzenden Stimme. Und kann immer noch verblüffen. Nicht nur mit sehr klaren Ansagen zum Frauenbild. Sondern auch künstlerisch. Mich an diesem Abend vor allem mit ihren Abba-Covern. Als ob die Lieder für sie geschrieben worden wären. Nie habe ich Waterloo außerhalb von Abba besser gehört. Auch nicht im Musical!

(Über alles andere lege ich für heute den Mantel des Schweigens. Noch. Hier wartet noch etwas Arbeit auf mich. Das bügelnde Eisen wird langsam heiß. Aber der Winter wird lang und genug Zeit bringen, all das ins Reine zu bloggen und aus dem Sommerschlaf zu holen, was an wilden Entwürfen noch schlummert) Solange die

Frage der Woche: Und was macht Eure Oma heute Abend? (@Cher in Concert)

Allen ein schickes Wochenende.
Fallt in keinen Schlaf, in den ich nicht auf fallen würde.
  



      

Freitag, 16. August 2019

T.G.i.F. - von gefütterten Schweinen und gegrillten Barschen

Tach auch Liebeleins. Ein bootloses Wochenende liegt vor uns. Aber immer noch besser als brotlos.
(Ja, ich weiß, 2 Euro ins Kalauerschwein. Tschulligung ). Aber nächste Woche geht es richtig los. Dann ist endlich, endlich Urlaub. Urlaub auf dem eigenen Kiel. Wir können es immer noch kaum fassen. Und immerhin hab ich so Zeit, das Logbuch der Aquamarijn fort zu schreiben. Wenn unsere diverse Wochenend-Vergnügungs-und-Erledigungstermine es zulassen.

Aber vorher wenigstens eine kurze Fortschreibung der TGiF-Chronik. Schließlich geht das Leben auch im Heimathafen weiter. Wenn auch mühsam. Die Temperaturen haben abgekühlt, aber dank immer noch kaputter Klimaanlage, die bei uns im Büro nicht nur die Aufgabe der Kühlung, sondern auch mangels richtiger Fenster die Aufgabe der Lüftung hat, ist es immer noch grenzwertig und deutlich anstrengender als normal. Dazu kommt die Hitze, die immer noch da ist, aber nur in Wellen kommt. Ich sach Euch....

Deutlich leichter schweben da derzeit die Männer durch's Leben. Den Ruhebewahrer trägt bei allem Stress die Bootsbesitzer-Wolke, von der er beschlossen hat, dass er da nie nie wieder runterkommt und ihm kann nichts was anhaben. Fein. Der Rheinländer doktoriert immer noch vor sich hin und hat dazu seinen beruflichen Schwerpunkt für ein Jahr in die Kölner Bucht verlegt. Der eine erweitert seinen Horizont so, der andere so. Horizont-Erweiterung der ganz anderen Art betreibt derzeit der Rotterdamer, der mit einer Gruppe Unerschrockener zum Zelten in freier Wildnis mit ohne alles in Litauen unterwegs ist. Das wenige, was man hört - da man keinen Strom hat, wird das Handy nur einmal am Tag für 5 Minuten eingeschaltet - klingt hart begeistert. Gestern tanzte man um's Lagerfeuer, um einen selbst geangelten Riesen-Barsch zu grillen. Ich bin gespannt, was er alles berichtet, wenn er wieder da ist. Ich finde es jedenfalls eine sehr gelungene Aktion.

Ist doch immer wieder fein, wenn man liest, wie die Jugend zurück zur Natur will. Und das ganz ohne ausgeklügelte steuernde PR-Maschinerie. Wie im Fall der streikenden, derzeit segelnden schwedischen Schülerin. Was derzeit so langsam, aber sicher an's Licht der Öffentlichkeit kommt. War eigentlich klar oder? So eine Masse erreicht man heutzutage nicht mehr alleine mit einem Pappschild. Dumm nur, dass sie es mit diesem Segeltörn gerade übertrieben haben. Diese Aktion ist an so vielen Enden schräg, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Prinzipiell finde ich das alles gar nicht so schlimm. Aber - hätte man von vornherein gesagt, hier Leute, wir starten jetzt mal eine Bewegung, die klar macht, dass man mit Klimaschutz auch eine Menge Geld verdienen kann - dann hätte das alles vielleicht die Leute erreicht, die wirklich was bewegen können. So wie es jetzt ist, hat es nur eine Menge idealistischer junger Leute erreicht, die sich in gar nicht so weit entfernter Zukunft desillusioniert abwenden und weiter gedankenlos seltene Erden verbrauchen werden, damit diesmal der Frust auf den immer neuesten Geräten in die Welt hinaus geblasen werden kann.

Solange diese Verarsche anhält, solange E-Scooter, auf denen man jeder, der gerade eben einen Lenker gerade halten kann, sich einfach nur stellen muss, der neueste heiße Scheiß sind, solange E-Bike-Fahrer sich Unsportlichkeit von Autofahrern vorhalten lassen müssen - solange ist das alles zum Scheitern verurteilt. So. Feddich. Mit ausgekotzt.

War sonst noch was? Nee, außer dass das orangefarbene Ganzkörper-Doppelkinn derzeit plant, Grönland zu kaufen und man sich immer öfter beim Lesen der morgendlichen News fragt: wie lange hab ich bitte geschlafen, dass schon wieder der 1. April ist? Nee, sonst war nichts. Kümmern wir uns einfach wieder um unsere eigene kleine Welt und machen diese ein klein wenig besser. Wenn das jeder täte - wären wir schon durch mit dem Thema. Und ja - ich weiß. Diesmal 2 Euro ins Binsenweisheits-Schwein.

Bild der Woche: 

Streublumenwiese - zuhause ist auch schön

Woanders ist nicht scheiße, aber zuhause ist auch ganz schön. 
(Foto entstanden auf dem Heimweg vom Büro. Mit dem E-Bike. ) 

Allen ein schickes Wochenende 
Füttert kein Schwein, welches ich nicht auch füttern würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Statistik entfällt mangels zitierfähiger Masse. Und - wegen des dringenden Wunsches, jetzt zum Logbuch rüber zu switchen und nicht noch ne Std. an einer Statistik zu basteln. Ich verweise auf meine Re-Tweets.    

     

Freitag, 26. Juli 2019

T.G.i.F. - ohne Schleudertrauma

Tach auch Liebeleins. So ganz wirklich Zeit habe ich nicht für's TGiF. Aber - ich brauche dringend eine Ausrede, warum ich ganz unbedingt eine Stunde einfach nur sitzen muss. Was wäre da perfekter als sich mit Euch in unsere kuschelige Freitagsrunde zurückzuziehen.

Wobei - Kuscheln ist ja auch gerade nicht das Ding der Stunde. Früher waren die Nächte anders heiß. Derzeit liegt man da nur wie ein gestrandeter Wal und horcht auf einen möglichen Luftzug. Der nicht kommt. Woher auch. Trotzdem - für die Statistik: ICH habe noch keinen Hitze-Jammer-Tweet abgesetzt. Dabei dürfte ich. Wissta Bescheid, ne.

