Freitag, 28. September 2018

T.G.i.F. - mit Bitte um wohlwollende Kenntnisnahme

Tach auch Liebeleins. Na, das war doch mal ein feinet Wetterken diese Woche. Genau meins. Knapp über 20 Grad, blauer Himmel, laues Lüftchen. Deswegen heißt der Altweibersommer übrigens auch Altweibersommer. Weil er genau richtig ist für so alte Weiber wie mich.

Seit dieser Woche bin ich ganz offiziell alt. Besser gesagt, die Älteste. Habe ich mit leichtem Schaudern festgestellt. Zum Jahresende wechseln Kolleginnen in den Vorruhestand und damit bin ich bei uns im Büüroo die Alterspräsidentin. Wer hätte das gedacht? Dass man so früh schon zu solchen Ehren kommt. Wobei ich zugeben muss: Die erstaunten Repliken der anderen darüber, dass tatsächlich ich die Älteste bin, habe ich durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen. Tja - wie unser Omma immer sachte: irgendwann kommt im Leben jeder Frau der Moment, wo sie sich entscheiden muss: Henne oder Kuh. War doch gut, dass ich mich ganz eindeutig gegen Henne entschieden hab.... Danke für's Gespräch.

Nun gut. Dafür gibt es genug, was man nicht mehr auch nur ansatzweise wohlwollend zur Kenntnis nehmen kann. In Summe ungefähr alles, was in diesem doch eigentlich gesegneten Land vor sich geht. Über alle Maassen unsäglich sozusagen. Eins kann ich Euch sagen: Wenn man in einem anderen Land ist und die dortige Sprache einigermaßen versteht, bringt das einen Abstand hervor, der leider ganz und gar nicht gut tut. Klartext: Ich war in den letzten Wochen ja viel in Holland und wenn man Deutschland von dort aus sieht und hört, wenn man Vergleiche anstellt zwischen dem Ist dort und dem Ist hier: Der Blick auf unser Land ist furchteinflößend. Es wird durchaus mit viel Unverständnis berichtet. Was wiederum ich gut verstehen kann. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber die Furcht, dass sie in den letzten Zügen liegt, wird größer.

Gut. Beziehungsweise nicht gut. Ich erlaube mir dennoch in dieser unserer gemütlichen kleinen Kuschelecke den Luxus, das Lamento einzustellen und von meinen kleinen für mich bedeutsamen Dingen zu berichten. In diesem Zusammenhang verweise ich auf mein in den letzten Tagen recht aktives Logbuch, von dem ich hoffe, dass Ihr es wohlwollend zur Kenntnis nehmt: Die Berichte über
"Mistral im September" sind alle drin. Als Goodie obendrauf: ein paar kurze Videos, so dass Ihr sogar ein bißchen mitfahren könnt. Habt Spaß damit. ( An ein paar Videos bastele ich noch. U.a. welche von Überbrückungen, bzw. Unterbrückungen, wovon ich hoffe, dass sie besonders für die interessant ist, die so etwas allenfalls aus Dokus kennen. Coming soon. Schätzungsweise am Wochenende)

War sonst noch was? Der Jurist wird London besuchen, solange es noch geht. Und zwar nicht zum Spaß, sondern entsendet. Glückauf. Darüberhinaus nimmt die Promotion Formen an. Dafür geht es back to the Roots. Auch wenn er entsetzt war, als er in diesem Zusammenhang zum ersten Mal den betongewordenen Albtraum RUB über den Dächern von tief im Westen sah. Tjanun. jedenfalls: ich bin schon sehr stolz. Geb ich zu. Stolz bin ich auch auf den Rotterdamer, der letztes Wochenende tatsächlich dank Mitfahrgelegenheit zu einer kurzen Stippvisite am heimischen Herd aufschlug. Wobei der heimische Herd tatsächlich die oberste Priorität war. Gut so. Heißt nämlich im Umkehrschluss: Er hat sich gut eingelebt. Er mag die Stadt, er mag die Uni, er mag das Studium, er mag die Menschen, die er kennengelernt hat. Einige davon sehr.  Läuft. Alles. Mich freut es. Sehr.

Die Statistik klemm ich mir heute. Seht es mir nach. Ich müsste dafür zu tief graben. Dafür schick ich Euch mit blumigen Gruß aus Friesland ins Wochenende.

Brunnen der Elfstädtetour, NL-Friesland
Brunnen in Ijlst, NL-Friesland

Allen ein schickes Wochenende. 
Nehmt nichts wohlwollend zur Kenntnis, was ich nicht auch 
wohlwollend zur Kenntnis nehmen würde. 

Wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten.