Sonntag, 17. Dezember 2017

Drei gute Dinge im Advent

Erstens kommt es anders 


und zweitens als man denkt. Damit wäre unsere diesjährige Vorweihnachtszeit wohl trefflich zusammengefasst. Hier ätzt und knirscht es an allen Enden im Gebälk. Leben ist wirklich das, was passiert, während man noch Pläne macht. Ich hätte zwar auf weitere Beweise dafür dankend verzichten können, aber mich fragt ja keiner. Zumindest nicht danach. Nach vielem anderen schon. Manchmal wäre ich echt gerne das von J.F.K. beschworene "Dein Land". Aber nun. However. Wie Ihr wisst, halte ich manches unter der Blog-Decke, es ist und war noch nie meins, Kümmernisse und Sorgen mitleidheischend in die Timeline zu zwitschern. Was ich aber gerne tun möchte, ist, die paar wenigen Lichtblicke des diesjährigen Advent zu verewigen. Zum einen, weil ich Euch daran gerne teilhaben lassen möchte. Zum anderen einfach so für mich. Um mich selbst zu erinnern, dass es sie gibt und gab:

Drei (und mehr) gute Dinge im Advent  


Auf Twitter gibt es den Hashtag "drei gute Dinge des Tages", dessen Intention mich zu diesem kleinen Advent-Rückblick inspirierte. (Oder wie wir in grauer digitaler Vorzeit - als Hashtags noch einfach Schlagworte hießen - unsere Blogeinträge verschlagworteten: #DasBesteamAdventsinddietotenHosen . Ach ja, das waren noch Zeiten......)

Mittelalterlicher Lichter-Weihnachtsmarkt 


Zunächst einmal starteten wir mit einem höchst überfälligen Treffen in den Monat. Endlich mal wieder Live-Time für die Assigen. Gemeinsam waren wir auf dem mittelalterlichen Lichter-Weihnachtsmarkt in Dortmund-Fredenbaum und tankten auf. Vor allem das derzeit so sehnlich vermisste Licht, aber auch ganz handfest mit überraschenden Getränken wie Glühbier, was keiner von uns vorher je getrunken hatte, wovon wir aber außerordentlich angetan waren, mit Spaßbädern für die Seele und natürlich mit aufgespießten Leckereien, begleitet von richtig guter Live-Musik. Kurzum - viel besser kann ein Weihnachtsmarktbesuch nicht sein. Wiederholung für nächstes Jahr fest eingeplant. Weitere Einzelheiten und Bilder findet Ihr beim Engelchen. 




Und damit zur Laune der NaTour. 


Tatsächlich ausgerechnet am Nikolausabend, dem familieninternen hohen Feiertag war in diesem Jahr Ziehung für das traditionellen Weihnachtskonzert en famille. Nach zwei Jahren Abstinenz tatsächlich auch wieder mit dem one and only Original, dem Mann mit der Triangel und seiner bewährten Combo, die ein richtig, richtig gutes episches Konzert spielten. Es war im Vorfeld ausgesprochen schwierig gewesen, an Karten zu kommen, obwohl die Karten wiederum nur über den eigenen Fan-Shop verkauft wurden. Am Abend des Vorverkaufs saßen wir pünktlich wie die Maurer mit vier Mann in drei Städten eingeloggt vor PCs, Smartphones, Chromebooks mit der Devise Nehmt, was ihr kriegen könnt, Wenn wir zuviel haben, unsere Freundeskreis-eigene Warteliste ist lang genug. Hahahaha. Mit Ach und Krach ergatterten wir die Karten für Köln. Für Dortmund und Düsseldorf - keine Chance, nada. Die Hosen sind leider in der breiten Masse angekommen, an Tagen wie dieser sei Dank. Das wissen sie auch und sie gaben alles, um zu untermauern, dass sie immer noch das sind, was sie immer waren. Eine ehrliche, mit viel Herzblut und Spaß aufspielende Band, die auch ganz viele alte Lieder für die "alten" "richtigen" Fans darboten. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, wie oft ich die Hosen schon live gesehen habe, aber das Köln-Concert 2017 war auf jeden Fall eins der besten. Hat uns allen viel, viel Spaß gemacht. Und besonders stolz waren wir auf unseren "life-hack", dank dem wir es echt schafften, die Begleitumstände eines epischen Hosen-Konzerts mitten in der Woche in der nur für einen von uns um die Ecke liegende Domstadt einigermaßen erträglich auch für uns arbeitende Bevölkerung erträglich hinzukriegen.