Aber mal wertneutral: Es geht hart an meine Belastungsgrenze. Im Büro hat die schon ewig röchelnde Klimaanlage während der erste Hitzewoche neulich beschlossen, dass 15 Jahre ein ehrenwertes Alter ist und man sich nun in die ewigen Klimaanlagen-Jagdgründe verabschieden darf. Ersatz ist mittlerweile genehmigt, aber - find mal einen, der Dir so einen Riesenteil jetzt neu aufstellt. Es wird wohl ein Weihnachtsgeschenk werden. 32,5 Grad hatten wir am Mittwoch im Büro, Glaskasten galore. Als noch härter empfand ich den Heimweg mit de Fiets. Trotz voller Akku-Dröhnung war es anstrengend und am unangenehmsten, ja fast schon erschreckend war das Gefühl des Fahrtwindes. Man konnte förmlich spüren, wie die Haut verbrannte. Sehr sehr ungeil. Immerhin zahlt sich diese Woche mein Hausfrauen-Wahn der letzten Woche aus. Nun reicht es echt, einfach die Illusion von Sauberkeit zu erzeugen, wie es mir das Engelchen zur Nachahmung empfahl. Heute abend wird es besser. Zumindest für uns. Die Aquamarijn wartet.

Dennoch waren wir gestern abend unverzagt aktiv. Meine fast SilberfreundschaftsFreundin und ich. Die Freundin hat in den letzten Jahren einen sehr liebevollen Blog aufgebaut und bekam für Herzstück-online.de eine plus eins Einladung in einen Waschsalon. Klar, dass ich die Freundin da nicht alleine hingehen lassen konnte - nicht, dass sie mir mit einem Schleudertrauma nach Hause kommt. Es war auch nicht irgendein Waschsalon, nein. Es ist das auch Lesern dieses Blogs bekannte GOP-Varieté in Essen, welches derzeit einen Waschsalon der anderen, verrückteren Art beherbergt. Trotz Mega Hitze friemelten wir uns irgendwie ein gesellschaftlich akzeptables Outfit zurecht und mischten uns unter die Influenzia des Ruhrpotts. Um natürlich als erstes Twitterfreunde zu treffen, die ich schon seit Anbeginn der Twitterzeiten kenne. Immer wieder schön, wenn man auch mal in Natura anstossen kann. Die Rede ist übrigens von Danny und Gerlinde von Wahlheimat.Ruhr .

Waschsalon im GOP Essen, Besetzung

Waschsalon im GOP Programmpunkte



Waschsalon im GOP Bloggerevent

Es war eine nette Runde, die sich zusammengefunden hatte im tatsächlich auch bei dieser Rekordhitze ausverkauften GOP. Es war wie immer dort: Lohnenswert ohne wenn und aber. Tolle artistische Darbietungen, kurzweilige Show und - selten im GOP - eine tolle Sängerin, welche die Show live begleitete. Der Waschsalon schleudert noch bis September - es lohnt sich ! Selten so kurzweilig die Wäsche bewältigt.

Welche mittlerweile nun auch bei mir sein mahnendes Piepen ertönen lässt. Von daher entlasse ich Euch in den tropischen Nachmittag und sage:

Allen ein schickes Wochenende gewünscht.
Wascht keine Wäsche, die ich nicht auch waschen würde.

Weitere Links auf Nachfrage. 

Darüberhinaus gilt für diesen Post tatsächlich: Hashtag #Werbung unbezahlt und - in meinem Fall auch unaufgefordert. Aber wenn das Plus eins schon eine nennenswerte Twitteria und einen feinen Blog ihr eigen nennt, kann man da ja durchaus mit influenzieren. Also: Der gestrige Abend war sponsered bei GOP Varieté Theater Essen. Mit bestem Dank. Es war toll.  Fotos waren in unserem Fall im übrigen ausdrücklich gestattet. Diese hier sind von mir. Sieht man, ich weiß. Instragrammable müsste ich noch üben. 

Sonntag, 21. Juli 2019

Hut ab

Der eigentliche Siebenschläfertag. Er bleibt ein historischer Tag. Immer wieder für einen Blogeintrag gut. Egal, ob man zehn wird oder fünf mal zehn plus x.  Irgendwas ist immer. Diesmal war es aber kein schnödes Ball über oder in ein Netz ballern, diesmal war es MIT Ball. Ein  großer Tag für unseren Großen. DAS nehmen wir gerne, sehr gerne sogar. Selten so elegant und in so allerliebster Runde in diesen Tag geballertwalzert.

Der Jurist und seine Beste sind durch. Mit ihrer akademischen Laufbahn. Vorerst. (So sie sich denn nicht berufen lassen, was nicht zu erwarten steht) Dem Friedrich Wilhelm seine renommierte und seit neuestem auch offiziell exzellente rheinische Akademikerschmiede verabschiedete seine Nachwuchshoffnungen. Und weil man ja im Rheinischen ist und dort bekanntlich sehr gerne und sehr schweifig gefeiert wird, gibt man sich nicht mit einem schnöden Händedruck und einem "hier, nimm Deine Urkunde" zufrieden.

Nein, in der ehemaligen Bundeshauptstadt ist das eine 24 Stunden Veranstaltung. Zunächst gönnt man sich den kompletten Dome der ehemaligen staatlichen Telekommunikationsbehörde, beordert sämtliche Graduierte und deren zahlreichen Anhang zu nachtschlafender Stunde dorthin, lässt alsdann sämtliche Fakultäten in vollem Ornat aufmarschieren und belobigen. Ein Extra Punkt von mir an die medizinische Fakultät, die tatsächlich zu Highway to hell einzog. Es interpretiere jeder frei für sich selbst.

Danach gab es dann die Urkunden, der Bommel auf dem Hut wurde feierlich von rechts nach links  gezogen. Fotos über Fotos wurden gemacht, mal mehr, mal weniger professionell. Der Höhepunkt: Das Hüte werfen. So, wie man es eigentlich nur aus entsprechenden Ami-Filmen kennt. Für mich - ich gebe das frei heraus zu - eine mir ganz fremde Welt. Aber auch irgendwie irgendwas zwischen rührend und cool. Und schön. Schön auf jeden Fall. Hunderte strahlende Absolventen-Gesichter, ein sehr stolzer Uni-Rektor, zum Bonn Lied groovende  Professoren, ja doch, es war ein schöner Moment. Und man muss ja auch sagen: Sie haben es verdient, gefeiert zu werden und sich feiern zu lassen. Ich weiß es ja nur von unseren, wie hart zum Teil die Zeit war. Von daher: Alles richtig so. Wenn auch rheinisch speziell. Man muss auch jönne könne.


Gekrönt wurde das Ganze vom abendlichen Universitätsball im Ballsaal des Bonner Maritim-Hotels. Angrenzende Räumlichkeiten wurden dazu genommen und zum Casino, zur Diskothek und zur Bar umfunktioniert. Ziemlich schick, die ganze Veranstaltung. So wie wir auch. In kompletter Patchworkstärke inclusive meines Herrn Papa waren wir dort und genossen diesen Abend fern ab unserer normalen Erlebenswelt.

Fazit by the way: Wenn ich uns alle an diesem Tag und Abend so vor uns sehe - wir haben doch sehr viel richtig gemacht im letzten Vierteljahrhundert. Es war nicht so, wie ich mir das vor 25 Jahren vorgestellt habe, es war nicht immer leicht - aber wir haben es nicht schwerer gemacht, als es war. Und darauf können wir alle, wie wir da waren an diesem Abend stolz sein, sehr stolz.
Genau wie auf unsere Graduierten und den, der ihnen noch folgen wird. Wenn auch eher niederländisch pragmatisch.

Ein fettes Danke an den Herrn Juristen und seine Beste, die sich für diesen Abend und das abschließende Geburtstagsfrühstück nicht haben lumpen lassen. Danke, dass Ihr uns habt teilhaben lassen.

Freitag, 19. Juli 2019

T.G.i.F. - Luxusprobleme im Heimathafen

Tach auch Liebeleins. Kurzer Zwischenruf, soviel Zeit muss sein. Sowenig Zeit ist. Luxusprobleme aus der Kategorie Kein schlimmer Leid, als was der Mensch sich selbst andeit. Wie unser Omma imma sachte.

Ich ahnte es. Ich schrieb es ganz groß in die Contra-Spalte unserer Pro-und Contra Boot-Liste. Zeit, die schon vorher nie im Überfluss da war, ist nun noch kostbarer und muss noch engmaschiger gestrickt werden. Ständig das Wochenende in Narnia zu verbringen - wo es auch (noch) nicht ohne Arbeit abgeht - heißt eben auch, dass die Arbeit im heimischen Panama an noch weniger Tagen als sonst erledigt werden muss. Da bleibt wenig bis kaum Zeit für das, was man sonst noch so gerne tut. Bloggen? Vor sich hin schreiben? Lesen? Serien gucken? Stellt Euch das Emoji vor, welches "Pfft" sagt.

Versteht mich nicht falsch, nicht ohne Grund ist das hier mit Luxusprobleme überschrieben. Ich jammere nicht, ich stelle lediglich fest. Und schreibe es auf, um zu konstatieren und vielleicht eine sinnvolle Art zu finden, anders zu strukturieren. Oder um mir selbst die Erlaubnis zu geben, einfach auch mal was liegen zu lassen. Oder hat irgendjemand schon mal Wollmäuse quieken gehört "jetzt mach mich endlich weg, sonst...." Ja, sonst was? Nichts. Genau. Vielleicht mal ein bißchen die Regeln lockern im



Dazu kommt: Dieser Sommer ist der Sommer der großen Feste. Die die anderen Wochenenden belegen, die wir nicht in Narnia sind. Luxusprobleme, sagte ich das schon? Pfingsten stand im Zeichen der 80 bei Schwiegis, es war eine zwischen denk- und merkwürdig mäandernde Veranstaltung. Dies Wochenende feiern wir die letzte 5 in unserer Generation bei der designierten Bootstäuferin, watt mutt, datt mutt. Dazwischen gab es eine ganz große Feier in der ehemaligen Bundeshauptstadt, Hüte wurden geworfen, akademische Grade begossen und betanzt. Weil das so special war, gibbet dazu demnächst einen eigenen Eintrag. Coming soon.

Brachte kommoderweise mit sich, dass ich selten so elegant in meinen eigenen Geburtstag gewalzert bin. ( Und die Bestätigung, dass der eigentliche Siebenschläfertag ein so historisches Datum war, ist und immer sein wird. Irgendwas ist da echt immer.) Elegant und im Kreise der Allerliebsten. Geht doch auch so. Zumal der Jurist und seine Beste wirklich ein ganz formidables Geburtstagsfrühstück ausgerichtet haben. Inclusive zweier Geburtstagskuchen. Zweier sehr leckerer Geburtstagskuchen.
An dieser Stelle auch meinen heißen Dank an alle, die an diesem Tag an mich gedacht haben. Ich war sehr gerührt und teils auch echt geschüttelt. Die Geschenke sind auch zum großen Teil schon in Narnia und versüßen uns dort das sowieso schon süße Bootsleben. Das allererstaunlichste Geschenk ist aber noch in der Vitrine. Ich bringe es noch nicht über mich, es in mein Alltagsleben zu integrieren. Aber es ist bereits eingeweiht, beste Trixe ever. Dass Du das aufgetrieben hast ! Bin ich nach all den Jahren des Suchens immer noch nicht drüber weg. Kuß-Emoji !

 War sonst noch was? Semesterferien sind. Auch im Großvaterland. Mit anderen Worten: Wir sind wieder eine DreierWG für zwei Monate. Macht aber durchaus die Luxusprobleme kleiner, das muss man ja auch mal lobend erwähnen. Schön, wenn noch einer Rasen mähen, wässern und einkaufen kann. Und bestimmt noch so einiges andere. Mir wird da was einfallen, ich bin zuversichtlich.

Allen ein schickes Wochenende
Wälzt keine Luxusprobleme, die ich nicht auch wälzen würde.

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Und nein - für Statistik ist keine Zeit. Luxusprobleme.... 
  

   

Freitag, 28. Juni 2019

T.G.i.F. - wenn nicht jetzt, dann

Wir haben es getan. Eine große Lebensentscheidung getroffen. Und noch eine. Und noch eine.

Wir haben unseren großen Traum verwirklicht und ein Boot gekauft. 
Wir haben es geschafft und sind in einem vorzeitigen Ruhestand. 
Wir erzählen Euch gerne davon. Aber leider nicht mehr hier. Dieser Blog ist 
ebenfalls in den vorzeitigen Ruhestand gegangen. Ihr findet rund um Anders leben, 
entspannt älter werden, 50 plus und fabelhaft nun unter einem Dach. Ganz neu und frisch. Alles unter einem Dach:  

Ich freue mich auf Euch. Ihr seid mir herzlich willkommen. 






    

Freitag, 17. Mai 2019

T.G.i.F. - niemals geht der Urlaub so ganz

Tach auch Liebeleins. Woche eins nach Urlaub ist fast abgefrühstückt. Zeit für eine kurze Rückmeldung. Noch leiden und erfreuen wir uns gleichermaßen an den Nachwehen
des Urlaubs (Husten, Schnupfen, Heiserkeit auf beiden Seiten der Bettstatt sowie ein leichter Hauch von "Sie wissen nicht, was sie tun (sollen) ).

Der Mai-Urlaub verlief in diesem Jahr gänzlich anders als im Vorjahr. Es war "en Jammer met het weer". Sonne, Sturm, Regen, Hagel - es war für alle und von allet watt dabei. Und vor allem war es richtig, richtig kalt. Die Klamottage, die wir für kalte Tage dabei hatten, kam zu drei-bis vierfachen Ehren, die luftigen Fähnchen hingegen haben das klare Licht Nordhollands nicht einmal erblickt. Tjanun - weiß man vorher, wenn man auf und am Wasser Urlaub macht und wir beschweren uns auch nicht.