Nikolaus, komm in unser Haus 



Kalkbrenner im FZW Dortmund


Den dritten Lichtblick verfrühstückten wir dann am Ende unserer "Urlaubs-"Woche, nach der wir eigentlich Urlaub bräuchten. Oder eine Kur. So musste es dann der "kleine" der Gebrüder Kalkbrenner richten. Seit seinem Album "Ways over water" ist Fritz Kalkbrenner ein fester Bestandteil vor allem der Playlist des Gatten und mir. Eigentlich sind wir ja überhaupt keine Anhänger von Techno oder Elektro-Mucke, aber dieses Album passt einfach so gut zu uns und unseren Ways over water, dass es eben diesen besonderen Platz bei uns hat. Und so schenkte mir der Ruhebewahrer auch die Tickets für das Konzert letzten Freitag. Es war anders, für uns spannend und als Fazit: Wir bleiben im Herzen Kinder des Rockn'Roll und um es mit den Hosen zu sagen, am Freitag waren wir eher "nur zu Besuch".  Dennoch - Fritz Kalkbrenner hat hat auch im maximal zu 2/3 gefüllten FZW Dortmund alles gegeben und eine richtig gute Show abgeliefert. Die Kritikpunkte, die ich habe, gelten auch nicht ihm, der sich tatsächlich sehr sympathisch und nahbar präsentierte.  Sondern dem eigenartig zwischen Emo und Aggressivität mäandernden Publikum, die ganz sicher nicht nur extrem schlecht riechenden Shit geraucht hatten. Wir hatten es uns ja gerade noch bei den Hosen angeschaut, wie das so geht mit einem pogenden, hart feiernden Publikum und ich kenne es aus 40 Jahren Rock-Konzertbesuchen auch nicht anders, als dass bei diesen Events ein ungeschriebener Verhaltenskodex gilt, an den sich bis auf wenige Ausnahmen alle halten. Von diesem Kodex hatte am Freitagabend definitiv kaum einer Kenntnis. Welcher Gedanke mir dabei durch den Kopf ging, ist leider unblogbar und ich möchte das aus Pietätsgründen auch nicht öffentlich diskutieren. Also zurück zur Mucke: Kurz vor Konzertende machte Fritz mir mit Sky and Sand ein besonderes Vorweihnachts-Geschenk. Ich kann gar nicht genau sagen, warum, aber dieses Lied hat einen ganz besonderen Stellenwert bei mir und ist in meiner persönlichen ewigen Besten Liste ganz ganz weit vorne. Wahrscheinlich hat Fritze auf Twitter gelesen, dass ich komme und daraufhin seinen Bruder gefragt "Du, Paule, heute kommt die Britta. Darf ich vielleicht so ganz ausnahmsweise einmal so ein bißchen Sky and Sand?" und der Paule hat gesagt "Na gut, ausnahmsweise. Aber nur, weil es die Britta ist und dieses Lied sie immer voll ins Herz trifft" So muss es gewesen sein. Ganz bestimmt. War jedenfalls mein Highlight und entließ mich damit versöhnt mit dem Abend und bereit für den Endspurt-Stress dieser Tage in die Nacht.


Dann hatten wir noch das Whisteria Lane Vorweihnachts-Grillen mit unerwartet viel Tratsch und Klatsch als Grillbeilage, die Jungs hatten Weihnachtsfeiern, die zu meinem stillen Amüsemang unterschiedlicher nicht hätten sein können und nächste Woche hebe ich noch mit Trixelinchen den ein oder anderen Becher Glühwein. Auch dies eine Tradition, die bewahrt werden muss. E basta. Egal, was drumherum alles abgeht.  Und dann ist vielleicht, hoffentlich ein ruhiges Weihnachtsfest in Sicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn mir nichts und niemand dazwischen grätscht, melde ich mich vielleicht dies Jahr noch mit meinem Jahresrückblick, aber nur wenn.... Ihr wisst schon. 

Euch wünsche ich eine gute und nicht zu aufregende und stressige letzte Vorweihnachtswoche und vor allem ein schönes Fest im Kreise hoffentlich all Eurer Lieben. Enden möchte ich hier mit einem Zitat eines alten Hosen-Stücks, welches eben passt. Auf die, die mich in den letzten Tagen so lieb und nett begleitet und aufgebaut haben. 

"Wir seid immer da, auch ohne Grund - weil wir Freunde sind. 
Wir schwören uns immer wieder, dass das Beste vor uns liegt. 
Die Jahre ließen Spuren - man kann sie deutlich sehen. 
Wir würden uns das so nie sagen, weil wir Freunde sind. 
Wenn wir verlieren, bauen wir uns auf - alles, weil wir Freunde sind. 
Der Rest der Welt, wir scheißen drauf - alles, weil wir Freunde sind. " 

Danke dafür