Denn schön war es trotzdem. Alles eine Frage der Ausrüstung. Die erste Woche des Urlaubs verbrachten wir im geliebten Friesland auf dem Wasser. Immerhin hatten wir in weiser Vorahnung eine echte Luxus-Ausgabe gebucht. Die Ardeche floss eine Woche nicht durch Frankreich, sondern durch die friese Meren und schaffte es fast bis zur Nordsee. Wir haben jede Minute genossen, auch die verregneten und uns trotz durchgehend einstelliger Temperaturwerte in der Kajüte des Nachts bestens erholt. Nirgendwo ist man so schnell so weit weg wie auf dem Wasser. Das Logbuch wird noch entsprechend befüllt, coming eher later as soon. Denkt also nicht, Ihr hättet es mit diesen kargen Worten schon hinter Euch.


Von Friesland zur Nordsee


Nachdem wir die Ardeche schweren Herzen freigaben, tauchten wir für einen Tag erstmal unter. Noch in der Heimat war uns ein echtes Easter-Egg vor die Füße gerollt, dem wir unbedingt nachspüren wollten, wenn wir schon mal da sind. Wir tauften es Geheimprojekt Maybe und es brachte nicht nur die Urlaubsplanung, sondern auch uns durcheinander.

Platz in der Geschichte Nach ersten erfolgreichen Geheimagenten-Schritten lenkten wir diesselben nach Callantsoog und genossen noch ein paar Tage an meiner geliebten Noordzee. Es ist ja so: Ein Jahr ohne Nordsee ist ein verlorenes. Die Magie der leuchtenden Strandtage des letzten Jahres zeigte sich leider nur selten, aber wir mögen es dort bei jedem Wetter. Und so blieb dann auch etwas Zeit für kleinere Erkundungstouren. Die ganz großen haben wir uns verkniffen, wir kennen eh die ganze Küste rauf und runter. So beschränkten wir uns auf einen gewandelten Spaziergang durch das Schwanenwasser und rund um die zwei größten Dünenseen Westeuropas (jaha! 5 km! Ich ! ) , erkundeten den Tulpen-Bollenstreek samt Mini-Keukenhof und suchten letztendlich am Atlantikwall unseren Platz in der Geschichte.

Oh wie schön ist PanamaUnd nun? Nun sind wir wieder in unserem Panama und wissen immer noch nicht, was wir tun (sollen). Aber ein Zwischenbeschluss ist ergangen. Die, die das Easter-Egg als erste gefunden haben, werden in die Pflicht genommen und müssen nun morgen mit auf Teil 2 der Geheimmission. Welche mittlerweile einen erweiterten Namen hat und derzeit als Maja Maybe firmiert. Sorry for Kryptik, wir werden es früher oder später auflösen. Ob ge - oder mißlungen. Es bleibt spannend.

Fazit der Urlaubszeit: 



 Allen ein schickes Wochenende.
Begebt Euch auf keine Geheimmission, auf die wir uns nicht auch begeben würden.

Freitag, 12. April 2019

T.G.i.F. - sinnbefreite Höhenflüge

Höhenflug Palmkirmes RecklinghausenTach auch Liebeleins. Willkommen in unserer kleinen kuscheligen Freitagsrunde. Alles gut? Oder zumindest fast? Heute morgen auf Twitter wurde schon gegrübelt, was TGiF denn bedeuten könnte. Daher nochmal zum mitschreiben: Thank God it's Friday. Bereit zu neuen Höhenflügen.

Doch vorher war es wieder eine dieser Wochen. Ihr wisst schon. Diese Wochen, in deren Verlauf man immer öfter denkt: Wenn ich mir jetzt eins verdient hätte, dann eine komplett sinnbefreite Stunde. Oder zwei. Diese Wochen, in denen man kaum bis nichts Gutes hört, in denen viel Elend und kein Glanz an einen herangetragen wird. Elend zumeist, das einen persönlich gar nichts angeht, welches einen aber trotzdem anfasst. Weil - könnte ja sein, dass es einen doch was angeht und wenn ja, was soll einem das sagen? Karma is a bitch und jetzt zieh die Konsequenzen? Für die Sache, die mich persönlich anging, habe ich kurz meinem 80er-Jahre-Demo-Ich hallo gesagt. Getrillert und gepfiffen. Und meine unnachahmlichen Pfadfinder-Qualitäten bewiesen. Schade, dass es heutzutage
Navi-Tanten gibt. Wieder ein Karriereweg verbaut! 

Jedenfalls: ich konnte den liebenden Gatten überreden. Zu einem sinnbefreiten Abend. So sinnbefreit, dass die Herren Söhne wahrscheinlich den Kopf auf die Tischplatte sinken lassen und stöhnen: "Sie sind schon wieder ohne Aufsicht. Wir merken das doch! "
Wir waren in der Tat auf der Palmkirmes. Wir zwei alleine. Ohne Alibi-Kinder und mit Lust. Bisher war es eher andersrum. War sinnbefreit. Völligst. Aber ablenkend.
Und damit dann doch sinngebend.

Riesenrad Palmkirmes Recklinghausen

War sonst noch was? Der Rotterdamer ist wieder an der Maas, sackte direkt dolle Punkte ein und bekommt dafür morgen ein fnatic-es* Wochenende auf dem Silbertablett serviert. Der Jurist bedankt sich bei den Daumendrückern für seine Holde, glückliche Erleichterung macht sich breit im Glaspalast.

Kirschblüten Bonn Heerstrasse
Auch darüber, dass sie nicht mehr an der Bonner Heerstrasse wohnen, die sich dieses Jahr zum instagrammablen Hotspot mausert. Ehrlich mal, seit Jahrzehnten blühen da die Kirschblüten und dies Jahr wird das in jedem Medium als Weltsensation gefeiert. Naja, wenn es der Klickgeilheit dienlich ist.

Gibt Schlimmeres auf der großen weiten Welt: Brexitanien an Halloween und andere enteignete Unsäglichkeiten zum Beispiel. Hat jemand den Mantel des Schweigens gesehen. Sinnvoll wär das. Bevor die sinnbefreiten Stunden gar nicht mehr nachwirken. Nachwirkungen auch in der

Statistik:

Schild der Woche: Nationale Schnapsidee (#ausgründen gekürzt)
Einladung der Woche: Ohne Mampf kein Kampf
Beschäftigungstherapie der Woche: Replies from hell. Auf die Feststellung "Die Sonne scheint noch nicht" (©Trixelinchen auf Twitter) folgten (pseudo) wissenschaftliche Abhandlungen bis hin zu "Du nimmst bestimmt auch Globuli" . Wir haben Fragen!
 Dann doch lieber den 
Traumjob der Woche: Wolle Ticket kaufen? 
Wolle Ticket kaufen

Fernmündlicher Erlebnisbericht der Woche 1: Die Nachbar-Oma hat ihr erstes 
Mobiltelefon. Der Funktionstest beginnt mit einem Anruf bei mir und sie sagt:
 "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" ..... und legt auf. (©MeinolfsSchwester auf Twitter) 
Fernmündlicher Erlebnisbericht der Woche 2
Ich:"Wenn Sie ins Haus kommen, melden Sie sich bitte neben dem 
Haupteingang am Empfang." 
Pat.:"ok, hat das auch einen Namen?" 
Ich:"Ja. Empfang!" (©Trixelinchen auf Twitter)   
Stoßseufzer der Woche: Morgens schau ich immer in den Spiegel und frage mich, 
was der Künstler mir heute mit seinem Werk sagen möchte (©Flötenton auf Twitter) 
Erkenntnis der Woche: Dieses wohlige "weißt Du noch, damals?" ist das Symptom 
einer Gesellschaft, die sich eine Pause wünscht (©Schueper auf Twitter) 
Noch eine sinnbefreite Stunde der Woche: Kleine Taschenlampe brenn, schreib 
"ich lieb Dich" in den Himmel. Sorry, geht gleich wieder. (©Spieler7auf Twitter)

Allen ein schickes Wochenende. 
Setzt zu keinen Höhenflügen an, zu denen ich nicht auch ansetzen würde. 
 
Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage 
*Fnatic ist für den E-Sport-begeistertenden Rotterdamer das, was Bayern München für den Herrn Spieler7 ist. Guckt Ihr hier: https://www.fnatic.com/articles/fnatic-bar-rotterdam Ausgerechnet auch noch in seinem derzeitigen Wohnheim schlagen die ihr Hauptquartier auf. Wenn das keine Belohnung für hartes Lernen ist.

Freitag, 29. März 2019

T.G.i.F. - im fortgeschrittenen Alter

Tach auch Liebeleins. Seid willkommen in unserer kuscheligen Freitagsrunde. Wie isset Euch an diesem sunny day? Fühlt Ihr noch future am friday?

Ich musste mich heute schon hart zwingen, nicht den No-Future-Friday auszurufen. Nicht genug, dass man dauernd Werbung für Treppenlifte und Pflegebetten in die Timeline gespült bekommt - nein, eine große deutsche Tageszeitung, ansässig in der Mitte der Republik, hat uns, die 50plusser vorhin mal ganz undezent aus der Mitte des Lebens gekickt. Ganz charmant versucht man, uns einen Artikel über die Generation 50plus als Erfahrungsbericht aus dem "fortgeschrittenen Alter" zu verkaufen. Mich, die 50PlusPlusPlusPlussine bringt diese CharmeOffensive jedenfalls nicht dazu, hinter die Paywall zu gehen und Näheres zu meinem fortgeschrittenen Alter zu erfahren. Da schreib ich lieber selbst was dazu.

Ja, ich gebe es zu. Ich fühle mich derzeit nicht gerade jung. Wenn man morgens schon froh ist, dass wenigstens das Ohrläppchen nicht weh tut und man immer länger im Bad braucht, bis man halbwegs wie man selber aussieht, dann fühlt sich das in der Tat nach fortgeschrittenem Alter an. Die Krönung war neulich, als sich eine strahlende neue Kollegin vorstellte. Die ich sogleich als langjährige Klassenkameradin des Juristen erkannte. Ich hab mich wirklich selten älter gefühlt als in diesem Moment. Aber nun - die Kinder werden bald ein Vierteljahrhundert alt. Da sind sie nun mal die natürlich nachwachsenden neuen Kollegen. Macht watt dran.

Und auch sonst. Die Einschläge kommen näher. Allüberall. Sehr ungut. Im Moment ist auch wieder so eine Phase, in der meine Begabung zum seelischen Mülleimer von Belang allerseits sehr geschätzt wird. Deckel auf, laber, jammer, seufz, Deckel zu. Erleichtert weitergehen. Und damit ist keiner der hier anwesenden Lesenden gemeint. Für den inner circle immer gerne. Jederzeit. Aber sonst -  Es wird Zeit, meine eigene Paywall wieder hochzuziehen und die imaginäre Glocke überzustülpen. Desperately seeking mehr Spaß und Leichtigkeit. Merke ich alleine schon an meiner Begeisterung,  dass Letsdance wieder angefangen hat und ich mich Freitags abends von ein bißchen Glamour und Show einlullen lassen kann. 

War sonst noch was? Der Rotterdamer hat eine Woche Pause zwischen den Trimestern und verbringt sie im Hotel Mama. Allerdings nicht mit full service. Das muss hier ganz klar lobend erwähnt werden. (Vorauseilende Vergewisserung. Bevor er wieder meckert und nachher doch nicht einkaufen geht und uns seine in Holland erworbenen Künste der indischen Küche vorführt). Der Jurist beehrte uns auch am Mittwoch zum gemeinsamen Nach-Geburtstags-Essen für den Rotterdamer im komplett gepatchworkten Kreis. War schön. Wenn schon beide Kinder zuhause sind, kann man auch einfach mal die halbe Nacht durchquatschen. Auch wenn man zwei Tage später noch müde ist. Fortgeschrittenes Alter eben.

Ansonsten - globalgalaktisch gesehen greift der Wahnsinn weiter um sich. Ich warte nur noch darauf, dass die (sich im wirklich fortgeschrittenen Alter befindende) Lisbeth ins House of Commons einmarschiert und das Ende des Experiments Demokratie verkündet. Dann kriegt jeder Abgeordnete noch ein "Was-wollt-Ihr-denn-Maoam" und die Horrorshow Brexit ist beendet. Ich für meinen Teil erschaukele mir jetzt ein bißchen Leichtigkeit und folge dem Rufe Hollywoods.

Hollywood hat angerufen


Reply der Woche: Soll das Alter doch fort schreiten, wohin es will. 
Wir sind jünger als morgen. Immer. (©Tom2Tom60 auf Twitter) 

Allen ein schickes Wochenende.
Fühlt Euch so jung, wie Ihr wollt.

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Mehr Statistik gibbet diese Woche mangels urheberrechtlich verwertbarer Masse und dem guten Vorsatz von mehr Leichtigkeit leider nicht. 


Freitag, 8. März 2019

T.G.i.F. - kurze Verschnaufpause

Tach auch Liebeleins. Im Märzen die Britta endlich wieder ein Stündchen für unsere kuschelige kleine Freitagsrunde übrig hat... Allet schick und schön soweit? Den Kurzsommer im Winter gut überstanden?

Wir haben gerade - fast könnte man auch schon sagen: hatten - eine kurze Verschnaufpause vom Alltag. Die ersten Urlaubstage des Jahres sind abgefrühstückt. Dank der Närrinnen und Narren sogar einer weniger. Der freie Rosenmontag ist und bleibt das Beste am Karneval.

Sophie, der Staubsaugerroboter Hashtag ausGründen, mehreren noch dazu, sind wir nicht großartig weggefahren. Wir blieben im Land und nährten uns redlich. Aber immerhin bewegten wir uns bis ins niederrheinische Land, den Papa und seine neue Haushaltshilfe "Cheerio-Miss Sophie" besuchen.

Fahrrad hatten wir ungebrochen hoffnungsfroh auch mit , die Touren blieben allerdings relativ überschaubar. Wie gesagt - Kurzsommer war schon und unsere Karnevalsflucht meistenteils stürmisch. Das mit der Flucht hat eh nur so mittel geklappt, denn auch am Niederrhein und vor allem tatsächlich hinter dem Pommesäquator ging es so zur närrischen Sache, dass man es kaum ignorieren konnte. Die Idee, am Rosenmontag in ein großes holländisches Gartencenter zu fahren, war auch nur so mittel. Die Idee hatten nämlich "erstaunlicherweise" noch etliche andere. Tjanun. Aber wir wollten ja eh nur gucken. Was später auch im Hafenkino klappte, dann endlich mal vernünftiger Beleuchter.

Emmerich, Blick auf den Containerhafen

Immerhin die Fahrradtouren haben Spaß gemacht. Auch ohne Helm. War ja eins der Aufregerthemen der letzten Wochen. Anstatt dass mal in die Fahrradwege-Infrastruktur investiert wird, bekommt der Radfahrer himself den schwarzen Peter zugeschoben. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht. Ein Blick über die Grenze könnte helfen: Dort nutzen bekanntermaßen deutlich mehr Menschen das Rad als normales Verkehrsmittel auf gut ausgebauten und sicheren Fahrradwegen, keiner trägt einen Helm und die Zahl der Fahrradunfälle ist trotzdem deutlich niedriger als in deutsche Lande. Und zwar nicht nur in Prozent, sondern auch in Summe. Aber was weiß ich schon.

Wenn man sich so durch die Medien klickt, weiß man ja sowieso nichts mehr. Weder wie man sich zu artikulieren hat noch was man überhaupt noch tun oder selbst entscheiden darf. Ganz ehrlich: diese allgemeine Bevormundungskultur gepaart mit hysterischer Empörungsbereitschaft ermüdet mich hart. Da sollte man mal einen Helm erfinden, der einen dagegen schützt. Es ist in vielen Teilen einfach nur lächerlich. Und ganz sicher kontraproduktiv. Aber immerhin: Einer hat diese Woche lässig reagiert: der berühmte Obsthändler wer kennt ihn nicht Tim Apple? Apples CEO wurde kurzerhand vom orangefarbenen Ganzkörper-Doppelkinn umgetauft und reagierte stoisch. Währenddessen. Anschließend benannte Mr. Cook seinen Twitteraccount um in Tim Apple. Das Lässigste, was ich seit langem gesehen habe. mein Chapeau der Woche. 

War sonst noch was? Wir waren zu einem Blitzbesuch im Rheinland, das neue Domizil des Juristen besichtigen. Sehr schick. Er und seine Holde sind happy. Vor allem nach der vorausgegangenen Suche, die sich als noch komplizierter erwies als ohnehin befürchtet. Aber wie unser Omma immer sachte: Nix so schlecht, datt et nich irgendwo gut für ist. Nun sind sie in einem echten happy end gelandet. Ham se verdient. Der Rotterdamer war zu einem Blitzbesuch in der Heimat, viel haben wir allerdings nicht von ihm gesehen. Man könnte meinen, wir wären gar nicht der Hauptgrund für diesen Besuch gewesen. Dann fuhren wir noch eine leckere Runde (Menü) Karussell mit der Trixe und dem Mann, der nie schreibt. Unsere Wahl war gut, entpuppte sich als echte (F)Vest-Tafel. Nur schubsen durfte man uns nachher nicht mehr. Ganz ungeschubst hingegen wie immer

Die Statistik:   

Guter Vorsatz der Woche: 6 Wochen keinen Brennessel-Brokkoli-Leinsamen-Smoothie. 
Fastenzeit heißt Verzicht. (©KTacki auf Twitter)
Angebot der Woche: Bandname abzugeben, kostenlos: 
The Smashing TrumpKims (©RalfHeimann auf Twitter)
Einladung der Woche: Der Sultan hat inzwischen den deutschen Botschafter einbestellen 
lassen und ihm erklärt, er wisse nichts von einer Karawane
 und Durst habe er auch nicht. - Anzeige ist raus. (©Pogobär auf Twitter)
Konsequenz der Woche: Wer schnipst, wird nicht dran genommen. 
(©VivienS90 auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche: Frühling lässt sein staubiges Band wieder
 flattern durch die Wohnung (©MeinolfsSchwester auf Twitter)
Trotzreaktion der Woche: Immer wenn ich Schlagzeilen lese wie "Ganz Deutschland ist 
gespannt auf bla bla ..." "Ganz Deutschland freut sich über bla bla bla..."
 dann bin ich das kleine gallische Dorf (©Klinikchef auf Twitter)
Erinnerung der Woche: Ich werde nicht müde, meine sehr gläubige Uroma
 zu zitieren, die vor Jahrzehnten schon sagte: "Der Boden der Hölle 
wird mit Priestern gepflastert sein" (©Ini67 auf Twitter)
Erkenntnis der Woche: "Du solltest einfach mal über den Tellerrand schauen!" 
Tipps, die man meistens von denjenigen bekommt, 
die von Holzbrettchen essen (ShoushousWelt auf Twitter)
Wahrheit der Woche: Der Undercut ist das Arschgeweih 
dieses Jahrzehnts. (©Na_der_da auf Twitter)
Verrücktes Huhn der Woche: Grumpy Uschi. ( bisher nur in Engelchens Welt
bald bestimmt im ganzen Internetz )
Bild der Woche: Ist das Kunst oder kann das wech? 
(Oder iss bald Olympia im Pott?)

Olympia bald im Ruhrgebiet ?

( gefunden bei einer Fahrradtour und die obige Frage ist 
a) ernstgemeint und b) immer noch ungeklärt

Allen ein schickes Wochenende.
Setzt keinen Helm auf, den ich nicht auch aufsetzen würde.

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Weitere Links auf Nachfrage 




Freitag, 8. Februar 2019

T.G.i.F. - schon viel passiert bisher

Tach auch Liebeleins. Ehe man sich versieht, isset doch tatsächlich Februar geworden. Und tatsächlich sowas wie Winter. Also gewesen. Im Moment schon wieder vorbei. Es weht ein laues Lüftchen, die ersten Kraniche sind zurück und wenn die Sonne scheint, ist man fast geneigt, den leisen Verlockungen Hollywoods nachzugeben, die draußen leicht quietschend ohne mich vor sich hin schaukelt.

Es war schon so einiges los in diesem Jahr. Bei dem das Wetter vor allem dem Nachwuchs im Wege stand. Wortwörtlich. Der Rotterdamer und Projektgruppe begaben sich auf eine Dienstreise in den Pott und kamen auf die kluge Idee eines Sightseeings in Düsseldorf. Dass sie dabei einen ausgewachsenen Schneesturm zu sehen bekamen, stand so nicht auf dem Plan. Aber immerhin haben wir was gelernt: Die stets auf Eigenverantwortung bedachten Niederländer haben keine Winterreifenpflicht. Auch nicht für gemietete Autos. Four years after: Ein Hoch auf den strengsten Fahrlehrer im Vest.

Bei dem allerdings auch der Herr Jurist gelernt hat. Ist ja aber auch noch länger her. Da kann man schon mal vergessen, dass man bei Glatteis vielleicht besser mal den ersten Gang vergisst. Aber nun. Wenn man nach allerlei juristischen Hürden der etwas anderen Art plötzlich doch einen (Glas)Palast beziehen darf, kann man schon das ein oder andere vergessen. Ist ja letzten Endes alles gut gegangen. In nicht kryptisch: Er ist umgezogen. Am schlimmsten Schneetag seit zwei Jahren.

War sonst noch was? Wir waren auch emsig. Also so halbwegs. Wir nahmen an Dschungelprüfungen made by Engelchen teil, schauten am Niederrhein nach dem Rechten, dito im kleinen NL-Shopping-Paradies - und ich fand tatsächlich ein bißchen Klamottage, die was für mich tun konnte. Mit der Wahlverwandschaft waren wir das Ruhrgebeat. Das gleichnamige Rockorchester las die Messe in der Kirche, zum Schlussgebet gab es das ortstypische Glückauf. Sehr schön. Echt zu empfehlen für die Ruhries unter meinen Lesern.

Die Bilder der letzten Wochen: 


Statistik gibbet heute nicht, muss ich doch zum Abschluss hier in unserer kuscheligen kleinen Freitagsrunde noch von einem Abschied erzählen. Unser aller Luna hat für immer die Augen zugemacht. Unsere uralte Hundedame, von der wir wirklich dachten, sie wäre unsterblich. In Menschenjahre umgerechnet war sie 109, wirklich richtig richtig alt, gerade für so einen großen Hund. Die letzten Wochen hat sie schon fast ausschließlich mit schlafen verbracht, nur unterbrochen für die gnädige Entgegennahme ausgesuchter Leckerbissen. Nun ist sie ganz friedlich ohne Schmerzen von selbst eingeschlafen. Wir sind froh, dass es keiner entscheiden musste, froh, dass sie keine Schmerzen hatte, froh, dass sie wirklich ein tolles Hundeleben hatte. Aber wir sind doch alle sehr traurig. Sie war so lange Teil unseres Lebens, sie hat alle unsere Kinder begleitet und war immer  eine ganz wunderbare uns alle behütende Freundin. Wir werden sie nie vergessen.

 
Habt alle ein schönes Wochenende.

Sonntag, 13. Januar 2019

Müssen wir nicht alle mal an die frische Luft?

Review zu "Der Junge muss an die frische Luft"
ein Film von Caroline Link nach dem gleichnamigen autobiographischen Roman von Hape Kerkeling

Vorweg: Film wie auch Buch thematisieren Ausschnitte aus der Kindheit und Jugend des Komikers und Entertainers Hape Kerkeling in Recklinghausen, die auch den Suizid seiner Mutter einschließen. Ich erlaube mir hier, auf eine weitergehende Inhaltsbeschreibung zu verzichten. Für die, denen der Inhalt nicht geläufig ist (zumindest in groben Zügen dürften das die wenigsten sein ) verweise ich auf breit angelegte Artikel und Kritiken sowohl zum Buch als auch zum Film in allen gängigen Medien sowie in der Wikipedia. Verzicht auf Links aus bekannten Gründen, befragt die Suchmaschine Eures Vertrauens.  

Obwohl ich in Recklinghausen lebe, den Stadtteil, in dem Hape Kerkeling aufgewachsen ist, ganz gut und sogar einen der Protagonisten kenne, wollte ich eigentlich nicht in diesen Film gehen. Für mich würde es reichen, wenn ich den Film irgendwann auf dem kleineren Bildschirm sehe. Ich gestehe, ich bin nicht Hape Kerkelings größter Fan. Ich finde ihn sympathisch, ich fand ihn sehr talentiert als Moderator, einige seiner Komiker-Sachen fand ich fast schon genial (ich sage nur Königin Beatrix, die mal eben lekker eten wollte im Bellevue), aber vieles von dem, was er gemacht hat, war einfach nicht mein Humor. Hannilein oder Horst Schlämmer z.B. war mir ein bißchen zu drüber, kurz vor der Grenze zum genervt sein. Mein Bedarf an coming of age Geschichten ist ebenfalls seit längerem gedeckt. Auch wenn man von Leuten in dieser Stadt, die ihn von früher oder heute noch kennen, immer hört, dass er wirklich so sympathisch ist wie er rüberkommt - es reichte mir zu wissen, dass er aus einer großen, Ruhrpott-typischen Arbeiterfamilie kommt, ein frühes Trauma zu verarbeiten hat und daraus seine Motivation rührt, seine Begabung zur Komik und Unterhaltung konsequent zu nutzen. Ich musste das nicht auch noch im Kino sehen.

Meiner Aufmerksamkeit entgangen war zunächst, dass dieser Film unter der Regie von Caroline Link entstand. Als ich das erfuhr, musste ich plötzlich doch ins Kino. Unabhängig von Hape Kerkeling. Ich wäre in absolut jeden neuen Film gegangen, den Caroline Link gedreht hat. Ich liebe ihre Filme. Alle Ausnahmslos. Ihre (wenigen) Filme sind für mich absolute Meisterwerke. Kaum ein Film hat einen derart langen und nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen wie Jenseits der Stille, aber auch alle anderen ihrer Filme - absolute Empfehlung. Einer wie der andere.

Und auch "der Junge muss an die frische Luft" enttäuschte mich nicht. Es ist ein typischer Caroline Link Film. Aber - was seine größte Stärke ist, ist zugleich auch seine einzige Schwäche. Nämlich, dass er genau das ist - ein typischer Caroline Link Film.

Die große Stärke der Caroline Link ist ihre Charakterzeichnung und ihre behutsame Art des Geschichtenerzählens. In jeder Sekunde ihrer Filme merkt man ihren Respekt vor der Geschichte und ihren Protagonisten. Ihr ist es wichtig, Wahrhaftigkeit erlebbar zu machen und vor allem den Figuren ihre Würde zu lassen. In jeder Einstellung merkt man die Liebe zu ihren Protagonisten sowie auch zu den Schauspielern. Sie hat mehrfach bewiesen, in wie guten Händen KinderDarsteller bei ihr sind. Ich als Mutter hätte große Bedenken gehabt, mein Kind eine solche Rolle spielen zu lassen, aber Caroline Link scheint eine der wenigen zu sein, denen man ein Kind für solch eine Aufgabe anvertrauen kann. Sie nähert sich ihren Figuren mit viel Verständnis, viel Aufmerksamkeit und ja eben Respekt. Man kann sich sicher sein, dass sie niemals jemanden bloßstellen würde. Jeder wird so gezeigt, wie er ist. Mit viel Verständnis und Zuneigung für sein Tun. Ich erwähnte bereits, dass ich einen/eine der Protagonisten ein wenig kenne und dieser/diese ist heute noch genauso, wie im Film angelegt. 

Was mir fehlte, war eine genauere Milieuzeichnung. Es war mir 'nen Tacken zu wenig Ruhrpott. Für Ruhrpott und seine Menschen war das Erzählte zu weich gezeichnet. Der Pott und seine Menschen, ihre Schnauze, ihr Zusammenhalt und ihre botte Art prägen und fangen auf. Ich persönlich denke, dass nicht nur nicht jeder dafür gemacht ist. Ich glaube auch, wer das nicht selbst erlebt, der kann es auch nicht bis ins letzte nachvollziehen. Und dieses letzte fehlte. Einzig die Ruhrgebietler Joachim Krol und Sönke Möhring konnten diese spezielle Mischung aus Herzensgüte und hart im Nehmen und Geben richtig vermitteln. Letztendlich hätte der Film in jeder Industrielandschaft, die die Republik bietet, angesiedelt sein können. Dabei hat die rheinische Tonfärbung des Jungen, der Hape Kerkeling kongenial verkörperte, noch am wenigsten gestört.

Dennoch: Der Film vermittelte das, was er wohl vermitteln wollte: wie wichtig Freunde und Familie in Krisenzeiten sind. Und natürlich auch das Verständnis für Hape Kerkeling, warum er der wurde, der er ist. Oder war, muss man vielleicht sagen. Denn nach der Veröffentlichung von "Der Junge muss an die frische Luft" hat Hape Kerkeling sich ins Private zurückgezogen. Man sieht ihn öffentlich nur noch selten, etwa bei der Filmpremiere in der Essener Lichtburg. Diesen Rückzug versteht man nach Buch und/oder Film besser. Denn die Komik und die Öffentlichkeit sind nur eine Seite des Hans Peter Kerkeling. Ein bißchen von seiner melancholischen, nachdenklichen Seite offenbarte er bereits in "Ich bin dann mal weg" - seinem Bericht über den Gang des Jakobswegs. Der melancholische Clown war Hape Karkelings Ding nie, er zeigte das, was er konnte. Alltagsbeobachtung, Menschenzeichnung, oft überzeichnet ins Groteske.

Vielleicht hat er irgendwann gedacht, mehr will, kann und muss er davon nicht zeigen. Seine andere Seite hat er erklärt, einmal. Und dann war Schluss. So einfach. Dem Vorwurf, er habe seine tragische Familiengeschichte zu Geld machen wollen, kann ich mich nicht anschließen. Er passt einfach nicht in das Bild, welches man sich von ihm macht. Ich glaube, er wollte sich erklären, verstanden werden  und Ende. Der Charakterzeichnung von Caroline Link vertrauend glaube ich das nach dem Film noch einmal mehr.

Fazit: Für Caroline Link Fans ein absolutes Muss. Für Ruhrgebietler ebenfalls empfehlenswert, wenn man sich vorher auf eine gewisse Milieu-Beliebigkeit einstellt. Für alle anderen: Keine vertane Zeit, geht ruhig rein. Der deutsche Film bietet kaum Besseres.


Freitag, 11. Januar 2019

T.G.i.F. - Phantastischer Jahresauftakt

Tach auch Liebeleins. Da sind wir wieder in unserer kleinen, aber feinen Freitagsrunde. Etwas später als geplant heute, aber ich kann nichts dafür. Der Geist war willig, allein das Fleisch war schwach oder auch watt der Körper braucht, datt holt er sich. Ich war um sieben Uhr wach und dachte so: Ach, einmal kurz umdrehen, das geht noch. Tjanun. Mahlzeit, ne!

Seid Ihr alle gut ins neue Jahr gekommen? Soweit ich sehen konnte, ja. Wir sind wie schon in den letzten Jahren mit der Wahlfamilie ins neue Jahr gewokt und haben artig alle Rituale eingehalten. Wäsche war ab vonne Leine, Miss Sophie hatte den Tigerteppich ausgelegt, den Mitternachtskrach übertönten wir mit dem einzig wahren Happy new Year Song (Abba), die drei Alibi-Raketen wurden in den Himmel geschossen und Wunderkerzen geschwenkt. Nur untern Tisch mussten wir nicht mehr. Die Ehrengästin hört nur noch das, was sie hören will. Und das Bleigießen haben wir weggelassen. Mangels Masse. Erst nachher fiel uns ein, man hätte ja auch Gold gießen können. Tjanun. Gegen all diese politische Korrektness anzukommen, das erfordert halt sehr viel Kreativität. 

Kreativität zeigte bis jetzt dafür unsere Freizeitgestaltung. Direkt zum Auftakt des Jahres gab es einen fröhlichen Wintertraum als Mädelstag. Für einen Tag war ich Prinzessinnentante in Phantasien.


War wirklich schön, kann man echt mal machen. Wenn auch anstrengend, da Phantasialand mittlerweile doch arg verschachtelt. Der Schrittzähler der Besten zeigte 13000 Schritte, was gar nicht mal so viel ist für einen Parktag. Dafür aber 36 Etagen ! In Worten sechsunddreißig! Und ein Punkt wurde abgehakt, den wir im ganzen Jahr 2018 nicht haben abhaken können: Wir waren im Kino! Der Junge musste mal an die frische Luft ! Review coming vielleicht. Vielleicht schreib ich auch erst noch 'ne gepflegte Reportage. Aus Phantasialand. Bedarf scheint es zu geben. Vakanzen auch. Sagte ich schon, dass ich ein Stück weit zur Schadenfreude fähig bin? 

War sonst noch was? Schneemassen, Regenmassen, die Ruhr hat schon Hochwasser. Der Pott meldet einfach grau, gut so. Die erste ganze richtige Arbeitswoche liegt auch schon hinter uns, unterm Strich war sie entspannter als meine zwei freien Wochen vorher. Ich hätte mich besser nicht so über den Teilzeit-Jackpot gefreut, das konnte ja nicht gut gehen. Die Fütterung all der altrosa und neupinken Elefanten hat noch mehr Kraft gekostet als vorher befürchtet. Aber vorbei.

Schauen wir nach vorne. Ein bißchen was zur gepflegten Ablenkung wartet wie in jedem Januar auf uns. Hallo Murwillumbah. Wir sind bereit. Heute abend direkt das erste liebgewonnene Ritual. Die Assigen stehen in den Startlöchern und werden gemeinsam den ekeligen Einzug zelebrieren. Rituale - so wichtig. Diesmal kenne ich übrigens genau eine im Dschungel. Eine Stimme, um präzise zu sein. Die des Haustiers von Willie und Kate. (Tanner! Nicht Windsor) Wo ich übrigens ebenfalls genau einen kannte, nämlich den Torhüter auf der Ersatzbank: beim Eröffnungsspiel der Handball-WM. Wann genau bin ich eigentlich so aus der Zeit gefallen? Auf der Höhe der Zeit hingegen wie immer:

Die Statistik: 

Frommer Wunsch der Woche: Einmal Langeweile! Das wär's ....
 (©Ethniesoph auf Twitter) 
Stoßseufzer der Woche: Draußen wird geknallt. Wie lange 
hab ich geschlafen? (©KTackiaufTwitter) 
Dank der Woche: ging an alle, die viel Geld für's Feuerwerk ausgegeben haben. 
Wir haben uns sehr gefreut (©SimiSchalke auf Twitter) 
Prognose der Woche: Man sollte sein Geld in Steuern anlegen. Die steigen immer.
 (©Monty, Earl of Grey auf Twitter) 
Plan der Woche: Eigentlich wollte ich mein Leben lang im
 KliKlaKlawitterbus mitfahren (©MeinolfsSchwester auf Twitter) 
Vernissage der Woche: 
©HerrSpieler7 

Allen ein schickes Wochenende.
Besucht keine Vernissage, die ich nicht auch besuchen würde.

(Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten)